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Physalis pflegen: Tipps zum Ausgeizen, Düngen & Schneiden

Regina
Regina
Regina
Regina

Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Die beliebte orangefarbene Frucht bedarf ein wenig spezieller Pflege. Alles was Sie zum Gießen, Düngen und Ausgeizen der Physalis wissen müssen, erfahren Sie hier.

Physalis mit Beere
Die Physalis ist recht pflegeleicht und damit eine angenehme Haus- und Gartenpflanze [Foto: successo images/ Shutterstock.com]

Die Physalis (Physalis peruviana) – auch Kapstachelbeere oder Andenbeere genannt – erobert mittlerweile auch die Gärten in unseren Breiten. Das aus Südamerika stammende Nachtschattengewächs (Solanaceae) bezaubert nicht nur mit seinen flaumig-weichen Blättern und zarten Blüten. Vor allem der fruchtige, köstliche Geschmack der Früchte macht die Physalis so beliebt. Obwohl die Andenbeere recht anspruchslos und pflegeleicht ist, gibt es dennoch ein paar Punkte zu beachten, um gesunde Pflanzen und eine möglichst reiche Ernte zu erhalten. Was Sie bei der Pflege der Physalis-Pflanze beachten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Physalis pflegen: Richtiges Gießen

Die Physalis hält nur kurzzeitig Trockenheit aus. Daher sollte sie regelmäßig gegossen werden, um die Pflanze nicht zu sehr zu stressen. Besonders an sonnigen Standorten, die für die Pflanze am besten geeignet sind, kann dies im Hochsommer bis zu zweimal am Tag notwendig sein. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Physalis sandige Standorte liebt, die aber eben kaum Wasser halten können. Am besten wässern Sie die Kapstachelbeeren morgens vor der Mittagshitze kräftig und bei Bedarf am späten Nachmittag nochmals. Bei Physalis im Topf lohnt sich ein Untersetzer, der überschüssiges Wasser, welches bei Bedarf von der Pflanze aufgesaugt wird, auffängt. Steht das Wasser allerdings bereits mehrere Tage, ohne dass die Physalis es nutzt, sollten Sie es ausschütten, um Wurzelfäulnis zu vermeiden.

Nasse Physalis-Pflanze
Die Physalis wird gerne in Ruhe gelassen, man sollte sie aber regelmäßig gießen [Foto: Prispim/ Shutterstock.com]

Physalis schneiden

Beim einjährigen Anbau müssen die Kapstachelbeeren nicht geschnitten werden, da die Frucht- und Blütenbildung sonst darunter leiden können. Das Ausgeizen von überschüssigen Seitentrieben kann allerdings notwendig sein. Mehr zum Ausgeizen der Physalis können Sie in den nachfolgenden Absätzen erfahren.
Beim mehrjährigen Anbau wird die Physalis vor dem Überführen ins Winterlager um etwa die Hälfte zurückgeschnitten. Dies fördert die Verzweigung und Blütenbildung im nächsten Frühjahr und erleichtert zusätzlich das Einwintern.

Tipp: Den Winter über können auch statt der ganze Physalis-Pflanze nur Stecklinge geschnitten und bewurzelt werden. So vermehren Sie Ihre Physalis nicht nur, sondern die Jungpflanzen tragen im nächsten Sommer auch noch deutlich früher als frisch gesäte Pflanzen.

Physalis-Pflanze im Beet
Beim einjährigen Anbau müssen die Triebe der Physalis nicht zurückgenschnitten werden [Foto: konjaunt/ Shutterstock.com]

Physalis düngen: Womit und wie oft?

