Oleander vermehren: Vermehrung durch Samen, Stecklinge & Co

Sarah
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Auch wenn Pflanzen sich kaum bewegen, gehören sie für mich zu den spannendsten Lebewesen. Sie haben faszinierende Fähigkeiten und unglaublich viel Potential. Deshalb habe ich Biologische Landwirtschaft in Wien studiert. Da in der Stadt Pflanzen allerdings eher dünn gesät sind, zieht es mich am Wochenende zum Wandern häufig in die nahe liegende Berge. In Zukunft möchte ich gern selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb führen.

Lieblingsobst: Erdbeeren und Stachelbeeren
Lieblingsgemüse: Zucchini

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Ihren Oleander im Garten zu vermehren. Wir zeigen, wie die Vermehrung über Samen, Ableger & Co. funktioniert.

weiße Oleander-Blüten
Oleander lässt sich sowohl durch Samen als auch durch Stecklinge einfach vermehren

Oleander (Nerium oleander) zu vermehren ist einfach und macht Spaß. Die Pflanze kann entweder über Samen oder Stecklinge, Wurzelteilung und sogar über Veredelung vermehrt werden. Das Wichtigste zur Vermehrung der Pflanze haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Wer bereits einen Oleander sein Eigen nennt, der bekommt schnell Lust auf mehr. Warum auch nicht, wenn die Nachzucht doch so einfach ist? Aber Vorsicht: Oleander vermehren kann durchaus süchtig machen.

Oleander durch Samen vermehren

Nach der Blüte bilden sich braune Balgfrüchte, in denen Samen ähnlich denen des Löwenzahns heranreifen. Diese Samen können selbstverständlich zur Vermehrung genutzt werden und sind insbesondere als Unterlage für eine spätere Veredelungen wichtig. Aber auch um der Sämlinge willen kann eine Vermehrung spannend sein. Viele Oleander sind allerdings Hybride, das heißt, sie sind eine Kreuzung aus zwei verschiedenen Sorten und damit nicht sortenfest. Sämlinge dieser Hybriden sind deshalb häufig untereinander und gegenüber der Mutterpflanze sehr verschieden. Auch bei sortenechten Oleandersorten können die Jungpflanzen anders aussehen, wenn sie durch Pollen einer anderen Oleanderpflanze ausgekreuzt wurden. Lassen Sie sich also überraschen. Die jungen Pflanzen beginnen allerdings erst im dritten Jahr mit der Blüte.

Legen Sie die Samen vor der Aussaat einige Stunden in lauwarmes Wasser, um zu quellen, bevor Sie sie in einen Blumentopf auf einem eher nährstoffarmen Substrat wie beispielsweise Kokoserde verteilen. Auch die Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde ist für diesen Zweck hervorragend geeignet – sie bietet Ihrem Oleander optimale Startbedingungen. Bedecken Sie die Samen mit etwas Erde und stellen Sie die Schale an einen hellen und warmen Ort. Die Erde sollte feucht gehalten werden. Hilfreich ist hier ein Anzuchthaus oder Frischhaltefolie, die Sie über den Topfrand spannen. Bis die Samen dann keimen, können einige Wochen vergehen. Der beste Zeitpunkt für eine Samenanzucht ist im zeitigen Frühjahr, aber im Grunde ist es das ganze Jahr über möglich.

Oleandersamen am Strauch
Die braunen Früchte des Oleanders enthalten unzählige kleine geschirmte Samen [Foto: Nick Pecker/ Shutterstock.com]

Zusammenfassung Oleander über Samen vermehren:

  • Samen vorquellen lassen
  • Auf nährstoffarmes Substrat legen und mit etwas Erde bedecken
  • Stets feucht und warm halten
  • Einige Wochen warten
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Oleander durch Stecklinge vermehren

Oleander durch Stecklinge zu vermehren ist ziemlich einfach. Verwenden Sie die vom Rückschnitt übrig gebliebenen Überreste. Dabei ist es nicht wichtig, ob die Zweige verholzt oder frische Jungtriebe sind, sie sollten lediglich ungefähr dreißig Zentimeter lang sein und keine Knospen haben. Entfernen Sie die Blätter im unteren Teil der Stecklinge und stellen Sie sie in ein Wasserglas an einen warmen Ort. Um eine Algenbildung zu verhindern und die Bewurzelungsergebnisse zu verbessern, können Sie das Glas mit Alufolie oder einem anderen lichtundurchlässigen Material umwickeln. Sie werden sehen, dass nach circa vier Wochen Ihre Stecklinge ausreichend Wurzeln haben, sodass Sie sie einpflanzen können. Alternativ können Sie die Stecklinge auch direkt in einen Topf mit Erde stecken. Für eine schnelle Bewurzelung ist es von Vorteil, wenn Sie Grünschnitt aus der Wachstumssaison – also zwischen Mai und August – verwenden.

