Blähton & Tongranulat richtig anwenden

Patrick
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Ich habe meinen Master in Agrarwissenschaften mit der Vertiefung Pflanzenwissenschaften gemacht. In meiner Freizeit ist der Anbau von eigenem Obst und Gemüse meine große Leidenschaft. Den perfekten Ausgleich finde ich in der Gartenarbeit bei meinen Eltern. Sollte ich mal nicht im Garten sein, gehe ich gerne Wandern und suche nach Fotomotiven.

Lieblingsobst: Johannisbeeren und Brombeeren
Lieblingsgemüse: Karotten, Pilze und Zwiebeln

Was ist Blähton und wie unterscheidet es sich von Tonmehl und Pflanzgranluat? Welche Funktion erfüllt Blähton in einer Hydrokultur? Wir verraten, welche unterschiedlichen Eigenschaften die drei Ton-Materialien haben und wie Sie diese richtig einsetzen können.

Blähton im Topf
Blähton ist die Basis einer Hydrokultur für Zimmerpflanzen [Foto: Firn/ Shutterstock.com]

Wenn man sich mit Hydrokulturen und passenden Substraten beschäftigt, kommt rasch das Thema Blähton und Tonmehl oder Pflanzgranulat auf. Doch was ist das eigentlich genau? Wir zeigen Ihnen, welches Material sich für eine Hydrokultur eignet und wie Sie diese richtig anlegen und pflegen. Außerdem verraten wir Ihnen, worin sich Tonmehl, Tongranulat, beziehungsweise Pflanzgranulat, und Blähton unterscheiden und wie die Tonprodukte eingesetzt werden können.

Wie unterscheiden sich Blähton, Tonmehl und Pflanzgranulat?

Blähton, Pflanzgranulat und Tonmehl werden häufig als Synonyme verwendet. Doch das ist nicht korrekt. Um die drei nützlichen Materialien richtig anwenden zu können, ist es wichtig, ihre Eigenschaften zu kennen:

Eigenschaften und Verwendung von Blähton

Die Grundsubstanz von Blähton ist, wie es der Name schon sagt, Ton. Dieser wird gemahlen, granuliert und anschließend bei 1200 °C gebrannt. Dabei wird lediglich fein gemahlener Kalkstein als Trennmittel hinzugefügt. Die organischen Stoffe in der Tonmasse verbrennen beim Brennprozess und die Kugeln blähen sich durch das freiwerdende Kohlendioxid auf. Dadurch erhält der Blähton seine typische runde Form und die vielen Gaseinschlüsse. Es werden die Körnungen 2 – 4 mm, 4 – 8 mm und 8 – 16 mm hergestellt. Die Poren befinden sich ausschließlich im Inneren der Kugeln, die Oberfläche dagegen ist geschlossenporig.
Aus diesem Grund können die Kügelchen nur sehr wenig Wasser und Nährstoffe aufnehmen, speichern und wieder abgeben. Allerdings werden an der rauen Außenschicht Kapillarkräfte wirksam, die Wasser nach oben befördern. Diesen Effekt macht man sich in der Hydrokultur zu Nutze. Kleinere Körnungen haben bei gegebenem Topfvolumen eine größere Oberfläche, wodurch mehr Wasser aufsteigt, der Wurzelraum ist also feuchter. Gegenteiliges gilt für grobe Körnungen.

Eine bekannte Problematik bei Blähton ist der hohe Salzgehalt: Viele günstige Produkte weisen einen zu hohen Gehalt an Natrium, Fluorid und Chlorid auf. So kann es bei der Verwendung in Hydrokulturen zu Salzschäden kommen. Es ist daher wichtig, einerseits auf speziell für die Hydrokultur geeignetes Material zu achten. Andererseits sollte man die Kugeln vor der ersten Verwendung auf jeden Fall mit klarem Wasser durchspülen. Blähton mit anderem Verwendungszweck weist überdies meist einen für Pflanzen völlig unpassenden pH-Wert auf.

Hand mit Blähton
Blähton sind verschieden große Kügelchen mit einer geschlossenen Oberfläche [Foto: ivan_kislitsin/ Shutterstock.com]

Warum ist Blähton so beliebt und vielseitig einsetzbar? Die Vorteile des Blähtons sind der rein natürliche Ursprung, dass er nicht schimmelt und dass er auch nach langer Zeit nicht zusammensackt, sich verändert oder abgebaut wird. Dies ermöglicht es, Blähton sowohl im Haus in Hydrokulturen, als auch als Zuschlagstoff in Pflanzgefäßen oder im Garten einzusetzen. In Substrate und Böden gemischt, sorgt er für eine lockere Struktur, gute Bodenbelüftung und wirkt Verdichtungen entgegen.

