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Franzosenkraut: Wertvolle Heilpflanze oder meldepflichtiges Unkraut?

Kati
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Ich bin gelernte Gärtnerin und studierte Gartenbauwissenschaftlerin und liebe alles was wächst und grünt! Egal ob Strauch, Baum, Nutzpflanze oder vermeintliches Unkraut: Für mich ist jede Pflanze ein kleines Wunder.
Im Garten versorge ich meine 13 Hühner, baue Obst & Gemüse an und beobachte ansonsten, wie sich die Natur selbst verwaltet und gestaltet.

Lieblingsobst: Heidelbeere, Apfel
Lieblingsgemüse: Schmorgurke, Grünkohl, grüne Paprika

Häufig wird das Franzosenkraut für ein Unkraut gehalten und landet auf dem Kompost. Tatsächlich ist das Franzosenkraut eine Nährstoffbombe, die uns nützlich sein kann.

Knopfkraut
Das Franzosenkraut findet sich in den meisten Hausgärten [Foto: Orest lyzhechka/ Shutterstock.com]

Das Franzosenkraut (Galinsoga parviflora) ist eine unscheinbare Pflanze, die zum Leidwesen des Gärtners werden kann. Wir können das Franzosenkraut als Unkraut in unserem Garten betrachten oder als Bereicherung für unseren Speiseplan und die heimische Kräuterapotheke.

Franzosenkraut erkennen: Herkunft und Eigenschaften

Die Pflanze hat schon eine weite Reise hinter sich, denn ihr Ursprungsgebiet ist das mesoamerikanische Bergland in Mexiko und Mittelamerika. Heute ist das Franzosenkraut eine weitverbreitete Art, die in Nordamerika, Europa, Afrika, Asien und auf Inseln im Pazifischen Ozean heimisch ist. Sie gilt in mindestens 40 Ländern als Unkraut, meist in den gemäßigten und subtropischen Zonen, aber auch in höheren Lagen vieler tropischer Länder. Der Mensch hat durch Einschleppungen einen erheblichen Beitrag zur Ausbreitung des Franzosenkrauts geleistet.

Das Franzosenkraut ist eine sehr konkurrenzfähige, frostempfindliche, einjährige Wildpflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae) mit einem kurzen Lebenszyklus von oft weniger als 40 Tagen, wodurch drei bis vier Generationen pro Jahr auftreten können. Es bevorzugt frische, warme und nährstoffreiche Standorte, kann sich aber an verschiedene Umgebungen anpassen. Die ungezügelte Ausbreitung des Franzosenkrauts macht es zu einer ungern gesehenen Pflanze für Landwirt und Gärtner. So wurden dem Franzosenkraut auch unliebsame Namen gegeben wie Gartenpest oder Teufelskraut. Daneben gibt es freundlichere Bezeichnungen wie Kleinblütiges Knopfkraut. Eine andere Art des Knopfkrautes ist auch bei uns zu finden, das behaarte Knopfkraut, welches wir auch Zottiges Franzosenkraut nennen.

Franzosenkraut
Das Franzosenkraut breitet sich schnell aus [Foto: weha/ Shutterstock.com]

Wie erkenne ich Franzosenkraut? Franzosenkraut ist eine krautige, aufrechte Pflanze, die je nach Wachstumsbedingungen 20 – 80 cm hoch wird. Im oberen Teil ist das Franzosenkraut spärlich mit feinen, dichten Haaren bedeckt. Die Blätter sind einfach-gegenständig angeordnet, die unteren Blätter mit Blattstielen, die oberen ohne. Die Blattspreite ist oval bis länglich mit scharfer Spitze und stumpfen Zähnen am Rand. Der Blütenstand besteht aus typischen Korbblütlern, die jeweils 5 – 8 mm groß sind und an langen achselständigen Blütenstielen sitzen. Die winzigen Blütenbüschel tragen fünf dreizähnige, weiße Blütenblätter um eine gelbe Mitte. Zwischen Juli und September liegt die Blütezeit.

Franzosenkraut in Blütezeit
Die Blätter erscheinen durch die kleinen Blüten sehr groß [Foto: Orest lyzhechka/ Shutterstock.com]

Woher stammt der Name Franzosenkraut? Die Bezeichnungen Franzosenkraut sowie Knopfkraut sind mit den napoleonischen Kriegen verbunden. Die Pflanze breitete sich zu dieser Zeit invasiv aus und zudem sehen die kleinen Blüten den Knöpfen der französischen Soldatenuniform ähnlich.

Verwechslung von Franzosenkraut:

  • Mit dem behaarten Knopfkraut: Sie sind miteinander verwandt und treten häufig gemeinsam auf.
  • Im jungen Stadium sieht das Franzosenkraut anderen Sommerblumen ähnlich, meistens wird es dabei mit Salbei oder Leberbalsam verwechselt.

