Ameisen & Blattläuse: Lebensweise und Verhältnis

Patrick
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Ich habe meinen Master in Agrarwissenschaften mit der Vertiefung Pflanzenwissenschaften gemacht. In meiner Freizeit ist der Anbau von eigenem Obst und Gemüse meine große Leidenschaft. Den perfekten Ausgleich finde ich in der Gartenarbeit bei meinen Eltern. Sollte ich mal nicht im Garten sein, gehe ich gerne Wandern und suche nach Fotomotiven.

Lieblingsobst: Johannisbeeren und Brombeeren
Lieblingsgemüse: Karotten, Pilze und Zwiebeln

Blattläuse und Ameisen treten häufig gemeinsam auf. Aber fressen Ameisen die Blattläuse? Und was hat es mit dem Melken der Blattläuse auf sich? Hier finden Sie alles zum Thema und Tipps, wie man Ameisen und Blattläuse bekämpft.

Ameisen und Blattläuse auf Pflanze
Ameisen sind häufig auf Pflanzen mit Blattlausbefall zu sehen [Foto: Ihor Hvozdetskyi/ Shutterstock.com]

Blattläuse sind in so ziemlich jedem Garten zu finden. Sicherlich ist Ihnen bereits aufgefallen, dass auf einer durch Blattläuse befallenen Pflanze auch vermehrt Ameisen zu beobachten sind. Dies ist keineswegs ein Zufall. Ameisen sind sehr interessiert an Blattläusen und beschützen diese sogar vor Fressfeinden. Wir zeigen Ihnen, woher dieses Interesse von Ameisen an Blattläusen kommt und wie Sie die Ameisen und Blattläuse wieder loswerden.

Ameisen und Blattläuse: Warum treten sie häufig gemeinsam auf?

Um zu beantworten, warum Ameisen und Blattläuse häufig gemeinsam auftreten, ist ein Blick auf die Ernährung von Blattläusen notwendig: Die kleinen Insekten stechen den zuckerhaltigen Phloemsaft von Pflanzen an. Dieser Pflanzensaft enthält wenig Proteine, weshalb die Blattläuse sehr viel davon konsumieren müssen, um ihren Proteinbedarf zu decken. Den überschüssigen Zucker scheiden sie in Form von Honigtau wieder aus. Auf genau diesen Honigtau haben es die Ameisen abgesehen, er enthält nämlich neben Kohlenhydraten auch wertvolle Aminosäuren. Die Ameisen fressen die zuckerhaltigen Ausscheidungen, die auf den Blättern kleben, oder saugen den Honigtau direkt vom Hinterteil der Blattläuse. Daher treten Läuse und Ameisen häufig gemeinsam auf.

Doch nicht alle Ameisenarten haben solch ein großes Interesse an Honigtau. Vor allem die Braune Wegameise (Lasius brunneus) und die Schwarze Wegameise (Lasius niger) naschen gerne vom süßen Honigtau. Diese Arten melken die Blattläuse sogar.

Auch manche Schildlausarten und einige phloemsaugende Zikaden scheiden Honigtau aus und leben mit Ameisen in Symbiose.

Ameisen schützen Blattläuse vor  Marienkäfer
Ameisen verteidigen Blattläuse vor Fressfeinden wie dem Marienkäfer [Foto: PHOTO FUN/ Shutterstock.com]

Fressen Ameisen Blattläuse?

Ameisen fressen keine Blattläuse, tatsächlich verteidigen sie die Läuse sogar gegen Fressfeinde, um sich den Honigtau zu sichern. Doch auch wenn Läuse nicht auf dem Speiseplan der Ameisen stehen, haben sie einige natürliche Fressfeinde. Diese Fressfeinde können Ihnen im Garten helfen, eine Massenvermehrung der Blattläuse zu verhindern. Einer der bekanntesten und gefräßigsten Nützlinge gegen Blattläuse ist der Marienkäfer. Blattläuse stehen nicht nur bei den ausgewachsenen Tieren auf dem Speiseplan, sondern vor allem bei den Larven. Eine Larve kann bis zu ihrer Verpuppung zu einem ausgewachsenen Marienkäfer bis zu 500 Blattläuse fressen. In unserem Online Shop können Sie Eier von Marienkäfern oder bereits geschlüpfte Marienkäfer bestellen. Weitere interessante Fakten zum Thema „Marienkäfer gegen Blattläuse“ und mehr dazu, wie Sie Marienkäfer gezielt fördern können, erfahren Sie in unserem Spezialartikel.

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Tipp: Ameisen fressen zwar keine Blattläuse, sind aber trotzdem nützlich in unserem Garten. Sie sind Fressfeinde von Schädlingen und unterstützen die Humusbildung im Boden, indem sie organisches Material zerkleinern.

Darum melken Ameisen Blattläuse

Blattläuse geben von sich aus kontinuierlich Honigtau ab. Er tropft vom Blatt, trocknet fest und ist für die Ameisen nur noch schwer nutzbar. Daher haben einige Ameisen eine Technik entwickelt, wie sie die Blattläuse dazu bewegen, auf Kommando Honigtau abzugeben: Sie trommeln mit ihren Antennen auf das Hinterteil der Blattlaus. Dies animiert die Laus, den Honigtau abzugeben. Anschließend saugen die Ameisen den Honigtau direkt nach der Ausscheidung auf. Diesen Prozess bezeichnet man als das Melken der Blattlaus, da die Assoziation zum Melken einer Kuh nicht weit hergeholt ist.

