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Miniermotte: Lebensweise, Schadbild und Bekämpfung

Emile
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Ich habe Gartenbauwissenschaften im Bachelor studiert und spezialisiere mich in meinem Master auf Prozess- und Qualitätsmanagement in Landwirtschaft und Gartenbau. Ganz besonders interessiere ich mich für moderne und nachhaltige Ansätze beim Anbau von Obst und Gemüse. Meine Faszination für Obst und Gemüse stammt von meiner Leidenschaft fürs Kochen. In meiner Freizeit bin ich am liebsten draußen, egal ob zu Hause oder auf Reisen. Besuche in Parks und botanischen Gärten sowie Naturspaziergänge auf dem Land sind für mich ein wahrer Genuss.

Lieblingsobst: Erdbeere, Pfirsich und Nektarine
Lieblingsgemüse: Tomate, Pak Choi und grüner Spargel

Besonders oft werden Kastanien von der Miniermotte befallen. Das führt zu braunen Blättern, die frühzeitig absterben. Mit ein paar Tricks kann man jedoch dagegen angehen.

Miniermotte
Miniermotten sind nur 2 bis 4 Millimeter groß [Foto: PHOTO FUN/ Shutterstock.com]

Miniermotten sind eine Familie innerhalb der Ordnung der Schmetterlinge (Lepidoptera). Sie sind kleine, aber hartnäckige Schädlinge, die weltweit in Gärten und auf Nutzpflanzen Probleme verursachen. Diese winzigen Schmetterlinge sind bekannt für ihre zerstörerische Wirkung auf die Blätter von Pflanzen, da ihre Larven sich durch das Blattgewebe fressen und dabei charakteristische Gänge hinterlassen. In diesem Artikel erläutern wir die wichtigsten Aspekte der Miniermotte, einschließlich ihrer Merkmale, ihres Schadbilds und der effektivsten Methoden zur Bekämpfung.

Miniermotte: Merkmale und Lebensweise

Miniermotten sind winzige Schmetterlinge, die weltweit vorkommen und besonders durch die schädliche Wirkung der Raupen auf Pflanzen bekannt sind. Ihre Flügel sind oft grau oder braun gefärbt und weisen metallische Schimmer auf, wobei das Aussehen je nach Art leicht variiert. Die Miniermotte hat nur eine Größe von etwa 2 bis 4 Millimetern und ihre Flügel erreichen eine Spannweite von meist nur 5 bis 10 Millimetern. Die Herkunft der Miniermotte ist unterschiedlich. Einige Arten stammen ursprünglich aus Europa – andere aus Asien oder Amerika haben sich jedoch aufgrund des globalen Pflanzenhandels weit über ihre ursprünglichen Verbreitungsgebiete hinaus verbreitet. Insgesamt sind weltweit circa 1000 Arten bekannt. Zu den bei uns bekanntesten Arten gehören die Kastanienminiermotte (Cameraria ohridella), die Tomatenminiermotte (Tuta absoluta) und die Apfelminiermotte (Lyonetia clerkella).

Rosskastanienminiermotte
Die Miniermotte ist oft grau oder braun gefärbt [Foto: Tomasz Klejdysz/ Shutterstock.com]

Die Lebensweise der Miniermotte ist faszinierend und gleichzeitig problematisch für Gärtner und Landwirte. Erwachsene Motten legen ihre winzigen Eier auf die Blätter von Pflanzen. Nach dem Schlüpfen bohren sich die Miniermotten-Larven in das Blattgewebe, wo sie sich Gänge, sogenannte Minen, fressen. Während ihrer Entwicklung durchlaufen die Larven mehrere Stadien, bevor sie das Blatt verlassen, um sich im Boden oder in der Blattstreu zu verpuppen. Die gesamte Entwicklungszeit von der Eiablage bis zum Schlüpfen der erwachsenen Motte variiert je nach Art und Umweltbedingungen, liegt jedoch häufig zwischen 30 und 50 Tagen. Nach der Verpuppung, die etwa 10 bis 15 Tage dauert, schlüpfen die erwachsenen Motten und der Zyklus beginnt von Neuem. Je nach Art sind 3 bis 4 Generationen im Jahr möglich.

