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Wie isst man eine Papaya & sind die Kerne essbar?

Sebastian
Sebastian
Sebastian
Sebastian

Als Gartenbaustudent an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf habe ich mich vor allem mit Nutzpflanzen und Anbautechniken auseinandergesetzt. Es fasziniert mich immer wieder, wie sich aus kleinen, oft ähnlich anmutenden Samen so zahlreiche verschiedene Pflanzen entwickeln.

Lieblingsobst: Heidelbeeren, Trauben, Himbeeren, Birnen
Lieblingsgemüse: Pilze, Paprika, Kohlrabi, Zwiebel, Knoblauch

Immer öfter sieht man die melonenartigen Früchte auch im Supermarkt. Aber wie isst man Papayas und woran erkennt man, dass die exotischen Früchte reif sind?

Geschnittene Papaya
Die leckere Tropenfrucht versteckt in ihrem Inneren viele Kerne [Foto: PTP034/ Shutterstock.com]

Ihre ursprüngliche Heimat liegt vermutlich in Mittelamerika, wo die Papaya (Carica papaya) bereits von indigenen Völkern angebaut wurde. Mit der Kolonialisierung breitete sich das Anbaugebiet aus und heute werden Papayas weltweit im tropischen Raum kultiviert. Sie gilt als gesund und ist auch bei uns immer häufiger in Fruchtläden und Supermärkten anzutreffen. Aber was kann man von der Papaya essen und wie muss man sie zubereiten? Diese Fragen wollen wir jetzt klären.

Wie erkennt man eine reife Papaya?

Die Reife der Papaya erkennen Sie am besten an der Farbe der Schale, von komplett Grün – unreif – bis durchgängig Gelb oder mit roten Flecken – reif – findet man so ziemlich alles zu kaufen. Da Papayas eine lange Reise vom Anbaugebiet bis zu uns nach Europa haben und sie nicht so gut nachreifen wie etwa Bananen (Musa) oder Avocados (Persea), werden sie meistens mit Flugzeugen transportiert. Sie können die Früchte auch bei sich daheim nachreifen lassen, dazu sollten sie aber mindestens bereits zu einem kleinen Teil gelb sein. Weitere Reifemerkmale sind die Weichheit der Frucht, die man durch leichten Druck mit den Fingern erkennt, und ein süßlicher Duft. Eine reife Papaya hat ein tief rotoranges, saftiges und weiches Fruchtfleisch.

Reife Papaya
An diesem Marktstand sieht man links die gelben, durchgereiften Papayas [Foto: guentermanaus/ Shutterstock.com]

Tipp: Obwohl Papayas erst mit der Vollreife ihren maximalen Geschmack erhalten, kann man sogar unreife Papayas essen. Meist werden unreife Papayas für Salate verwendet.

Muss man Papayas schälen?

Papayas müssen nicht zwingend geschält werden. Das Fruchtfleisch kann ähnlich wie bei der Kiwi mit einem Löffel herausgeholt werden. Soll die Papaya jedoch gehobelt und in Salaten oder anderen Speisen verwendet werden, lohnt sich das Schälen der Papaya. Am besten eignet sich dafür ein Sparschäler.

Papayas richtig schneiden

Je nachdem, wie Sie die Papaya essen wollen, muss sie unterschiedlich geschnitten werden. Nachdem die Papaya geschält wurde, halbiert man sie, um aus ihrem Inneren die Kerne zu entfernen. Das geht am besten mit einem Löffel. Die Kerne können entweder in den Biomüll gegeben werden oder Sie legen sie zur Seite und verwenden sie anschließend noch weiter. Mehr dazu erfahren Sie später.
Für die meisten Papaya-Rezepte kann die tropische Frucht in Würfel geschnitten werden. Sollten Sie einen Som Tam Salat – einen traditionell laotischen Papaya-Salat – machen, muss die Papaya in Streifen gehobelt werden.

Papaya im Salat
Für den Som Tam Salat wird die grüne Papaya gehobelt und mit anderen Zutaten gestampft [Foto: Kiattipong/ Shutterstock.com]

Kann man Papayas roh essen?

Die Papaya wird sowohl roh als auch gekocht gegessen. Das rohe Fruchtfleisch erinnert dabei von der Konsistenz her an das von Melonen. Da die beiden Früchte im Geschmack sehr ähnlich sind, kann man alle Rezepte, welche für Melonen gedacht sind, stattdessen mit Papaya zubereiten.

Sind Papayakerne essbar?

Ja, außer der Schale können Sie alles von der Papaya verwenden, selbst die Papayakerne sind essbar. Es stellt sich nur die Frage, wie man Papayakerne essen kann. Direkt aus der Frucht schmecken sie leicht scharf, ähnlich wie Kresse. Sie können diese entweder direkt zu Salaten zugeben oder trocknen. Die Kerne sind etwa so groß wie Pfefferkörner und können nach dem Trocknen wie die Samen der Pfefferpflanze (Piper) gemahlen werden. Zum Trocknen müssen die Kerne erst von Fruchtfleischresten gesäubert und auf niedriger Temperatur im Ofen etwa drei Stunden getrocknet werden. Danach können Sie die Kerne in eine Gewürz- oder Pfeffermühle geben und damit süße und herzhafte Gerichte würzen. Der Geschmack erinnert tatsächlich auch an Pfeffer.

Wie isst man Papayakerne?

  • Roh: Zu Salaten oder Vorspeisen
  • Getrocknet: Wie Pfeffer

Tipp: Auch wenn die Kerne nicht gegessen werden, können sie noch Verwendung finden. In unserem Artikel erklären wir, wie man die Papayakerne einpflanzen kann und somit selbst eine Papaya zieht.

Papayakerne
Papaya Kerne sehen aus wie Pfeffer und können wie dieser verwendet werden [Foto: White sauce design/ Shutterstock.com]

Wie schmeckt Papaya?

Das Fruchtfleisch schmeckt ähnlich wie eine Melone, sehr saftig, erfrischend und süß, wobei die Süße vom Reifegrad der Papaya abhängt. Je reifer die Frucht, desto süßer schmeckt sie.

Wie gesund sind Papayas?

Die Papaya enthält viele Vitamine, der Anteil an Vitamin C ist dabei sehr hoch. Bereits 100 Gramm Papaya decken 76 Prozent des täglichen Vitamin-C-Bedarfs. In Thailand essen junge Menschen rohe Papaya gerne als Salat, um schlank zu bleiben – und das liegt nicht nur an ihrem geringen Gehalt an Fett und Kalorien. In der Frucht, vor allem in der grünen Schale und den Kernen, ist ein Enzym mit dem Namen Papain enthalten, das eine eiweißspaltende Wirkung hat. Dieses Enzym hilft dabei, Eiweiß zu verdauen und kommt auch als Zartmacher für zähes Fleisch zum Einsatz. Es soll zudem bei der Fettverbrennung unterstützend wirken, weshalb unreife Papayas gerne während einer Diät verzehrt werden.

Papayas ähneln von Konsistenz und Geschmack sehr den Melonen. Woher Melonen kommen und welche verschiedenen Arten es gibt, erfahren Sie in unserem Artikel über die Herkunft von Melonen.