Storchschnabel-Arten & -Sorten: Die schönsten im Überblick

Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Es gibt eine Vielzahl von Storchschnäbeln, die für die unterschiedlichsten Standorte geeignet sind. Wir stellen die schönsten Geranium-Arten und -Sorten vor.

geranium sorten
Storchschnäbel gibt es mit unterschiedlichen Wuchsformen, Blüten und Standort-Ansprüchen [Foto: Lois GoBe/ Shutterstock.com]

Der Storchschnabel (Geranium) ist eine beliebte Gartenpflanze für Staudenbeete und Pflanztröge auf Terrasse und Balkon. Wir geben einen Überblick über die große Vielfalt an Geranium-Arten und – Sorten.

Storchschnabel-Arten: Wie viele gibt es?

Die Gattung der Storchschnäbel umfasst mehr als 300 Arten, die weltweit verbreitet sind. Manche Arten wachsen aufrecht, andere überhängend, kriechend oder polsterartig. Unter den vielfältigen Wuchsformen findet sich garantiert für jeden Garten eine passende Art. Der Storchschnabel fühlt sich schließlich auch in verschiedenen Lebensräumen heimisch: Von kalkliebenden Gebirgsarten bis Moorbewohnern zeigen sich Storchschnäbel nämlich äußerst anpassungsfähig.

Die schönsten Arten und Sorten des Storchschnabels im Überblick

Unter den zahlreichen Storchschnabel-Arten, die bei Gärtnereien und im Handel erhältlich sind, gibt es starke Unterschiede in Wuchsform, Blütenfarbe und Standortansprüchen. In unserem Überblick erfahren Sie mehr zu den schönsten Storchschnabel-Sorten und -Arten.

Armenischer Storchschnabel (Geranium psilostemon)

Der Armenische Storchschnabel wächst straff aufrecht und kann zwischen 80 und 100 cm groß werden. Die mehrjährige Staude bevorzugt frische bis feuchte Böden an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Die handförmig gelappten Blätter sind tief gekerbt und gezähnt. Im Herbst verfärbt sich das Laub leuchtend rot. Besonders prachtvoll zeigt sich der Storchschnabel zwischen Juni und Juli, wenn er zahlreiche, strahlend magentafarbene Blüten mit dunklem Zentrum trägt.

  • ‘Ivan‘: Standfeste Sorte mit bis zu 70 cm Höhe und langer Blütezeit von Juni bis August. Die Blütenfarbe liegt zwischen Pink und hellem Magenta.
  • ‘Sumela‘: Kompakte Selektion des Armenischen Storchschnabels mit einer Wuchshöhe von 60 – 70 cm. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis Juli. Eine zweite Blüte im September ist bei zeitigem Rückschnitt möglich.
Geranium psilostemon
Der Armenische Storchschnabel erfreut durch leuchtende Blüten mit dunklem Zentrum [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]

Blutroter Storchschnabel (Geranium sanguineum)

Der Blutrote Storchschnabel, auch Blut-Storchschnabel genannt, ist eine ursprünglich in Mittel- und Südeuropa heimische Wildpflanze. Man trifft die 15 – 60 cm hohe Pflanze vor allem an trockenen Hecken und Waldrändern sowie in lichten Laubwäldern an warmen Stellen an. Die behaarten Blätter des Blut-Storchschnabels sind rundlich und fast bis zur Mitte siebengeteilt. Die vergleichsweise großen Blüten sitzen einzeln an achselständigen Blütenstielen und erscheinen zwischen Juni und August.

  • ‘Album‘: Storchschnabel mit reinweißer Blütenfarbe. Die bis zu 40 cm hohen Stauden blühen zwischen Juni und August. Im Herbst bildet sich eine leuchtend gelbe Herbstfärbung aus.
  • ‘Apfelblüte‘: Jüngere Züchtung mit weißen Blüten, zartrosa Überhauch und etwas dunklerer Aderung. Die filigranen Pflanzen dieser Storchschnabel-Sorte werden etwa 20 – 30 cm hoch und blühen zwischen Juni und August.
  • ‘Max Frei‘: Storchschnabel-Sorte mit halbkugeligem und kompaktem Wuchs bis 25 cm. Zwischen Juni und August zeigen sich purpurrosa Blüten, im Herbst eine intensive Färbung des Laubs.
  • ‘Tiny Monster‘: Starkwüchsige, bis 40 cm hohe Storchschnabel-Sorte mit vielen kleinen, purpurroten Blüten. Die lange Blütezeit dieser niedrigen Sorte erstreckt sich von Juni bis September.
Storchschnabel-Sorte Max Frei
Die Storchschnabel-Sorte ‘Max Frei‘ bildet halbkugelige Pflanzen und purpurne Blüten aus [Foto: Beekeepx/ Shutterstock.com]

