Spinnenblume: Aussaat, Winterhärte & Giftigkeit der Cleome

Laura
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Meine Faszination für die Pflanzenwelt hat mich dazu gebracht, Gartenbau an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf zu studieren. Seien es Nutzpflanzen oder Ziergewächse, in den Tropen vorkommend oder bei uns heimisch – jede Pflanze birgt ihre eigene Besonderheit.
In botanischen Gärten lasse ich mich gerne von der unglaublichen Vielfalt inspirieren und versuche, möglichst viel Natur in meine Wohnung und auf meinen Balkon zu bringen.

Lieblingsobst: Mango, Banane
Lieblingsgemüse: Knoblauch, Aubergine

Die Spinnenblume ist ein einzigartiger Sommerblüher, der sich wunderbar für Bauerngärten eignet. Im Kübel gepflanzt, verschönert sie ebenso Balkone und Terrassen mit ihren außergewöhnlichen Blüten.

Rosa Spinnenblume
Die aufrecht wachsende Spinnenblume mit ihren beeindruckenden Blüten

Die Spinnenblume (Cleome spinosa) wird in Mitteleuropa als einjährige Zierpflanze kultiviert, überzeugt jedoch durch ihre lange Blütezeit und den eindrucksvollen Blütenflor. Ob die Spinnenblume winterhart ist und welcher Standort für eine erfolgreiche Pflanzung optimal ist, beantworten wir hier.

Spinnenblume: Herkunft und Eigenschaften

Die bei uns einjährig kultivierte Cleome spinosa gehört zur Familie der Spinnenblumengewächse (Cleomaceae) und stammt aus dem subtropischen Mittel- und Südamerika. Die Systematik der schönen Spinnenblume ist bisher nicht eindeutig festgelegt, weswegen man auf der Suche nach der Sommerblume auch Bezeichnungen wie Cleome hassleriana und Tarenaya hassleriana liest. Im Deutschen wird sie häufig Dornige Spinnenpflanze oder Katzenschnurrbart genannt. Die lang abstehenden Staubfäden der Blüten geben der besonderen Zierpflanze ihren Namen. Zusammen mit den Blütenblättern erinnert die Erscheinung an eine Spinne mit langen Beinen. Im Englischen wird sie daher als „spiny spiderflower“ bezeichnet. Noch während ihrer Blütezeit von Juli bis Oktober bilden sich die langen und schmalen Schötchen-Früchte aus. Je nach Sorte strahlt die Spinnenblume mit rosa, violetten, roten oder weißen Blütenständen und wird zwischen 90 und 160 cm hoch.

Weiße Spinnenblume
Bei genauer Betrachtung erkennt man die langen und schmalen Schötchen-Früchte [Foto: Nichimar/ Shutterstock.com]

Die Blätter sind wechselständig angeordnet und handförmig geteilt. Der Stiel ist außerdem leicht bedornt. Die Spinnenblume sondert zum Schutz vor Insektenfraß eine klebrige Substanz ab, welche man beim Berühren von Blättern und Stängel spürt. Insgesamt ist die Pflanze robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen, wobei Dickmaulrüssler (Otiorhynchus) der Spinnenpflanze gefährlich werden können. Die im Wurzelbereich lebenden Larven des Schädlings sind in der Lage, Wurzelhaare zu verspeisen und später sogar holzige Teile der Wurzel zu beschädigen.

Ist die Spinnenblume bienenfreundlich? Ja, die Spinnenblume lockt mit reichlich Nektar Bienen und andere Insekten an. Das Pollenangebot ist dagegen etwas weniger üppig.

Die schönsten Sorten

  • ‘Helen Campbell’ zeichnet sich durch ihre hübschen, weißen Blütenstände aus. Die Sorte wird meist nicht höher als 130 cm.
Spinnenblumen-Sorte Helen Campbell
‘Helen Campbell’ mit strahelnd weißen Blütenständen [Foto: Labrynthe/ Shutterstock.com]
  • ‘Senorita Blanca’ wird bis zu 150 cm groß. Sie bereichert den Garten mit hellen, fast weißen, duftenden Blüten.
  • ‘Senorita Rosalita’ wird übersichtliche 60 cm hoch und trägt intensiv pinke Blüten. Beachtlich an der Sorte ist ihre lange Blütezeit, welche bereits im Mai beginnt und bis in den Oktober hinein reicht.
Spinnenblumen-Sorte Senorita Rosalita
‘Senorita Rosalita’ sorgt für ein pinken Hingucker im Garten [Foto: Ole Schoener/ Shutterstock.com]
  • ‘Kirschkönigin’ zeigt Blüten in kirschroter bis karminrosa Farbe. Sie wächst bis zu einer Höhe von ca. 150 cm heran.
  • ‘Sparkler F1 Lavender’ blüht von Juli bis Oktober in einem schönen Violett und wird zwischen 70 und 90 cm hoch. Da es sich um eine Hybride handelt und sie damit nicht samenfest ist, kann diese Sorte nicht durch ihre Samen vermehrt werden.

