Calla überwintern: Tipps zu Winterhärte, Standort & Co.

Franziska
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Ich studiere ökologische Landwirtschaft an der Uni Hohenheim und bin sehr pflanzen- und naturverbunden. Zuhause bewirtschaften wir einen kleinen Biobetrieb mit einigen Tieren, verschiedenen Ackerfrüchten und etwas Wald. Die Gewinnung von gesunden Lebensmitteln im Einklang mit der Natur begeistert mich jedes Mal wieder aufs Neue.

Lieblingsobst: Apfel, Birne und Zwetschge
Lieblingsgemüse: Kartoffel, Kürbis und Spinat

Auch eine exotische Pflanze wie die Calla kann unseren Winter unbeschadet überstehen. Wir zeigen, wann, wo und wie man Callas erfolgreich überwintert.

Calla als Zimmerpflanze
Die Calla ist sowohl als Zimmerpflanze als auch als Schnitt- und Gartenblume beliebt [Foto: Patri Sierra/ Shutterstock.com]

Die Calla (Zantedeschia aethiopica) wird oft Zantedeschia genannt. Gemeint ist eine exotische Pflanze mit großen, bunten, imposanten Blüten. Sie kann sowohl als Zimmerpflanze für Dschungel-Feeling sorgen als auch im Sommer den Garten, die Terrasse und den Balkon mit ihrer Blütenpracht schmücken. Doch bis auf eine Ausnahme können diese Pflanzen den Winter bei uns nicht im Freien überstehen. Wie Ihnen Ihre Calla trotzdem für viele Jahre erhalten bleibt, erklären wir in diesem Artikel.

Sind Callas winterhart?

Die Calla stammt nicht etwa aus Äthiopien, wie es der botanische Name Zantedeschia aethiopica vermuten lassen würde, sondern aus Südafrika. Dort wird die Pflanze mit ganzjährig warmen Temperaturen verwöhnt und ist dementsprechend bei uns nicht winterhart. Aber es gibt tatsächlich eine Calla-Sorte, die extra auf Frosttoleranz hin gezüchtet wurde. ‘Crowsborough’ blüht im Sommer und soll in Ausnahmefällen Temperaturen bis zu – 10 °C aushalten. Das bedeutet konkret, dass diese Pflanzen nur in milden Gebieten und auch dort nur mit Winterschutz und sehr guter Drainage unsere kalten und feuchten Winter überstehen können. Da sich Callas im Garten immer größerer Beliebtheit erfreuen, ist es sicherlich nur eine Frage der Zeit, bis neue, frosttolerantere Calla-Sorten gezüchtet werden.

Tipp: Sie haben eine absolut winterharte Calla im Garten? Dann schauen Sie doch einmal, ob es sich wirklich um Zantedeschia aethiopica handelt. Leicht kommt es zu Verwechslungen mit der Sumpfcalla (Calla palustris), auch Drachenwurz genannt, die im Gegensatz zur Zantedeschia auf der Nordhalbkugel beheimatet und sehr wohl winterhart ist.

Winterharte Calla-Sorte Crowsborough
Nur die Sorte ‘Crowsborough’ ist winterhart unter den Callas [Foto: Klymenko Tetyana/ Shutterstock.com]

Calla richtig überwintern

Aus ihrer Heimat Südafrika kennt die Zantedeschia keine vier, sondern nur zwei Jahreszeiten: Die Trocken- und die Regenzeit. Für ein prächtiges Wachstum müssen wir der Calla auch bei uns diesen Rhythmus bieten. Das bedeutet: Während der Vegetationsperiode im Sommer, was der Regenzeit entspricht, braucht sie möglichst hohe Temperaturen und viel Wasser. Im Winter, also in der Trockenzeit, sind dagegen kühle Temperaturen und Trockenheit vonnöten.

Calla überwintern im Freien
Ursprünglich ist die Calla an Regen- und Trockenzeit angepasst [Foto: Henner Damke/ Shutterstock.com]

Wann wird es der Calla zu kalt?

Callas sind ziemliche Frostbeulen und nehmen bei zu geringen Temperaturen schnell Schaden. Zimmercallas im Topf wird es schon ab 15 °C abwärts zu kalt und sie sollten schnell ins Warme geholt werden. Callas, die im Sommer ausgepflanzt werden oder im Kübel auf dem Balkon oder der Terrasse stehen, benötigen ab Temperaturen unter 10 °C entsprechende Maßnahmen, um heil über den Winter zu kommen. Wie schon erwähnt, ist die einzige Ausnahme bis jetzt die winterharte Calla-Sorte ‘Crowsborough’, die mit Winterschutz auch Temperaturen bis zu – 20 °C trotzt.

Übersicht: Wann wird es der Zantedeschia zu kalt?

  • Zimmercalla: Ab Temperaturen unter 15 °C
  • Gartencalla: Unter 10 °C
  • ‘Crowsborough’: Übersteht als Knolle Frost bis zu – 20 °C
Calla bei Frost
Bereits bei Temperaturen zwischen 10 und 15 °C wird es der Calla zu kalt [Foto: PENpics Studio/ Shutterstock.com]

Zimmercalla überwintern

Zimmercallas sind sehr kälteempfindlich und werden daher Zimmercalla am besten im Topf überwintert.