Brauner Storchschnabel (Geranium phaeum)

Der Braune Storchschnabel stammt aus den Pyrenäen, Karpaten und dem Balkan. Die bis zu 70 cm hohen, aufrechten Stauden wachsen an schattigen bis halbschattigen Standorten mit frischen bis trockenen Böden. Sie eignen sich daher bestens zur Bepflanzung von schwierigen, schattigen und trockenen Gartenecken. Im Vergleich zu anderen Storchschnabel-Arten blüht der Braune Storchschnabel sehr früh, bereits ab Mai. Namensgebend sind die zarten, braun-violetten bis dunkelroten Blüten. Mittlerweile gibt es jedoch auch Sorten wie ‘Album‘, die weiß erblühen. Die Art vermehrt sich durch Selbstaussaat und verwildert schnell im Garten.

Geranium phaeum
Der Braune Storchschnabel kann bis zu 70 cm hoch werden und verbreitet sich schnell durch Aussaat [Foto: IvanaStevanoski/ Shutterstock.com]

Felsen-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum)

Der auch als Balkan-Storchschnabel bekannte Felsen-Storchschnabel stammt aus den Gebirgsregionen der Alpen sowie der Karpaten und dem Balkan. Die rhizombildende, mattenartig wachsende Storchschnabel-Art wird etwa 20 – 30 cm hoch. Das rundlich gelappte, grasgrüne Laub zeigt ab September eine rotgelbe Herbstfärbung. An rötlichen Stängeln sitzen zwischen Mai und Juli mehrere weiß bis rot gefärbte Blüten mit auffallend langen Staubgefäßen.

  • ‘Spessart‘: Weißer Storchschnabel mit rosafarbenem Kelch. Die Sorte wird etwa 25 – 35 cm hoch und blüht von Mai bis Juli.
  • ‘Czakor‘: Balkan-Storchschnabel-Auslese mit roten bis rosafarbenen Blüten. Die 30 – 40 cm hohen Stauden blühen zwischen Mai und Juli.
Felsen-Storchschnabel Spessart
Der Felsen-Storchschnabel ‘Spessart‘ bildet weiße Blüten mit langen Staubgefäßen und roten Kelchblättern aus [Foto: Cedarkae B/ Shutterstock.com]

Grauer Storchschnabel (Geranium cinereum)

Der Graue oder Aschgraue Storchschnabel stammt ursprünglich aus den Pyrenäen und wächst niederliegend bis aufrecht. Die anpassungsfähige Art gedeiht auf frischen bis trockenen, sonnigen Böden und eignet sich daher auch für die Bepflanzung von Steppenbeeten oder Steingärten. Die runden, stark gelappten und grau-grünen Blätter sind namensgebend für diese Storchschnabel-Art. Schalenförmige, weiß bis hellrosa und dunkel geaderte Blüten erscheinen zwischen Juni und September.

  • ‘Ballerina‘: Storchschnabel mit 15 – 20 cm Höhe und zartrosa Blüten mit einer kräftigen, dunklen Aderung. Die Sorte blüht von Juni bis September und eignet sich besonders gut für trockene Böden.
  • ‘Jolly Jewel Salmon‘: Spezielle lachsrote Blütenfarbe und dunkles Auge. Diese immergrüne Storchschnabel-Sorte bleibt mit 10 – 15 cm sehr klein und eignet sich daher als Bodendecker und zur Bepflanzung von Natursteinmauern.
  • ‘Purple Pillow‘: Optisch sehr attraktive Geranium-Sorte mit grauem Laub und schalenförmigen, dunkel-purpurnen Blüten mit dunkler Aderung. Die Blütezeit des bis 20 cm hohen Bodendecker-Storchschnabels erstreckt sich von Juni bis September. Im Herbst verfärbt sich das Laub orange-rot.
Grauer-Storchschnabel Ballerina
Der Aschgraue Storchschnabel ‘Ballerina‘ eignet sich besonders zur Bepflanzung von Steingärten [Foto: Manfred Ruckszio/ Shutterstock.com]

Kaukasus-Storchschnabel (Geranium renardii)

Der Kaukasus-Storchschnabel liebt trockene und sonnige Standorte, gern auch steinig und kalkreich. Er bildet kissenartige Polster und wird dabei nur 20 – 25 cm hoch. In Steingärten und auf kargen, steinigen Böden ist dieser Storchschnabel als Bodendecker sehr beliebt. Die nierenförmigen Blätter zeigen sich graugrün und behaart, dabei grob gelappt. Die etwa 2,5 cm breiten, weißen, dunkel geäderten Blüten erscheinen zwischen Juni und Juli. Der Kaukasus-Storchschnabel verbreitet sich oft durch Selbstaussaat.

