Aloe vera: Standort, Pflanzen & Vermehren der Echten Aloe

Fredrik
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Als Kind vom Land sind für mich Natur und Selbstversorgung schon immer Teil meines Lebens gewesen. Mein Herz schlägt in und für die Natur - ich konnte dieses Interesse im Studium der Agrarsystemwissenschaften an der TUM noch mehr vertiefen.

Lieblingsobst: Äpfel, Brombeeren und Zwetschgen
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Paprika und Zucchini

Die Echte Aloe (Aloe vera) überzeugt mit ihrer Heilwirkung und ist eine dekorative Zimmerpflanze. So können Sie die Aloe vera pflanzen und selbst vermehren.

Aloe vera im Topf
Die Aloe vera hat als ursprüngliche Wüstenpflanze mittlerweile in vielen Wohnungen Einzug erhalten [Foto: sundaemorning/ Shutterstock.com]

Die Echte Aloe (Aloe vera) hat mittlerweile in vielen Haushalten Einzug gehalten. Sie ist nicht nur eine dekorative, immergrüne Sukkulente, sondern kann auch als Heilmittel bei Hautleiden verwendet werden. In diesem Artikel erfahren Sie, wie man die Aloe vera pflanzen, vermehren und nutzen kann.

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Aloe vera
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Aloe vera: Herkunft und Eigenschaften

Die Aloe vera (la vera lat. = „die Wahre“), auch als Wahre oder Echte Aloe bekannt, stammt ursprünglich von der arabischen Halbinsel und erfreut sich heute auch in Deutschland großer Beliebtheit. Der Name Aloe barbadensis ist ein als Synonym verwendbarer, ebenfalls gültiger Artname der Echten Aloe. Sie gehört der Gattung der Aloen (Aloe) an und ist somit Teil der Grasbaumgewächs-Familie (Xanthorrhoeaceae). Die Pflanze ist bereits seit der Antike für ihre heilende Wirkung bekannt, die besonders bei Hautleiden Abhilfe schaffen kann. Ihr eigentümliches Aussehen und ihre Anspruchslosigkeit sorgen ebenfalls dafür, dass die Aloe vera gerne als Zimmerpflanze gehalten wird.

Auch wenn die Aloe vera oft für einen Kaktus gehalten wird, handelt es sich um eine Sukkulente. Sie wächst meist komplett stammlos oder an einem kurzen Scheinstamm. Die Aloe vera bildet rosettenartig angeordnete Blätter aus, die circa 30 bis 40 cm lang und an der Blattbasis 6 bis 7 cm breit werden, bevor sie spitz auslaufen. Sie sind meist saftig grün oder grau-grün gefärbt und sind am Rand mit auffälligen, festen Zähnen besetzt. Ab dem dritten Jahr kann die Aloe vera unter guten Bedingungen blühen. Dazu bildet sie einen einfachen, seltener einen zwei- oder dreifach verzweigten Blütenstand aus, der 60 bis 90 cm hoch werden kann. Die Blüten sind in einer zylindrischen, 20 bis 30 cm langen Traube angeordnet, die nach oben hin spitz zuläuft. Außerdem haben die gelben, roten oder orangefarbenen Aloe-vera-Blüten einen kurzen Blütenstiel und oben herausragende, auffällige Staubblätter und Griffel. Es gibt eine Vielzahl von Aloe-Arten, in unserem Spezialartikel finden Sie die schönsten Aloe-Arten im Überblick.

Verwechslungsgefahr der Aloe vera: Die Aloe vera kann auf den ersten Blick mit der ähnlich anmutenden Agave verwechselt werden. Bei genauerer Betrachtung sind allerdings einige Unterschiede erkennbar: Im Inneren sind die Blätter der Aloe vera gelartig, die der Agave sind faserig. Auch in der Nutzung unterscheiden sich die Pflanzen: Die Agave wird zur Fasergewinnung – manche Arten auch für die Herstellung von Agavendicksaft oder Tequila – verwendet. Die meisten Arten der Agave enthalten hautreizende und leicht giftige Substanzen, sie sollten nicht mit der Haut in Kontakt kommen. Die Aloe vera hingegen gilt als besonderes Heilmittel für die Haut. Außerdem ist die Agave winterhart bis zu -20 °C, während die Aloe vera keinen Frost verträgt.

