Winterharte Kräuter: Geeignete Arten für Garten & Balkon
Winterharte Kräuter beliefern im Idealfall ganzjährig die heimische Küche. Manche sind zwar winterhart, ziehen jedoch zum Winter ein.

Gartenkräuter gehören für viele Menschen zu einer Basisbepflanzung dazu. Der beliebteste Verwendungszweck ist hierbei natürlich derjenige als Würzpflanze zur Abrundung verschiedenster Gerichte. Viele der bekannten Kräuterpflanzen besitzen jedoch auch eine heilende Wirkung gegen unterschiedliche Beschwerden. Häufig liegt die Herkunft der Geschmacks- und Heilsbringer jedoch in warmen, fernen oder mediterranen Gefilden. Da überrascht es nicht, dass so manch ein Kraut nicht mit den hier vorherrschenden kalten Wintern zurechtkommt und ihm deshalb vorzeitig der Garaus gemacht wird. Wir stellen Ihnen verschiedene Kräuter vor, die vor Aromen nur so strotzen und sich aufgrund ihrer Winterhärte auch ganzjährig für den Garten eignen.
Inhalt
- Winterharte Kräuter: Diese Kräuter können im Winter geerntet werden
- Winterharte Kräuter: Einziehende Kräuter ohne Winterernte
- 1. Schnittlauch (Allium schoenoprasum)
- 2. Bärlauch (Allium ursinum)
- 3. Estragon (Artemisia dracunculus)
- 4. Liebstöckel (Levisticum officinale)
- 5. Minze (Mentha)
- 6. Echter Waldmeister (Galium odoratum)
- 7. Zitronenmelisse (Melissa officinalis)
- 8. Echte Arnika (Arnica montana)
- 9. Baldrian (Valeriana officinalis)
- 10. Brennnessel (Urtica dioica)
Winterharte Kräuter: Diese Kräuter können im Winter geerntet werden
Einige der beliebten Kräuterpflanzen sind Sträucher oder Halbsträucher. Diese weisen daher auch in den Wintermonaten die teils aromatischen Blätter oder Fruchtstände auf, welche Sie verwenden können. So können Sie beispielsweise den ganzen Winter über einzelne Blätter abzupfen, um sie in der Küche einzusetzen. Radikal zurückschneiden sollten Sie die Kräuter im Winter jedoch nicht, denn das würden die Pflanzen nach starken Frösten nicht überleben. Wir haben nachfolgend besonders widerstandsfähige und schmackhafte Kräuter, die auch im Winter beerntet werden können, für Sie zusammengetragen.
1. Thymian (Thymus)
Der Thymian stammt ursprünglich aus dem warmen Mittelmeerraum. Viele Sorten gedeihen aber auch in unseren Breiten sehr gut und überstehen sogar die kalten Winter im Freien. Besonders schön anzusehen ist die Sorte ‘Duftkissen’ (Thymus x cheriloides). Die hellrosa Blüten zeigen sich zwar nur von Juli bis August, doch die aromatischen Blätter können auch zur kalten Jahreszeit geerntet werden.

2. Salbei (Salvia officinalis)
Die Blätter des Echten Salbei werden nicht nur zum Verfeinern von Gerichten verwendet, sondern ergeben mit heißem Wasser übergossen auch einen wunderbaren Hustentee. Wer auf die Erkältungszeit vorbereitet sein möchte, sollte also unbedingt Salbei auf der Fensterbank kultivieren. Die meisten Sorten – wie zum Beispiel ‘Aurea’ – können auch problemlos im Gartenbeet überwintern. Tropische Salbeiarten, wie der Honigmelonen-Salbei (Salvia elegans), vertragen jedoch keinen Frost.

3. Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
Wie Rosmarin den Winter in unseren Gärten übersteht, hängt vor allem von der Sorte ab. Winterhart sind zum Beispiel der ‘Veitshöchheimer Rosmarin’ oder die Sorte ‘Blue Winter’. Winterfester Rosmarin sollten hingegen nur in milderen Regionen ins Freie gepflanzt werden. Soll die mediterrane Pflanze vermehrt als Küchenkraut verwendet werden, eignet sich eine Topfkultur auf der Fensterbank am besten, denn im Warmen fühlt sich der Rosmarin am wohlsten.
Tipp: Weitere Kräuter für die Fensterbank und Hinweise zum Anbau haben wir in einem entsprechenden Artikel zusammengestellt.
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4. Lavendel (Lavandula angustifolia)
Der duftende Echte Lavendel zählt zu den robustesten Lavendelarten. In seiner ursprünglichen Heimat im Mittelmeerraum ist er auch noch in höheren Lagen zu finden und verträgt kurzzeitig sogar Temperaturen bis zu -15 °C. Eine Überwinterung an einem geschützten Standort und zusätzliche Pflegemaßnahmen können, wie bei vielen anderen mediterranen Kräutern auch, dennoch notwendig sein, damit die Pflanze den Winter unbeschadet übersteht. Wer nach einem besonderen Hingucker sucht, findet vielleicht an dem weißblühenden Lavendel ‘Arctic Snow’ Gefallen.

5. Bergbohnenkraut (Satureja montana)
Im Vergleich zum einjährigen Sommer-Bohnenkraut (Satureja hortensis) übersteht das Bergbohnenkraut kalte Temperaturen problemlos. Das leicht scharfe, pfeffrige Aroma passt perfekt zu wärmenden Gemüseeintöpfen und findet daher vor allem in der kalten Jahreszeit eine gute Verwendung in der Küche.


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6. Dost (Origanum vulgare)
Der auch als Oregano bekannte Dost wächst im Gegensatz zum eng verwandten Majoran (Origanum majorana) als mehrjährige Staude. In rauen Gegenden kann mitunter aber eine Überwinterung im Haus notwendig sein, um ihn gut über die kalte Jahreszeit zu bringen. Zu den robusteren Sorten zählt zum Beispiel ‘Thumbles’. Der violett blühende Thymian mit gelb-grünem Laub macht sich im Garten besonders gut in Kombination mit rotlaubigen Pflanzen.

7. Currykraut (Helichrysum italicum)
Im Vergleich zu anderen mediterranen Kräutern ist auch das Currykraut relativ robust und winterhart. Wer auf Nummer sicher gehen will, holt die Würzpflanze über den Winter trotzdem nach drinnen. Bekannt ist es auch als Immortelle und zeichnet sich, wie der Name schon vermuten lässt, durch sein Curryaroma aus. Daher kann es in der Küche wunderbar zum Verfeinern von Reis- und Fleischgerichten verwendet werden.

Winterharte Kräuter: Einziehende Kräuter ohne Winterernte
Manche Kräuter ziehen zum Winter ein und lassen keine oberirdischen Pflanzenteile über die kalte Jahreszeit zurück, welche noch Verwendung finden könnten. Somit können diese Kräuter leider nicht ganzjährig geerntet werden. Am besten legt man sich daher bereits während der warmen Jahreszeit einen ausreichenden Vorrat an. Nachfolgend stellen wir Ihnen einige dieser winterharten Kräuter vor, die nur während der Vegetationsperiode beerntet werden können.
1. Schnittlauch (Allium schoenoprasum)
Schnittlauch kommt auch mit tiefen Temperaturen sehr gut zurecht. Aufgrund des hohen Wasserbedarfs sollte man vor allem in Topfkultur darauf achten, dass das beliebte Würzkraut in den Wintermonaten nicht austrocknet. Gießen Sie daher nur an frostfreien Tagen, damit die Pflanze keinen Schaden nimmt. Nach dem Rückschnitt im Herbst treibt der Schnittlauch im Frühjahr wieder neu aus.

2. Bärlauch (Allium ursinum)
Bärlauch ist ein typischer Frühblüher mit einer kurzen Vegetationsperiode. Die grünen Blätter mit dem knoblauchartigen Aroma können Sie von April bis Mai ernten. Den Winter verbringt die mehrjährige Pflanze als Zwiebel im Boden.