Zusammenfassung Oleander durch Stecklinge vermehren:

  • Besonders während der Wachstumssaison zwischen Mai und August möglich
  • 20 bis 30 cm lange Zweige ohne Knospen schneiden (zum Beispiel beim jährlichen Rückschnitt)
  • Im unteren Teil des Zweiges die Blätter entfernen
  • Zweig in ein Wasserglas stellen oder direkt in die Erde stecken
  • Den Steckling an einen warmen Ort stellen und ausreichend gießen
Oleanderzweige in der Sonne
Verwenden Sie für Stecklinge Triebe ohne Knospen [Foto: Filippo Carlot/ Shutterstock.com]

Oleander durch Teilung vermehren

Große Oleander lassen sich auch teilen, sofern dies die Wuchsform zulässt. Nehmen Sie dazu die Pflanze aus dem Kübel und teilen Sie den Wurzelballen vorsichtig so, dass beide Teile ausreichend Triebe übrig haben. Einige Triebe sollten Sie zurückschneiden, damit die beiden Oleanderteile ihre Kraft erst in die Wurzeln stecken können und nicht zu viel Blattmasse zu versorgen haben. Topfen Sie anschließend beide Teile in ausreichend große Töpfe. Innerhalb kurzer Zeit werden sich die beiden Oleanderhälften erholt haben und alles daransetzen, ihre ursprüngliche Größe schnellstmöglich wieder zu erreichen.

Zusammenfassung Oleander durch Teilung vermehren:

  • Ältere Oleanderpflanze mit ausreichender Anzahl an Trieben verwenden
  • Wurzelballen so teilen, dass beide Hälften noch ausreichend Triebe haben
  • Einige Triebe einkürzen
  • Beide Teile in jeweils einen ausreichend großen Topf setzen
Oleander im Topf vor Hauswand
Ist Ihr Oleander ausreichend groß und hat genügend Triebe, können Sie ihn teilen

Oleander durch Veredelung vermehren

Neigt Ihr Oleander dazu, Probleme mit Wurzelschädlingen zu haben, oder ist Ihre Lieblingsoleandersorte eher schwachwüchsig, können Sie ihn auch veredeln. Als Unterlage benötigen Sie dazu einen Ableger einer robusten und gut wüchsigen Oleandersorte. Ziehen Sie von dieser am besten eine Jungpflanze aus Samen. Wenn dieser dick genug ist, schneiden Sie einen ebenso dicken Edelreis von dem gewünschten Oleander, den Sie dann auf die Unterlage pfropfen können. Der beste Zeitpunkt ist im Frühjahr kurz vor Beginn der Vegetationsperiode. Besonders wichtig, damit die Veredelung funktioniert, sind sehr saubere Schnitte. Reinigen Sie also vor der Maßnahme Ihr Messer gründlich, um Verunreinigungen zu verhindern, und berühren Sie nicht die Schnittstellen.

Sowohl die Unterlage als auch der Edelreis werden nun – für diese als Kopulation bezeichnete Technik – mit einem schrägen Schnitt angeschnitten und aufeinandergesetzt. Für Fortgeschrittene in Sachen Veredelungen kommen natürlich auch andere Schnitttechniken in Frage. Egal, für welche Technik Sie sich entscheiden, es ist auf jeden Fall von großer Bedeutung, dass der Schnitt gerade und ordentlich ist. Umwickeln Sie nun die Schnittstelle mit Baumbast und schaffen Sie für den frisch veredelten Oleander die beste Atmosphäre.

Es wird eine Weile dauern, bis Sie Ihr Ergebnis bewundern können. Allerdings will das Veredeln gelernt sein. Klappt es nicht gleich beim ersten Mal, sollten Sie die Hoffnung nicht aufgeben und es einfach noch einmal probieren.

Zusammenfassung Oleander durch Veredelung vermehren:

  • Wenn Ihr Lieblingsoleander schwachwüchsig ist, bietet sich zur Vermehrung eine Veredelung an
  • Der beste Zeitpunkt ist im Frühjahr
  • Verwenden Sie unbedingt ein sauberes und scharfes Messer
  • Wählen Sie als Unterlage eine robuste, aus Samen gezogene Jungpflanze
  • Schneiden Sie einen Edelreis, der ebenso dick wie die Unterlage ist
  • Sowohl Unterlage als auch Edelreis werden mit einer langen Schräge angeschnitten und aufeinandergesetzt
  • Schnittstelle mit Baumbast umwickeln
  • Abwarten und Tee trinken

Wie Sie Ihren Oleander am besten einpflanzen und welchen Standort er am liebsten mag, verraten wir Ihnen hier.

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