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Physalis überwintern: So kommt die Physalis durch die kalte Zeit

Regina
Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Die wärmeliebende Physalis wird oft nur einjährig kultiviert. Doch wussten Sie, dass sie überwintert und so mehrere Jahre alt werden kann? Wir geben Tipps zum Überwintern von Physalis.

Physalis mit Schnee
Winterliche Kälte kann die Physalis nur kurze Zeit aushalten [Foto: Salakhoff/ Shutterstock.com]

Die Physalis (Physalis peruviana), auch Andenbeere genannt, erfreut sich im deutschsprachigen Raum mittlerweile größter Beliebtheit. Die zu den Nachtschattengewächsen (Solanaceae) zählende Nutzpflanze stammt ursprünglich aus Südamerika und ist dort ein mehrjährig wachsender Strauch. Den Sommer über können wir massenweise die von einer raschelnden Lampionhülle umgebenen Beeren ernten. Im Herbst beginnen jedoch die Blätter der Physalis zu fallen.
Die Physalis wird in unseren Breitengraden oft als einjährige Pflanze kultiviert. Im Freien überlebt die wärmebedürftige Südamerikanerin den Winter hierzulande kaum, doch frostfrei überwintert kann die Physalis auch bei uns mehrere Jahre lang wachsen, gedeihen und Früchte tragen. Überwinterte Pflanzen tragen sogar schneller wieder Früchte als ihre frisch ausgesäten Kollegen. Wie Sie Ihre Physalis sicher durch den Winter bringen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Physalis überwintern: Ist die Physalis winterhart?

In unseren Breiten ist die Physalis-Pflanze nicht winterhart und wird daher oft einjährig kultiviert. Obwohl es neuere Züchtungen gibt, die eine höhere Kältetoleranz besitzen, ist bei den meisten Physalis-Sorten bei einer dauerhaften Temperatur von unter 10 °C Schluss. Einmalig werden auch Temperaturen um den Nullpunkt vertragen. Es kann dann aber auch schon zum Absterben der ganzen Pflanze oder zu typischen Kälteschäden wie schwarzen Flecken oder einer starken Violettfärbung der Blätter kommen. Frost verträgt die Physalis keinesfalls und so sollte sie spätestens Mitte bis Ende Oktober eingewintert werden.

Physalis-Frucht mit Frost überzogen
Ist die Physalis dauerhaft Temperaturen unter 10 °C ausgesetzt, entstehen rasch Kälteschaden [Foto: Yvonne Zeddies/ Shutterstock.com]

Wie kann man Physalis überwintern?

Es gibt bei der Überwinterung von Physalis zwei bewährte Methoden: Die eine ist es, die Pflanze in einen Topf zu setzen und in einem kühlen, hellen Raum zu überwintern. Die andere Methode ermöglicht es uns, die Physalis gleichzeitig noch zu vermehren: Sie können von der vorhandenen Pflanze Stecklinge schneiden und diese eintopfen.

Physalis vor dem Überwintern zurückschneiden und vermehren

Vor dem Überwintern der Andenbeere werden die vielen Triebe zurückgeschnitten. Dies hat einerseits den Vorteil, dass die Pflanze ohne die langen, sparrigen Triebe leichter überwintert werden kann. Andererseits verzweigt sich die Physalis dann im nächsten Frühjahr und wächst somit buschiger. Schneiden Sie die Triebe mit einer Gartenschere jeweils etwa zur Hälfte zurück, bevor Sie Ihre Physalis einwintern.

Die Triebspitzen jedes abgeschnittenen Triebes können nun auch als Kopfstecklinge zur Vermehrung genutzt werden: Hierfür schneidet man den Steckling auf etwa 10 cm Länge mit einem scharfen Messer schräg ab. Dann werden alle Blätter, ausgenommen die an der Triebspitze, entfernt. Stecken Sie den Steckling nun in vorbereitete Töpfe mit etwa 9 cm Durchmesser, die mit einem nährstoffarmen Substrat, wie unserer Plantura Bio-Kräuter-& Aussaaterde, gefüllt sind.
Bei hoher Luftfeuchte und an einem hellen, aber nicht sonnigen Standort benötigen die Stecklinge etwa zwei Wochen, um ausreichend Wurzeln zu bilden. Hohe Luftfeuchtigkeit erreichen Sie beispielsweise mithilfe einer Abdeckung: Eine durchsichtige Plastiktüte, eine Glasglocke oder ein Zimmergewächshaus sind zum Beispiel geeignet. Allerdings sollten alle Abdeckungen regelmäßig gelüftet werden, sonst können Pilzerkrankungen auftreten.