Tipp: Im Handel werden häufig Farbmischungen mit verschiedenen Sorten und damit Blütenfarben von Violett über Rosa bis Weiß angeboten.

Spinnenblume pflanzen: Aussaat, Standort und Co.

Wählen Sie für die Spinnenblume einen warmen, sonnigen und windgeschützten Standort. Im Halbschatten wächst sie ebenfalls, wobei der Blütenflor etwas weniger üppig ausfällt. Der Boden sollte stets feucht bis frisch, jedoch gut durchlässig sein, da die Spinnenblume Staunässe nicht verträgt. Weist der Untergrund einen hohen Stickstoffgehalt auf, neigt die Spinnenblume zu einer geringeren Standfestigkeit. Wurde ein geeigneter Standort gefunden, kann Cleome spinosa im Mai nach den letzten Spätfrösten in den Garten gepflanzt werden. Legen Sie idealerweise eine Drainageschicht aus Kies oder Splitt an, um einen guten Wasserablauf zu gewährleisten. Werden mehrere Exemplare gepflanzt, sollte ein Pflanzabstand von 50 bis 60 cm eingehalten werden. Anschließend wird die Spinnenblume so tief eingesetzt, dass die untersten Blätter oberhalb der Erde sind. Dann drückt man den Boden gut an und bewässert die frisch gepflanzte Spinnenblume mäßig.

Tipp: Die Spinnenblume wirkt sowohl einzeln gepflanzt als auch in größeren Gruppen wunderschön. Ihre einzigartigen Blüten integrieren sich problemlos in ein bestehendes Arrangement aus Sommerblühern, wie beispielsweise Sonnenhut (Rudbeckia), Flammenblume (Phlox) oder verschiedene Astern-Arten (Aster).

Blüten der Spinnenblume
In Gruppen gepflanzt darf man sich über eine üppige Blütenpracht freuen [Foto: SIRIKWAN DOKUTA/ Shutterstock.com]

Samen der Spinnenblume können ab März auf der Fensterbank vorgezogen werden:

  • Nehmen Sie Anzuchttöpfe oder -schalen zur Hand und befüllen Sie diese mit einem passenden Substrat.
  • Für eine solche Aussaat empfehlen wir, eine spezielle Anzuchterde zu verwenden, da diese nährstoffärmer ist und somit die Wurzelbildung der Keimlinge fördert.
  • Unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde beispielsweise zeichnet sich neben der optimalen Nährstoffzusammensetzung durch ihre Torffreiheit aus.
  • Da es sich bei der Spinnenblume um sogenannte Lichtkeimer handelt, werden die Samen lediglich mit einem Abstand von mindestens 2 cm leicht auf das Substrat gedrückt und etwas bewässert.
  • Stellen Sie die Anzuchttöpfe an einen hellen und warmen Ort, beispielsweise auf eine Fensterbank mit einer Temperatur von 18 bis 20 °C.
  • Die Anzucht sollte stets feucht gehalten werden, jedoch nicht nass.
  • Bei erfolgreicher Aussaat zeigen sich die Keimblätter nach wenigen Tagen – erkennen Sie die ersten echten Blätter, werden die jungen Pflanzen in einzelne Töpfe mit nährstoffreicher Pflanzerde pikiert.
  • Sind die letzten Fröste vorüber, dürfen die Spinnenblumen langsam ins Freiland gesetzt werden.

Tipp: Die Spinnenblume sollte langsam an die Temperaturen und die Sonneneinstrahlung im Freiland gewöhnt werden. Stellen Sie die Pflanze beispielsweise die ersten Tage stundenweise halbschattig auf den Balkon und nahe der Hauswand – dort, wo die Temperaturen noch etwas milder sind.

Spinnenblume im Garten
So fühlt sie sich wohl – in vollsonniger und windgeschützter Lage [Foto: Marut Sayannikroth/ Shutterstock.com]

Alternativ kann die Spinnenblume im Kübel auf die Terrasse oder den Balkon gestellt werden. Gekaufte Spinnenblumen im Topf sollten unbedingt in ein größeres Gefäß umgetopft werden. Wählen Sie dazu ein Gefäß, das einen Abstand von circa 15 cm von der Zierpflanze bis zum Rand bietet und ein Wasserabzugsloch besitzt. Zusätzlich sollte eine Drainageschicht beispielsweise aus Blähton angelegt werden. Als Substrat eignet sich eine hochwertige und nährstoffreiche Blumenerde wie unsere Plantura Bio-Blumenerde, welche unter anderem gebrochenen Blähton enthält. Das führt nicht nur zu einer optimalen Struktur des Substrates, sondern auch zu einem niedrigeren Gesamtgewicht des Kübels und verringert das Risiko von Staunässe. Zudem ist unser Substrat komplett torffrei und daher CO2-reduziert hergestellt.

