Fleischfressende Pflanzen umtopfen: Anleitung & Pflege-Tipps

Frederike
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Ich habe Agrarwissenschaften studiert und bin ein richtiges Dorfkind. Zuhause habe ich einen kleinen Gemüsegarten, den ich hege und pflege, und verbringe die Zeit am liebsten draußen. Wenn ich nicht gerade im Freien bin, schreibe ich leidenschaftlich gerne. Meine Liebe gilt aber nicht nur Pflanzen und dem Schreiben, sondern auch ganz besonders der Tierwelt.

Lieblingsobst: Johannis- und Himbeeren.
Lieblingsgemüse: Schwarzwurzeln, Wirsing und Kartoffeln.

Karnivoren als Zierpflanzen liegen voll im Trend. Wir zeigen, wie man fleischfressende Pflanzen richtig umtopft und was bei ihrer Pflege zu beachten ist.

Fleischfressende Pflanzen
Fleischfressende Pflanzen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit

Immer mehr Menschen interessieren sich für fleischfressende Pflanzen. Kein Wunder, schließlich sind die exotischen Zimmerpflanzen absolut faszinierend und oftmals ein außergewöhnlicher Blickfang. Zu beachten ist allerdings, dass die Pflege von fleischfressenden Pflanzen recht anspruchsvoll ist, besonders der richtige Standort und die passende Erde sind für ihre erfolgreiche Kultivierung essentiell. Zusätzlich müssen die Karnivore noch regelmäßig umgetopft werden – wie das geht und worauf man besonders achten muss, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.

Obwohl die meisten Karnivoren keine besonders wüchsigen Zimmerpflanzen sind, lohnt es sich, sie einmal im Jahr umzutopfen. Grund dafür ist die Erde für die fleischfressenden Pflanzen: Der darin enthaltene Torf zersetzt sich nämlich mit der Zeit und verliert dadurch seine Fähigkeit, Wasser zu speichern – damit die Karnivoren optimale Bedingungen zum Wachsen vorfinden, muss das Substrat deshalb regelmäßig gewechselt werden.

Wann sollte man fleischfressende Pflanzen umtopfen?

Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass Karnivoren einmal im Jahr umgetopft werden sollten, um optimal zu gedeihen. Am besten eignet sich hierfür der zeitige Frühling: Zwischen Ende Februar und Anfang März beginnt die Vegetationsperiode der fleischfressenden Zimmerpflanzen, wodurch sich ideale Voraussetzungen für ein gutes Wachstum im neuen Topf ergeben. Allerdings ist das Umtopfen immer auch mit Stress für die Pflanze verbunden. Aus diesem Grund sollte man bereits geschwächte Pflanzen (beispielsweise nach einem Befall mit Schädlingen) lieber erst zu einem späteren Zeitpunkt nach einer ausreichenden Erholungszeit umsetzen.

Fleischfressende Pflanzen umtopfen: Anleitung

Damit fleischfressende Pflanzen auch nach Jahren noch einen exotischen Blickfang im Zimmer abgeben, sollte man nicht auf regelmäßiges Umtopfen verzichten. Zum Glück ist dies kein Zauberwerk, sondern geht mit der richtigen Anleitung spielend leicht von der Hand.

Das braucht man dazu

Wie bei allem ist die Vorbereitung auch beim Umtopfen das A und O. Damit das Umsetzen der Pflanze ohne Probleme gelingt, sollten Sie deshalb folgendes Equipment zur Hand haben:

  • Blumentopf mit Innentopf und Untersetzer
  • Pflanzton
  • Substrat für fleischfressende Pflanzen
  • Schaufel
  • Wasser

Die richtige Erde für fleischfressende Pflanzen

Wer beim Umpflanzen von Karnivoren auf einfache Blumenerde zurückgreift, wird schnell mit kränklichen Zimmerpflanzen zu kämpfen haben. Tatsächlich weisen fleischfressende Pflanzen ganz besondere Ansprüche an ihr Pflanzsubstrat auf, sodass sie mit üblichen Blumenerden nicht zurechtkommen. Besonders der Nährstoffgehalt spielt dabei eine wichtige Rolle: Natürlicherweise kommen Karnivoren vor allem in kargen Gegenden mit einem geringen Nährstoffgehalt im Boden vor. Ihr typisches Beutefangverhalten haben sie deshalb ausgeprägt, um ihre Nährstoffzufuhr zu sichern. Gibt man den fleischfressenden Pflanzen nun ein nährstoffreiches Substrat, kann es zu einer Überversorgung und im schlimmsten Fall zu toxischen Reaktionen kommen. Zusätzlich bevorzugen viele fleischfressende Pflanzen einen eher sauren pH-Wert sowie eine hohe Wasserspeicherkapazität im Boden. Idealerweise sollten Sie deshalb beim Umtopfen von Karnivoren auf Spezialerde für fleischfressende Pflanzen zurückgreifen, da diese genau die Bedürfnisse der aufregenden Exoten erfüllt. Diese findet man in jedem gut sortierten Gartenfachhandel. Fortgeschrittene Gärtner mischen ihre Karnivorenerde aus Torf, Quarzsand und Kies selber an, allerdings ist es oftmals schwer, als Laie ein ausgewogenes Verhältnis der Komponenten zu finden.

