Chinaschilf: Standort, Pflege & Winterhärte

Alina
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Seit mehreren Jahren pflanze ich hobbymäßig in meiner Freizeit viel verschiedenes Gemüse an, wodurch ich letztendlich zu dem Studiengang Gartenbau an der Hochschule in Freising gefunden habe. Ich bin davon fasziniert, die Pflanzen vom Samen bis zur Frucht wachsen zu sehen und am Ende die Ernte zu verarbeiten.

Lieblingsobst: Kirschen und Erdbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Tomaten und Knoblauch

Durch die Verwendung und Kombination von Chinaschilf in Staudenanlagen können harmonische Gestaltungskonzepte erzeugt werden. Selbst im Herbst und Winter bieten die Triebe noch ein ansprechendes Erscheinungsbild.

Chinaschilf als Sichtschutz
Das Chinaschilf kann auch als Sichtschutz genutzt werden [Foto: MaryAnne Campbell/ Shutterstock.com]

Das Chinaschilf (Miscanthus sinensis) stellt eine pflegeextensive Staude dar, die nach der Etablierung auch phasenweise Trockenheit gut übersteht. In diesem Artikel beschreiben wir die Eigenschaften, sowie die Anforderungen an Standort und Pflege des Chinaschilfs ausführlich.

Chinaschilf: Herkunft und Eigenschaften

Elefantengras ist eine Bezeichnung die gelegentlich als Synonym für das Chinaschilf, aber auch für andere Arten verwendet wird – eine weitere Bezeichnung für Miscanthus sinensis ist Japanisches Stielblütengras. Das Chinaschilf gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae) und ist in Europa, Nordamerika, sowie Neuseeland als Neophyt fest eingebürgert. Zu den typischen Standorten gehören frische Ruderalflächen, Hänge und Gewässerufer, sowie Kiesbänke von Flüssen in höheren Lagen. Bei der ausdauernden Zierpflanze handelt es sich um eine horstig wachsende Staude, welche kurze Rhizome bildet und dicht horstig wächst. Es breitet sich aber unter passenden Bedingungen auch durch Selbstversamung aus. Das Chinaschilf ist je nach Standort sommergrün oder immergrün und bei uns ausreichend winterhart.

Chinaschilf 'Malepartus'
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Miscanthus sinensis kann je nach Sorte Wuchshöhen zwischen einem und vier Meter erreichen. Die Blätter des Japanischen Stielblütengrases streben aufrecht nach oben, hängen am Ende leicht über und die Blattspreiten weisen unterseits eine Behaarung auf. Von August bis September bildet das Chinaschilf fächerförmige Rispen als Blütenstände, deren Farbe je nach Sorte weiß, rosa oder rot mit einem silbernen Stich sein kann. Das Elefantengras gehört außerdem zu den C4-Pflanzen und verfügt somit über eine sehr effiziente Form des Energiestoffwechsels, welcher es der Pflanze ermöglicht, an warmen Tagen die Spaltöffnungen an den Blättern geschlossen zu halten und trotzdem Photosynthese zu betreiben. Durch eine weitere besondere Anpassung kann die Pflanze Wasser sehr effizient nutzen.

Tipp: Neben Miscanthus sinensis gibt es noch weitere Arten des Chinaschilfs. Dazu gehört das Breitblatt-Chinaschilf (Miscanthus oligostachyus) und das Riesen-Chinaschilf (Miscanthus x longiberbis; Syn.: M. x giganteus), welches durch eine Kreuzung von Miscanthus sinensis und dem Silberfahnengras (Miscanthus sacchariflorus) entstanden ist.

Chinaschilf am Gewässer
An Gewässerufern fühlt sich das Chinaschilf auch wohl [Foto: Beekeepx/ Shutterstock.com]

Wie schnell wächst Chinaschilf? Je nach Gesamthöhe des Chinaschilfs kann durchaus mit einem täglichen Zuwachs von mehreren Zentimetern gerechnet werden.

