Kirschfruchtfliegen bekämpfen & einem Befall vorbeugen

Natascha
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Als Kind spielte ich in meiner Heimat Rheinlandpflanz täglich in der Grünanlage vor meiner Haustür. Dort wuchs mein Interesse zur Natur und der Wunsch, Naturforscherin zu werden. Mittlerweile studiere ich Gartenbauliche Phytotechnologie und schreibe aktuell meine Bachelorarbeit im Bereich Pflanzenschutz im Obstbau. Da ich in Berlin lebe, liegt mir besonders die Steigerung der Lebensqualität in Städten mithilfe von Pflanzen am Herzen.

Lieblingsobst: Feige, Maracuja, Beerenfrüchte, Limette und Orange
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Knoblauch, Tomaten, Gürkchen, Feldsalat und Rucola

Maden in Kirschen verderben vielen die Freude am Naschen. Sie stammen häufig von der Kirschfruchtfliege, der durch gezielte Maßnahmen im Garten vorgebeugt werden kann.

Rhagoletis cerasi
Die Kirschfruchtfliege legt ihre Eier in reifende Kirschen [Foto: Tomasz Klejdysz/ Shutterstock.com]

„Da steckt der Wurm drin!“ dachten Sie sich womöglich, als Sie frisch gepflückte Kirschen verköstigten und plötzlich etwas anderes als Fruchtfleisch zwischen den Zähnen hatten. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Sie hier in Kontakt mit einer Made der Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cerasi) kamen. Dieses zur Familie der Bohrfliegen (Tephritidae) gehörende Insekt legt seine Eier nämlich in reifende Kirschen. Nach dem Schlüpfen fressen sich die Larven durch die Frucht. Wie das Leben einer Kirschfruchtfliege aussieht, woran Sie den Befall erkennen und welche Möglichkeiten der Vorbeugung und Bekämpfung bestehen, erfahren Sie im Folgenden.

Übrigens: Probleme mit der Kirschfruchtfliege gibt es schon seit Jahrhunderten. Erste Beschreibungen des Insekts werden bereits auf Mitte des 16. Jahrhunderts datiert.

Kirschfruchtfliegen: Aussehen und Lebensweise

Die Weibchen der Europäischen Kirschfruchtfliege sind 4 bis 5 mm lang, die Männchen mit 3 bis 4 mm etwas kleiner. Der Körper ist schwarz glänzend, die Beine sind bernsteinfarben. Markant ist das gelbe Schildchen (Scutellum) auf ihrem Rücken. Rhagoletis cerasi besitzt durchscheinende Flügel mit schwarzen Querbändern. Ein winziger Streifen – Entomologen sprechen vom akzessorischen Querband – macht den kleinen, aber feinen Unterschied, wenn es um die Unterscheidung von anderen Arten wie der Amerikanischen Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cingulata) geht.

Flügel der Kirschfruchtfliege
Die Flügel der Kirschfruchtfliege zeichnen sich durch charakteristische Querbänder aus

Eine Generation pro Jahr bringt die Kirschfruchtfliege hervor. Mitte Mai schlüpft die Fliege aus dem Erdboden, sobald sich dieser über einige Tage hinweg auf 16 °C erwärmt hat. Bei kühleren Temperaturen haben es die Kirschfliegen nicht ganz so eilig und schlüpfen etwas später. Anfangs halten sie sich noch am Boden auf. Nach rund 10 Tagen beginnt der Flug, wobei sie sich in der Regel nicht mehr als 300 m von ihrer Geburtsstätte entfernen. Wann die Kirschfruchtfliege fliegt, ist insbesondere von der Witterung abhängig. Denn bei warmem, sonnigem Wetter ohne Niederschlag ist mit erhöhtem Flugaufkommen zu rechnen.

