Blaustern: Blütezeit, Pflanzen & Pflege der Scilla

Katja
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Ich habe Landschaftsökologie studiert und habe durch mein Studium die Liebe zu Pflanzen entdeckt. Pflanzen sind nicht nur schön, sondern faszinieren mich auch durch ihre unterschiedlichen Überlebensstrategien. Um mir etwas Natur in die Wohnung zu holen, hege und pflege ich meine Zimmerpflanzen und Kräuter auf jeder verfügbaren Fensterbank.

Lieblingsobst: Rhabarber und alle Arten von Beeren
Lieblingsgemüse: Zwiebeln und Knoblauch

Neben Schneeglöckchen gehören Blausterne zu den Pflanzen, die im neuen Jahr als Erstes ihre Blüten präsentieren.

Blaustern im Frühjahr
Blausterne bringen Farbe in die noch dunkle Jahreszeit

Bereits im Februar findet man die blauen, sternförmigen Blüten am Wegesrand und auf Wiesen. Neben der heimischen Art des Blausterns (Scilla) kann man auch weitere Arten im Garten als Zierpflanze halten.

Blaustern: Blütezeit und Eigenschaften

Beim Blaustern (Scilla) handelt es sich um eine Pflanzengattung, die als Geophyt ihre Überdauerungsorgane im Boden in Form von Zwiebeln ausbildet. Blausterne findet man in Asien und Europa. In Süd- und Südostdeutschland gedeiht der Zweiblättrige Blaustern (Scilla bifolia) meist in der Nähe von Flüssen, in Feuchtgebieten wie Auwäldern. Diese heimischen Vorkommen des Blausterns sind geschützt.
Die Gattung Scilla beinhaltet insgesamt etwa 83 Arten, zu denen zum Beispiel auch die Sternhyazinthe zählt. Die bis zu 50 cm hohen, krautigen Pflanzen besitzen grundständige Blätter und blattlose Stängel, an deren Ende die sternförmigen Blüten sitzen.

Tipp: Die Zwiebeln der Blausterne sind glücklicherweise für Wühlmäuse uninteressant.

Im zeitigen Frühjahr, als einer der ersten Frühlingsboten, treibt der Blaustern aus und seine Blätter sprießen aus der Erde. Die Blütezeit der Blausterne, die man bei uns im Garten findet, erfolgt kurz danach und erstreckt sich von Februar bis April. Es handelt sich beim Blaustern also um einen Frühblüher. Es gibt aber auch Arten, die später im Jahr blühen. Die hübschen Blüten sind meist blau, manchmal violett oder weiß. Man findet die dekorativen Frühblüher auch unter dem Namen Blausternchen oder Szilla. Nach der Blüte zieht der Blaustern im Sommer die Blätter ein und treibt im folgenden Frühjahr wieder aus.

Blaustern in Blütezeit
Als typischer Frühblüher zeigt der Blaustern als einer der Ersten seine farbigen Blüten

Wann hat der Blaustern Blütezeit? Je nach Art hat der Blaustern seine Blütezeit zwischen Februar und September. Unser heimischer, Zweiblättriger Blaustern (Scilla bifolia) blüht etwa von Februar bis April, kurz nach den Schneeglöckchen (Galanthus).

Die schönsten Arten und Sorten

Bei der Vielzahl an Scilla-Varietäten kann es schwer sein, sich zu entscheiden. Wir stellen hier die schönsten und beliebtesten Blaustern-Sorten und -Arten vor.

Zweiblättriger Blaustern (Scilla bifolia): Diese heimische Wildpflanze eignet sich nicht nur für den Garten. Man findet sie auch in Parks und am Wegesrand, wenn sich im Frühjahr die aufrechten, sternförmigen, blauen Blüten zeigen. Trotz der geringen Höhe von 10 cm hat dieser heimische Blaustern einen hohen Wert für Bestäuber. Die Art ist kalkverträglich, ziemlich konkurrenzstark und wächst auf feucht-frischen, nährstoffreichen Böden an halbschattigen Waldrändern.

