Gedenkemein: Pflanzen, Pflege & die schönsten Sorten

Verena
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Aufgewachsen bin ich auf einem kleinen, biologischen Nebenerwerbshof und nach meinem FSJ auf einer Ranch in Amerika habe ich angefangen, in Hohenheim Agrarwissenschaften zu studieren. Am meisten interessieren mich hier die Bereiche Boden, ökologische Landwirtschaft und Pflanzenwissenschaften. Zuhause verbringe ich viel Zeit in unserem Garten und wenn ich dort nicht zu finden bin, trifft man mich oft in der Küche, wo ich unser Obst und Gemüse zum Kochen und Backen verwerte.

Lieblingsobst: Auch wenn sie langweilig sind – Äpfel
Lieblingsgemüse: Paprika, Rote Bete, Zucchini, Weißkraut

Das Frühlings-Gedenkemein eignet sich als pflegeleichter Bodendecker hervorragend für naturnahe Gärten, Staudenbeete, Gräber oder Randeinfassungen.

Gedenkemein
Ein sattgrüner Blätterteppich und tiefblaue Blüten sind die Wahrzeichen des Frühlings-Gedenkemeins

Schon früh im Jahr bezaubert das Gedenkemein (Omphalodes) mit seinen meist blauen Blüten und das auch noch an Standorten, an denen viele Pflanzen gar nicht wachsen würden. Wenn Sie Gedenkemein pflanzen möchten oder auf der Suche nach Tipps zur richtigen Pflege des Gedenkemeins sind, sind Sie bei diesem Artikel genau richtig.

Gedenkemein: Blütezeit und Eigenschaften 

Die beiden Gedenkemein-Arten Omphalodes verna und Omphalodes cappadocica gehören zur Gattung der Nabelnüsschen (Omphalodes). Diese zählt wie die sehr ähnlich aussehenden Vergissmeinnicht zur Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae).

Ursprünglich stammt das Gedenkemein aus Südeuropa, ist aber mittlerweile auch bei uns stellenweise als Neophyt eingebürgert und ist vor allem an frischen Waldrändern und in lichten Laubwäldern zu finden. Das Gedenkemein verhält sich jedoch nicht sehr invasiv, verdrängt also keine heimischen Arten.

Gedenkemein-Blüte
In der Natur findet man Gedenkemein zum Beispiel in lichten Laubwäldern

Als Bodendecker zeichnen sich die krautig wachsenden Gedenkemein-Arten durch einen niedrigen, polsterbildenden Wuchs aus. Nabelnüsschen sind mehrjährig und gut winterhart, denn je nach Art vertragen sie Temperaturen bis -17 °C oder sogar -23 °C. Die grünen, herz- bis eiförmigen, zugespitzten Blätter sind ungefähr 4 bis 10 cm lang und den ganzen Sommer über schön anzusehen.

In der Blütezeit des Gedenkemeins, zwischen April und Mai, ragen an aufrechten Stängeln Blüten über den Blätterteppich hervor. Die zahlreichen Blüten sind etwas größer als 1 cm und meistens blau. Sie werden stark von verschiedensten Insekten frequentiert. Aus den Blüten entwickeln sich Früchte, die klein und unscheinbar sind sowie eine leicht napfartig ausgehöhlte Form haben.
Übrigens verschmähen Schnecken Gedenkemein. Die Blume zählt daher zu den schneckenresistenten Pflanzen für Ihren Garten.

Gedenkemein als Bodendecker
Das Gedenkemein bildet sommergrüne Teppiche aus, die im Frühjahr von Blüten überragt werden [Foto: SariMe/ Shutterstock.com]

Was ist der Unterschied zwischen Gedenkemein und Vergissmeinnicht? Nicht nur die Namen von Gedenkemein und Vergissmeinnicht (Myosotis) sind ähnlich – sie sind tatsächlich recht nah verwandt. Auf den ersten Blick kann es beim Aussehen zu Verwechslungen kommen. Gedenkemein hat jedoch etwas größere Blüten, wohingegen das Wachstum meist kleiner bleibt. Zudem verliert Gedenkemein die Blätter im Herbst früher als viele Vergissmeinnicht-Arten. Ein weiterer Unterschied zwischen Gedenkemein und Vergissmeinnicht ist die Blütezeit: Das Vergissmeinnicht beginnt zu blühen, wenn das Gedenkemein gerade verblüht. Zudem wächst das Vergissmeinnicht bevorzugt auf sehr viel feuchteren Böden.

Vergissmeinnicht
Vergissmeinnicht sehen dem Gedenkemein sehr ähnlich [Foto: yul38885/ Shutterstock.com]

Die schönsten Arten und Sorten des Gedenkemeins

Ausgehend von der Ursprungsart gibt es heutzutage einige weitere Sorten, die sich vor allem in der Blütenfarbe unterscheiden. Alle vorgestellten Gedenkemein-Arten und -Sorten sind winterhart.