Kirschfruchtfliege
Bei sommerlichem Wetter sind Kirschfruchtfliegen besonders aktiv

Nach kurzer Zeit beginnt die Begattung. Während dieser Phase sind die Kirschfruchtfliegen in den Baumkronen auffindbar. Nach erfolgreicher Befruchtung legt das Weibchen je ein Ei unter die Fruchthaut der Kirsche. Bevorzugt werden Früchte, die sich im Farbumschlag zu Gelb oder Gelbrot befinden. Um die Mittagszeit sind die Insekten sehr aktiv und suchen sich gerne Kirschen auf der sonnenzugewandten Seite aus. Sinken die Temperaturen auf unter 16 °C oder beginnt es zu regnen, wird die Eiablage der Kirschfruchtfliege unterbrochen.

Paarung der Kirschfruchtfliege
Kirschfruchtfliegen bei der Paarung [Foto: Ferenc Speder/ Shutterstock.com]

Die Kirschmade durchläuft innerhalb von 6 Wochen drei Entwicklungsstadien. Sie wird bis zu 6 mm lang, ist eiförmig und weiß. Völlig verfressen nagt sie sich bis zum Kirschkern vor, um sich dann wieder auf den Weg zurück zur Fruchthaut zu begeben. Diese verlässt die Kirschmade durch ein 1 mm breites Loch, fällt zu Boden und dringt durch Risse und Furchen 3 bis 5 cm tief ins Erdreich ein. Hat sie dort einen komfortablen Platz gefunden, verpuppt sie sich, um den Winter zu überstehen. Die Puppe der Kirschfruchtfliege ist 3 bis 4 mm lang, 2 mm breit und verfärbt sich kurz vor dem Schlüpfen von weiß zu grün.

Maden in Kirschen
Die Maden der Kirschfruchtfliege verderben beim Kirschen-Naschen vielen den Appetit [Foto: Fedorov Ivan Sergeevich/ Shutterstock.com]

Einen Befall erkennen

Direkt im Anschluss an die Eiablage sind befallene Kirschen nur für das geübte und sehr aufmerksame Auge sichtbar. An der Einstichstelle bleibt ein winziges Löchlein zurück, welches etwas eingesunken ist. Im Verlauf der Madenentwicklung sind die ersten Symptome des Befalls erkennbar. Die Früchte erscheinen matt und verfärben sich braun. Zudem werden sie weich und beginnen teilweise zu faulen, eine Sekundärinfektion ist möglich. Ein vorzeitiger Fruchtfall folgt.

Gelbtafeln gegen Kirschfruchtfliege
Gelbtafeln sind ein effektives Instrument zum Monitoring der Kirschfruchtfliege [Foto: Tomasz Klejdysz/ Shutterstock.com]

Durch gezieltes Monitoring ist die Fliegeninvasion frühzeitig erkennbar. Da die Kirschfruchtfliege ihre Eier in gelbliche Früchte legt, stellen Gelbtafeln ein optimales Ködermittel dar. Noch etwas effektiver sind Pheromon-Fallen für die Kirschfruchtfliege, da sie spezifisch Rhagoletis cerasi anlocken. Dabei sind sie jedoch untauglich für das Monitoring anderer Schadinsekten und wesentlich teurer. Beide Fallentypen werden auf der Südseite des Baumes in die äußeren Zweige etwa auf Augenhöhe gehängt. 5 mal 2 unserer Plantura Gelbtafeln reichen für das Monitoring eines 3 m hohen Baumes aus. Das Praktische an unseren Tafeln: Sie sind teilbar und dadurch recht kompakt. So eignen sie sich perfekt dazu, auch in Innenräumen ein Monitoring verschiedener Insekten durchzuführen.

Gelbtafeln 20 Stück
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  • 20 beleimte Gelbtafeln (teilbar, daher bis zu 40 Stück) zum Stecken & Hängen
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Diese Methode dezimiert die Kirschfliegen – besonders in großen Bäumen –, doch nicht ausreichend, als dass von einer Bekämpfungsmaßnahme gesprochen werden könnte. Viel eher stellen Gelbtafeln für Kirschfruchtfliegen eine Möglichkeit zur Bestimmung des Zeitpunkts und der Stärke des Flugaufkommens dar.

