Echtes Herzgespann: Pflanzen, Verwendung & Wirkung der Heilpflanze

Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Das Herzgespann, auch Löwenschwanz genannt, ist eine heimische Arzneipflanze, die seit Jahrhunderten bei Herzleiden eingesetzt wird. Wir geben Tipps zu Anbau, Pflege und Ernte von Herzspannkraut.

Heilpflanze Echter Herzgespann
Die Heilpflanze Herzgespann ist seit der Antike in Nutzung bei Herzleiden [Foto: Orest lyzhechka/ Shutterstock.com]

Das Echte Herzgespann (Leonurus cardiaca) ist bereits seit der Antike eine bekannte und altbewährte Heilpflanze bei leichten Herzbeschwerden. Wir stellen Ihnen die Heilpflanze im Portrait vor und erklären Anbau, Ernte und Wirkung von Leonurus cardiaca.

Echtes Herzgespann: Herkunft und Eigenschaften

Das auch als Echter Löwenschwanz, Bärenschweif, Wolfstrapp, Mutterwurz oder Herzkraut bekannte Herzgespann ist in Mitteleuropa, Skandinavien und Westasien beheimatet. In Nordamerika wurde es zu späterer Zeit eingebürgert und kommt dort verwildert auf Wiesen und an Waldrändern vor. In Deutschland sind die Wildbestände stark geschrumpft und daher als gefährdet eingestuft. Das Herzgespann gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und ist mit zahlreichen Kräutern und Heilpflanzen, wie Ysop (Hyssopus officinalis), Indianernessel (Monarda), Lavendel (Lavandula angustifolia) oder Salbei (Salvia), verwandt.

Insektenfreundlicher Echter Herzgespann
Das Echte Herzgespann lockt im Spätsommer zahlreiche Insekten zu den nektarreichen Blüten [Foto: Paul Reeves Photography/ Shutterstock.com]

Die mehrjährige, winterharte Staude erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis 100 cm. Die horstigen Pflanzen können 40 bis 50 cm breit werden. An den stark aufrechten, vierkantigen Stängeln sitzen kreuzgegenständig die handförmigen, tief eingeschnittenen, dunkelgrünen Blätter. In den oberen Etagen der Stängel bilden sich im Frühjahr zahlreiche kleine Blütenknospen als Quirle in den Blattachseln. Die kleinen zartrosa bis purpurfarbenen Lippenblüten bieten in der Blütezeit des Herzgespanns zwischen Juni und September viel Nektar und ebenfalls mittlere Mengen an Pollen. Besonders Hummeln, aber auch zahlreiche andere bestäubende Insekten besuchen fleißig die Löwenschwanz-Blume in der nahrungsärmeren Spätsommerzeit. Das Herzgespann gilt daher als besonders insektenfreundliche Blühstaude. Nach der Bestäubung bilden sich je Blüte vier kleine, braune Samen, die sogenannten Klausenfrüchte. Das Herzgespann kann sich an passenden Standorten stark selbst aussäen.

Löwenschwanz pflanzen: Standort und Vorgehen

Der ideale Standort für das Echte Herzgespann liegt auf lockeren, humosen, sandig-lehmigen bis leicht tonigen und frischen Böden in sonnigen bis halbschattigen Lagen. Eine durchlässige, wasserspeichernde und nährstoffreiche Pflanzerde wie unsere Plantura Bio-Universalerde eignet sich zur Aufbesserung schwerer oder karger Böden sowie für die Pflanzung im Kübel. Das torffreie und nachhaltig in Deutschland produzierte Substrat speichert dank seines hohen Kompostgehalts Feuchtigkeit und gibt diese bei Bedarf wieder an die Pflanzenwurzeln ab.

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Herzspannkraut kann als Staude in Gärtnereien erstanden oder auch über Saatgut angezogen werden. Die Aussaat erfolgt im Freien ab April bis Ende Mai. Die Samen des Lichtkeimers sollten nur spärlich mit Erde bedeckt werden und bis zur Keimung immer genügend Wasser erhalten. Die optimale Keimtemperatur liegt zwischen 12 und 18 °C. Später können die Pflänzchen vereinzelt und umgesetzt werden. Die ideale Pflanzzeit für Stauden liegt im Spätherbst ab Oktober oder im zeitigen Frühjahr ab März.