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Die richtige Pflege

Bleibt der Regen aus, sollte die Spinnenblume regelmäßig, jedoch in Maßen, gegossen werden, sodass die Erde stets feucht ist. Hierfür eignen sich die Morgen- oder Abendstunden. Behalten Sie dennoch im Hinterkopf, dass kurze Trockenphasen besser vertragen werden als Staunässe. Um sich lange Zeit über eine dekorative Blütenpracht freuen zu können, bedarf es zusätzlicher Düngergaben. Hierfür empfehlen wir für das Freiland einen Langzeitdünger, wie beispielsweise unseren Plantura Bio-Blumendünger. Dieser muss lediglich einmal im Frühjahr zur Pflanzung und einmal im Sommer ausgebracht werden. Der enthaltene Phosphor fördert dabei die Blütenbildung und sorgt für zahlreiche Blütenansätze. Für Pflanzen in Kübeln eignen sich Flüssigdünger wie unser Plantura Bio-Blumen- & Balkondünger. Dieser kann bequem circa alle 3 Wochen über das Gießwasser ausgebracht werden und ist wie sämtliche Dünger von uns unbedenklich für Ihre Haustiere. Ein Rückschnitt der Spinnenblume ist nicht nötig, da die Zierpflanze im Herbst abstirbt und aus dem Beet genommen wird.

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Tipp: Lassen Sie am Ende der Blütezeit einige verwelkte Blüten stehen, um eine Samenbildung zu ermöglichen. Die Samen können zur Vermehrung geerntet werden und dienen auch der natürlichen Versamung der Spinnenblume.

Pflege der Spinnenblume
Werden verwelkte Blüten herausgeputzt, hat die Spinnenblume Kraft für neue Blüten [Foto: Zabed Alam/ Shutterstock.com]

Spinnenblume bekommt gelbe Blätter: Gelbe Blätter bei der Spinnenblume sind meistens eine Reaktion auf Stickstoffmangel oder Staunässe. Falls möglich, sollte hier die Drainageschicht kontrolliert werden – ist das Wasserabzugsloch beispielsweise mit Substrat verstopft, kann eine Tonscherbe daraufgelegt werden. Passen Sie ebenso Ihr Gießverhalten an. Das Substrat sollte jedoch keinesfalls nass sein.

Gelbe Blätter an der Spinnenblume
Gelbe Blätter können mit dem richtigen Gießverhalten vermieden werden [Foto: Shatsh/ Shutterstock.com]

Ist die Spinnenblume winterhart?

Die Spinnenblume ist bei uns nicht winterhart, da sie bei Temperaturen unter 15 bis 10 °C abstirbt. Im Gegensatz zur Mutterpflanze sind die Spinnenblumen-Samen allerdings frosthart. Sät sich die Zierpflanze von selbst aus, keimt sie im kommenden Frühjahr ganz von allein im Beet.

Spinnenblume vermehren

Hobbygärtner, die ein Exemplar im Garten oder auf Balkon und Terrasse haben, können die Spinnenblume durch ihre Samen vermehren. Tragen Sie dabei Handschuhe, da die Spinnenblume giftig ist. Vor allem betrifft das die Spinnenblumen-Samen.

  • Nach der Blütezeit bilden sich die kleinen Schötchen mitsamt den Samen.
  • Die Schoten können im Herbst, wenn sie sich braun verfärben, im Ganzen geerntet und an einem kühlen und schattigen Ort nachgetrocknet werden.
  • Sind die Schoten gut getrocknet, werden diese vorsichtig geöffnet und die Samen herausgenommen.
  • Bis zur Aussaat werden die Samen trocken, kühl und an einem dunklen Raum gelagert.
  • Gehen Sie im Frühjahr wie bei der Aussaat beschrieben vor.
Früchte der Spinnenblume
Die noch jungen und grünen Schötchen reifen zu festen und trockenen Früchten aus [Foto: Christopher PB/ Shutterstock.com]

Ist die Spinnenblume giftig?

Ja, Spinnenblumen enthalten in allen Pflanzenteilen giftige Stoffe. Eine besonders hohe Konzentration lässt sich in den Samen finden. Sind Kleinkinder oder Haustiere im Garten unterwegs, sollte man von der Pflanzung der Spinnenblume absehen oder einen unzugänglichen Standort wählen. Beim Verzehr der Samen kann es zu starken Magenbeschwerden kommen, beim Berühren können eventuell Entzündungen und Reizungen der Haut auftreten.

Im Gegensatz zur Spinnenblume ist die anmutig blühende Skabiose (Scabiosa) ungiftig und lässt sich schön in Staudenbeete und naturnahe Gärten pflanzen.

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