Agave
Die Agave sieht der Aloe vera auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich [Foto: Gonzalo de Miceu/ Shutterstock.com]

Aloe vera pflanzen

Die Aloe vera ist eine pflegeleichte Pflanze und es gelingt meist problemlos, sie zu kultivieren. Wir erklären Ihnen, welche Erde für die Aloe vera besonders geeignet ist, was bei der Standortwahl zu beachten ist und wie man die Aloe vera richtig pflegt.

Der richtige Standort für die Aloe vera

Durch ihre ursprüngliche Heimat ist die Aloe vera eine wahre Sonnenanbeterin, die einen warmen, vollsonnigen Standort liebt. Als Zimmerpflanze eignet sich die Aloe vera sehr gut, wenn man ihr den passenden Standort bietet. Wegen ihres hohen Bedarfs an Sonnenlicht ist ein Platz am Südfenster oder in einem Wintergarten perfekt geeignet. Warme Temperaturen von 20 bis 25 °C sind für die Aloe vera ideal. Dunklere Standorte verträgt die Aloe vera ebenfalls, sie wächst hier aber deutlich langsamer zeigt ein weniger kräftiges Grün.

Im Garten ist die Pflanze nur schwer zu kultivieren, denn die Aloe vera verträgt Temperaturen unter 5 °C nicht. Sie sollte daher am besten im Kübel angepflanzt und im Sommer ins Haus gebracht werden. Im Frühling, etwa ab Mitte Mai, kann die Pflanze aus dem Winterquartier an einen sonnigen Platz im Freien umziehen, solange keine Gefahr durch Spätfröste mehr droht. Man sollte die Pflanze nur langsam an einen neuen Standort gewöhnen – wird sie direkt von ihrem Winterquartier in die pralle Sonne gestellt, kann es zu Sonnenbrand auf den Blättern kommen. Fallen im September die Temperaturen wieder, sollte die Pflanze zurück in ihr Winterquartier gebracht werden. Hierfür eignet sich ein heller Raum mit milden Temperaturen von maximal 15 °C. Der Wintergarten, das Treppenhaus oder ungeheizte Wohnräume sind dafür sehr gut geeignet.

Aloe vera auf dem Fensterbrett
Die Aloe vera fühlt sich an einem hellen, warmen Ort am wohlsten [Foto: New Africa/ Shutterstock.com]

Welche Erde eignet sich für die Aloe vera?

Nicht nur an ihren Standort, sondern auch an ihren Boden stellt die Aloe vera spezielle Ansprüche: Mineralisch, nährstoffreich und gleichzeitig humusarm sollte die Erde für den Anbau der Pflanze sein. Man kann auch in normaler Pflanzerde noch zufriedenstellendes Wachstum beobachten, hier sollte allerdings häufiger umgetopft werden. Besonders wichtig ist eine gute Durchlässigkeit des Bodens, um Staunässe und damit verbundene Erkrankungen zu vermeiden. Am besten eignet sich eine Kakteen- oder Sukkulentenerde als Substrat, da diese die Bedingungen der Aloe gut erfüllt. Alternativ kann eine hochwertige Zimmerpflanzenerde mit Sand, Urgesteinsmehl und Blähtonbruch selbst hergestellt werden. Durch eine hochwertige Erde wird die Pflanze bestmöglich mit Nährstoffen versorgt, sodass sie gesund wachsen kann. Gleichzeitig sorgt die Beimischung von Sand für eine gute Durchlüftung und eine für Sukkulenten wichtige Wasserdurchlässigkeit. Urgesteinsmehl und Blähtonbruch werten den Boden zusätzlich auf – sie geben dem Boden mehr Struktur und Stabilität, die Erde sackt also nicht so schnell zusammen. Unsere torffreie Plantura Bio-Universalerde eignet sich beispielsweise sehr gut als Grundlage, da sie die Pflanze langfristig versorgt und durch ihren Tonanteil auch Nährstoffe gut speichern kann.

