Papayakerne einpflanzen: Anleitung & Pflege-Tipps

Franziska
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Ich studiere ökologische Landwirtschaft an der Uni Hohenheim und bin sehr pflanzen- und naturverbunden. Zuhause bewirtschaften wir einen kleinen Biobetrieb mit einigen Tieren, verschiedenen Ackerfrüchten und etwas Wald. Die Gewinnung von gesunden Lebensmitteln im Einklang mit der Natur begeistert mich jedes Mal wieder aufs Neue.

Lieblingsobst: Apfel, Birne und Zwetschge
Lieblingsgemüse: Kartoffel, Kürbis und Spinat

Mit der richtigen Pflege ist es sogar bei uns möglich, Papayakerne einzupflanzen und daraus selbst Papayas zu ziehen. Neben der Verwendung als Saatgut sind die Papayakerne auch noch essbar.

Papaya-Pflanze
Die exotische Papaya kann auch bei uns kultiviert werden [Foto: Anan Kaewkhammul/ Shutterstock.com]

Die Papaya (Carica papaya) ist eine tropische Pflanze mit verblüffenden Eigenschaften. Doch sogar bei uns ist es möglich, Papayas selbst anzubauen. Wie das geht und wie man eine Papaya richtig pflegt, verrät der folgende Artikel.

Papayapflanze: Herkunft und Eigenschaften

Der Name Papaya kommt vermutlich von den mittelamerikanischen Arawak-Indianern, die diese Pflanze als „Baum der Gesundheit“ bezeichneten. Botanisch gehört sie zu der Familie der Melonenbaumgewächse (Caricaceae) und kommt ursprünglich aus Mexiko. Heutzutage wird die Papaya in tropischen und subtropischen Gebieten angebaut, wie zum Beispiel in Australien, Indien, Mittel- und Südamerika sowie Afrika. Die Papaya wird auch Papayabaum, Melonenbaum, Baummelone oder Melonenbaumfrucht genannt.

Papayas sind immergrüne, halbverholzende Stauden, die baumartig wachsen. Als Kübelpflanze kann die Papaya eine Höhe von 3 bis 4 m erreichen, in ihrer natürlichen Umgebung wird sie noch deutlich größer.

Der Stamm der Papaya ist innen hohl oder mit schwammartigem Gewebe gefüllt, wenig verzweigt und unvollständig verholzt. In der ganzen Papayapflanze befindet sich Milchsaft, das Wurzelwerk ist recht flach und weit ausgebreitet.

Die lang gestielten, wechselständigen Blätter bilden eine Art Baumkrone im oberen Bereich der Papaya. Weiter unten wachsende Blätter sterben immer wieder ab und hinterlassen Blattnarben. Die Papayablätter können leicht über einen halben Meter groß werden, die tief gelappte Blattform ähnelt dabei einer Hand.

Blätter der Papaya
Die fingerförmigen Blätter sind auch als Zierpflanze attraktiv [Foto: Ikhsan Rosyadi/ Shutterstock.com]

Die Papayablüten bieten eine große Vielfalt in Form und Farbe. Je nach Art können sie weiß, gelb oder cremefarben sein. Die am weitesten verbreitete Art Carica papaya trägt kleine, weiße sternförmige Blüten, die aussehen wie Propeller. Sie entstehen an den Blattnarben der abgestorbenen Blätter. Bei der Papaya können Blüten und Früchte gleichzeitig an einer Pflanze zu finden sein. Papayas sind zweihäusige Pflanzen – das heißt, eine Pflanze trägt entweder ausschließlich männliche oder ausschließlich weibliche Blüten. Demnach sind für eine erfolgreiche Befruchtung immer zwei Pflanzen unterschiedlichen Geschlechts notwendig. Nach 10 bis 14 Monaten bilden sich die ersten Blüten und somit bald die ersten Früchte.

Die ovalen Früchte mit grün-gelber Schale haben je nach Art ein Gewicht von 500 g bis zu 5 kg. Dadurch, dass die Unterscheidung zwischen Obst und Gemüse nicht eindeutig ist, kann auch die Papaya nicht konkret eingeordnet werden. Die unreife Frucht wird wie ein Gemüse zubereitet, wohingegen die reife Papaya frisch verzehrt wird und für ihren süßen Geschmack bekannt ist. Das Fruchtfleisch ist erst weiß und färbt sich mit zunehmender Reife gelblich-orange oder rot. In der Höhle der Frucht befinden sich die schwarzen Samen. Sie haben die Größe von Pfefferkörnern und werden meistens nicht mitgegessen.