Frühlings-Gedenkemein (Omphalodes verna)

Die Ursprungsart zeigt von April bis Mai ihre typischen, blauen Blüten. Die Ausbreitung geschieht über Ausläufer, die schöne sommergrüne Matten bilden können. Mittlerweile wurden einige verschiedenfarbig blühende Sorten gezüchtet.

Omphalodes verna
Die Ursprungsart hat blaue Blüten mit weißen Strichen
  • Weißes Frühlings-Gedenkemein (Omphalodes verna ‘Alba’): Dem Namen entsprechend hat diese Sorte rein weiße Blüten.
Weißes Gedenkemein
Es gibt auch weiß blühende Gedenkemein-Sorten [Foto: vserg48/ Shutterstock.com]
  • Omphalodes verna ‘Elfenauge’: Eine Sorte mit himmelblauen, etwas helleren Blüten und einer längeren Blütezeit bis in den Juni.
Himmelblaues Gedenkemein
Omphalodes verna ‘Elfenauge’ hat hellere Blüten als die Ursprungsart [Foto: Edita Medeina/ Shutterstock.com]

Kaukasus-Gedenkemein (Omphalodes cappadocica)

Auch das Kaukasus-Gedenkemein hat kleine, blaue Blüten. Im Gegensatz zum Frühlings-Gedenkemein behält es in geschützten Lagen im Winter seine Blätter und hat eine etwas längere Blütezeit bis in den Juni. Ein weiterer Unterschied ist, dass das Kaukasus-Gedenkemein horstbildend wächst und nur wenige Ausläufer bildet. Das bedeutet: Die Bildung von Polstern und Blätterteppichen ist weniger ausgeprägt. Hier wurden ebenfalls einige Sorten mit unterschiedlicher Blütenfarbe gezüchtet.

  • Omphalodes cappadocica ‘Lilac Mist’: Eine Sorte mit hellvioletten Blüten.
  • Omphalodes cappadocica ‘Starry Eyes’: Besondere Blüten von blauer Farbe mit weißem Rand.
  • Omphalodes cappadocica ‘Cherry Ingram’: Eine Sorte mit violett-blauen Blüten.
Blaue-weiße Blüten der Sorte 'Starry Eyes'
Die Sorte ‘Starry Eyes’ hat Blüten von besonderer Färbung [Foto: COULANGES/ Shutterstock.com]

Gedenkemein pflanzen: Standort und Vorgehen 

Der ideale Standort für Gedenkemein zeichnet sich durch Halbschatten sowie einen frischen, durchlässigen und humosen Boden aus. Gedenkemein werden den Lebensbereichen Gehölz und Gehölzrand zugeordnet. Das bedeutet, sie wachsen gut im Schatten anderer Pflanzen, trotz eventuell weniger Licht, trotz vieler Wurzeln, mit denen das Gedenkemein um Wasser und Nährstoffe konkurrieren muss und trotz Laub auf dem Boden, das im Frühjahr den Austrieb behindern könnte. Im Gegensatz zum Frühlings-Gedenkemein verträgt das Kaukasus-Gedenkemein auch etwas steinigere, magerere Böden. Das Gedenkemein kann zum Beispiel als Bodendecker unter höheren Stauden oder als Unterpflanzung älterer Baumbestände kultiviert werden.

Tipp: Allgemein kann das Gedenkemein gut mit weiteren Stauden für den Halbschatten kombiniert werden. Dazu zählen die Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa), die Glockenfunkie (Hosta ventricosa) und verschiedene Schaublatt-Arten (Rodgersia spec.). In Unterpflanzungen von Bäumen oder Sträuchern können Gedenkemein zum Beispiel gut mit Lungenkraut (Pulmonaria) angebaut werden.

Gedenkemein an einem Zaum
Auch als Randbepflanzung, zum Beispiel an Zäunen, macht das Gedenkemein einiges her [Foto: Ingrid Maasik/ Shutterstock.com]

Da Gedenkemein im Frühling relativ früh austreiben, ist der beste Zeitpunkt, um Gedenkemein zu pflanzen, im Herbst.
Hat man einen geeigneten Standort für Omphalodes verna oder cappadocica gefunden, kann es ans Pflanzen gehen. Das ist in wenigen Schritten erledigt:

  1. Bereiten Sie den Boden vor, indem Sie ihn lockern, von Unkraut befreien und zum Beispiel unsere Plantura Bio-Universalerde oder etwas reifen Kompost einarbeiten. Das macht den Untergrund humoser. Unsere Plantura Bio-Universalerde entspricht den Ansprüchen von Omphalodes nach mäßig nährstoffreichen, humosen und schwach sauren Böden in vollem Umfang. Des Weiteren ist sie zu 100 % torffrei und wird in Deutschland hergestellt.
  2. Beim Ausheben der Pflanzlöcher sollte ein Pflanzabstand von circa 25 cm eingehalten werden. Das entspricht ungefähr 15 bis 16 Pflanzen pro m².
  3. Die Gedenkemein-Pflanzen werden in die zuvor ausgehobenen Löcher gesetzt. Füllen Sie die Löcher mit Erde auf und drücken Sie die Pflanzen leicht fest.
  4. Zuletzt wird alles gut angegossen. Achten Sie in den nächsten Wochen noch darauf, dass der Boden nicht austrocknet.
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Tipp: Nabelnüsschen können auch in Töpfen oder Balkonkästen kultiviert werden. Als Substrat ist unsere Plantura Bio-Universalerde hier ebenfalls perfekt geeignet. Wählen Sie einen Topf von mindestens 15 cm Durchmesser. Noch besser geeignet sind zum Beispiel Blumenkästen, weil das Gedenkemein dort mehr Platz hat, um sich auszubreiten. Nachdem Sie die Gefäße mit Erde gefüllt haben, können die Pflanzen eingepflanzt und gut angegossen werden.

Die richtige Pflege

Obwohl das Gedenkemein generell pflegeleicht ist, kann man mit einigen Tipps die Blüte und die Gesundheit der kleinen Stauden weiter fördern.
Dazu zählt zum Beispiel das richtige Gießen. Gedenkemein mögen es zwar feucht, aber nicht nass. Gießen Sie daher erst wieder, wenn die oberste Schicht des Bodens angetrocknet ist. Meist ist das Wässern nicht zwingend nötig, außer während langer Trockenperioden.

Gedenkemein brauchen nicht übermäßig viele Nährstoffe. Trotzdem verarmt auch unter ihnen der Boden mit der Zeit. Das macht sich in einem schwächeren Wuchs und weniger Blüten bemerkbar. Um dem vorzubeugen, kann man jährlich im Frühjahr einen Langzeitdünger wie unseren Plantura Bio-Blumendünger oder reifen Kompost um die Pflanzen herum in den Boden einarbeiten. Wenn der Bestand zu dicht ist, reicht es, den Dünger nur zu streuen und im Anschluss gut zu wässern, damit die Körner zu Boden gespült werden. Unser Plantura Bio-Blumendünger hat einen hohen Anteil organischer Inhaltsstoffe, was den Boden humos hält – so erhalten Sie optimale Wuchsbedingungen für Omphalodes.

Gedenkemein
In humosen Böden fühlen sich Gedenkemein wohl [Foto: COULANGES/ Shutterstock.com]

Man kann Gedenkemein schneiden, wenn die Verbreitung durch Selbstaussaat verhindert werden soll oder die verwelkten Blüten unschön aussehen. Dafür entfernt man verblühte Triebe bis kurz über dem Boden. Unerwünschte Ausläufer können einfach zurückgeschnitten oder mit Spatenstichen gekappt werden. Im Frühling kann man die Pflanzfläche ausharken, um altes Laub zu entfernen. Das wirkt krankheitsvorbeugend und sorgt für eine bessere Belichtung von neuen Trieben.

Tipp: Das Vermehren des Gedenkemeins ist relativ leicht, da sich die Pflanzen über Ausläufer langsam selbst ausbreiten. So kann man im Herbst oder Frühjahr einen bewurzelten Ausläufer ausgraben und an einen neuen Standort verpflanzen. Auch die Vermehrung durch Teilung ist ohne Probleme machbar und einfacher, als Gedenkemein aus Samen zu ziehen. Der beste Zeitpunkt dafür ist im Herbst nach der Blüte.

Gedenkemein in Steinfugen
Gedenkemein wächst auch in Steinfugen gut [Foto: Flower_Garden/ Shutterstock.com]

Bei uns sind Gedenkemein gut winterhart, denn sie vertragen Temperaturen bis ungefähr -23 °C. Einzig junge Pflanzen, die den ersten Winter draußen verbringen, sollten beispielsweise durch eine Mulchschicht aus Laub geschützt werden.

Tipp: Bei Nabelnüsschen im Topf muss die Pflege etwas angepasst werden. Zum einen trocknet die Erde darin schneller, weshalb öfters gegossen werden muss. Außerdem sind in Töpfen die Wurzeln schlechter vor Frost geschützt. Aus diesem Grund sollte man die Gefäße im Winter isolieren, zum Beispiel durch einen Jutesack, der von unten über den Topf gestülpt und mit Stroh befüllt wird.

Ist Gedenkemein giftig?

Für uns sind Gedenkemein ungiftig. Für Hunde, Katzen und andere Haustiere gilt dies ebenfalls.

Vergissmeinnicht (Myosotis) gehören zur selben Pflanzenfamilie und haben ähnliche Standortansprüche und Wuchseigenschaften wie das Gedenkemein. In unserem Artikel erfahren Sie alles zu Arten, Pflanzen und Pflege.

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