Calla: Steckbrief, Pflanzen & Vermehren

Franziska
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Ich studiere ökologische Landwirtschaft an der Uni Hohenheim und bin sehr pflanzen- und naturverbunden. Zuhause bewirtschaften wir einen kleinen Biobetrieb mit einigen Tieren, verschiedenen Ackerfrüchten und etwas Wald. Die Gewinnung von gesunden Lebensmitteln im Einklang mit der Natur begeistert mich jedes Mal wieder aufs Neue.

Lieblingsobst: Apfel, Birne und Zwetschge
Lieblingsgemüse: Kartoffel, Kürbis und Spinat

Die Calla ist eine exotische und dennoch sehr beliebte Pflanze für drinnen und draußen. Doch was steckt genau hinter diesem Gewächs?

Calla-Pflanze im Garten
Die Calla zeichnet sich durch die elegant geformten Hochblätter aus [Foto: Hanging Bear Media/ Shutterstock.com]

Die Calla (Zantedeschia aethiopica) und ihre Hybriden stammen ursprünglich aus den Sumpfgebieten beziehungsweise Bergregionen Südafrikas und zeichnen sich durch ihre elegant geformten Blüten aus. Welche Eigenschaften die Calla so besonders macht und wie sie bei uns gepflanzt wird, erfahren Sie hier.

Calla: Herkunft und Eigenschaften

Die Calla kommt aus Südafrika, wo sie je nach Art auf tropischen Sumpfwiesen, am Flussufer oder in den kühleren Bergregionen wächst. In der Regenzeit hat sie dort ausreichend Wasser zur Verfügung, während sie in der Trockenzeit komplett austrocknet und nur die Knollen überleben. Die bei uns auch als Zimmercalla oder Schweinsohr bekannte Pflanze gehört zur Familie der Aronstabgewächse (Araceae) und zur Gattung der Zantedeschien (Zantedeschia), welche insgesamt nur 8 Arten umfasst. Zimmercallas werden oft Calla-Lilien genannt, obwohl diese Pflanzen nichts Näheres mit der Familie der Liliengewächse (Liliaceae) zu tun haben. Die Zierpflanzen sind ein beliebter Blumenschmuck für drinnen auf der Fensterbank und draußen im Kübel – auf der Terrasse sowie auf dem Balkon – oder im Blumenbeet. Außerdem wird die bis zu 80 cm hoch wachsende Pflanze kommerziell als Schnittblume angebaut.

Calla-Blüte im Garten
Ursprünglich stammt die Calla aus den Sumpfgebieten Südafrikas [Foto: Jim Whitney/ Shutterstock.com]

Die exotische Calla zeichnet sich durch ihre eleganten Blüten aus, bei denen es sich um je ein weißes oder bunt gefärbtes, kelchförmiges Hochblatt mit einem kolbenartigen, länglichen Blütenstand handelt. Als Früchte trägt die Calla grüne oder orangefarbene Beeren, die wiederum Samen enthalten. Aus den Knollen treiben pfeilförmige, kräftige, dunkelgrüne Blätter aus, die je nach Sorte teilweise helle Punkte haben.

Wann hat die Calla Blütezeit?

Die charakteristischen, kolbenförmigen Calla-Blüten mit den kelchförmigen Hochblättern erscheinen bereits im zeitigen Frühjahr von Januar bis April. Spätblühende Sorten öffnen ihre Blüten erst zwischen Mai und August. Neben dem klassisch weißen Hochblatt gibt es mittlerweile auch zahlreiche bunte Hochblätter. Sehr beliebt sind unter anderem Calla-Sorten in Creme, Gelb, Orange und Pink – bis hin zu Violett, Rot oder Schwarz.

Rote Calla
Die Zantedeschia gibt es in den verschiedensten Farben [Foto: Business stock/ Shutterstock.com]

Welche Bedeutung hat die Calla als Blume?

Der Name der Calla kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „körperliche Schönheit“. Und nicht umsonst ist diese exotische Blume mit ihrer einzigartigen Blütenform bis heute ein Symbol der Schönheit. Zudem gilt die Calla als Blume der Reinheit, der Sympathie und als Glücksbringer. Wegen der kelchförmigen Blüte steht die Pflanze außerdem für Freude und für das Feiern. Ein Blumenstrauß mit Callas drückt heutzutage liebevolle Aufmerksamkeit, Bewunderung und Anmut aus. Auf Hochzeiten symbolisiert die weiß blühende Calla Reinheit und wird gerne im Brautstrauß oder als Kirchendeko verwendet. Auch in der Trauerfloristik findet die weiß blühende Calla ihren Platz als Gesteck oder Grabschmuck als Zeichen für das ewige Leben.