Physalis an Rankhilfe
In einem ausreichend großen Topf muss die Physalis im Winter nach drinnen umziehen [Foto: ullision/ Shutterstock.com]

In der Bewurzelungsphase darf das Substrat nie austrocken, aber auch nicht tropfnass sein. Daher muss regelmäßig ein wenig gewässert werden. Wenn sich wieder erste Blättchen entwickeln, spricht das für eine erfolgreiche Bewurzelung. Nun dürfen sie bei etwa 15 bis 20 °C und möglichst viel Licht langsam weiterwachsen. Haben die Jungpflanzen nach einigen Wochen das komplette Substrat durchwurzelt, werden sie in nährstoffreichere Erde und einen größeren Topf umgesetzt. Nach den Eisheiligen im nächsten Mai dürfen die Jungpflanzen dann endlich ins Freie.

Tipp: Mischen Sie die Anzuchterde für die Physalis-Stecklinge mit 20 bis 30 % Perlit, um eine bessere Belüftung der Triebbasis zu gewährleisten. So sinkt das Risiko von Fäulnis deutlich und die Stecklinge bewurzeln schneller und besser.

Physalis im Topf überwintern

Ausgewachsene Physalis aus dem Garten werden im Topf überwintert, da sie auf diese Art handlich und leicht zu bewegen sind. Der Topf mit der Physalis-Pflanze wird ab Oktober nach drinnen gestellt und die Pflanze hell, kühl und frostfrei bei 10 bis 15 °C überwintert. Der Wintergarten oder ein gut isolierendes Gartenhäuschen mit Frostwächter bieten sich dafür gut an. Wenn bei der Überwinterung noch unreife Früchte an der Pflanze hängen, sollten diese nicht entfernt werden, da die Beeren meist noch an der Pflanze nachreifen. Sie können diese seltenen Köstlichkeiten in der kalten Jahreszeit genießen. Um ein Austrocknen zu verhindern, sollte die Physalis regelmäßig mit kleinen Wassergaben gegossen werden.

Hinweis: Physalis können in der Wohnung überwintert werden, wenn es dort einen möglichst sonnigen, hellen und vor allem kühleren Standort gibt. Ist es der Physalis zu dunkel und zu warm, leidet sie und wirft rasch alle Blätter ab.

Physalis im Garten überwintern

Die mehrjährige Andenbeere kann nicht im Beet überwintert werden, da sie zu empfindlich auf tiefe Temperaturen reagiert. Selbst mit Winterschutz würde sie nicht überleben. Sie sollten die Physalis-Pflanzen zum Überwintern daher unbedingt vor dem ersten Frost im Oktober ausgraben und in einen ausreichend großen Topf übersiedeln. Stellen Sie diesen in das gewählte Winterquartier und wässern Sie den Winter über sparsam.

Physalis im Beet
Die Physalis können den Winter nicht im Beet bleiben und müssen eingetopft und überwintert werden [Foto: Prispim/ Shutterstock.com]

Tipp: Bei der Auspflanzung im nächsten Jahr sollten unbedingt die Eisheiligen Mitte Mai abgewartet werden. Erst danach darf die Physalis wieder ins Freie.

Zusammenfassung Physalis überwintern:

  • Im Oktober vor dem ersten Frost die Physalis einwintern, Temperaturen unter 10 °C langfristig vermeiden.
  • Andenbeere um die Hälfte zurückschneiden. Eventuell Stecklinge schneiden, in nährstoffarme Erde stecken, hell und feucht bewurzeln lassen.
  • Pflanzen im Beet ausgraben und eintopfen. Physalis im Topf zum Überwintern an einen hellen, kühlen Ort stellen (10 – 15 °C).
  • Auch im Winterquartier regelmäßig, aber wenig gießen, um Fäule zu vermeiden.
  • Auspflanzen im nächsten Jahr erst ab Mitte Mai nach den Eisheiligen.

Nach dem Auspflanzen der überwinterten Physalis im Mai folgt bald der Sommer und somit die Pflegemaßnahmen an der Andenbeere. Tipps zur richtigen Pflege der Physalis erhalten Sie in unserem Spezialartikel.