Haworthia: Pflege, Vermehrung & Arten

Katja
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Ich habe Landschaftsökologie studiert und habe durch mein Studium die Liebe zu Pflanzen entdeckt. Pflanzen sind nicht nur schön, sondern faszinieren mich auch durch ihre unterschiedlichen Überlebensstrategien. Um mir etwas Natur in die Wohnung zu holen, hege und pflege ich meine Zimmerpflanzen und Kräuter auf jeder verfügbaren Fensterbank.

Lieblingsobst: Rhabarber und alle Arten von Beeren
Lieblingsgemüse: Zwiebeln und Knoblauch

Die Haworthia ist nicht nur pflegeleicht, sondern auch sehr hübsch anzusehen. Hier geben wir einen Überblick zu den schönsten Arten und darüber, was man bei der Haltung beachten sollte.

Haworthia
Ihr weißes Muster hat vielen Arten von Haworthia den Namen Zebra-Pflanze gebracht [Foto: fon.tepsoda/Shutterstock.com]

Pflanzen der Gattung Haworthia bestechen vor allem durch ihre Formenvielfalt und Musterung. Sie sind als Zimmerpflanze äußerst beliebt, was auch an ihrer Anspruchslosigkeit und daher einfachen Pflege liegt. Wir zeigen Ihnen kurz, worauf man bei der Pflege dennoch achten sollte, und geben einen Überblick über die beliebtesten Arten.

Haworthia 'West Jogoo'
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Haworthia: Blüte, Herkunft und Eigenschaften

Die meist kleinwüchsigen und kompakten Pflanzen der Gattung Haworthia sind in Südafrika sowie im südlichen Namibia heimisch. Dort wachsen sie vor allem in wüstenartigen, trockenen Regionen, häufig auf felsigen Standorten sowie im Schatten anderer Pflanzen. Sie zeigen ein äußerst langsames Wachstum und bleiben auch im Alter klein. Die rosettig wachsenden Pflanzen können, je nach Art, einen Durchmesser von 2 bis 15 cm erreichen.

Wie beispielsweise die bekannte Aloe vera gehört auch die Gattung Haworthia zu den sukkulenten Pflanzen. Diese haben saftreiche, oft fleischige Triebe oder Blätter, um in trockenen Gegenden ohne viel Niederschlag überdauern zu können. Sowohl Haworthien als auch Aloen gehören zur Familie der Grasbaumgewächse (Xanthorrhoeaceae) sowie zur Unterfamilie der Affodillgewächse (Asphodeloideae). Das sicherste Unterscheidungsmerkmal der beiden Gattungen bilden die Blüten, die bei unseren Zimmerpflanzen allerdings nicht immer erscheinen. Die Blüten der Haworthie sind meist weiß bis schwach rosa. Aloen haben hingegen rötlich bis orangefarbene Blüten, die traubenförmig angeordnet sind. Aber auch die Kleinwüchsigkeit sowie ihr glatter Blattrand können hilfreich sein, um Haworthia von Aloe zu unterscheiden. Pflanzen der Gattung Aloe sind häufig größer und weisen am Blattrand kleine Zähnchen auf, die sich sehen oder fühlen lassen.

Verschiedene Haworthia-Arten
Haworthien sind in ihrer Form und Farbgebung sehr abwechslungsreich [Foto: De19/Shutterstock.com]

Die schönsten Haworthia-Arten

Die Gattung Haworthia bietet mit über 160 verschiedenen Arten eine enorme Formenvielfalt für Zimmerpflanzenfreunde. Alle Arten sind sehr pflegeleicht und recht anspruchslos. Sie bleiben klein und können daher auch gemeinsam in einer größeren Schale gehalten werden. Unterschiede ergeben sich hauptsächlich durch die Blattform sowie die Musterung und Grünfärbung.