Übrigens: Es ist auch gebrochener Blähton erhältlich. Durch das Aufbrechen der Kugeln wird das poröse Innenleben nicht nur sichtbar, sondern auch nutzbar: Gebrochener Blähton kann sehr viel mehr Wasser aufnehmen als ganzer Blähton.

Eigenschaften und Verwendung von Pflanzgranulat

Wie Blähton besteht Pflanzgranulat (wie Seramis®, Lechuza Pon® oder BiLa-Ton®) aus dem Naturprodukt Ton. Der natürliche Ton wird mit Wasser verflüssigt und dann mit Luft versetzt, sodass ein extrem hohes Porenvolumen von bis zu 80 % entsteht. Das Material wird dann getrocknet, anschließend zu Granulat gebrochen und auf die gewünschte Körnung gesiebt. Auch hier wird der Ton zum Schluss gebrannt, allerdings nicht ganz so heiß wie bei der Herstellung von Blähton.

Dieses Verfahren wird angewendet, um die Oberfläche der Bruchstücke offenporig zu gestalten. Das verleiht dem Pflanzgranulat eine sehr hohe Wasseraufnahmefähigkeit und gute Nährstoffspeicherung. Übrigens wird die rote Farbe von Pflanzgranulat nicht mit Farbstoffen erreicht. Es handelt sich um Eisen, das beim Brennen des Tons oxidiert wurde.

Entsprechend seiner Eigenschaften – hohe Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit – kann man Pflanzgranulat wie Seramis® und Co. nicht als Hydrokultur-Substrat bezeichnen. Das Pflanzgranulat versucht vielmehr, die Eigenschaften eines Bodens nachzuahmen: Wasser und Nährstoffe liegen im Substrat vor, nicht ausschließlich in einem Wasser-Reservoir. Um für möglichst viele Pflanzen verwendbar zu sein, weist Pflanzgranulat einen nahezu neutralen pH-Wert (6,2 bis 7,5) auf. Für Pflanzen mit besonderen Bedürfnissen in Bezug auf Nährstoffe und pH-Wert werden aber auch passende Pflanzgranulate angeboten: Etwa besonders grobe Absiebungen für Orchideen oder leicht saures Granulat für Palmen.

Pflanze in Topf mit Pflanzgranulat
Pflanzgranulat kann sehr viel Wasser aufnehmen und an den Wurzelballen abgeben [Foto: Ralf Geithe/ Shutterstock.com]

Eigenschaften und Verwendung von Tonmehl

Tonmehle wie Bentonit sind Bodenhilfsstoffe, die als Zuschlagsstoff in Substraten aber auch auf Beetflächen verwendet werden können. Tonmehl ist getrockneter und anschließend grob zermahlener Ton. Es ermöglicht, die positiven Eigenschaften der Tonminerale in Pulverform zu verteilen. Zu diesen positiven Eigenschaften zählen die Fähigkeit zur Nährstoffspeicherung und -bereitstellung, Stabilisierung des pH-Wertes, Wasserspeicherung durch Quellen der Tonminerale. Ein weiterer Vorteil ist die Bildung von sogenannten Ton-Humus-Komplexen, die für einen stabileren Humus-Gehalt im Boden sorgen. Tonmehl kommt besonders zur Verbesserung von Sandböden infrage, denn es erleichtert den Aufbau von Boden-Humus. Es beschleunigt also die Steigerung der Fruchtbarkeit durch humusfördernde Bewirtschaftung.

Das unterscheidet Blähton von Pflanzgranulat und Tonmehl:

BlähtonPflanzgranulatTonmehl
WasserspeicherGeringHochHoch
NährstoffspeicherGeringHochHoch
VerwendungHydrokultur, Zuschlagstoff zur Erhöhung der Belüftung in TopfsubstratenVollwertiges Zimmerpflanzen-Substrat, Zuschlagstoff zur Erhöhung von Nährstoff- und WasserspeicherZuschlagsstoff zur Erhöhung des Wasser- und Nährstoffspeichers in Topfsubstraten und Böden

Hydrokultur mit Blähton bei Zimmerpflanzen

Für Hydrokultur bei Zimmerpflanzen gibt es viele Argumente. Wer mit der Kultivierung von Pflanzen in Erde kein glückliches Händchen hat, häufig längere Zeit nicht zuhause ist oder einfach Spaß an etwas Neuem hat, ist bei der Hydrokultur richtig.

Was ist eine Hydrokultur?