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Tipp Kakteen- und Sukkulentenerde selbst mischen: Wer Kakteenerde selbst herstellen möchte, kann etwa 50 % Universalerde mit 10 % Quarzsand, 30 % Blähtonbruch und 10 % Urgesteinsmehl aus Basalt oder Granit mischen. So entsteht ein lockeres, gut durchlüftetes Substrat, das Wasser und Nährstoffe ausreichend gut speichern kann und gleichzeitig Staunässe vermeidet.

Aloe vera einpflanzen

Das Einpflanzen der Aloe vera ist einfach und gelingt fast immer. Dazu wird ein Topf benötigt, der für die Größe der Pflanze geeignet ist. Anschließend kann etwas Blähton unten in den Topf gegeben werden, um eine gute Drainage zu schaffen und so vor Staunässe zu schützen. Die Aloe vera kann dann in den Topf gestellt und die Wurzeln mit Erde bedeckt werden. Hier eignet sich wieder eine Kakteen- und Sukkulentenerde oder alternativ eine selbst hergestellte Kakteenerde. Die Erde sollte leicht angedrückt und gut angegossen werden. Zuletzt kann die Aloe vera an ihren möglichst sonnigen, warmen Standort gebracht werden. Bereits nach wenigen Wochen sind die Wurzeln angewachsen. Wie sie die Aloe vera richtig gießen, düngen und schneiden, können Sie in unserem Spezialartikel zur Aloe vera-Pflege nachlesen.

Aloe vera vermehren: Ableger, Samen und Co.

Die Vermehrung der Aloe vera ist vielfältig und kinderleicht, sie tut es über Kindel meist von selbst. Aber auch eine Vermehrung über Samen oder Blattstecklinge ist bei der Aloe vera möglich.

Aloe vera wird in Topf gepflanzt
Die Vermehrung der Aloe vera gelingt meist kinderleicht [Foto: KlavdiyaV/ Shutterstock.com]

Aloe vera-Ableger ziehen

Die Echte Aloe bildet sogenannte Kindel. Das sind Ableger, die zwar über einen Spross mit der Mutterpflanze verbunden sind, aber eigene Wurzeln bilden. Um die Aloe vera über die Kindel zu vermehren, muss die alte Aloe vera aus dem Kübel genommen und von überschüssiger Erde befreit werden. Die Aloe vera-Kindel können dann in der Regel ganz einfach mit den Fingern von der Mutterpflanze abtrennt werden. Achtung: Sie sollten mindestens fünf Zentimeter hoch sein, damit das Aufziehen der neuen Pflanze gelingt. Sind die Kindel erst einmal gewonnen, werden sie in einen eigenen Topf gesetzt, mit Erde bedeckt und angegossen. Hierfür eignet sich eine Kakteen- und Sukkulentenerde oder ein selbst hergestelltes Substrat auf Basis einer hochwertigen Erde wie unserer Plantura Bio-Universalerde. Schon bald entwickelt sich eine große Aloe vera-Pflanze, die selbst auch reichlich Kindel bildet.

Aloe vera über Samen vermehren

Etwas komplizierter ist die Vermehrung durch Samen. Wer noch keine Mutterpflanze hat, von der Kindel genommen werden können, kann die Echte Aloe dennoch aus Samen heranziehen. Der beste Zeitpunkt für die Aussaat ist ab Mai, wenn die Tage wieder länger sind und es mehr Licht gibt. Dazu können die Samen in einem kleinen Topf auf feuchte Erde gelegt und leicht hineingedrückt werden, sodass der obere Teil noch aus der Erde ragt. Anschließend kann der Topf mit einer Glasscheibe oder Frischhaltefolie überdeckt werden – so entsteht ein Mini-Gewächshaus, das die Samen besser keimen lässt. Am besten ist der Topf an einem warmen Ort wie der Fensterbank aufgehoben, die ideale Keimtemperatur der Aloe-Samen liegt bei circa 25 °C. Gelegentlich sollte der Deckel des Mini-Gewächshauses angehoben werden, um einem Pilzbefall vorzubeugen. Nach 2 bis 4 Wochen beginnen die Samen zu keimen.

Aloe vera mit Kindeln
Die Aloe vera bildet von selbst zur Vermehrung so gennannte Kindel aus [Foto: PWN3033/ Shutterstock.com]

Kann man Aloe vera-Blätter einpflanzen?

