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Fleischfressende Pflanzen pflegen: Die 5 häufigsten Fehler

Frederike
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Ich habe Agrarwissenschaften studiert und bin ein richtiges Dorfkind. Zuhause habe ich einen kleinen Gemüsegarten, den ich hege und pflege, und verbringe die Zeit am liebsten draußen. Wenn ich nicht gerade im Freien bin, schreibe ich leidenschaftlich gerne. Meine Liebe gilt aber nicht nur Pflanzen und dem Schreiben, sondern auch ganz besonders der Tierwelt.

Lieblingsobst: Johannis- und Himbeeren.
Lieblingsgemüse: Schwarzwurzeln, Wirsing und Kartoffeln.

Fleischfressende Pflanzen sind als Hingucker in der Wohnung sehr beliebt – leider werden aber bei ihrer Pflege oft Fehler begangen. Welche 5 Fettnäpfchen Sie bei der Pflege von Karnivoren vermeiden sollten, erfahren Sie hier.

Venusfliegenfalle in einem Topf
Fleischfressende Pflanzen brauchen spezielle Pflege [Foto: Yuriy Golub/ Shutterstock.com]

Karnivoren sind der Traum vieler Gärtner – die fleischfressenden Zimmerpflanzen sind mit ihrem exotischen Aussehen und beinahe mystischen Ruf ein wahrer Blickfang in der Wohnung und lassen sich zusätzlich noch toll beobachten. Leider machen viele Menschen aber schlechte Erfahrungen mit ihrer ersten Karnivore, denn diese beginnt oft nach kurzer Zeit zu kränkeln oder geht gar völlig ein. Grund dafür ist nicht etwa die schwierige Art der Karnivoren, sondern die Tatsache, dass fleischfressende Pflanzen eine besondere Pflege benötigen, die sich von der Pflege gängiger Zimmerpflanzen unterscheidet. Damit Sie von Anfang an Ihre fleischfressenden Pflanzen richtig pflegen, haben wir für Sie die gängigsten Fehler bei der Pflege von Karnivoren herausgesucht.

1. Die falsche Erde für fleischfressende Pflanzen

Man möchte seiner frisch gekauften Karnivore etwas Gutes tun und topft sie deshalb in ein neues Gefäß mit frischer Blumenerde um. Zwar ist der Gedanke gut, leider kann aber bereits diese Handlung dazu führen, dass die exotische Pflanze schon bald zu kränkeln beginnt. Einer der wichtigsten Punkte, der bei der Pflege fleischfressender Pflanzen zu beachten ist, ist nämlich die Wahl der passenden Erde – normale Blumen- oder Zimmerpflanzenerde vertragen die insektenfressenden Pflanzen nämlich nicht.

Fleischfressende Pflanze im Glas
Für ein gesundes Wachstum ist die Vewerndung spezieller Erde wichtig [Foto: Timof/ Shutterstock.com]

Da fleischfressende Pflanzen vor allem häufig in nährstoffarmen Moorregionen vorkommen, benötigen sie ein Substrat, das genau auf ihre Bedürfnisse angepasst ist. Besonders gut eignen sich spezielle Karnivorenerden. Diese weisen einen niedrigen pH-Wert auf und sind besonders nährstoffarm, was den exotischen Pflanzen sehr zugute kommt. Auch haben Karnivorenerden eine hohe Wasserspeicherkapazität, was sich ebenfalls positiv auf die fleischfressenden Pflanzen auswirkt. Von einem Selbermischen von Karnivorenerde sei besonders Anfängern abgeraten – selbst fortgeschrittenen Gärtnern fällt es oft schwer, ein ausgewogenes Verhältnis der einzelnen Komponenten zu finden und ihren Pflanzen so die bestmögliche Grundlage zu bieten.

2. Fleischfressende Pflanzen falsch überwintern

Dass viele Pflanzen spezielle Bedürfnisse beim Überwintern haben, ist den meisten Gärtnern bekannt. Nicht anders verhält es sich, wenn man fleischfressende Pflanzen pflegt: Zwar vertragen manche Karnivoren im Garten, wie die winterharte Sarracenia purpurea, auch Minustemperaturen, der Großteil der Pflanzen sollte aber separat überwintert werden. Ein häufiger Fehler, der dabei begangen wird, besteht darin, dass alle fleischfressenden Pflanzen gleich überwintert werden. Tatsächlich muss man aber zwischen Karnivoren aus gemäßigten Zonen und Karnivoren tropischen Ursprungs unterscheiden. Tropische Arten wie die Kannenpflanze (Nepenthes) sollten auch im Winter die gleichen Bedingungen und Pflege wie im Sommer erfahren. Dabei stellt oftmals das Licht ein großes Problem dar, da es den Pflanzen selbst an sonnigen Stellen rasch zu dunkel wird. Mit einer speziellen Pflanzenlampe können Sie hier Abhilfe schaffen. Hat man dagegen fleischfressende Pflanzen aus gemäßigten Regionen – wie den Sonnentau (Drosera) – sollten diese kühl überwintert werden. Ein heller Raum mit etwa 12 °C ist ideal, um den Karnivoren eine Ruhepause zu gönnen. In dieser Zeit brauchen die fleischfressenden Pflanzen weniger Wasser, weshalb die Gießintervalle verlängert werden können.