Werden Pflanzen ausschließlich in einer wässrigen Nährlösung kultiviert, nennt man das „Hydroponik“. Sie wird zum Teil bereits bei der Produktion von Gemüsepflanzen eingesetzt. Die Kultur von Zimmerpflanzen in einem festen Substrat wie Blähton mit darunterliegender Nährlösung wird aber Hydrokultur genannt. Genau hier kommt der Blähton ins Spiel. Die Wurzeln können sich an den Blähtonkugeln festhalten und gleichzeitig Wasser und darin gelöste Nährstoffe aufnehmen. Die Wurzeln hängen aber nicht im Wasser, sonst würden sie infolge des Sauerstoffmangels zu faulen beginnen. Der Blähton wird hingegen von einem dünnen Wasserfilm umschlossen, der auch die in der Nährlösung enthaltenen Nährstoffe transportiert. So kommen die Pflanzenwurzeln bei guter Belüftung an ihre essentiellen Nährelemente.

Eine Hydrokultur für Zimmerpflanzen mit Blähton anlegen

Wenn Sie nun Interesse haben eine Hydrokultur anzulegen, haben Sie zwei Möglichkeiten: Sie können entweder in einem Fachhandel eine Pflanze, die bereits in ein Hydrokultursystem gepflanzt ist, kaufen oder selbst ein System anlegen. Für den Anfang ist es empfehlenswert, ein fertiges System zu kaufen. Wer bereits etwas Erfahrung gesammelt hat, kann eine Pflanze aus der Kultivierung in Erde in eine Hydrokultur überführen. Hierzu wird der Wurzelballen vorsichtig von der Erde befreit und mit Wasser die Wurzeln ausgewaschen. Dann können Sie die nackten Wurzeln in einen speziellen Hydrokulturtopf geben. Dieser besteht aus einem Innentopf, einem wasserdichten Außentopf und einer Wasserstandsanzeige. Den Innentopf können Sie dann mit dem Blähton füllen und Wasser in den Außentopf geben. Die benötigte Menge erkennen Sie an der Wasserstandsanzeige.

Tipp: Sogar Kakteen (Cactaceae) und Orchideen (Orchidaceae) können in Hydrokultur gepflanzt werden.

Topf und Pflanze und Blähton
Bei einer Hydrokultur wird auf Erde verzichtet [Foto: Firn/ Shutterstock.com]

Zimmerpflanzen in Blähton richtig gießen

Wie viel Wasser benötigt meine Pflanze und wann sollte man gießen? Mit Hydrokultur wird das Gießen sehr leicht gemacht. Die Wasserstandsanzeige gibt einen Bereich an, in dem sich die Anzeigenadel befinden soll. Wenn sie unter das Minimum sinkt, ist es Zeit zu gießen. Über die Maximum-Markierung hinaus sollten Sie nicht wässern, um Fäulnis zu verhindern. Natürlich haben unterschiedliche Pflanzen ganz verschiedene Bedürfnisse, was die Wasserversorgung angeht. Hier lohnt der Griff zu einem Zimmerpflanzenratgeber, um weder zu viel, noch zu wenig Wasser zu geben.

Zimmerpflanzen in Blähton richtig düngen

Bei Hydrokulturen spricht man eigentlich gar nicht von Wasser, sondern immer von einer Nährlösung: Man muss den Pflanzen über das Wasser ihre benötigten Nährstoffe zur Verfügung stellen. Im Gegensatz zu Erde liefert der Blähton keine Nährstoffe. Um die Flüssigkeit im Übertopf aufzufüllen, wird daher nie Wasser, sondern stets Nährstofflösung, also Wasser mit darin gelöstem Dünger, verwendet. Achten Sie darauf, spezielle Dünger für die Hydrokultur zu verwenden, denn nur diese enthalten die Nährstoffe im passenden Verhältnis.

Für die Hydrokultur sind organische und mineralische Dünger erhältlich. Organische Hydrokulturdünger haben allerdings den Nachteil, dass das Gefäß häufiger gesäubert werden muss. Sonst lagern sich irgendwann übelriechende Biofilme auf dem Blähton ab. Bei der Verwendung mineralischer Dünger können sich mit der Zeit Salze ablagern. Sie sollten daher auf die genaue Dosierung der Dünger nach Beipackzettel achten, da dies für den Erfolg des Systems wichtig ist.

Zimmerpflanze in Blähton
Die Blähtonkügelchen behalten auch nach langer Zeit ihre Form [Foto: Firn/ Shutterstock.com]

Tipp: Bei beiden Arten von Hydrokultur-Düngern raten wir Ihnen, mindestens einmal im Jahr die Pflanze mit dem Innentopf aus der Hydrokultur zu nehmen und den Übertopf zu reinigen. Die Pflanze im Innentopf können Sie gleichzeitig unter fließendem Wasser ausspülen, um Salz oder organische Ablagerungen zu beseitigen.