Tipp: Wie man eine Papaya isst, können Sie bei uns erfahren.

Werden die Papayas unreif geerntet, können sie nachreifen, da es sich um klimakterische Früchte handelt. Das bedeutet, dass ihre Zellatmung nach dem Pflücken vom Baum den Reifeprozess noch weiter vorantreibt.

Blüte der Papaya
Aus den weißen, sternförmigen Blüten werden später die Früchte [Foto: Lost Mountain Studio/ Shutterstock.com]

Papayakerne einpflanzen und selber ziehen

Da die Papaya ursprünglich im tropischen Klima beheimatet ist, gelingt die Aufzucht nur als Zimmerpflanze und später im Kübel im Wintergarten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon. Bei Aussaat und Keimung ist ein gleichbleibend warmer Platz optimal. Hier bieten sich zum Beispiel ein Gewächshaus oder die Fensterbank an. Die junge Papayapflanze mag es hell, warm und mit einer Luftfeuchtigkeit von über 60 %. Ab einer Höhe von circa 15 cm benötigt sie einen Sonnenplatz. In warmen Sommern ist ein windgeschützter, sonniger Standort im Freien am besten – die pralle Sonne macht der Papaya dabei nichts aus. Jedoch gefährden Regen, Wind und kühles Wetter den Fruchtbehang. Im Winter sollte die Papaya an einem warmen, geschützten Ort stehen.

Als Anzuchtsubstrat für die kleinen Papayapflänzchen eignet sich unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde. Diese bietet die optimalen Wachstumsbedingungen für die kleinen empfindlichen Papayawurzeln.

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Anleitung: Papayakerne einpflanzen

  1. Vorbereitung der Papayasamen: Eine reife Papayafrucht wird halbiert und die Samen mit einem Löffel herausgenommen. Die Samen werden dann mit Wasser abgespült und das restliche Fruchtfleisch entfernt. Anschließend wird die gallertartige Schicht um die Samen mit einem Küchentuch abgerieben, da sie keimhemmende Substanzen enthält. Nun lässt man die Samen trocknen und pflanzt sie zeitnah ein oder lagert sie kühl bei Temperaturen unter 15 °C.
  2. Vorbereitung der Pflanztöpfchen: Einige Anzuchttöpfchen werden mit Substrat gefüllt. Pro Topf pflanzt man einen Samen ein und bedeckt ihn mit 0,5 cm Anzuchterde. Im Anschluss wird die Erde mit einer Sprühflasche angefeuchtet. Die Anzuchtgefäße deckt man mit einer durchsichtigen Haube ab, um eine Atmosphäre mit hoher Luftfeuchtigkeit zu schaffen. Regelmäßiges Lüften sollte nicht vergessen werden.
  3. Keimperiode: Halten Sie das Substrat immer feucht, aber nicht nass, und lüften Sie die Samen täglich. Die ideale Keimtemperatur liegt bei 25 – 30 °C. Nach ca. 2 Wochen zeigen sich die ersten, feinen Triebe der Papayapflanze. Jetzt bevorzugt die junge Papaya einen hellen, aber nicht zu sonnigen Platz. Sie sollte immer wieder mit dem Sprüher befeuchtet werden.
  4. Umtopfen: Sobald die ersten Blätter der Papayapflanze sichtbar sind, kann sie in einen Topf mit Blumenerde umgetopft werden. Die Topfgröße sollte so gewählt werden, dass sie für das nächste Jahr ausreicht. Hier muss man besonders vorsichtig mit den jungen Papayapflanzen umgehen, da die Wurzeln sehr empfindlich sind.
Anzucht der Papaya-Pflanze
Am richtigen Ort wachsen die kleinen Papayabäume schnell [Foto: Indra Pratamaaa/ Shutterstock.com]

Pflege und Überwinterung

Damit die Papaya bei Ihnen zu Hause im Wintergarten oder auf der Terrasse gedeiht und fruchtet, ist eine gute Pflege über das ganze Jahr hinweg notwendig.

Gießen und Düngen

Die Papayapflanze braucht regelmäßig Wasser, sodass die Erde immer feucht ist. Allerdings darf es nicht zu Staunässe kommen. Im Winter kann die Wasserzufuhr reduziert werden. Über das ganze Jahr hinweg muss die Luftfeuchte bei über 60 % gehalten werden.