Sonnentau in einem Topf
Der Sonnentau sollte kühl überwintert werden [Foto: Grazyna Palaszewska/ Shutterstock.com]

3. Karnivoren füttern

Einer der faszinierendsten Aspekte bei Karnivoren ist wohl die Tatsache, dass sie auf Beutefang gehen. Die komplizierten Fangmechanismen der insektenfressenden Pflanzen begeistern Jung und Alt und laden immer wieder zum Staunen ein. Wer fleischfressende Pflanzen pflegt, kommt daher schnell in die Versuchung, seine Pflanzen aktiv zu füttern, um das spektakuläre Schauspiel zu beobachten. Dies ist aber nicht immer förderlich für die Gesundheit der Pflanzen: Zum einen leben genügend Insekten in der Wohnung, sodass ein zusätzliches Füttern nicht erforderlich ist. Zum anderen kann das übermäßige Reizen der Fangblätter der Pflanze auf Dauer schaden. So schnappt das Fangblatt der Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula) in der Regel nur fünfmal zu, bevor es abstirbt. Auch zu große Futtertiere können für die Pflanze ein Problem darstellen, da die zusätzliche Enzymproduktion die Verdauung der Pflanze aus dem Gleichgewicht bringen kann. Wer trotzdem nicht auf das Füttern verzichten will, sollte dies nur in größeren Abständen tun und dabei auf eine angemessene Größe der zu verfütternden Tiere achten.

4. Zu geringe Luftfeuchtigkeit

Ein schöner warmer Platz über der Heizung auf der Fensterbank? Was sich im ersten Moment nach einer guten Idee für die exotischen Karnivoren anhört, stellt sich oftmals als großer Fehler heraus. Tatsächlich muss man nämlich penibel auf die Luftfeuchtigkeit achten, wenn man fleischfressende Pflanzen richtig pflegen will. So fordern manche Arten der Kannenpflanze eine Luftfeuchtigkeit von 80 bis 100 %, weshalb sie nur in speziellen Pflanzterrarien oder einem großen Flaschengarten erfolgreich gehalten werden können. Sonnentau und Venusfliegenfallen sind in dieser Hinsicht deutlich robuster, doch auch hier sollte die Luftfeuchtigkeit nicht unter 40 % fallen. Besonders bei trockener Heizungsluft im Winter sollten Sie deshalb darauf achten, die Pflanze möglichst nicht in der Nähe von Heizungen aufzustellen und ihr einen Platz mit höherer Luftfeuchtigkeit (beispielsweise als Pflanze fürs Badezimmer) zu bieten. Ein weiterer Trick, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, ist es, eine mit Blähton gefüllte Wasserschale unter den eigentlichen Pflanztopf zu stellen. Durch die Verdunstung des Wassers steigt die Luftfeuchtigkeit in der Nähe der Karnivore und sie fühlt sich pudelwohl.

Standort einer fleischfressenden Pflanze
Viele Arten der Kannenpflanzen benötigen eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit [Foto: Magdalena Sinakova/ Shutterstock.com]

5. Fleischfressende Pflanzen richtig gießen und düngen

Wenn es einer normalen Zimmerpflanze schlecht geht, greifen viele Gärtner zu Dünger oder zur Gießkanne. Wenn man aber fleischfressende Pflanzen pflegt, ist besonders das zusätzliche Düngen ein Kardinalfehler. Da die Pflanzen normalerweise in sehr nährstoffarmen Substraten wachsen, kann eine erhöhte Nährstoffdosis sogar toxisch auf sie wirken. In der Tat brauchen die insektenfressenden Pflanzen im Regelfall gar keine zusätzlichen Nährstoffe in Form von Dünger. Stattdessen sollte man fleischfressende Pflanzen einmal im Jahr in ein Gefäß mit frischer Karnivorenerde umtopfen. Die darin sparsam dosierten Nährstoffe reichen der genügsamen Pflanze für das gesamte Jahr. Auch beim Gießen ist Vorsicht geboten: Zwar mögen die Karnivoren es, wenn ihr Substrat immer gut feucht gehalten wird, jedoch reagieren sie sehr empfindlich auf Kalk im Wasser. Wer seine fleischfressenden Pflanzen richtig pflegen möchte, sollte daher am besten auf kalkarmes Regenwasser zurückgreifen.