Die in Südostasien lebende Ameisengattung Dolichocerus ist beim Melken der Blattläuse noch einen Schritt weiter gegangen. Einige Ameisen werden ausgesendet und suchen nach für Blattläuse geeigneten Pflanzen. Ist eine solche Pflanze gefunden, transportieren die Ameisen die Blattläuse zu der neuen Pflanze und melken diese dort weiter!

Ameise melkt Blattlaus
Die kleinen Tröpfchen am Hinterteil der Blattläuse sind beliebt bei Ameisen [Foto: corlaffra/ Shutterstock.com]

Blattläuse und Ameisen bekämpfen

Wenn Sie auffällig viele Ameisen auf einer Pflanze beobachten, ist dies meist ein Zeichen für einen Blattlausbefall. Die Ameisen interessieren sich jedoch ausschließlich für den Honigtau der Blattläuse, nicht für die Pflanze selbst, und treten daher nicht direkt als Pflanzen-Schädlinge auf. Lästig sind die Tiere natürlich dennoch. Die Ameisen verschwinden von selbst wieder, sobald Sie die Blattläuse los sind. Daher empfiehlt es sich, bei auffällig vielen Ameisen an einer Pflanze zuerst die Blattläuse zu bekämpfen.

Blattläuse zählen zu den häufigsten Schädlingen an Pflanzen in unseren Gärten und Wohnungen. Einzelne Individuen sind für Pflanzen kein Problem, doch häufig fehlen in unseren Gärten die Fressfeinde, weshalb es zu Massenvermehrungen kommt. Ein starker Befall durch Blattläuse kann an den Pflanzen zu stark deformierten Blättern und Blüten führen und den Ertrag bei Nutzpflanzen reduzieren. Außerdem können die Blattläuse schnell auf benachbarte Pflanzen übergehen, wenn diese ebenfalls ihrem Geschmack entsprechen. Daher raten wir dazu, Pflanzen regelmäßig auf einen Befall durch Blattläuse zu kontrollieren. Meist sind die grün, schwarz oder rötlich gefärbten Insekten an Triebspitzen zu sehen.

Pflanze mit Blattlausbefall
Durch Blattläuse befallene Triebspitzen zeigen häufig Deformationen [Foto: Sunbunny Studio/ Shutterstock.com]

Bei leichtem Befall können Sie mit einem Hausmittel gegen Blattläuse versuchen, diese zu bekämpfen. In unserem Artikel über Hausmittel gegen Blattläuse zeigen wir Ihnen einige Tricks, wie Sie beispielsweise Seifenlauge oder Brennnesselbrühe selbst herstellen können. Wenn der gewünschte Effekt nicht eintritt oder ein stärkerer Befall vorliegt, empfehlen wir ein biologisches Pflanzenschutzmittel. Besonders gut geeignet sind Mittel auf Basis von Neemöl. Das Öl des Neembaums ist Basis unseres Plantura Bio-Schädlingsfrei Neem und wirkt rein pflanzlich. Es hat einen appetithemmenden Effekt auf die Blattläuse und stört zudem den Hormonhaushalt der Insekten, was dafür sorgt, dass alle Generationen effektiv bekämpft werden. Unser Plantura Bio-Schädlingsfrei Neem ermöglicht es Ihnen also, in Haus und Garten Blattläuse und andere saugende, beißende oder blattminierende Insekten zu bekämpfen. Das Mittel ist nicht bienengefährlich und sehr leicht anzuwenden. Bitte beachten Sie, dass Sie unser Bio-Schädlingsfrei Neem genau nach Vorgabe in der Anwendungsempfehlung nutzen. Lesen Sie hierfür vor Gebrauch den Beipackzettel.

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Ist eine Bekämpfung der Blattläuse nicht praktikabel, weil der Befall einen Baum betrifft, gibt es eine weitere Möglichkeit: Leimringe, die um den Baumstamm gewickelt werden. Diese Bänder sind auf einer Seite mit Leim beschichtet. An diesem bleiben die Ameisen kleben, wenn sie versuchen, darüberzulaufen. Hierbei ist darauf zu achten, dass Leimringe ihren Zweck nur erfüllen, wenn die Ameisen nicht über benachbarte Pflanzen auf den befallenen Baum gelangen können. Außerdem muss der Leimring sehr eng angebracht werden, sodass die Ameisen nicht darunter hindurchlaufen können. Durch die Leimringe werden die Ameisen daran gehindert, zu den Blattläusen zu gelangen. Die Schädlinge sind dadurch nicht mehr vor Fressfeinden geschützt. Wer Ameisen davon abhält, zu den Blattläusen zu gelangen, ermöglicht es also anderen Tieren, die Blattläuse zu fressen.

Tipp: Nicht nur betroffene und benachbarte Pflanzen, sondern auch Baumpfähle und andere Stützen müssen mit einem Leimring umwickelt werden – sonst finden die Ameisen den Weg auf die Pflanze leicht immer wieder.

Im Garten sind Ameisen in den allermeisten Fällen nicht schädlich. Auf der Terrasse, auf Wegen oder gar im Haus werden sie jedoch schnell sehr unangenehm. In diesen Fällen empfehlen wir Ihnen ein Ameisenmittel wie beispielsweise unser Ameisenmittel InsectoSec®. Der Wirkstoff stellt bei korrekter Anwendung für Bienen oder Ihre Haustiere keine Gefahr dar. Sie können es in Ihrem Garten auf befestigten Wegen überall dort einsetzen, wo Ameisen Sie belästigen. An Pflanzen in Beeten und in der Rasenfläche sollten Hausmittel gegen Ameisen wie Zimt verwendet werden.

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Weitere hilfreiche Tipps, wie Sie Blattläuse natürlich bekämpfen können, finden Sie in unserem Spezialartikel.

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