Tipp: Neben der Kirschfruchtfliege werden auch manchmal andere Insekten von den Fangtafeln angelockt oder bleiben versehentlich dort hängen. Daher sollten die Tafeln erst bei Gelbfärbung der Kirschen auf- und zu Erntebeginn wieder abgehängt werden.

Pheromonfallen gegen Kirschfruchtfliege
Durch Sexualduftstoffe locken Pheromon-Fällen Kirschfruchtfliegen an [Foto: Lost_in_the_Midwest/ Shutterstock.com]

Trotz namentlicher Ähnlichkeit: Kirschfruchtfliege und Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) sind unterschiedliche Insekten. Beide führen jedoch zu Maden in Kirschen. Wir klären Sie im Folgenden über Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf, damit Sie die Fliegen gut unterscheiden und entsprechend bekämpfen können.

Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cerasi)Kirschessigfliege (Drosophila suzukii)

FamilieBohrfliegen (Tephritidae)Taufliegen (Drosophilidae)
AussehenAdulte Fliege 3 – 5 mm, charakteristisch gestreifte Flügel
Made 4 – 6 mm, eiförmig, weiß
Puppe 3 – 4 mm lang, weiß, grünlich kurz vor Schlupf
Aussehen wie die bekannte Essigfliege/ Fruchtfliege/ Obstfliege aus der Küche
Adulte Fliege 2 – 4 mm, braungelb, rote Augen, Flügel durchscheinend
Larve 6 mm, zylinderförmig, cremeweiß, schwarzes Mundstück
Puppe 2 – 3 mm lang, zylinderförmig, braunrot
WirtspflanzenAlle Sorten von Kirschen (Prunus spec.), (Lonicera), Schneebeeren (Symphoricarpos)Weichschalige Früchte von Kultur- und Wildpflanzen, bereits beschädigte Obstfrüchte
LebensweiseEine Generation pro Jahr
Eiablage in reifende Früchte
Schlupf ab Ende Mai
Ca. 6 Wochen Entwicklung in Frucht
Überwinterung als Puppe im Erdboden
Bis zu 15 Generationen pro Jahr
Eiablage in reife Früchte
Schlupf am nächsten Tag, Entwicklung ca. 5 – 8 Tage
Anschließende Verpuppung in Frucht oder Bodenstreu
Entwicklungszeit pro Generation: Ca. 14 Tage
Überwinterung als adulte Fliege an geschützten Plätzen
SchadbildIn der Regel eine Made pro Frucht
Kleines, eingesunkenes Loch an Einstichstelle
Madige, faule Früchte
Sekundärinfektionen möglich
Häufig mehrere Maden pro Frucht
Kleines, eingesunkenes Loch an Einstichstelle
Madige, faule Früchte
Bei Verpuppung in Frucht: Puppe schaut mit Atemöffnungen aus Frucht heraus
Sekundärinfektionen möglich
Erkennen, Vorbeugen und Bekämpfen
Gelbtafeln, Einnetzen der Bäume, Nützlingsförderung, Nematoden, Sortenwahl, Pflanzenschutzmittel nur im ErwerbsobstbauEinnetzen, alle Früchte ernten bzw. aufsammeln, Kältebehandlung der Früchte nach Ernte, Essig mit Seife als Köder, kaum natürliche Gegenspieler in den neuen Besiedlungsgebieten, Pflanzenschutzmittel nur sehr frühzeitig im Erwerbsobstbau
Kirschessigfliege
Kirschessigfliegen legen ihre Eier in reife Früchte [Foto: nechaevkon/ Shutterstock.com]

Kirschfruchtfliegen bekämpfen

Ohne Bekämpfung kann Rhagoletis cerasi bis zu 100 % des Fruchtbestands befallen. Gerade im gewerblichen Anbau, wo die Handelstoleranz befallener Früchte lediglich 2 beziehungsweise 4 % beträgt, ist ein effektiver Pflanzenschutz essenziell. Um eine Invasion von Kirschfruchtfliegen und dem damit einhergehenden Madenbefall entgegenzuwirken, ist Prävention am besten und im privaten Bereich sogar das einzige Mittel. Ihnen stehen dabei verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die mehr oder weniger effektiv und aufwendig sind.