  • Auch im Winter benötigt die Zimmercalla einen möglichst hellen Standort, zum Beispiel auf der Fensterbank eines ungeheizten Flures.
  • Direkte Sonneneinstrahlung muss unbedingt vermieden werden.
  • Die Temperatur sollte den ganzen Winter über konstant bleiben und, wenn möglich, nicht schwanken. Bei gleichbleibenden 10 °C übersteht die Calla im Topf den Winter unbeschadet. Bei wärmeren Bedingungen ist es der Calla zu warm für die Ruhephase – die Dormanz – und eine gute Blühinduktion bleibt aus. Bei zu warmer Überwinterung blüht die Calla also nicht so reichlich.
Zimmercalla überwintern
Zimmercallas brauchen im Winter viel Licht und konstante Temperaturen [Foto: Toyakisphoto/ Shutterstock.com]

Gartencalla überwintern

Bei der Gartencalla, also einer ins Freie gepflanzten Calla, sind einige Schritte mehr notwendig, um die Pflanze gut durch den Winter zu bringen:

  • Ab August wird die Düngung eingestellt und die Wassergaben werden verringert.
  • Anfang Oktober, wenn Blüten und Blätter bereits vertrocknet sind, ist es dann Zeit, die Speicherorgane der Pflanze, die Knollen, auszugraben. Nur sie werden überwintert.
  • Die vertrockneten, oberirdischen Pflanzenteile der Calla werden auf 5 cm zurückgeschnitten.
  • Von den Knollen wird die Erde vorsichtig abgeklopft oder abgebürstet.
  • Nun werden sie für 2 bis 3 Tage auf einem Gitter getrocknet.
  • Als Winterquartier eignet sich ein dunkler, trockener Ort, beispielsweise ein Keller.
  • Die Temperaturen sollten nie über 15 °C steigen, weil die Callas sonst anfangen auszutreiben. Unter 0 °C sollten sie auch auf keinen Fall fallen, weil die Knollen dann erfrieren. Optimal ist eine Temperatur zwischen 5 und 10 °C.
  • Legen Sie die Knollen in eine Kiste, gefüllt mit leicht feuchtem Sand. So können die Calla-Knollen den Winter über ruhen und im Frühjahr nach dem letzten Frost wieder ausgepflanzt werden.
Calla-Knollen überwintern
Nur die Knollen der Calla wandern ins Winterquartier [Foto: Sarycheva Olesia/ Shutterstock.com]

Callas im Winter pflegen

Wie bereits erwähnt, ist für die Zimmercalla im Winter Trockenzeit. Deswegen wird sie nur sehr sparsam gegossen. Lassen Sie das Substrat jedoch nicht komplett austrocknen, um den Wasserverlust der Knolle durch Verdunstung zu minimieren. Gedüngt wird im Winter gar nicht. Leider werden Callas in der kalten Jahreszeit häufig von Schädlingen heimgesucht. Kontrollieren Sie die Pflanze daher regelmäßig auf einen Schädlingsbefall. Typische Schädlinge an der Zimmercalla sind Blattläuse (Sternorrhyncha) und Spinnmilben (Tetranychidae).

Gartencallas, die als Knollen überwintert werden, benötigen den Winter über keine große Pflege. Gelegentliche Kontrollen, ob die Calla-Knollen noch leicht feucht sind, ob sich Schädlinge angesiedelt haben oder ob sich Schimmel gebildet hat, sind zu empfehlen.

Calla im Topf überwintern
Im Winter muss die Calla weder gegossen noch gedüngt werden [Foto: Arisani/ Shutterstock.com]

Tipp: Tragen Sie bei den Pflegemaßnahmen der Calla immer Handschuhe, denn bei der Pflanze sind alle Pflanzenteile giftig.

Calla-Knollen auswintern

Wenn die Calla als nackte Knolle im Sandbett überwintert wurde, gibt es zwei Möglichkeiten, die Pflanze im Frühjahr auszuwintern. Entweder die Knollen werden zunächst in einen Topf gepflanzt und wachsen in der Wohnung heran oder man spart sich diesen Schritt und pflanzt die Knollen direkt ins Freiland, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist.
Werden die Knollen zunächst in Töpfe gepflanzt, verschaffen Sie den Pflanzen einen Vorsprung und sie werden früher im Jahr zu blühen beginnen. Vortreiben kann man die Callas ab April bei einer Temperatur von mehr als 15 °C. Dafür wird einen Topf mit einem Gemisch aus Blumenerde, Sand und organischem Strukturmaterial wie Pinienrinde vorbereitet. Unsere Plantura Bio-Blumenerde ist als Mischungspartner mit hohem Nährstoffgehalt und guter Wasserdurchlässigkeit eine gute Option für die Calla. Nun wird die Knolle 10 cm tief in den Topf gesetzt, mit Substrat bedeckt und angegossen. An einem hellen Ort bei Zimmertemperatur kann die Calla danach gut wachsen. Gießen Sie sie regelmäßig und erhöhen Sie die Wassermengen proportional zum Wachstum.
Mitte Mai kann die Pflanze schließlich ins Freie umgepflanzt werden. Alternativ dürfen Sie die überwinterten Knollen Ende Mai direkt ins Freiland pflanzen – ob ins Gartenbeet oder in den Topf, bleibt dabei Ihnen überlassen.

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