Die Physalis ist hinsichtlich der Versorgung mit Nährstoffen ein mittlerer Zehrer. Doch was ist nun der richtige Dünger für Physalis? Mineralische Dünger mit einem hohen, löslichen Stickstoffanteil, wie Blaukorn eignen sich nicht für den Physalis-Anbau. Diese fördern das Triebwachstum zu stark und es bilden sich nur wenige Blüten. Beim Auspflanzen können Sie eine Gabe Kompost in die vorhandene Erde mischen und ins Pflanzloch geben.
Ein vorwiegend organischer Langzeitdünger, wie unser Plantura Bio-Tomatendünger, wird ebenfalls direkt bei der Pflanzung der Physalis oberflächlich in den Boden oder das Topfsubstrat eingearbeitet. Durch regelmäßige Wassergaben wird der Dünger von den Bodenorganismen rasch umgesetzt. Zwei Monate später können Sie die Düngung mit einer geringeren Dosis wiederholen. Physalis haben einen hohen Kaliumbedarf, der durch unseren Tomatendünger optimal gedeckt wird. Die enthaltenen Nährstoffe werden gleichmäßig und langsam freigesetzt. So wird eine Überdüngung verhindert und die Pflanze schonend mit essentiellen Nährelementen versorgt. Nimmt die Physalis mehrjährig in einem Topf Platz, so können Sie beim Umtopfen der Physalis in einen größeren Topf das frische Substrat mit dem Dünge-Granulat mischen und so die Nährstoffversorgung langfristig sicherstellen.

Tipp: Eine Mulchschicht aus Pflanzenresten, wie Rasenschnitt oder zerkleinerte Brennnesseln, hat für die Physalis unzählige Vorteile: Sie verhindert den Aufwuchs der Beikräuter, hält gleichzeitig Feuchtigkeit im Boden und dient als Grundlage für neuen Humusaufbau. Vergessen Sie bitte nicht, direkt unter der Mulchschicht etwas stickstoffbetonten Dünger zu verteilen. Sonst wird durch den Abbau des Mulchmaterials Stickstoff vorübergehend fixiert und steht Ihrer Physalis nicht mehr zur Verfügung.

Komposthaufen
Kompost eignet sich für die Düngung der Physalis gut [Foto: KaliAntye/ Shutterstock.com]

Physalis ausgeizen

Beim Thema Ausgeizen der Physalis-Pflanze scheiden sich bei den Gärtnern die Geister. So mancher lässt seine Pflanze wild wuchern, der Andere geizt die Kapstachelbeere wie eine Tomate (Solanum lycopersicum) aus. Je nach Wuchsstärke und -dichte ist das Ausgeizen von Andenbeeren sinnvoll oder nicht notwendig. Denn überzählige Seitentriebe können die Luftzirkulation zwischen den vielen Pflanzenteilen verringern und bekommen dabei selbst kaum Licht für die Photosynthese.

Benutzen Sie auf jeden Fall immer ein scharfes Messer oder eine Gartenschere, welche Sie vor und nach dem Ausgeizen einer Pflanze desinfizieren. So werden keine Krankheitserreger, wie Grauschimmel (Botrytis cinerea) von einer Pflanze zur nächsten übertragen. Liegen die untersten Seitentriebe am Boden auf, sollten Sie diese wegen Fäulnisgefahr ganz abschneiden. Wuchert Ihre Physalis stark und bildet Früchte aus, zu denen jedoch kaum Sonnenlicht und Luft durchdringt, ist es angebracht, die Pflanze auszugeizen. Bei zu dicht wachsenden Sträuchern ist das Risiko für Pilzbefall nach Regen und hoher Luftfeuchte wegen des langsameren Abtrocknens erhöht. Entfernen Sie daher die nach innen wachsenden Triebe: So erreicht auch das Pflanzeninnere wieder Licht und Luft. Die Früchte werden dann oft sogar größer und schmackhafter.
Übertreiben sollte man es beim Auslichten jedoch nicht, da die Pflanze sonst zu starkem Wachstum angeregt wird und zunächst frische Triebe und keine neuen Blüten und Früchte mehr bildet. Nach ein paar Wochen kann das schonende Ausgeizen wiederholt werden, um neu gebildete Triebe zu entfernen.

Zusammenfassung Physalis ausgeizen:

  • Desinfizieren Sie das Schnittwerk, wie Messer und Gartenschere, vor und nach jeder Pflanze.
  • Entfernen Sie am Boden aufliegende Triebe gänzlich.
  • Entfernen Sie nach innen wachsende Seitentriebe bei zu dichtem Wuchs.
  • Geizen Sie sparsam und dafür mehrmals im Abstand einiger Wochen aus.
Große Physalis-Pflanze mit reifen Früchten
Das Ausgeizen empfiehlt sich dann, wenn die Pflanze besonders dicht wuchert [Foto: Neykor Chonrossainatee/ Shutterstock.com]

Physalis hat gelbe Blätter: Was tun?