  • Haworthia fasciata: Auf den aufrecht stehenden, grünen Blättern dieser Sukkulentenart befinden sich kleine weiße Warzen oder Punkte, die der Pflanze ihr dekoratives Aussehen verleihen. Sie wird bis zu 18 cm hoch, die Blätter sind leicht nach innen gebogen.
Haworthia fasciata
Haworthia fasciata mit ihrem typischen Muster [Foto: InkHeart/Shutterstock.com]
  • Haworthia cooperi: Wegen ihrer kleinen, fast schon rundlichen Blätter, wird sie auch Kissen-Haworthia genannt. Farblich erscheint diese Art schon fast blaugrün, teilweise rötlich. Die Blätter können leicht durchscheinend sein. Sie erreicht einen Durchmesser von ca. 12 cm.
Haworthia cooperi
Haworthia cooperi mit teilweise durchscheinenden Blättern [Foto: Spot on the desktop/Shutterstock.com]
  • Haworthia limifolia: Hier ist es nicht die Farbe, sondern die strukturelle Musterung der Blätter, die diese Art besonders beliebt macht. Die rippenähnliche, dreidimensionale Struktur kann auch hier weiß gefärbt sein, während die Blätter grün bis bräunlich grün sind. Die Pflanze kann einen Durchmesser von 7 cm aufweisen.
Haworthia limifolia
Haworthia limifolia ist meist grün in Grün gemustert [Bild: Little daisy/Shutterstock.com]
  • Haworthia attenuata: Ähnlich wie Haworthia fasciata besitzt auch diese Art ein weißes Muster auf ihren grünen Blättern, das aus mehr oder weniger weißen Punkten besteht. Durch diese Erhebungen erhalten die bis zu 13 cm langen Blätter eine raue Oberfläche. Wegen ihrer Musterung wird diese Haworthia auch Zebra-Kaktus oder Zebra-Pflanze genannt.
Zebra-Haworthia
Haworthia attenuata und Haworthia fasciata sind auch als Zebra-Haworthia bekannt [Foto: shinoportogis/Shutterstock.com]
  • Haworthia pentagona: Diese Art hat ein eher schlichtes Erscheinungsbild. Die Blätter sind schön sattgrün gefärbt und weisen kein weißes Muster auf.
  • Haworthia retusa: Die Blätter dieser Haworthia erscheinen dreieckig bis rundlich. Sie können Linien oder fensterartige, durchscheinende Strukturen aufweisen. Die Blattfarbe ist bräunlich grün.
Haworthia retusa
Die dreieckigen Blattenden sind typisch für Haworthia retusa [Foto: Furiarossa/Shutterstock.com]
  • Haworthia truncata: Die Blätter von Haworthia truncata wirken wie plötzlich abgeschnitten. Ihre Form unterscheidet sich vor allem deshalb stark von den anderen Haworthia-Arten. Auf der graugrünen Blattoberfläche befinden sich kleine Warzen.
Haworthia truncata
Die wie abgeschnitten wirkenden Blätter verleihen Haworthia truncata ein außergewöhnliches Aussehen [Foto: joesayhello/Shutterstock.com]

Substrat und Standort

Wie die Heimat der Haworthia vermuten lässt, benötigt diese Pflanze nicht viel Wasser. Im Sommer mag sie eine moderate Feuchtigkeit, im Winter bevorzugt sie es trockener. Wichtig ist, dass das Wasser gut abfließen kann. Dafür sollte das Substrat wasserdurchlässig sein und lange erhalten bleiben – strukturstabile Erden mit einem hohen Mineralanteil sind bestens geeignet. Das kann zum Beispiel eine spezielle Sukkulentenerde sein oder aber eine Mischung aus Kakteenerde mit Bimskies und Quarzsand. Es ist auch möglich, Kakteenerde selbst herzustellen.

Substrat für die Haworthia
Haworthien lieben mineralische, trockene Substrate [Foto: Omkoi/Shutterstock.com]

Als Grundlage für ein besonders nachhaltiges Gemisch eignet sich zum Beispiel unsere torffreie Plantura Bio-Universalerde, die die Haworthia langfristig mit wichtigen Nährelementen versorgt. Um sicherzugehen, dass sich kein Wasserstau bildet, kann man unten in den Topf eine Schicht aus Tonscherben oder Kieselsteinen legen.

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Die Haworthia sollte an einem hellen Ort, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung platziert werden. Eine Fensterbank in Richtung Westen oder Osten ist dafür gut geeignet. Es ist auch möglich, die Pflanze im Sommer nach draußen zu stellen – hier wäre dann ein Standort im Halbschatten sinnvoll. Im Winter und Sommer benötigt die Haworthia jeweils unterschiedliche Temperaturen. In der Ruhephase von Oktober bis März sind Temperaturen knapp über 10 °C ausreichend. In dieser Zeit benötigt die Sukkulente auch weniger Wasser und Licht. In den Sommermonaten sollte es entsprechend wärmer sein. Die Temperatur befindet sich dann im Idealfall zwischen 15 und 25 °C.

An die Nährstoffe stellt die Haworthia keine hohen Ansprüche. Sie hat einen mäßigen Nährstoffbedarf und muss nur selten gedüngt werden.

Tipp: Weiße, dunkelrote oder gelbe Blätter können ein Hinweis auf zu viel Licht sein, während ein Verblassen der Grünfärbung eher auf einen Lichtmangel hinweist.

Blüte der Haworthia
So kann die Blüte einer Haworthia aussehen [Foto: Kallyana/Shutterstock.com]

Haworthia-Pflege: Darauf sollte man achten 

Bei der anspruchslosen Sukkulente gilt: Weniger ist mehr. Beim Gießen sollte vor allem darauf geachtet werden, dass sich kein Wasserstau bildet, die Pflanze also nie im Wasser steht. Es ist wichtig, das Wasser nicht auf die Pflanze zu gießen, da es so zum Faulen der Blätter kommen kann. Besser ist es, das Wasser direkt in die Erde zu gießen. Nach dem Bewässern sollten einige Tage vergangen sein, so dass die Erde antrocknet. Dann kann wieder moderat gegossen werden. Im Sommer sollte einmal gießen pro Woche ausreichen. Im Winter benötigt die Haworthia kaum Wasser, so dass eine Bewässerung alle paar Monate genügt.

