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Klivie: Pflege, Vermehrung & die schönsten Arten

Max
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Pflanzen und deren Vielfalt in der Natur fand ich schon immer faszinierend. Daher habe ich nach meiner Ausbildung zum Schreiner das Studium der Gartenbauwissenschaften an der Hochschule in Weihenstephan begonnen. Zuhause kultiviere ich in Garten, Wald und Haus verschiedenstes; von kleinen Zimmerpflanzen bis hin zu großen Forstbäumen, wobei mein besonderes Interesse den Obstgehölzen gilt. Auch nach der Ernte verarbeite ich gerne die Früchte weiter zu Marmeladen, Wein oder diversen anderen Produkten.

Lieblingsobst: Apfel
Lieblingsgemüse: Paprika

Die Klivie ist durch ihre exotischen Blüten eine zauberhaft schöne Zimmerpflanze. Doch es ist etwas Vorsicht geboten, denn die Klivie ist auch giftig.

Orange blühende Klivie
Die Klivie bildet prachtvolle, leuchtende Blüten [Foto: Heinsdorff Jularlak/ Shutterstock.com]

Klivien (Clivia) waren eine Zeit lang beliebte Zimmerpflanzen, die immer mehr in Vergessenheit geraten sind. Warum die Pflanze jedoch ein echter Hingucker ist und was Sie bei der Pflege beachten müssen, erfahren Sie hier im Artikel.

Klivie: Herkunft und Eigenschaften

Klivien werden bei uns auch oft als Riemenblatt bezeichnet und zählen botanisch zur Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Die Pflanzen stammen ursprünglich aus den südlichen Gebieten Afrikas und wurden etwa im 19. Jahrhundert bei uns als Zimmerpflanzen eingeführt. Klivien sind immergrün, rhizombildend und können etwa einen halben Meter hoch werden. Die grundständigen Blätter sind sehr lang und erinnern, wie der Name vermuten lässt, an einen grünen Riemen. Ihre Blüten sind zwittrig und entstehen je nach Art bereits im Frühjahr von ungefähr Februar bis Mai. Dabei bilden sich mehrere hängende oder aufrechtstehende Einzelblüten, die in Dolden angeordnet sind und mit ihren leuchtenden Rot-, Orange- oder Gelbtönen sofort ins Auge fallen. Nachdem die Pflanze verblüht ist, entwickelt sie über einen längeren Zeitraum rundliche Beeren, welche sich bei Reife ins Rötliche färben.

Grüne Beeren der Klivie
Im frühen Stadium sind die Beeren noch grün und färben sich später rot [Foto: CarlosHerrerosfotografia/ Shutterstock.com]

Die schönsten Arten

Es gibt etwa 6 bekannte Klivien-Arten, von denen wir die 4 bekanntesten vorstellen möchten. Vor allem die Arten Clivia miniata und Clivia nobilis werden bei uns als Zierpflanzen verwendet.

  • Clivia miniata: Sie schmücken auffällige, trompetenförmige Blüten in leuchtendem Orange. Die bekannteste Art unter unseren Zimmerpflanzen wird meist bis zu 60 cm hoch.
Orangene Blüte der Clivia miniata
Aufrecht wachsende und offene Blüten der Clivia miniata [Foto: Teo Wei Keong/ Shutterstock.com]
  • Clivia miniata var. citrina: Diese Varietät von Clivia miniata wird bei uns auch als Gelbe Klivie bezeichnet. Dies hat den einfachen Grund, dass die Blüten eine gelbe statt der gewohnten orangen Farbe zeigen.
Gelbe Blüte der Klivie
Beim Betrachten der Blüten fällt sofort auf, woher die gelbe Klivie ihren Namen hat [Foto: Sophie Leguil/ Shutterstock.com]
  • Clivia nobilis: Das ist die erste in Europa bekannte Art. Im Vergleich zu Clivia miniata wächst sie kompakter mit hängenden Blüten, die in der Regel etwas geschlossener bleiben.
Geschlossene Blüte der Clivia nobilis
Clivia nobilis lässt ihre Blüten eher geschlossen [Foto: JJFarq/ Shutterstock.com]
  • Clivia gardenii: Diese Art zeigt nach unten hängende und bananenförmige Blüten in gelber bis oranger Farbe. Die Bestände nehmen leider in ihrer Heimat Südafrika fortlaufend ab, weshalb sie offiziell zu den gefährdeten Pflanzen gehört.
Blüte der Clivia gardenii
Die Clivia gardenii trägt etwas hellere Blüten mit grünen Blütenblattspitzen [Foto: marineke thissen/ Shutterstock.com]
  • Clivia mirabilis: Ihre langen und hängenden Blüten werden von lila bis karminroten Blütenstängeln getragen. Die Klivienblüten zeigen einen Farbverlauf von Orangerot über Gelb bis hin zu grünen Spitzen.
Blüte der Clivia mirabilis
Schöne Färbung der Blütenstängel der Clivia mirabilis mit hängenden Blüten [Foto: Walter Erhardt/ Shutterstock.com]

Klivie als Zimmerpflanze halten

Klivien lieben einen hellen Standort, sollten aber vor direkter Sonneneinstrahlung weitgehend geschützt werden. Ist der Platz zu dunkel, so hat man weniger Chancen auf eine Blütenbildung der Pflanze. Des Weiteren bevorzugen Klivien einen warmen Ort mit etwa 15 bis 20 °C während der Wachstumsphase. Steht sie an einem geeigneten Standort, so sollte sie bestenfalls nicht mehr umgestellt oder gedreht werden.