  • ‘Alba’: Bildet Blüten in Weiß aus.
  • ‘Rosea’: Hat Blüten in Rosa.
Scilla bifolia Rosea
Eine weitere Sorte ist Scilla bifolia ‘Rosea’ in zartem Rosa [Foto: Aleksandr Naumenko/ Shutterstock.com]

Sibirischer Blaustern (Scilla siberica): Auch diese Art ist eine beliebte Gartenpflanze, die Höhen von etwa 10 cm erreicht. Die Blüten sind blau und besitzen einen blauen Mittelstreifen auf dem Blütenblatt. Die Form ist eher glockig und die Blüten sitzen nickend an den Stängeln. Wie der Zweiblättrige Blaustern ist auch diese Art konkurrenzstark und kalkliebend. Auf schweren, tonreichen Böden und im lichten Halbschatten wächst sie besonders gut.

  • ‘Spring Beauty’: Höher und stärker wachsende Sorte mit Blüten in noch tieferem Blau.
  • ‘Alba’: Blüht weiß.
  • ‘Grace Lofthouse’: Seltene Sorte in Violett-blau.
Sibirischer Blaustern
Die Blüten des Sibirischen Blausterns sind glockenförmig und nickend [Foto: mizy/ Shutterstock.com]

Mischtschenko-Blaustern (Scilla mischtschenkoana): Diese Art wird etwa 20cm hoch und ist damit die größte Blaustern-Art für den Garten. Der Mischtschenko-Blaustern blüht weiß und nicht blau. Da sie natürlicherweise in Gebirgen vorkommt, eignet sie sich eher für etwas durchlässigere, trockenere Böden, die in voller Sonne oder im Halbschatten liegen. Die Art wird auch Russischer Blaustern oder Kaukasischer Blaustern genannt.

  • ‘Zwanenburg’: Mit hellblauen Blüten.
Mischtschenko-Blaustern
Der Mischtschenko-Blaustern mit weißen Blüten und blauem Mittelnerv [Foto: Elenkina/ Shutterstock.com]

Tipp: Der Peruanische Blaustern (Scilla peruviana) besitzt viele kleine, violette Blüten, die in einem kopfigen Blütenstand angeordnet sind. Die Nutzung als Zierpflanze beschränkt sich bei dieser aus dem Mittelmeerraum stammenden Art auf warme Regionen. Im Gegensatz zu den anderen Varietäten ist der immergrüne, Peruanische Blaustern nicht winterhart. Die wärmeliebende Pflanze muss bei mindestens 5 °C überwintert werden und hat ihre Blütezeit von Mai bis Juni. Die Art sollte in der Vegetationszeit regelmäßig gedüngt und gewässert werden und benötigt einen hellen Standort.

peruanischer Blaustern
Der Peruanische Blaustern ist nicht winterhart [Foto: tamu1500/ Shutterstock.com]

Scilla pflanzen: Standort und Vorgehen

Vor dem Pflanzen des Blausterns gilt es, einen Standort zu finden, der zu den Ansprüchen des Frühblühers passt. Der Blaustern benötigt zwar Licht, kann aber aufgrund der frühen Blütezeit auch unter Laubgehölzen stehen, da diese zur Blütezeit noch keine Blätter tragen. Ein geeigneter Platz ist hell oder halbschattig und die Vorlieben, was den Boden betrifft, hängen von der jeweiligen Art ab – die obige Liste über Arten und Sorten gibt Ihnen Auskunft über die Ansprüche Ihres Blausterns.

Blausternchen werden im Herbst, zwischen September und November, gepflanzt.
Eine Pflanzung in Trupps oder kleinen Gruppen von mindestens 5 bis 20 Zwiebeln ergibt später ein ansprechendes Gesamtbild. Da Blausterne nicht groß werden, genügt ein Abstand von etwa 10 cm zwischen den Zwiebeln, was etwa 100 Pflanzen pro Quadratmeter entspricht.

Blausterne im Wald
Die zierlichen Blausterne werden meist locker in Grüppchen gepflanzt

Tipp: Wer etwas Geduld mitbringt, kann auch weniger Pflanzen pro Quadratmeter setzen. Der Blaustern bildet an geeigneten Standorten dann von selbst einen geschlossenen Bestand.