Wirtspflanzen und Schadbild

Miniermotten befallen häufig eine Vielzahl von Pflanzen, darunter sowohl Zier- als auch Nutzpflanzen. Oft sind sie auch auf einzelne Wirtspflanzen spezialisiert. Besonders häufig findet man die Miniermotte an der Kastanie. Die Rosskastanienminiermotte, auch bekannt als Kastanienminiermotte, sorgt hier für starke Schäden. Auch die Thuja-Miniermotte ist bekannt dafür, Thuja-Hecken zu befallen und zu schädigen. Tomatenpflanzen leiden unter der Tomatenminiermotte, die in der Lage ist, ganze Ernten zu vernichten. Obstbäume wie Apfelbäume, Birnbäume und Pflaumenbäume sind ebenfalls häufig von verschiedenen Miniermottenarten betroffen, ebenso wie Zierpflanzen wie Rosen und Buchsbäume. Auch Gemüsepflanzen wie Kartoffeln und Auberginen stehen auf der Liste der bevorzugten Wirtspflanzen mancher Miniermottenarten.

Schadbild der Kastanienminiermotten an Kastanien
An Rosskastanien findet man relativ häufig die Kastanienminiermotte [Foto: Ahanov Michael/ Shutterstock.com]

Der Schaden, den Miniermotten verursachen, ist beträchtlich. Die Larven fressen Gänge im Blattgewebe, was als oft gewundene Linien oder Flecken auf den Blättern zu erkennen ist und für die Miniermotte als typisches Schadbild gilt. Dies beeinträchtigt die Photosynthese und schwächt die Pflanzen. Die Blätter werden dann verfrüht braun und sterben schließlich ab. Bei starkem Befall können die Pflanzen erheblich geschädigt werden, was ihr Wachstum hemmt und ihre Erträge verringert. Besonders bei Nutzpflanzen wie Tomaten und Kartoffeln kann der Befall durch Miniermotten zu deutlichen wirtschaftlichen Verlusten führen.

Miniermotten bekämpfen

Um die Miniermotte effektiv zu bekämpfen, gibt es verschiedene Methoden. Eine der ersten und wichtigsten Maßnahmen ist das Abschneiden und sichere Entsorgen von befallenem Laub, da die Larven oft im abgefallenen Laub überwintern. Das Laub sollte nicht kompostiert, sondern sicher entsorgt oder verbrannt werden, um die Miniermotten-Larven abzutöten. Dies ist besonders effektiv, um die Kastanienminiermotte zu bekämpfen. Eine weitere bewährte Methode ist der Einsatz von Pheromonfallen. Diese verwenden spezifische Stoffe, um männliche Miniermotten anzulocken und zu fangen. Das reduziert die Paarung und somit die Anzahl der abgelegten Eier. Als vorbeugende Maßnahme kann des Weiteren ein sehr engmaschiges Netz verwendet werden, um die Pflanzen einzudecken und den Zugang der Motten zu verhindern.

Miniermottenlarve Schadbild
Das Abschneiden befallener Blätter ist eine der effektivsten Methoden zur Bekämpfung der Miniermotte [Foto: FedeLag/ Shutterstock.com]

Natürliche Feinde können ebenfalls eingesetzt werden, um die Population auf umweltfreundliche Weise zu dezimieren. Als Nützlinge haben sich beispielsweise manche Schlupfwespen (Ichneumonidae) zur Bekämpfung der Miniermotte bewährt. Aber auch manche Vogelarten, wie etwa die Meisen, verspeisen gerne die Larven und Puppen des Schädlings. Das Fördern eines vogelfreundlichen Gartens kann somit hilfreich sein zur vorbeugenden Bekämpfung der Miniermotte. Unter den Spritzmitteln sind Präparate mit dem Wirkstoff Azadirachtin zugelassen. Unser Plantura Schädlingsfrei Neem bietet beispielsweise eine zuverlässige Bekämpfung von blattminierenden Schädlingen und gilt als nicht bienengefährlich sowie nützlingsschonend. Der natürliche Wirkstoff Azadirachtin wird hierfür aus den Samen des Neembaums gewonnen. Alle Infos zum Thema Neemöl zur Schädlingsbekämpfung findet man in unserem Spezialartikel.

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Chemische Bekämpfungsmethoden sind eine letzte Option und sollten nur vorsichtig eingesetzt werden. Es gibt spezielle Spritzmittel gegen Miniermotten, die bei starkem Befall angewendet werden können. Diese Mittel sollten gemäß den Anweisungen verwendet werden, um Umweltschäden zu vermeiden und die Gesundheit der Pflanzen zu erhalten.

Ist die Miniermotte schädlich für Menschen?

Miniermotten sind nicht schädlich für Menschen. Sie verursachen keine Krankheiten oder gesundheitlichen Probleme.

Falls an deiner Pflanze ein ähnliches Schadbild erscheint, es sich aber nicht um die Miniermotte handelt, könnte es auch ein Befall mit Minierfliegen sein. Alles, was du zu diesen wissen brauchst, haben wir dir in einem Spezialartikel zusammengefasst.