Klivie im Topf
Ein heller Standort im Zimmer ist ideal [Foto: patjo/ Shutterstock.com]

Klivien-Pflege: Die wichtigsten Maßnahmen

Wie jede Pflanze benötigt auch die Klivie die richtige Pflege. So ist beispielsweise eine gleichmäßige Feuchte des Substrates sehr wichtig, allerdings sollte Staunässe unbedingt vermieden werden. Dem kann bereits beim Pflanzen entgegengewirkt werden, indem man im unteren Teil des Topfes eine Drainageschicht einbaut und ein geeignetes Substrat verwendet. Passend hierfür ist beispielsweise unsere Plantura Bio-Blumenerde, welche gebrochenen Blähton als Beimischung hat. Dieser sorgt in der Erde für eine durchlässige Struktur und eine ausreichende Belüftung der Wurzeln.

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Auf jeden Fall sollte der Topf ein Abzugsloch für überschüssiges Wasser haben, welches immer aus dem Übertopf entleert werden muss. Da sich die Klivie mit ihren Rhizomen stark vermehren kann, wird das Pflanzgefäß schnell zu klein. Daher empfehlen wir, die Klivie alle 2 bis 4 Jahre umzutopfen – der beste Zeitpunkt hierfür liegt im Frühjahr. Grundsätzlich sollte der neue Topf etwa ein Viertel größer sein als der Wurzelballen, damit sich die Klivie im Erdreich wieder ausreichend ausbreiten kann. Bildet die Pflanze ihre ersten Blüten, so tut es ihr gut, wenn sie etwas Dünger erhält. Hier empfiehlt sich ein Flüssigdünger wie unser Plantura Bio-Zimmer- & Grünpflanzendünger, welcher einfach dem Gießwasser beigemengt wird und so eine leichte Anwendung bietet – besonders für Topfpflanzen. So kann alle 2 bis 3 Wochen während der Wachstumsphase gedüngt werden. Nach der Blüte und im Winter sollte die Düngung jedoch eingestellt und die Gießmenge etwas reduziert werden, da die Pflanze eine Ruhephase benötigt. Außerdem müssen die entstehenden Früchte mit einem Messer entfernt werden, um eine gute Blütenbildung im nächsten Jahr zu ermöglichen.

Viele kleine Klivie-Pflanzen
Die Vermehrung über Kindel ist die gängigste Methode [Foto: QUAN ZHENG/ Shutterstock.com]

Ist die Klivie winterhart?

Die Klivie ist nicht winterhart und verträgt nur kurze Zeit Temperaturen, die leicht unter dem Nullpunkt sind. Dennoch benötigt die Klivie ab Oktober eine Winterruhe von 2 bis 4 Monaten, um im neuen Jahr Blüten zu bilden. Hierfür eignet sich ein heller und kühler Ort mit einer Temperatur von etwa 10 °C. So bietet sich beispielsweise ein weitgehend unbeheizter, aber frostfreier Wintergarten an. Aber auch eine Überwinterung in sonnigen und etwas kühleren Zimmern ist möglich.

Vermehrung

Am besten vermehrt man die Klivie direkt beim Umtopfen. Die Pflanze bildet nämlich sogenannte Kindel. Das sind eigenständige Tochterpflanzen, welche sich aus der Mutterpflanze bilden und von ihr abgetrennt werden können. Sind diese etwa 20 bis 25 cm groß, können sie mit einem scharfen und sauberen Messer abgeschnitten werden. Die Klivien-Kindel werden anschließend in einen passenden Topf mit frischem Substrat getopft und an einen hellen Ort gestellt. Achten Sie auf eine stets feuchte Erde und gehen Sie bei der weiteren Pflege wie oben beschrieben vor.

Tipp: Wenn Sie Klivien aus Samen ziehen möchten, ist Geduld gefragt. Denn es kann 5 Jahre oder länger dauern, bis die Pflanze zum ersten Mal blüht.

Orange blühende Klivie
Die Klivie bildet prachtvolle, leuchtende Blüten [Foto: Heinsdorff Jularlak/ Shutterstock.com]

Sind Klivien giftig?

Klivien enthalten verschiedene Alkaloide, die sowohl für Menschen als auch für Haustiere wie Hunde oder Katzen giftig sind. Mögliche Symptome nach dem Verschlucken von Pflanzenteilen sind zunächst Schwindelgefühle, Übelkeit oder Schweißausbrüche. In schlimmeren Fällen können sogar Lähmungen auftreten oder die Nieren geschädigt werden. Besonders bei Kleinkindern ist hier Vorsicht geboten, sodass man die Pflanzen am besten außerhalb ihrer Reichweite platziert. Teilweise können bei bloßem Kontakt mit dem Pflanzensaft oder anderen Pflanzenteilen Hautreizungen auftreten. Deshalb empfiehlt es sich, im Umgang mit Klivien Handschuhe zu tragen.

Ein ähnliches Erscheinungsbild wie Klivien hat die Schmucklilie (Agapanthus). Mehr Infos zu dieser Zierpflanze erhalten Sie in einem unserer weiteren Artikel.