Spritzmittel gegen Kirschfruchtfliegen

Für den Haus- und Kleingartenbereich sind keine Pflanzenschutzmittel mehr zugelassen. Professionelle Anbauer können hingegen auf drei Mittel zurückgreifen. Es handelt sich hierbei um die Insektizide Basamid Granulat, Danjiri und Mospilan SG. Sie werden als umweltschädigend eingestuft und sind mit langfristiger Wirkung insbesondere für Wasserorganismen gefährlich. Ein Gärtner vom Fach mit Sachkundenachweis im Pflanzenschutz kann das Spritzmittel bei Ihnen im Garten anwenden, denn es sind einige Anwendungsbeschränkungen einzuhalten.

Übrigens: Spritzmittel sind gegen die erwachsene Kirschfruchtfliege die einzig wirksame Bekämpfungsmethode. Weil diese im biologischen Anbau jedoch nicht erlaubt sind, gibt es kaum Bio-Kirschen zu kaufen.

Kirschfruchtfliegen-Maden
Im privaten Bereich darf nicht mit Spritzmitteln gegen die Kirschmade vorgegangen werden

Nematoden gegen Kirschfruchtfliegen

Nematoden sind winzige Fadenwürmer, und „entomopathogene“ Nematoden können Insekten parasitieren und diese dadurch unschädlich machen. Gegen die Larven der Kirschfruchtfliege werden die Steinernema-Arten Steinernema carpocapsae und Steinernema feltiae effektiv eingesetzt. S. feltiae ist – vor allem bei niedrigen Temperaturen – die zu bevorzugende Art. Die Temperatur des Bodens und die Dosierung der Nematoden haben großen Einfluss auf den Erfolg. Die oberen 5 cm des Bodens müssen dauerhaft 12 °C oder mehr aufweisen und dürfen nicht austrocknen. Eine Dosierung von 50 Nematoden/ cm² ist üblich.

Nematoden gegen Kirschfruchtfliege
Nematoden finden Einsatz im biologischen Pflanzenschutz [Foto: D. Kucharski K. Kucharska/ Shutterstock.com]

Da Nematoden nicht fähig sind, intakte Puppenhüllen der Kirschfruchtfliege zu durchdringen, findet die Anwendung an den frisch geschlüpften Maden präventiv für das kommende Jahr statt. Dementsprechend ist der optimale Zeitpunkt für die Ausbringung von Nematoden gegen Kirschfruchtfliegen der Juni, wenn sich die Maden zur Überwinterung auf den Weg in den Boden machen. Die Fadenwürmer, beispielsweise unsere Plantura SF-Nematoden oder SC-Nematoden, werden dem Gießwasser zugefügt und unterhalb der Kirschbäume ausgebracht. Da die Maden äußerst schutzbedürftig sind, verschwinden sie sofort am Ort, wo sie heruntergefallen sind, im Boden. Dementsprechend sollte ganzflächig überall dort das Gießwasser mit den Nematoden ausgebracht werden, wo sich heruntergefallene Früchte befinden. Die oberen 5 cm des Bodens müssen mindestens für die kommenden zwei Wochen feucht, jedoch nicht nass gehalten werden.

SF-Nematoden gegen Trauermücken, Apfelwickler & Ameisen
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Übersicht:

  • Steinernema feltiae effektiv zur biologischen Bekämpfung der Fliegenmaden im Boden
  • Zeitpunkt der Ausbringung: Juni
  • Ort der Ausbringung: Mittels Gießwasser unterhalb der Kronentraufe und etwas weiter
  • Bodentemperatur konstant über 12 °C
  • Boden mind. 2 Wochen feucht halten, Staunässe vermeiden

Übrigens: Auch Pilze wie Beauveria bassiana werden für den Einsatz gegen die Kirschfruchtfliege erforscht, sie sind allerdings noch nicht im Handel erhältlich.