Dünger benötigt die beliebte Zimmerpflanze kaum. In geringen Mengen kann ein wenig Dünger jedoch das Pflanzenwachstum unterstützen. Indem Sie einen organischen Volldünger wie beispielsweise unseren Plantura Bio-Universaldünger nutzen, minimieren Sie den Düngeaufwand. Mischen Sie einfach bei jedem Umtopfen eine kleine Portion des rein pflanzlichen Granulats in die Erde, die enthaltenen Nährstoffe werden dann langsam und über lange Zeit freigesetzt. Auch geeignet sind schwache Kakteendünger. Wichtig ist, dass nur im Sommer, also zur Hauptwachstumszeit gedüngt wird.

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Um der Pflanze die nötigen Nährstoffe zu geben, reicht es meist aus, sie regelmäßig umzutopfen. Hierfür müssen Sie nicht zwingend einen neuen Topf nutzen. Der Austausch der Erde tut der Pflanze jedoch gut und versorgt sie mit neuen Nährelementen. Ein Umtopfen sollte etwa alle zwei bis drei Jahre im Frühling oder Frühsommer stattfinden, da dies der Beginn der Hauptwachstumszeit ist. Hierbei sollten Sie auch braune oder abgestorbene Blätter entfernen. Außerdem kann man das Umtopfen dazu nutzen, die Haworthia zu vermehren. Im Sommer kann man sie auch nach draußen in den Halbschatten stellen, was zudem die Chancen auf eine Blüte erhöht. Hierbei ist es wichtig, die Pflanze langsam an die direkte Belichtung zu gewöhnen, da es andernfalls zu einem Sonnenbrand kommen kann.

Außer für die Vermehrung oder für das Entfernen abgestorbener Blätter muss die kleine Zimmerpflanze nicht zurückgeschnitten werden.

Tipp: Die häufigsten Fehler bei der Pflege der Haworthia sind übermäßiges Gießen, zu viel Sonne und Überdüngung.

Zu groß gewordene Haworthia
Wenn es der Haworthia zu eng wird, ist es Zeit für einen größeren Topf [Foto: New Africa/Shutterstock.com]

Haworthia vermehren: So gelingt es

Die verschiedenen Arten der Haworthia lassen sich auf zwei Weisen vermehren:

Haworthia über Ableger vermehren

Da die Sukkulente häufig Ableger bildet, ist die einfachste Methode zur Vermehrung das Abtrennen der Tochterpflanzen. Diese Art der Vermehrung bietet sich vor allem beim Umtopfen an. Im Frühjahr, zu Beginn der Wachstumsphase, haben die Ableger oft auch schon Wurzeln gebildet. Man kann sie dann einfach von der Mutterpflanze trennen und in einen separaten Topf mit geeignetem Substrat einpflanzen. Falls noch keine Wurzeln vorhanden sind, kann man den Ableger einige Tage an der Luft antrocknen lassen und ihn dann in die Erde setzen.

Haworthia über Stecklinge vermehren

Eine andere Art zur Vermehrung der Haworthia erfolgt durch Stecklinge. Diese Methode ist etwas schwieriger und gelingt nicht immer. Um einen Steckling zu einer neuen Pflanze zu regenerieren, wird ein Blatt der Mutterpflanze mit einem scharfen Messer abgeschnitten, dieses sollte dann ungefähr drei Tage trocknen. Im Anschluss wird der Steckling mit der Schnittfläche nach unten in ein geeignetes Substrat, entsprechend dem der Mutterpflanze, gesetzt.
Der Standort sollte auch hier hell und warm sein, die Erde muss feucht gehalten werden. Sobald sich Wurzeln gebildet haben, können Sie die Pflanze normal pflegen.

Ableger der Haworthia
Viele Haworthien bilden Ableger, die zur Vermehrung genutzt werden können [Foto: JulieK2/Shutterstock.com]

Ist die Haworthia giftig?

Die Haworthia ist weder für Menschen noch für Tiere giftig und kann gefahrlos in die Wohnung gestellt werden. Bei der Flüssigkeit, die beim Abschneiden der Blätter austritt, handelt es sich lediglich um gespeichertes Wasser, das die Pflanze in der Natur während langer Trockenperioden nutzen kann.

Auch die Aloe Vera und ihre Verwandten sind pflegeleichte Sukkulenten, die sich ganz leicht als Zimmerpflanzen halten lassen. Wir geben Ihnen einen Überblick über die schönsten Aloe-Arten.

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