Eine dritte Möglichkeit zur Vermehrung der Aloe vera ist das Setzen von Blattstecklingen. Das ist fast genauso einfach wie die Vermehrung durch Kindel. Dazu kann mit einem scharfen Messer eines der äußeren, gesunden Blätter der Pflanze abgeschnitten werden. Anschließend muss das Aloe vera-Blatt einige Tage an der Luft trocknen, bis die Schnittstelle angetrocknet ist. Das Blatt kann dann zu circa einem Drittel in einen mit Erde gefüllten Topf gestellt und leicht angedrückt werden, sodass es nicht umfällt. Hier eignet sich wieder eine selbst hergestellte Kakteenerde oder eine spezielle Kakteen- und Sukkulentenerde. Zuletzt muss das Blatt gut angegossen werden, damit die Wurzelbildung angeregt wird. An einem warmen, sonnigen Ort – wie der Fensterbank – sollte die Erde dann für vier Wochen konstant feucht gehalten werden: Dann sollte das Blatt angewachsen sein. Ab jetzt kann die neue Pflanze – so wie ältere Aloe-Pflanzen auch – zurückhaltend gegossen werden.

Ist die Aloe vera winterhart?

Um die Vitalität der Aloe vera zu erhalten, sollte sie überwintert werden. Steht die Aloe vera draußen, bringt man sie ab September ins Winterquartier. Als Zimmerpflanze kann sie noch bis Ende Oktober an ihrem Standort bleiben, sollte aber auch dann ins Winterquartier gebracht werden.
Die Überwinterung geschieht am besten in einem hellen Raum mit gleichbleibender Temperatur zwischen 5 und 15 °C. Am besten eignen sich Wintergärten, helle Treppenhäuser oder ungeheizte Wohnräume. Während der Winterpause muss die Pflanze seltener mit Wasser versorgt werden. Eine Düngung ist nicht nötig. Ab März kann die Echte Aloe wieder an einen wärmeren Ort umziehen. Ins Freie sollte man sie aber erst ab Mai bringen, wenn es keinen Frost mehr gibt.

Aloe vera an sonnigem Standort
Stimmen die Standortbedingungen, kann die Aloe vera zu einer kräftigen Pflanze heranwachsen

Aloe vera umtopfen

Wie jede andere Topfpflanze muss auch die Aloe vera gelegentlich umgetopft werden, da das Substrat zusammengesackt oder an Spurennährelementen verarmt ist und so das Wachstum gehemmt wird. Je nach Alter der Pflanze und des Substrats, muss etwa alle zwei bis fünf Jahre umgetopft werden. Gute Indizien dafür, dass ein Topfwechsel nötig wird, ist ein vermindertes Wachstum der Pflanze oder wenn die Kindel den Rand des Topfes erreichen. Falls Letzteres der Fall ist, bietet es sich an, das Umtopfen im selben Zug wie die Vermehrung durchzuführen.

Zuerst wird die alte Aloe vera aus dem Topf genommen und grob von Erde sowie abgestorbenen Blättern befreit. Danach kann sie in den neuen, größeren Topf gesetzt werden. Dabei sollte die Pflanze etwa so tief wie vorher in die Erde eingesetzt werden. Ist der untere Teil bereits verholzt, kann sie auch etwas tiefer gesetzt werden. Als Substrat eignet sich eine selbst hergestellte Kakteenerde – beispielsweise auf Basis unserer Plantura Bio-Universalerde – oder eine spezielle Kakteen- und Sukkulentenerde. Besonders bei großen Pflanzen empfiehlt es sich, die Aloe zusätzlich mit Holzstäben abzustützen, bis sie sich neu in der Erde verankert hat – ansonsten kann die schwere Pflanze schnell umkippen.

Tipp: Wenn Sie Ihre Aloe vera als Heilpflanze nutzen möchten, ist eine regelmäßige Ernte notwendig. Wie Sie die Aloe vera ernten und verwenden können, können Sie in unserem Spezialartikel erfahren.

Sind Sie auf den Geschmack der Sukkulenten gekommen? Lesen Sie auch unsere Übersicht über die 10 schönsten, winterharten Sukkulentenarten.

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