In den ersten zwei Wochen nach der Keimung ist keine Düngung notwendig, denn der Keimling bekommt ausreichend Energie aus dem Endosperm des Samenkorns. Später sollte die Papaya circa alle zwei Wochen gedüngt werden. Die ersten zwei Jahre reicht auch die halbe Aufwandmenge des Düngers. Hierfür eignet sich unser Plantura Bio-Beeren- & Obstbaumdünger hervorragend. Dabei handelt es sich um einen Bio-Flüssigdünger, der direkt mit dem Gießwasser appliziert werden kann und für eine ausreichende Stickstoffversorgung sorgt. Stickstoffmangel führt bei Papayas zu einer nachlassenden Fruchtproduktion und sollte allein aus diesem Grund vermieden werden.

Papayabaum
Papayas bringen nicht nur leckere Früchte, sie sind auch schön anzuschauen [Foto: Trong Nguyen/ Shutterstock.com]

Tipp: Um eine tiefere Verzweigung der Papaya zu erreichen, kann sie geschnitten werden. Nötig ist der Schnitt jedoch nicht – man sollte bedenken, dass damit das Risiko einer Infektion mit Krankheiten steigt.

Umtopfen

Auch das Umtopfen gehört jährlich zum Programm. Hier ist es wichtig, immer die richtige Topfgröße zu wählen, damit die Wurzeln ausreichend Platz haben. Beim Umtopfen sollte darauf geachtet werden, dass der Wurzelballen nicht beschädigt wird und die Pflanze auf der gleichen Höhe wie vorher sitzt. Die verwendete Pflanzerde sollte nährstoffreich, humos, zum Teil sandig und gut drainiert sein, um Staunässe zu verhindern. Das trifft zum Beispiel auf unsere Plantura Bio-Blumenerde zu, wenn man sie noch mit etwa 30 % Sand mischt. Sie bietet durch die torffreie Mischung ein gutes Gleichgewicht zwischen Wasserführung und Wasserspeicherung, was der Papaya sehr zugute kommt.

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Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten wie Mehltau, eine Pilzkrankheit mit weißem oder grauem Rasen flauschiger Sporenträger, können der Papaya schaden. Ein Befall mit Spinnmilben (Tetranychidae) würde die Pflanze ebenso schwächen.

Ist die Papaya winterhart?

Nein, die Papaya ist nicht winterhart. Deshalb muss sie in ein geschütztes, warmes Winterquartier gebracht werden, bevor die Außentemperaturen zu stark fallen. Die kritische Temperatur liegt bei 11 °C, demzufolge sollte es am Überwinterungsort unbedingt wärmer als 11 °C sein. Außerdem ist eine gute Beleuchtung förderlich für eine erfolgreiche Überwinterung. Es bietet sich zum Beispiel ein Platz im Wintergarten oder unter dem Dachfenster an.

Während dieser Zeit muss die Pflanze nicht mehr so oft gegossen werden. Wird es der Papayapflanze zu kalt, können Blüten und Früchte abfallen. Aber keine Panik, wenn die Papaya die Blätter verliert – im Frühjahr treibt sie wieder aus.

Nach dem Winter sollte die Pflanze langsam an wärmere Temperaturen und die Bedingungen im Freien gewöhnt werden. Eine weniger ökologische Alternative zum Wintergarten oder Südfenster ist eine leistungsfähige Pflanzenlampe.

Papaya-Anbau
Dieser Papayabaum trägt viele Früchte, die bald geerntet werden können [Foto: aimpol buranet/ Shutterstock.com]

Kann man selbst gezogene Papayas ernten?

Ja! Aber die ersten Blüten erscheinen nur dann circa 10 bis 14 Monate nach der Aussaat, wenn die Papayapflanze richtig gepflegt wird, an einem geschützten Standort mit viel Licht und Wärme steht sowie ausreichend gedüngt und entsprechend überwintert wird. Daraufhin können dann die ersten Früchte geerntet werden.

Kann man Papayakerne essen? Nicht nur das Fruchtfleisch der Papaya, welches vielfältig verwertbar ist, sondern auch die schwarzen Kerne der Papaya sind essbar. Sie schmecken etwas scharf und werden in manchen Ländern als Pfefferersatz verwendet.

Papayas
Bei der Papaya kann die ganze Frucht verwendet werden [Foto: itaci/ Shutterstock.com]

Obwohl es sich bei der Papaya um eine tropische Pflanze handelt, kann sie mit der richtigen Pflege selbst bei uns gedeihen. Eine weitere interessante, allerdings nicht exotische, sondern heimische Nutzpflanze ist die Erdkastanie.

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