Franzosenkraut als Unkraut

Das Franzosenkraut besiedelt mit Vorliebe freie Flächen in Gärten und Gemüsebeeten, auch unter Stauden und Sträuchern wächst es häufig. Denn jede einzelne Pflanze kann bis zu 400.000 Samen produzieren und sich schnell und massig ausbreiten. Das Franzosenkraut ist eine sehr konkurrenzfähige, sich schnell ausbreitende Pflanze, sodass sie oft die dominierende Art in einem Feld ist und das Wachstum der Kulturpflanzen hemmt.

Franzosenkraut bekämpfen: Wenn die Pflanze in Ihrem Garten etabliert ist, muss gejätet werden, am besten vor der Blüte. Denn die winzigen Blütenbüschel produzieren eine Fülle von Samen, die fast sofort reifen. Die übliche Unkrautbekämpfungs-Strategie, die darin besteht, das Unkraut zu entfernen, bevor die Blüten verblassen und die Samen reifen, funktioniert hier also nicht. Sobald die Pflanze geblüht hat, ist sie bereits auf dem Weg, die nächste Generation Franzosenkraut zu produzieren.

Außerdem können, bevor das Franzosenkraut keimt, Mulchmaterialien wie Rindenmulch gegen Unkraut genutzt werden. Wir empfehlen, eine Mulchschicht mit einer Höhe zwischen 7 und 15 cm auszubringen, um auf natürliche Weise den Unkrautwuchs zu unterdrücken. Als biologisches Mulchmaterial bietet sich zum Beispiel unsere nachhaltig produzierte Plantura Bio-Pinienrinde an, die mit ihrer groben Struktur einerseits lange verwendbar ist und außerdem natürlich aussieht.

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Tipp: Das Franzosenkraut kann zur Gründüngung verwendet werden, muss dann aber unbedingt richtig untergefräst werden, nicht nur eingearbeitet, sonst wächst es einfach weiter. Zudem sollte vor der Blüte gemäht werden, damit beim Unterfräsen nicht unzählige Samen mit eingebracht werden.

Ist Franzosenkraut meldepflichtig? Obwohl das Franzosenkraut invasiv auftritt, richtet es nicht so großen wirtschaftlichen Schaden an, um als meldepflichtige Pflanze eingestuft zu werden.

Ist Franzosenkraut essbar oder giftig?

Alle Teile der Pflanze sind essbar und können von Menschen und Tieren verzehrt werden. Von Nagetieren und Schildkröten wird die Pflanze gerne frisch konsumiert.

Verwendung und Heilwirkung des Franzosenkrauts

Kulinarisch können die jungen Blätter, Stängel und Blüten als Zutat für Smoothies, Salate, Eintöpfe oder Säfte verwendet werden. Als Blattgemüse wie Spinat kann sie auch zubereitet werden. Getrocknet wird die Pflanze auch als Suppengewürz oder Tee verwendet.

Zum Frühstück oder für zwischendurch ist ein grüner Smoothie mit Franzosenkraut zu empfehlen. Dazu pürieren Sie zuerst in einem Mixer eine Banane für die Süße und zwei Handvoll Franzosenkraut. Danach geben Sie eine große Handvoll Obst Ihrer Wahl, wie zum Beispiel Ananas oder Erdbeeren, dazu und mixen den Smoothie, bis keine Stückchen mehr zu sehen sind. Wenn die Früchte davor eingefroren werden, stellt man auf diese Weise ein leckeres und gesundes Eis her.

Franzosenkraut-Verwendung
Ein Smoothie mit Franzosenkraut ist erfrischend, lecker und gesund [Foto: Alena Haurylik/ Shutterstock.com]

Das Franzosenkraut ist eine wahre Nährstoffbombe und sollte öfter als heimisches Superfood auf den Teller kommen. Es ist eine der eisenreichsten Pflanzen auf unseren Feldern und enthält zusätzlich viel Kalzium, Magnesium, Vitamin A und C.

Hierzulande sind die Heilwirkungen des Franzosenkrauts noch nicht so bekannt, aber in anderen Regionen der Welt ist es eine wichtige Pflanze in der Hausapotheke. So kann es zur Neutralisierung von Brennnesselstichen verwendet werden oder hilft, Blutungen aus Schnitten und Wunden zu stillen. In Indien zum Beispiel wird ein gesalzener Extrakt aus den Blättern bei Durchfall, Fieber und Erbrechen sowie bei Furunkeln und Windpocken verabreicht. In Kolumbien werden die abgekochten Blätter des Franzosenkrauts gegen überschüssige Magensäure getrunken.

Neben dem Franzosenkraut gibt es noch viele weitere Pflanzen, die wir als Unkräuter betrachten, welche aber eine Bereicherung für unsere Küche sein können. Hier stellen wir Ihnen weitere nützliche Unkräuter vor.