Chinaschilf im Kübel und Beet pflanzen

Der Standort des Chinaschilfs befindet sich bestenfalls in sonniger Lage und weist einen mäßig trockenen bis frischen, gut durchlässigen, sowie nahrhaften Boden auf. Jedoch erweist sich das Chinaschilf auch als anpassungsfähig und gedeiht ebenfalls auf Böden, die nicht vollständig dem Ideal entsprechen. Das Chinaschilf ist nicht sehr gesellig und wird am besten einzeln oder höchstens in Gruppen mit bis zu drei Exemplaren gepflanzt. Der Pflanzabstand sollte dabei etwa 1,3 m betragen. Das Einpflanzen des Chinaschilfs kann von März bis Oktober durchgeführt werden – am besten eignet sich jedoch das Frühjahr, da die Pflanze sich vor dem Winter bereits gut etablieren kann. Die Notwendigkeit einer Wurzelsperre kommt vor allem auf den Ausbreitungsdrang der Art oder Sorte an. Wer eine Ausbreitung in jedem Fall vermeiden will kann bereits bei der Pflanzung eine Wurzelsperre einbringen oder das Chinaschilf direkt in einen großen Kübel pflanzen.

Chinaschilf pflanzen
In Staudenbeeten kommt Miscanthus sinensis gut zu Geltung [Foto: Bildagentur Zoonar GmbH/ Shutterstock.com]

Eine Kübelpflanzung sollte vor allem bei dem Silberfahnengras in Erwägung gezogen werden, aber eventuell auch bei dem wuchskräftigen Riesen-Chinaschilf oder Breitblatt-Chinaschilf. Der Kübel sollte ungefähr dreimal so groß wie der Wurzelballen des Chinaschilfs sein. Ein Umtopfen kann je nach Wuchsstärke der Pflanzen jährlich notwendig sein. Der Boden des Gefäßes wird mit einer circa 3 bis 4 cm dicken Drainageschicht aus Blähton befüllt, damit die Wurzeln nicht zu nass stehen, falls zu viel gegossen wird. Staunässe wirkt sich negativ das Chinaschilf aus. Das Substrat zur Befüllung sollte alle wichtigen Nährstoffe enthalten und optimalerweise eine gute Wasserspeicherfähigkeit aufweisen um Miscanthus sinensis mit ausreichend Feuchtigkeit versorgen zu können. Hierfür bietet sich unsere torffreie Plantura Bio-Universalerde an, welche durch die enthaltenen Kokosfasern und dem Qualitätskompost eine gute und langfristige Wasserversorgung für das Chinaschilf gewährleisten kann. Der Nährstoffbedarf der Pflanze wird zudem mit den bereits enthaltenen Düngern gedeckt. Die Erde eignet sich auch hervorragend um den Erdaushub im Freiland aufzuwerten. Dort wird das Pflanzloch etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen ausgehoben und die Pflanze wird schließlich ebenso tief wie sie im Container stand eingepflanzt. Nachdem die Erde angedrückt wurde wird noch gründlich angegossen.

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Chinaschilf als Sichtschutz für den Garten: Das Chinaschilf eignet sich sehr gut für die Verwendung als Sichtschutz, da die Pflanzen sehr kompakte Horste bilden. Je breiter die Blätter sind, desto blickdichter werden auch die Horste. Die gewünschte Höhe spielt in diesem Fall ebenfalls eine wichtige Rolle, sie sollte also bei der Sorten- beziehungsweise Artwahl beachtet werden. Besonders häufig wird das Riesen-Chinaschilf verwendet.

Chinaschilf-Pflege: Die wichtigsten Maßnahmen

Das Chinaschilf kann am geeigneten Standort durchaus als pflegeextensive Pflanze bezeichnet werden. Es fallen über das Jahr hinweg nur wenige Pflegemaßnamen an, welche wir im Folgenden näher beschreiben.

Chinaschilf düngen

Im Freiland reicht das einmalige Düngen des Chinaschilfs pro Jahr aus. Hierzu kann zum Beispiel reifer Kompost oder ein Langzeitdüngergranulat oberflächlich eingearbeitet werden. Im Kübel sollte das Chinaschilf ab dem Jahr nach der Pflanzung etwa alle zwei bis drei Wochen während der Vegetationsperiode mit einem Flüssigdünger versorgt werden.

Der richtige Boden für Chinaschilf
Das Chinaschilf bevorzugt nährstoffreiche Böden [Foto: RasaBasa/ Shutterstock.com]

Richtig gießen

Da das Chinaschilf auf frischen Böden besonders gut wächst, ist eine gute Wasserversorgung durchaus wichtig. Das bedeutet je nach Standortwahl mehr oder weniger Aufwand bei der Bewässerung. Der Boden sollte wenn möglich nie vollständig austrocknen, obwohl gut etablierte Exemplare auch mit gelegentlicher Sommertrockenheit fertig werden. Optimalerweise weist die Erde immer eine leichte Feuchtigkeit auf – sie sollte allerdings auch nicht nass sein, da Staunässe sich ungünstig auswirkt. Gerade bei frisch gepflanzten Exemplaren sollte zu Beginn noch regelmäßig, etwa alle zwei bis drei Tage gegossen beziehungsweise die Feuchtigkeit kontrolliert werden.