Geranium renardii
Die Blüten des Kaukasus-Storchschnabels sind weiß gefärbt mit dunkler Aderung [Foto: COULANGES/ Shutterstock.com]

Kleiner Storchschnabel (Geranium pusillum)

Der Kleine Storchschnabel, auch Zwerg-Storchschnabel genannt, ist eine heimische, wilde Storchschnabel-Art. Die 15 – 30 cm hohen, ein- bis zweijährigen Pflanzen gedeihen auf Äckern, Brachen, Schutt- und Kiesplätzen sowie an Wegrändern und sogar in Pflasterritzen. Der Kleine Storchschnabel gilt als Zeigerpflanze für Stickstoff im Boden. Die rundlichen Blätter dieser Art sind leicht gekerbt. Die winzigen, zartrosa, violett- oder purpurfarbenen Blüten zeigen sich zwischen Mai und Oktober.

Geranium pusillum
Der Zwergstorchschnabel gilt als Zeigerpflanze für stickstoffreiche Böden [Foto: Tomasz Klejdysz/ Shutterstock.com]

Pracht-Storchschnabel (Geranium ibericum x platypetalum)

Der Pracht-Storchschnabel ist eine Hybridart und wächst besonders dicht und buschig auf bis zu 60 cm Wuchshöhe heran. Die mehrjährige Staude gedeiht auf frischen, warmen und kalkhaltigen Böden in sonniger bis halbschattiger Lage. Die rundlichen, gelappten, flaumigen Blätter des Pracht-Storchschnabels färben sich im Herbst orange-gelblich. Die 4 – 5 cm großen, fünfzähligen Blüten zeigen sich von Juni bis Juli und erstrahlen in blau-violetten Farbtönen. Die unfruchtbare Arthybride bildet nur teilweise Früchte mit nicht ausreifenden Samen aus, sie verbreitet sich stattdessen über Ausläufer im Beet.

  • ‘Rosemoor‘: Storchschnabel mit kompaktem und standfestem Wuchs bis 60 cm. Zwischen Juni und Juli erscheinen blauviolette Blüten mit dunkler Aderung. Äußerst anpassungsfähige Sorte mit Auszeichnung in der Staudensichtung.
  • ‘Rozanne‘: Storchschnabel-Hybride mit starkem Wuchs. Sie kann niederliegend oder kletternd erzogen werden, da sie bis zu 150 cm lange Triebe ausbildet. Zwischen Juni und November zeigen sich die blauvioletten Blüten mit weißem Zentrum.
Pracht-Storchschnabel Rozanne
Storchschnabel ‘Rozanne‘ bildet lange Triebe aus, die kriechend oder kletternd erzogen werden können [Foto: Iva Vagnerova/ Shutterstock.com]

Pyrenäen-Storchschnabel (Geranium pyrenaicum)

Der Pyrenäen- oder auch Basken-Storchschnabel ist in fast ganz Europa weit verbreitet und wächst bevorzugt an Wegrändern und Wildhecken. Er erreicht eine Wuchshöhe von 20 – 60 cm und bildet rundliche, paarweise sitzende Blüten mit tief gerandeten, violett-roten Blütenblättern.

Geranium pyrenaicum
Der Pyrenäen-Storchschnabel ist eine wild vorkommende Art mit tief gespaltenen Blütenblättern [Foto: Svetlana Zhukova/ Shutterstock.com]

Stinkender Storchschnabel (Geranium robertianum)

Der Stinkende Storchschnabel ist eine bei uns weit verbreitete, heimische Wildpflanze und wird auch als Gemeiner Storchschnabel oder Ruprechtskraut bezeichnet. Die 15 – 40 cm hohe, zweijährige Pflanze wächst bevorzugt auf feuchten, steinigen bis felsigen und schattigen Standorten. Sie verströmt bei Berührung einen für Viele unangenehmen Geruch. Die Blätter sind dreifingrig und grob gelappt. Zwischen Juni und September zeigen sich die rosa gestreiften, kleinen Blüten des Storchschnabels an rötlich gefärbten Stängeln. Die Samen reifen im Laufe des Herbsts heran und werden mehrere Meter aus der sich plötzlich öffnenden Spaltfrucht herauskatapultiert. Der Ruprecht-Storchschnabel besitzt auch heute noch eine Bedeutung in der Pflanzenheilkunde und Naturkosmetik.