Calla als Schnittblume
Callas werden gerne im Brautstrauß verwendet [Foto: NATI_HDEZ/ Shutterstock.com]

Der Calla ähnliche Pflanzen

Die Zantedeschia aethiopica wird leicht mit ähnlich aussehenden Pflanzen verwechselt. Dazu gehören das Einblatt (Spathiphyllum), die Flamingoblume (Anthurium scherzerianum und Anthurium andreanum) und die winterharte, heimische Drachenwurz (Calla palustris). All diese Pflanzen gehören, genau wie die Calla, zur Familie der Aronstabgewächse (Araceae). Die Gewächse besitzen alle die dafür typische, kolbenförmige, längliche Blüte, die von einem Hochblatt umgeben ist. Während dieses die Calla-Blüte kelch- oder trichterförmig umgibt, ist es beim Einblatt elliptisch-spitz und bei der Flamingoblume herzförmig geformt. Unter dem Namen Calla werden nicht nur die Pflanzen der Gattung Zantedeschia zusammengefasst. Daneben gibt es noch eine eigene Gattung Calla, zu der zum Beispiel die Drachenwurz gehört, die auch als Schlangenwurz oder Schlangenkraut bezeichnet wird.

Blüte der Calla
Drachenwurz gehört zu einer anderen Gattung [Foto: W. de Vries/ Shutterstock.com]

Calla pflanzen

Die Calla kann ohne große Probleme zuhause gepflanzt und gepflegt werden, wenn man ein paar Aspekte beachtet. Alles, was Sie zum Pflanzen der exotischen Calla-Lilie wissen müssen, erfahren Sie im Folgenden.

Der richtige Standort für Callas

Die Calla braucht sowohl drinnen als auch draußen einen sonnigen bis halbschattigen Standort bei Temperaturen um die 20 °C. So fühlt sich die Calla nicht nur auf der Fensterbank in der Wohnung wohl, sondern ebenso auf dem Balkon, auf der Terrasse sowie im Blumenbeet. Des Weiteren sollte der Standort vor Wind und der prallen Mittagssonne geschützt sein. Eine Luftfeuchtigkeit von 65 bis 75 % ist optimal. Zudem hat die Pflanze ihre Wachstumsphasen an Regen- und Trockenzeit angepasst, was bei der Pflege und der Überwinterung beachtet werden muss. Die Details können Sie in unseren Artikeln zur Calla-Pflege und einen zur Calla-Überwinterung nachlesen.

Das Substrat sollte locker, durchlässig, sandig, humos und nährstoffreich sein. Optimal ist ein Gemisch aus Sand und Blumenerde, das mit Pinienrinde oder einem anderen organischen Strukturmaterial angereichert ist. Dies gibt dem Pflanzsubstrat eine gute und stabile Struktur. Als Grundlage dient eine nährstoffreiche Pflanzerde wie unsere Plantura Bio-Blumenerde. Sie verfügt durch Kompost und Tonminerale über gute Nährstoffspeicher und deckt so den hohen Nährstoffbedarf der Calla in der Blütezeit.

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Wann haben Callas Pflanzzeit?

Am besten pflanzt man die Calla, die als Knolle überwintert hat und nun eingetopft werden soll, im Frühjahr zwischen März und Mai. Dort kann die Calla im Haus bereits ab einer Temperatur von 15 bis 18 °C vorgetrieben werden. Möchten Sie die Calla direkt ins Freiland setzen, sollten Sie hingegen bis Ende Mai warten, bis die letzten Fröste vorüber sind.

Orangene Calla
Bunte Callas bilden einen Farbklecks mit exotischem Flair im Garten [Foto: 8H/ Shutterstock.com]

Aussaat und Pflanzung

Callas auszusäen, ist aufwändig und zeitintensiv, da es einige Jahre dauert, bis die Pflanzen zum ersten Mal blühen. Saatgut erhalten Sie entweder im Gartenfachhandel, bei Tauschbörsen oder von der eigenen Calla-Pflanze, wenn diese bestäubt wurde. Die Aussaat ist ab Januar im Haus möglich. Dafür bereitet man eine Anzuchtschale mit Aussaaterde vor. Die Samen werden anschließend dünn ausgesät und leicht mit Erde bedeckt. Stellen Sie die Schale an einen 20 bis 22 °C warmen Ort und halten Sie das Substrat durchgehend feucht. Bis sich die ersten Keimlinge zeigen, kann es einige Wochen dauern.