Abgesehen davon, sollte man einmal jährlich das Chinaschilf schneiden. Wie genau dabei vorzugehen ist, haben wir in unserem Spezial-Artikel ausführlich beschrieben.

Ist Chinaschilf winterhart?

Wie bereits weiter oben erwähnt, sind die verschiedenen Chinaschilf-Arten und Sorten zuverlässig bis mindestens -20 °C winterhart und benötigen somit auch keinen zusätzlichen Schutz. Lediglich frisch gepflanzte oder junge Exemplare können eine Schicht aus Laub oder Reisig um das Schilf herum gut vertragen. Bei der Kultur des Chinaschilfs im Kübel sollte darauf geachtet werden, dass der Erdballen darin nicht durchfriert. Um dies zu verhindern kann der Kübel an einen geschützten Ort wie zum Beispiel eine Hauswand gestellt werden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte umwickelt den Kübel mit Vlies oder Luftpolsterfolie. Das Gießen darf bei der Kübelkultur auch im Winter nicht vergessen werden – das Substrat sollte nie vollständig austrocknen.

Elefantengras überwintern
Über den Winter werden die Halme am besten zusammengebunden [Foto: Beekeepx/ Shutterstock.com]

Vermehrung

Falls Miscanthus sinensis rechtzeitig zur Blüte kommen sollte kann es auch durchaus zu einer reichen Samenbildung und Selbstaussaat kommen – diese Art der Vermehrung ist jedoch nicht sortenecht. Je nach Art oder Sorte vermehrt sich das Chinaschilf selbst auch mehr oder weniger stark über kurze Ausläufer des Rhizoms und wächst somit langsam in die Breite. Diese Form der Ausbreitung lässt sich sehr gut zu Nutze machen, wenn Sie das Chinaschilf selber vermehren wollen. Das funktioniert am einfachsten indem man die Pflanze teilt. Dafür eignet sich am besten der Zeitpunkt im Frühjahr, wenn der Rückschnitt der Triebe stattfindet. Dadurch hat man einen besseren Überblick über die tatsächliche Größe der Pflanze und wo diese geteilt werden soll. Falls nur ein Teilstück der Pflanze abgenommen werden soll, kann dies einfach durch Abstechen im Boden passieren. Will man den Wurzelballen jedoch in mehrere Einzelteile zerteilen, um diese an anderer Stelle wieder einzupflanzen, macht es Sinn, den ganzen Wurzelballen auszugraben. Die Teilung wird mit einem scharfen Spaten durchgeführt und das neue Teilstück sollte umgehend wieder an seinem neuen Standort eingegraben und angegossen werden. Auch in den nächsten Tagen sollte auf eine ausreichende Bewässerung geachtet werden, damit sich das Chinaschilf nach dem Teilen gut am neuen Platz etablieren kann.

Samenbildung von Elefantengras
Zu einer Blüten- oder Samenbildung kommt es nur in manchen Jahren [Foto: Wut_Moppie/ Shutterstock.com]

Ist Chinaschilf giftig?

Grundsätzlich ist die Zierpflanze für Tiere, wie Hunde und Katzen, sowie für Menschen nicht giftig. Allerdings gehört das Chinaschilf zu den Pflanzen, die bestimmte Stoffe enthält, welche bei Hautkontakt und Sonnenschein zu einer sogenannten phototoxischen Reaktion führen können. Die Stoffe reagieren also mit dem Sonnenlicht und werden dadurch toxisch. Dabei können rötliche Ausschläge und Blasen auf der Haut erscheinen, die etwas einem Sonnenbrand ähneln. Symptome sind hier meist Juckreiz und Brennen der betroffenen Stelle. Deshalb sollten bei Pflegearbeiten lieber Handschuhe getragen werden. Auch die scharfen Blattränder sind nicht gerade ungefährlich, weshalb man Tiere davon abhalten sollte an den Gräsern zu knabbern, um Verletzungen im Maul zu verhindern.

Wenn Sie nun Interesse bekommen haben Ihren Garten noch vielfältiger mit verschiedenen winterharten Gräsern gestalten zu wollen, dann können Sie sich in unserem Artikel inspirieren lassen.

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