Geranium robertianum
Der Stinkende Storchschnabel findet sich häufig an schattigen Waldrändern und Schuttflächen [Foto: Orest lyzhechka/ Shutterstock.com]

Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre)

Der in Mooren und Auenlandschaften Europas heimische Sumpf-Storchschnabel erreicht eine Wuchshöhe von 30 – 80 cm. Die Blätter zeigen sich fünf- bis siebenteilig, sowie unregelmäßig eingeschnitten oder gezähnt. Die paarig angelegten Blüten werden 3 – 4 cm groß und erblühen zwischen Juni und September. Der Sumpf-Storchschnabel eignet sich hervorragend zur Bepflanzung von Teichrändern, Uferzonen und Feuchtwiesen, da er auch mit Staunässe gut zurechtkommt.

Geranium palustre
Der Sumpf-Storchschnabel bevorzugt feuchte Standorte [Foto: VOGUL/ Shutterstock.com]

Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum)

Der Wald-Storchschnabel ist vorwiegend in den Alpen und im Mittelgebirge verbreitet. Die 20 – 60 cm hohe Pflanze bevorzugt feuchte Bergwiesen, auch im Schatten von Bäumen oder hohen Stauden. Die unregelmäßig geformten, eher breiten und tief eingeschnittenen Blätter sind dicht mit Drüsenhaaren besetzt. Die zwischen Juni und August erscheinenden, rot-violetten Blüten des Wald-Storchschnabels sitzen meist paarweise am Ende eines haarigen Blütenstiels.

Geranium sylvaticum
Der Wald-Storchschnabel bildet je zwei Blüten am Ende des Blütenstiel aus [Foto: Amy Johansson/ Shutterstock.com]

Weicher Storchschnabel (Geranium molle)

Der Weiche Storchschnabel ist in ganz Europa an warmen, durchlässigen Standorten heimisch und bildet eine besonders dichte, flaumig-weiche Behaarung an Stängeln und Blättern aus. Die Pflanzen erreichen eine Wuchshöhe von gerade einmal 10 bis maximal 40 cm und bilden kleine Blütenstände aus. Die zartrosafarbenen Blüten zeigen sich zwischen Mai und September.

Geranium molle
Der Weiche Storchschnabel ist in Deutschland weit verbreitet [Foto: imageBROKER.com/ Shutterstock.com]

Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense)

Der Wiesen-Storchschnabel wächst aufrecht bis 80 cm und ist auf freie Flächen mit tiefgründigem, humosen und sandig-lehmigem Boden angewiesen. Die handförmig eingekerbten Blätter bekommen ab September eine attraktive Herbstfärbung. Die ursprünglich zartblauen, malvenfarbenen Blüten erscheinen zwischen Juni und Juli. Beim Wiesen-Storchschnabel ist es durch Züchtung gelungen, nicht nur andere Blütenfarben, sondern auch gefüllte und halbgefüllte Blüten zu selektieren.

Geranium pratense
Der Wiesen-Storchschnabel bevorzugt tiefgründige Böden mit guter Wasserspeicherung [Foto: Maximillian cabinet/ Shutterstock.com]
  • ‘Double Jewel‘: Storchschnabel-Sorte mit doppelter Blütenhülle in cremeweiß mit purpurrotem Auge in der Mitte. Die Pflanzen werden bis zu 40 cm hoch und blühen von Juni bis August.
  • ‘Laura‘: Gefüllter Wiesen-Storchschnabel mit reinweißen Blüten. Die 60 cm hohen Stauden blühen zwischen Juni und August.
  • ‘Midnight Reiter‘: Bis zu 50 cm hoher Storchschnabel mit violett-blauen Blüten zwischen Mai und Juli. Die dunkelbraunen bis bronzefarbenen Blätter sind kontrastreich und eignen sich als Zierde.
  • ‘Summer Skies‘: Storchschnabel mit zartvioletten bis rosafarbenen, gefüllten Blüten. Die Sorte erreicht eine Wuchshöhe von 60 cm und blüht zwischen Juni und August.

Nach der Auswahl der passenden Sorte geht es an das Pflanzen und Pflegen von Storchschnabel. Wir geben wichtige Tipps zu Pflanzzeitpunkt, Pflegemaßnahmen und Vermehrung.

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