Samen des Echten Herzgespanns
Im Herbst bilden sich die zahlreichen Samen des Herzgespanns [Foto: Inga Gedrovicha/ Shutterstock.com]

Zur Pflanzung wird zunächst die Fläche vorbereitet und unerwünschte Beikräuter werden entfernt, zudem wird locker umgegraben. Karge Böden können im Zuge dessen mit etwas reifem Kompost aufgebessert werden. Anschließend wird ein großzügiges Pflanzloch ausgehoben und die Staude nicht tiefer, als sie zuvor im Topf oder Container saß, eingesetzt. Der Abstand zwischen Löwenschwanz-Pflanzen und anderen Gewächsen sollte etwa 60 cm betragen. Nun wird mit Substrat aufgefüllt, die Erde rund um die Pflanze herum angedrückt und abschließend kräftig gewässert.

Die richtige Pflege

Der Löwenschwanz gilt als robuste und pflegeleichte Wildstaude. Eine Bewässerung kann jedoch in der ersten Zeit nach der Pflanzung und in besonders trockenen Sommern notwendig werden. Eine Pflegedüngung erfolgt einmal jährlich im Frühjahr zum Blattaustrieb. Eine Gabe reifen Komposts oder vorwiegend organischen Langzeitdüngers, wie unseres Plantura Bio-Universaldüngers, stärkt das Bodenleben und den Humusaufbau. Die in unserem tierfreien Düngegranulat enthaltenen Nährstoffe werden bei oberflächlicher Einarbeitung langsam und gleichmäßig freigesetzt. Eine Überdüngung oder Auswaschung kann somit effektiv verhindert werden.

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Nach der Blüte ab September sollte das Herzspannkraut bis eine Handbreit über dem Boden zurückgeschnitten werden. Die Staude stirbt oberirdisch ohnehin gegen Ende des Jahres ab. Der Rückschnitt der Stängel erleichtert im nächsten Frühjahr den Neuaustrieb und verhindert zudem die unerwünschte Selbstaussaat im Garten. Das Echte Herzgespann ist bis -40 °C winterhart und benötigt daher keinerlei Winterschutz.

Echten Herzgespann düngen
Die Düngung von Herzgespann erfolgt im Frühjahr zum Neuaustrieb [Foto: Erik Agar/ Shutterstock.com]

Ernte, Verwendung und Wirkung des Echten Herzgespanns

Zur Blütezeit des Herzgespanns werden die oberirdischen Pflanzenteile gesammelt und frisch verwendet oder zur langfristigen Lagerung schonend getrocknet. Bei der Ernte lassen sich ganze Triebe oder einzelne Blätter sammeln. Es eignen sich Blätter und Blüten gleichermaßen.

Ist das Echte Herzgespann giftig? Echtes Herzgespann ist grundsätzlich nicht giftig und es sind bei sachgemäßer Anwendung keinerlei Nebenwirkungen bekannt. In extrem hoher Dosis kann es theoretisch zu Übelkeit und Erbrechen kommen, praktisch sind diese Mengen jedoch kaum zu erreichen. Auch zu Vergiftungen von Haustieren, die an den Löwenschwanz-Pflanzen fressen, gibt es keine Berichte.

Die Wirkung von Herzgespann ist leicht blutdruck- und herzfrequenzsenkend sowie beruhigend bei nervösen Herzbeschwerden wie der Herzneurose. Es kann begleitend bei Schilddrüsenüberfunktion und Blutdruckschwankungen sowie Angina pectoris eingenommen werden. Für einen Tee mit Herzgespann wird ein Teelöffel getrocknetes Kraut mit einer Tasse kochendem Wasser übergossen und 10 Minuten lang ziehen gelassen. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 4,5 g getrocknetem Kraut oder zwei Tassen täglich. Herzspannkraut kann problemlos über einen längeren Zeitraum von acht bis zehn Wochen als Herzkur angewendet werden. Das verwandte Chinesische Mutterkraut (Leonurus japonicus) wird in der traditionellen chinesischen Medizin bei Frauenleiden und Nierenentzündungen verwendet – hierbei nutzt man neben dem Kraut auch die Früchte der Pflanze. Das Chinesische Mutterkraut sollte jedoch nicht in der Schwangerschaft angewendet werden.

Tee aus Echtem Herzgespann
Die Wirkung des Echten Herzgespanns entfaltet sich als Leonurus-cardiaca-Tee [Foto: beta7/ Shutterstock.com]

Der Weißdorn (Crataegus) wird in Form seiner Früchte, Blüten oder Blätter ebenfalls bei Herzbeschwerden eingesetzt. Wir stellen Ihnen die vielfältige Pflanzengattung vor und geben Tipps zu Standortwahl, Pflanzung und Pflege.

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