3. Estragon (Artemisia dracunculus)
Je nach Varietät liegt eine gewisse Winterhärte beim Estragon vor. Der russische Estragon (Artemisia dracunculus var. indora) kann immerhin Temperaturen bis -10 °C strotzen. Der französische Estragon (Artemisia dracunculus var. sativa) ist im Gegensatz dazu eher frostempfindlich. Zum Würzen verwenden Sie am besten die jungen Triebe und Blätter.

4. Liebstöckel (Levisticum officinale)
Liebstöckel übersteht sogar tiefe Temperaturen bis zu -20 °C unbeschadet. Besondere Winterschutzmaßnahmen sind daher meist nicht notwendig. An frostfreien Tagen sollte er aber auch in der kalten Jahreszeit regelmäßig gegossen werden. Hat das sogenannte Maggikraut den Winter gut überstanden, können ab Mai die frischen Blätter wieder geerntet werden.

5. Minze (Mentha)
Es sei von Vornherein klargestellt, dass nicht alle Minzen frosthart sind. Dennoch gibt es einige Arten, die auch mit kalten Temperaturen gut zurechtkommen. Hierzu zählt zum Beispiel die beliebte Pfefferminze (Mentha x piperita). Eine Besonderheit ist die Sorte ‘Chocolate’ mit ihrem leichten Geschmack nach Schokolade. Die unterirdischen Rhizome der Minze verbleiben über dem Winter im Erdreich und treiben im Frühjahr wieder neu aus.

6. Echter Waldmeister (Galium odoratum)
Der Echte Waldmeister ist grundsätzlich sowohl in der Natur als auch im Garten mehrjährig und winterhart. Eine Abdeckung aus Laub oder Tannengrün kann jedoch trotzdem über die kalten Monate einen geeigneten Schutz bieten. In Topfkultur ist unter Umständen auch ein Übersiedeln in das Gewächshaus oder den Keller notwendig, damit die Wurzeln keinen Schaden nehmen. Erntezeit ist dann erst wieder von Mitte April bis Mitte Mai.

7. Zitronenmelisse (Melissa officinalis)
Im Beet können den Wurzeln der Zitronenmelisse selbst tiefe Temperaturen von bis zu -20 °C nichts anhaben. Im Topf drohen die Wurzeln jedoch durchzufrieren, weshalb Sie unbedingt geeignete Schutzvorkehrungen treffen sollten. Ältere Stauden können im Herbst bodennah zurückgeschnitten werden, um den Neuaustrieb im Frühjahr zu fördern.

8. Echte Arnika (Arnica montana)
Die Echte Arnika ist ursprünglich ein Alpengewächs und kommt daher auch mit rauen Bedingungen sehr gut zurecht. Seit jeher wird sie in der Volksmedizin zum Beispiel bei Hauterkrankungen eingesetzt. In Deutschland gilt die Art in der Natur jedoch als gefährdet. Daher wird Arnika zur Verwendung als Heilpflanze immer öfter in den eigenen Gärten angebaut.

9. Baldrian (Valeriana officinalis)
Der Baldrian ist eine winterharte Staude, welche auch in der Natur häufig an Fluss- und Bachufern anzutreffen ist. Er ist eine der ältesten Heilpflanzen und vor allem bekannt für seine beruhigende und schlaffördernde Wirkung. Verwendung finden allerdings nur die Wurzeln, die im Herbst ausgegraben, gesäubert und getrocknet werden.
Tipp: Neben dem Baldrian eigenen sich einige weitere Kräuter zum Einschlafen für den Anbau im eigenen Garten.

10. Brennnessel (Urtica dioica)
Leider hat die Brennnessel aufgrund ihrer Brennhaare keinen besonders guten Ruf. Das vermeintliche Unkraut findet jedoch Verwendung als Küchenkraut und Heilpflanze. Egal ob als Spinat, Suppe oder Tee – die Pflanze ist in der Küche vielseitig einsetzbar. Aufgrund ihrer hohen Frosttoleranz benötigt sie im Winter keine gesonderten Schutzmaßnahmen.

Haben Sie sich bereits für die Kräuter entschieden, die den Weg in Ihr Kräuterbeet finden sollen? Dann sollten Sie unseren Artikel mit Tipps zum Kräuterbeet-Anlegen durchlesen.