Bevor die Calla-Sämlinge eingepflanzt werden, sollte zunächst leichte Gartenerde mit etwas reifem Kompost oder nährstoffreicher Pflanzerde gemischt werden. Anschließend werden die Knollen oder Wurzelstöcke etwa 10 cm tief in die Erde eingesetzt. Achten Sie dabei darauf, dass die wurzelbildende Seite nach unten zeigt und die Spitze nach oben ragt. Anschließend wird das Pflanzloch mit Erde aufgefüllt, angedrückt und alles gut gewässert. Halten Sie im Blumenbeet einen Pflanzabstand von – je nach Sorte – mindestens 40 cm ein. Im Freiland eignen sich feuchte Stellen hervorragend, wie zum Beispiel ein Teichrand. Die Calla-Knollen können mitsamt einem Pflanzkorb vergraben werden. Dieser wird dann im Herbst bequem ausgegraben, um die Knollen trocken und frostfrei zu überwintern.
Achten Sie bei der Topfpflanzung darauf, dass Sie eine gute Drainageschicht im unteren Bereich des Bodens integrieren. Außerdem sollte der Kübel schwer genug sein, da vor allem Zantedeschia aethiopica auch im kleinen Topf sehr hoch wird und leicht vom Wind umgeweht wird. Bei Bedarf kann das Pflanzgefäß mit Kies beschwert werden.

Knolle der Calla
Die Calla treibt aus der Wurzelknolle aus [Foto: Liga Cerina/ Shutterstock.com]

Callas vermehren

Die beste und einfachste Methode, um Callas zu vermehren, ist die Teilung des Wurzelstocks von älteren Exemplaren. Das macht man am besten während des Umtopfens, wenn man die Pflanze sowieso ausgräbt.

  • Dazu wird der Wurzelstock vorsichtig ausgegraben und die Knolle mit einem scharfen Messer geteilt. Jeder Knollenteil sollte mehrere Knospen besitzen.
  • Topfen Sie die Knollen 10 cm tief ein.
  • Als Substrat empfehlen wir ein Gemisch aus Sand und Blumenerde – als Erde eignet sich zum Beispiel unsere Plantura Bio-Blumenerde. Sie enthält Kokos-, Holzfasern und gebrochenen Blähton für eine lockere Struktur, Kalk- und Magnesiumdünger sowie einen vornehmlich organischen Bio-Dünger, um die Pflanze mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen.
  • Frisch gepflanzte Knollen muss man nur mäßig gießen. Sobald sich neue Triebe gebildet haben, darf mehr gewässert werden.
  • Am besten entwickeln sich die jungen Callas bei ungefähr 20 °C an einem hellen Ort, der jedoch vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist.
Knolle der Calla einpflanzen
Aus den Knollen können neue Calla-Pflanzen herangezogen werden [Foto: simona pavan/ Shutterstock.com]

Tipp: Die Blüten der Calla werden vorrangig durch Käfer bestäubt. Also können Sie vor allem eigene Beeren ernten, wenn Sie die Calla im Freien übersommert haben. Die Samen aus den mazerierten Beeren keimen dann in der Regel problemlos, wenn sie frisch sind. Beachten Sie dabei, dass Zantedeschia aethiopica selbst-steril ist.

Sind Callas giftig?

Ja, Callas sind giftig, sowohl für Menschen als auch für Tiere. Wie die meisten anderen Aronstabgewächse enthält die Calla Giftstoffe, die beim Verschlucken zu Vergiftungen führen. Da es sich um ein Kontaktgift handelt, ruft bereits der Kontakt mit dem milchigen Pflanzensaft Reizungen auf der Haut und an den Augen hervor. Deshalb sollten Sie immer Handschuhe tragen, wenn Sie mit der Pflanze arbeiten, und unbedingt darauf achten, sie außerhalb der Reichweite von allzu neugierigen Haustieren und Kindern zu platzieren.

Blätter der Calla
Der milchige Pflanzensaft der Calla ist giftig für Mensch und Tier [Foto: Jim Whitney/ Shutterstock.com]

Eine Kübelpflanze, die sorgfältig überwintert werden muss, uns aber mit aromatischen Gewürzen belohnt, ist der Gewürznelkenbaum (Syzygium aromaticum).

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