Zusammenfassung: Hydrokultur bei Zimmerpflanzen

  • Die Kultivierung von Pflanzen mit nackten Wurzeln ohne Erde in Blähton: Ein Innentopf mit Blähton steht in einem Außentopf mit Nährlösung.
  • Blähton dient als Haltemöglichkeit für die Wurzeln und transportiert einen Film aus Nährlösung über Kapillarkräfte an der Außenseite der Blähtonkugeln.
  • Die Gießmenge mit Nährlösung wird durch eine Wasserstandsanzeige bestimmt.
  • Diverse Zimmerpflanzen können in einer Hydrokultur gepflegt werden, unterscheiden sich aber in ihrem Wasser- und Nährstoffbedarf.

Pflanzen in Pflanzgranulat kultivieren

Bei der Kultivierung von Pflanzen in Pflanzgranulat wie Seramis® oder Lechuza-Pon® handelt es sich nicht um eine Hydrokultur, denn es wird nicht mit einer Nährlösung gearbeitet. Die Pflanze wird mit dem Erdballen in einen wasserdichten Topf gegeben, der etwa ein Drittel größer als der Ballen ist. Anschließend wird der Topf mit Pflanzgranulat aufgefüllt, sodass die Wurzeln mit einer Schicht umhüllt sind. Zum Schluss wird ein Feuchtigkeitsmesser in den Erdballen gesteckt.

Tipp: Der Feuchtigkeitsmesser kann leicht mit dem Wasserstandsanzeiger der Hydrokultur verwechselt werden, funktioniert aber ganz anders: Der Feuchtigkeitsmesser enthält ein besonderes Papier, das je nach Feuchtigkeit die Farbe wechselt. So gibt es an, wie feucht das Pflanzgranulat gerade ist. Die Feuchtigkeitsmesser sollten laut Hersteller alle 12 bis 18 Monate ausgetauscht werden.

Kaktus in Tongranulat
Auch Kakteen lassen sich gut in Tongranulat kultivieren [Foto: Patty Chan/ Shutterstock.com]

Zimmerpflanzen in Pflanzgranulat richtig gießen

Wie oben bereits erklärt, kann Pflanzgranulat sehr gut Wasser speichern und so den Wurzelballen mit Wasser versorgen. Dies ermöglicht je nach Pflanze, das Gießintervall zu verlängern. Ein Feuchtigkeitsmesser im Erdballen hilft Ihnen, den richtigen Zeitpunkt zum Wässern zu finden. Verfärbt dieser sich rot, ist es Zeit zu gießen. Anschließend verfärbt sich der Indikator innerhalb von etwa zwei Stunden blau. Sie müssen sich allerdings nicht extrem genau an den Gießanzeiger halten: Dieser ändert nur die Farbe, wenn das Substrat eher trocken wird. Einige Pflanzen brauchen aber erst viel später oder auch bereits viel früher Wasser. Mit etwas Übung und Erfahrung kann der Gießanzeiger auch getrost weggelassen werden.

Zimmerpflanzen in Pflanzgranulat richtig düngen

Zum Düngen der Pflanzen in Pflanzgranulat empfehlen wir darauf abgestimmten Spezialdünger, denn normale Dünger sind häufig zu hoch dosiert. Achten Sie bei der Düngergabe immer auf die Hinweise in der Packungsbeilage. Die Phosphatversorgung der Pflanze ist bei einer Kultivierung in Pflanzgranulat besonders wichtig. Das Pflanzgranulat bindet Phosphor, weshalb auf ein hohes Phosphat-Stickstoff-Verhältnis geachtet werden sollte. Auch die Verwendung von reinen Phosphatdüngern wie Superphosphat kann einem Mangel über längere Zeit vorbeugen.

Zusammenfassung: Pflanzen in Tongranulat kultivieren

  • Die Pflanze wird mit dem Erdballen in Pflanzgranulat gepflanzt.
  • Das Pflanzgranulat speichert viel Wasser und Nährstoffe und gibt beides an den Wurzelballen ab.
  • Die Feuchtigkeitsanzeige zeigt an, wenn das Substrat trocken ist.
  • Man sollte regelmäßig mit Spezialdünger düngen, um Mängeln vorzubeugen.