Hausmittel gegen Kirschfruchtfliegen

Als effektives Hausmittel gegen Kirschfruchtfliegen gilt die Förderung von Nützlingen. Dabei handelt es sich um Ameisen (Formicidae), Schlupfwespen (Ichneumonidae), Webspinnen (Araneae), Laufkäfer (Carabidae) oder Kurzflügler (Staphylinidae). Ein insektenfreundlicher Garten erhöht die Anzahl natürlicher Gegenspieler und lockt Vögel als zusätzliche Fressfeinde der Kirschfruchtfliege an. Auch Haushühner (Gallus domesticus) und Enten (Anatidae) können zum Einsatz kommen. Wie Sie Hühner im Garten halten und wie Laufenten gegen Schnecken noch einen weiteren Zweck für Sie erfüllen, erfahren Sie in unseren gesonderten Artikeln.

Zudem stellen wir Ihnen eine Anleitung bereit, wie Sie die zuvor beschriebenen Gelbtafeln selbst basteln können. Aber beachten Sie: Kirschfruchtfliegen weisen eine besondere Sensitivität für elektromagnetische Wellen im UV-Bereich und das für uns gelb erscheinende Licht auf. Selbstgebastelte Gelbtafeln haben meist jedoch kein ausreichendes UV-Reflektionsvermögen oder sind nicht im optimalen Gelbton gefärbt. Daher funktionieren selbstgebastelte Gelbtafeln in der Regel längst nicht so gut wie professionelle.

Ameisen gegen Kirschfruchtfliege
Ameisen werden durch Nektar, ausgeschieden von extrafloralen Nektarien, angelockt [Foto: Vinicius R. Souza/ Shutterstock.com]

Vorbeugung: Kirschbäume vor Maden schützen

Um die Kirschfruchtfliege systematisch zu umgehen, ist der Anbau von frühreifenden Kirschsorten empfehlenswert. Früchte, die bereits reif sind, bevor die Fliege schlüpft, werden wegen der unattraktiv roten Fruchtfarbe nicht befallen. In der ersten oder zweiten Kirschwoche liefern unter anderem die Sorten ‘Burlat’, ‘Kassins Frühe Herzkirsche’ oder ‘Bernhard Nette’ saftig rote Kirschen.

Als weitere Maßnahme gilt das schnelle Auflesen frühzeitig abgefallener Früchte. Mit etwas Glück befinden sich die Maden nämlich noch in der Frucht und werden somit aus dem Kreislauf entfernt.

Ebenso ist es möglich, die Kirschfruchtfliege mit Netzen zu bekämpfen: Entweder indem man kleinkronige Bäume ganz einnetzt, oder indem man durch eine Bodenbenetzung die Larven am Eindringen in die Erde beziehungsweise am Verlassen des Bodens hindert. Die Netze sollten eine Maschenweite von circa 1,35 x 1,35 mm aufweisen, da die Kirschfruchtfliege durch größere Maschen hindurchkriechen kann.
Das Einnetzen der Baumkrone erfolgt bei noch grünen Kirschen und bis diese rot sind. Bedenken Sie den Zuwachs der Bäume und kaufen Sie von vornherein ausreichend große Netze.
Die Bodenbenetzung sollte bis Anfang Mai im Bereich der Kronentraufe angebracht werden und erst Anfang Juli wieder entfernt werden. Achten Sie die ganze Zeit über auf einen nahtlosen Bodenabschluss.

Netz gegen Kirschfruchtfliege
Eingenetzte Kirschen sind geschützt vor R. cerasi und anderen Gartenbewohnern [Foto: Noel V. Baebler/ Shutterstock.com]

Damit Ihr Kirschbaum vital bleibt und ordentlich Ertrag bringt, ist die richtige Pflege unabdingbar. Dazu zählen auch Schnittmaßnahmen. Wie Sie Obstbäume richtig schneiden, erfahren Sie in einem gesonderten Artikel.

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