Das perfekte Gefäß für fleischfressende Pflanzen

Theoretisch ist jeder Topf für das Anpflanzen von Karnivoren geeignet. Optimal ist jedoch eine Kombination aus Topf, Innentopf und Untersetzer – durch diesen Trick kann man die Gießintervalle der fleischfressenden Pflanzen verlängern. Da die meisten Karnivoren auf einen gleichmäßig feuchten Boden angewiesen sind, müssen sie regelmäßig gewässert werden. Leider reagieren die Pflanzen jedoch empfindlich auf Staunässe, weshalb die richtige Dosierung des Gießwassers einem wahren Drahtseilakt gleicht. Stellt man dagegen einen Untersetzer unter die Pflanze und nutzt einen Innentopf mit Drainagelöchern, ist nur darauf zu achten, den Untersetzer regelmäßig mit Wasser zu befüllen. Neben der Art des Gefäßes ist auch die Größe von entscheidender Bedeutung beim Umtopfen von Karnivoren. Natürlich sollte der neue Topf mindestens der Größe des alten Topfes entsprechen, damit die Pflanzen genug Platz haben, um sich entwickeln zu können. Zu groß sollte man den neuen Topf allerdings auch nicht wählen: Da Karnivoren allgemein als langsam wachsende Pflanzen gelten, tun sie sich schwer, den neuen Topf auszufüllen. Am besten sollte der neue Topf deshalb nur geringfügig größer sein als der vorherige.

Vorgehen beim Umtopfen von fleischfressenden Pflanzen

Wenn man eine Karnivoren-Pflanze umtopfen möchte, sollte man mit dem Vorbereiten des neuen Pflanzgefäßes beginnen. Dazu füllt man zuerst ein paar Kügelchen des sogenannten Pflanztons in den Innentopf. Das grobkörnige Pflanzengranulat dient als zusätzliche Drainage und kann außerdem Wasser speichern und dieses bei Bedarf wieder ans Erdreich abgeben. Danach füllt man den Topf mit der speziellen Karnivorenerde auf. Nun kann die fleischfressende Pflanze vorsichtig aus dem alten Topf entfernt werden. Da die Wurzeln der Karnivoren besonders fein und verletzlich sind, sollte man dabei behutsam vorgehen und auch beim anschließenden Entfernen der Erde Vorsicht walten lassen. So dürfen auch ruhig größere Reste der alten Erde an der Pflanze verbleiben, wenn diese nicht entfernt werden kann, ohne die Wurzeln zu verletzen. Danach wird die Pflanze locker in den neuen Topf gesetzt und dieser mit der Karnivorenerde aufgefüllt. Zuletzt, nachdem man die Pflanze leicht angedrückt hat, sollte man den Untersetzer mit Wasser befüllen und die Pflanze samt Topf und Innentopf auf diesen Stellen – so kann sich die Pflanze ihr benötigtes Wasser selber ziehen.

Karnivoren Wurzeln
Die Wurzeln der Karnivore sind sehr empfindlich, weshalb Behutsamkeit gefragt ist

Hier noch eine Zusammenfassung:

  1. Innentopf mit etwas Pflanzenton füllen
  2. Karnivorenerde in Innentopf füllen
  3. Fleischfressende Pflanze vorsichtig aus altem Pflanzentopf entnehmen, dabei behutsam alte Erde entfernen
  4. Pflanze locker in den Topf setzen und diesen mit Karnivorenerde weiter auffüllen
  5. Fleischfressende Pflanze vorsichtig andrücken
  6. Untersetzer mit Wasser füllen und Topf hineinsetzen
Pflanzton
Pflanzton dient zur zusätzlichen Drainage und kann Wasser speichern

Der perfekte Standort für fleischfressende Pflanzen

Karnivoren sind ein echter Hingucker in der Wohnung und möchten dementsprechend zur Schau gestellt werden. Jedoch sollten Sie beachten, dass die exotischen Zimmerpflanzen besondere Ansprüche an ihren Standort haben. Die meisten fleischfressenden Pflanzen benötigen besonders viel Licht, weshalb ein heller Standort unumgänglich ist. Ein Fenster mit Südausrichtung ist deshalb für viele Karnivoren der ideale Stellplatz. Doch nicht nur Licht spielt bei der Standortwahl eine Rolle – viele fleischfressende Pflanzen stellen auch Bedingungen, was die Luftfeuchtigkeit im Raum angeht. Besonders Kannenpflanzen (Nepenthes) brauchen eine hohe Luftfeuchtigkeit von mindestens 60 %, aber auch die robustere Venusfliegenfalle (Dionaea) freut sich über eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 40 %. Um diese zu gewährleisten, sollte man seinen Karnivoren einen möglichst windstillen Platz gönnen, an dem sie (besonders im Winter) vor trockener Heizungsluft geschützt sind.

Sie möchten auch eine fleischfressende Pflanze halten, können sich aber nicht entscheiden? Wir haben die 6 beliebtesten fleischfressenden Zimmerpflanzen für Sie zusammengetragen.

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