Weitere Einsatzmöglichkeiten von Blähton und Pflanzgranulat

Insbesondere Blähton kann sehr vielseitig eingesetzt werden. Doch auch Pflanzgranulat ist abseits vom ursprünglichen Verwendungszweck nützlich.

Blähton als Drainage

Blähton eignet sich optimal als Drainageschicht in Pflanzgefäßen und Blumenkästen. Geben Sie einfach eine mehrlagige Schicht in das Gefäß, bevor Sie die Erde einfüllen. Eine solche Schicht schützt vor Staunässe und fördert den Abfluss von überschüssigem Wasser, denn Staunässe mögen die wenigsten Pflanzen. Dies beugt dem Entstehen von Wurzelerkrankungen und Fäulnis vor. Ein Vorteil von Blähton besteht darin, dass er sich nicht auflöst, zusammensackt und seine Wirkung als Drainagematerial mit der Zeit nicht verliert: Er ist „strukturstabil“. Man kann den Blähton über eine lange Zeit verwenden, indem man beim nächsten Umtopfen die Kügelchen einfach auffängt und reinigt.

Hand und Topf mit Blähton
Eine Blähtonschicht am Boden des Pflanzgefäßes schützt vor Staunässe [Foto: Ostranitsa Stanislav/ Shutterstock.com]

Tipp: Wenn Sie ein altes Tuch auf die Drainageschicht legen und dann erst die Blumenerde einfüllen, verhindern Sie, dass die Erde sich mit dem Blähton mischt und verbessern somit die Drainage.

Blähton: Einsatz in der Wohnung

Blähton kann zur lokalen Erhöhung der Luftfeuchtigkeit bei Topfpflanzen eingesetzt werden. Doch warum kann eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit hilfreich sein? Schädlinge wie Spinnmilben, oder Thripse fühlen sich bei trockener Luft in Wohnräumen oder im Gewächshaus besonders wohl. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, geben Sie einfach etwas Blähton in den Übertopf oder den Untersetzer der Topfpflanze. Anschließend können Sie genau so viel Wasser hineingeben, dass der Blähton nicht komplett mit Wasser bedeckt ist. Wenn Sie nun das Pflanzgefäß wieder in den Übertopf oder Untersetzer stellen, werden die Wurzeln nicht direkt in Kontakt mit dem Wasser kommen. Dies verhindert, dass es zu Fäulnis kommt. Aufgrund der großen Oberfläche des Blähtons verdunstet das Wasser und sorgt lokal für eine erhöhte Luftfeuchtigkeit. Außerdem sorgt die höhere Feuchtigkeit dafür, dass die Erde weniger schnell austrocknet.

Tipp: Feinerer Blähton (2 – 4 mm) ist nützlich zum Schutz vor Trauermücken: Bedecken Sie die Oberfläche des Erdballens einfach mit einer etwa 2 cm dicken Schicht Tonkugeln. Trauermücken interessieren sich weniger für trockene, grobe Erdoberflächen. Auch Schimmel und unangenehmen Gerüchen der Pflanzerden wird so vorgebeugt.

Blähton: Einsatz im Garten

Vor allem wenn Sie in Pflanzgefäßen kleine Bäumchen kultivieren, kann es schnell zu Unkrautwuchs kommen. Blähton kann Ihnen helfen, Unkraut zu unterdrücken. Hierzu gibt man einfach eine 3 cm dicke Schicht Blähton auf die Erdoberfläche. Bei schweren, lehmhaltigen Böden im Freiland können Sie bei Neupflanzungen das Pflanzloch etwas größer ausheben, als Sie es normalerweise machen würden und das Substrat zum Füllen mit Blähton mischen. Dies gibt dem Boden Struktur und lockert ihn auf.

Pflanzgranulat und Tonmehl: Einsatz in Pflanzerden

Pflanzgranulate wie Seramis® und BiLa-Ton® speichern, wie auch Tonmehl, Feuchtigkeit und Nährstoffe. Sie können damit auch als Zuschlagstoff für Pflanzerden verwendet werden, wenn diese länger feucht bleiben und mehr Nährstoffe speichern können sollen. Einige Pflanzen wie beispielsweise der Chinesische Hibiskus (Hibiscus rosa sinensis) oder auch Myrte (Myrtus communis), Schwertfarn (Nephrolepis) und Nestfarn (Asplenium nidus) brauchen eine immerfeuchte Erde. Sie profitieren sehr davon, wenn die verwendete Pflanzerde mit etwas Pflanzgranulat gemischt wird.

Zu einem modernen Verfahren der Pflanzenkultivierung passen exotische Zimmerpflanzen sehr gut. Einige besonders spannende Exemplare stellen wir Ihnen in unserem Spezialartikel vor.

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