Bekommt die Physalis gelbe Blätter, so kann das an einer Unterversorgung mit Stickstoff liegen. In diesem Fall verfärben sich die älteren, also untersten Blätter zunehmend gelb und fallen ab. Hier empfehlen wir eine rasche Düngung mit einem organischen Flüssigdünger, wie unserem Plantura Bio-Beeren- & Obstbaumdünger. Dieser wird zusammen mit dem Gießwasser ausgebracht und gelangt so direkt an die Wurzeln der Physalis. Eine Gelbfärbung kann auch durch zu viel Feuchte oder gar Staunässe, meistens bei Topfkulturen, auftreten. Sorgen Sie daher bestenfalls schon bei der Pflanzung für einen guten Ablauf und entleeren Sie volle Untersetzer, wenn das Wasser länger als einen Tag darin steht. Im Herbst fallen die Blätter übrigens ganz natürlich ab und färben sich dabei gelb bis braun. Nun sollte an das Überwintern der Physalis gedacht werden.

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Physalis mit einer Rankhilfe stützen

Bei hochwachsenden Physalis-Sorten sollten die Pflanzen mit einem oder mehreren Stäben oder einem Metallringe gestützt werden. Bei windexponierten Lagen im Freien sollte man sie auch anbinden. Buschig wachsende Andenbeeren benötigen an windgeschützten Orten meist keine Stütze.

Krankheiten und Schädlinge bei Physalis

Wird die Physalis unter optimalen Bedingungen kultiviert, also auf einem sonnigen, luftigen Standort mit durchlässigem Boden und guter Nährstoffversorgung, ist sie nur wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Im Frühjahr und während der frostfreien Überwinterung vermehren sich rasch Blattläuse, die aber nur bei schwerem Befall bekämpft werden müssen. Bei ungünstiger Witterung, beispielsweise viel Feuchtigkeit und gleichzeitig hohe Temperaturen, kann es zu einem Befall mit Grauschimmel und Mehltau kommen. Befallene Pflanzenteile sollten entfernt und im Hausmüll, nicht auf dem Kompost entsorgt werden.

Physalis im Topf pflegen

Die Physalis im Topf oder Balkonkasten benötigt dieselbe Pflege wie Physalis im Beet. Die entscheidenden Schritte bei der Topfkultur sind die Wahl des richtigen Pflanzsubstrates und des richtigen Pflanzgefäßes. Was es dabei zu beachten gilt, lernen Sie in unserem Artikel zum Physalis Pflanzen.

Physalis pflegen: Alles auf einen Blick

Hier haben wir nochmal die wichtigsten Punkte zur Pflege der Andenbeere zusammengetragen:

  • Düngung über das Gießwasser mit einem organischen Flüssigdünger, wie unserem Bio-Beeren- & Obstbaumdünger
  • Physalis regelmäßig gießen, bestenfalls morgens kräftig wässern.
  • Beim Auspflanzen und Umtopfen vorwiegend organischen Langzeitdünger hinzugeben, nach etwa zwei Monaten nachdosieren.
  • Schonendes, aber regelmäßiges Ausgeizen erhöht Fruchtgröße und verhindert Pilzbefall.
  • Hochwachsende Sorten stützen und anbinden.
  • Triebe der Physalis im Oktober vor dem Überwintern auf etwa die Hälfte zurückschneiden und Pflanze im Frühjahr umtopfen. Auch die Vermehrung durch Stecklinge ist möglich.

Übrigens: Wollen Sie die Pflanze mehrjährig kultivieren, also die Physalis überwintern, muss sie im Oktober zurückgeschnitten und bei 10 °C aufgestellt werden. Im Frühjahr wird sie dann in einen größeren Topf mit frischer Erde und Nährstoffen umgesetzt. Mehr dazu können Sie in unserem Spezialartikel nachlesen.