Im Herbst zwischen Oktober und November werden die Zwiebeln mit der Spitze nach oben etwa 8 cm tief in die Erde gesetzt. Danach wird alles mit Substrat bedeckt und leicht angegossen.

Im Januar gibt es auch bereits vorgetriebene Blausternchen-Zwiebeln. Diese eignen sich für die Haltung im Topf, zum Beispiel auf dem geschützten Balkon oder in der Wohnung. Für die Pflanzung im Topf verwendet man am besten ein humoses Substrat, wie beispielsweise unsere Plantura Bio-Blumenerde. Der hohe Humusgehalt und die enthaltenen Nährstoffe sowie die lockere Struktur sorgen für beste Wuchsbedingungen. Nach der Blüte zieht der Blaustern die Blätter ein. Die Zwiebeln können im Herbst ins Freie gepflanzt oder im Topf kühl und frostfrei überwintert werden, dann treiben sie im Folgejahr erneut aus. Wer den Blaustern-Topf im Dezember oder Januar ins Haus holt, wässert und düngt, kann sich besonders früh an der erneut aufgehenden, blauen Pracht erfreuen.

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Tipp: Der Zweiblättrige Blaustern ist sehr ausbreitungsfreudig und bildet mit der Zeit herrliche, blaue Blütenteppiche. Er kann deshalb auch gut in den Rasen gepflanzt werden.

Die richtige Pflege

Blausterne gehören zu den genügsamen Gartenpflanzen. Beim Blaustern beschränkt sich die Pflege auf die Bodenvorbereitung bei der Pflanzung sowie einen gleichmäßig feuchten Boden. Das Wässern ist vor allem ab der Pflanzung bis zum Ende der Blütezeit wichtig, bis das Laub wieder eingezogen wird. So können die Blaustern-Zwiebeln auch im nächsten Jahr wieder austreiben. Nass darf es jedoch nicht werden, sonst leidet die Zwiebel bald unter Fäulniserregern.

Tipp: Das Laub sollte keinesfalls geschnitten oder abgemäht werden, denn es ist wichtig für die weitere Versorgung der Zwiebel und somit die Blüte im nächsten Jahr.

Eine Düngung ist in der Regel nicht notwendig. Auf ärmeren Böden kann für die Versorgung im Frühjahr ein wenig Langzeitdünger in die Erde eingearbeitet werden. Bringen Sie einen Dünger für Blühpflanzen, beispielsweise unseren Plantura Bio-Blumendünger, im Frühjahr aus, sobald die Blätter mit dem Austrieb beginnen. Unser biologischer Dünger hält bis zu drei Monate vor und ist für Haus- und Gartentiere unbedenklich. So erhält der Blaustern ausreichend Nährstoffe für eine prächtige Blütezeit.

Scilla-Blüte
Die Blätter des Blausterns sollten auch nach der Blüte nicht zurückgeschnitten werden

Der Blaustern ist in der Regel winterhart. Die Zwiebeln benötigen sogar die kühlen Temperaturen, damit sie im Frühjahr austreiben. Eine kalte Witterung mit Temperaturen bis zu -23 °C macht dem Blaustern nichts aus.

Tipp: Der Blaustern breitet sich über Samen aus. An den einzelnen Samen befinden sich Anhängsel, die Eleiosome, die wegen ihres Fettgehalts von Ameisen begehrt werden. Diese tragen die Samen zu ihrem Bau, was zur Verbreitung des Blausterns beiträgt.

Ameise auf Blaustern
Ameisen helfen bei der Ausbreitung des Blausterns [Foto: Haboco/ Shutterstock.com]

Ist der Blaustern giftig?

Der Blaustern ist giftig und sollte nicht verzehrt werden. Dies gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für Haustiere wie Hunde oder Katzen. Der enthaltene Saft kann bei Hautkontakt bereits zu Reizungen führen.

Doch nicht nur Blaustern und Schneeglöckchen blühen im zeitigen Frühjahr. Wir haben eine Übersicht der 15 beliebtesten Frühblüher für Sie zusammengestellt.

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