Ich bin gelernte Gärtnerin und studierte Gartenbauwissenschaftlerin und liebe alles was wächst und grünt! Egal ob Strauch, Baum, Nutzpflanze oder vermeintliches Unkraut: Für mich ist jede Pflanze ein kleines Wunder. Im Garten versorge ich meine 13 Hühner, baue Obst & Gemüse an und beobachte ansonsten, wie sich die Natur selbst verwaltet und gestaltet.
Organische Dünger versprechen einen sprießenden Garten bei gutem Gewissen. Wir betrachten die Vor- und Nachteile organischer Düngung genauer.
[Foto: SIM ONE/ Shutterstock.com]
Organische Dünger verbreiten häufig einen unangenehmen Duft, sind aber trotzdem in aller Munde. Die ominösen braunen Mischungen scheinen ein Segen für die Fruchtbarkeit des Gartens und die Gesundheit der Natur sein. In diesem Artikel möchten wir Ihnen eine Definition von organischem Dünger geben und Sie mit Details zu ihren Eigenschaften darüber informieren, wie diese Dünger wirken und welche Vor- und Nachteile sie haben. Anschließend stellen wir einige Typen von organischen Düngern vor und erklären, wie sich organischer Dünger selbst herstellen lässt.
Organische Dünger sind solche, die Nährstoffe in organisch gebundener Form enthalten. Die in ihnen verwendeten Rohstoffe können dabei tierischen oder pflanzlichen Ursprungs sein. Anders als mineralische Dünger liegen die Pflanzennährstoffe also nicht als Salz vor, das sich schnell im Bodenwasser löst, sondern in gewachsenen Strukturen verpackt. Damit Pflanzen sie nutzen können, müssen diese Strukturen zunächst zersetzt werden. Bodenlebewesen übernehmen diese Aufgabe und mineralisieren die Bestandteile des Düngers. Das bedeutet, sie zerlegen sie in ihre molekularen und atomaren Einzelteile. Auch die enthaltenen Pflanzennährstoffe, die vorher „eingebaut“ waren, werden so wieder frei. Sie gelangen wie das Salz eines mineralischen Düngers in die Bodenlösung und können von Pflanzen wieder aufgenommen werden, um neue organische Strukturen zu bilden.
Auch bei Mist handelt es sich um einen organischen Dünger, auch wenn es weniger stark duftende Düngerformen gibt als diese [Foto: filippo giuliani/ Shutterstock.com]
Tipp: Je nachdem, welche Bedingungen im Boden herrschen, kommt es neben der Mineralisierung noch zu einem anderen Prozess: Der Humifizierung. Dabei entsteht Humus. Weil auch dieser wieder mineralisiert werden kann, wenn das Bodenleben sehr aktiv ausfällt, arbeiten die Prozesse der Mineralisierung und der Humifizierung ständig gegeneinander. Bei unveränderten Bedingungen stellt sich ein Gleichgewicht ein, das den Humusgehalt Ihres Bodens bestimmt.
Zusammenfassung: Was ist organischer Dünger?
Die Nährstoffe in organischen Düngern sind in organischen Strukturen gebunden
Um die Nährstoffe nutzbar zu machen, müssen diese Strukturen zunächst von Mikroorganismen zersetzt werden
Nach der Zersetzung können die enthaltenen Nährstoffe wie jene aus mineralischen Düngern von den Pflanzen aufgenommen werden
Organischer Dünger: Gewinnung und Herstellung
Rohstoffe für organische Dünger können diverse pflanzliche oder tierische Stoffe sein. Entscheidend für die Auswahl sind in der Regel die Bandbreite der jeweilig enthaltenen Nährstoffe und ihre Konzentration. Grundsätzlich benötigen alle Pflanzen dieselben 14 essentiellen Nährelemente. Im Umkehrschluss muss auch jeder aus Pflanzen hergestellte Dünger alle diese Nährelemente enthalten. Tiere benötigen diese Elemente – und noch ein paar weitere – ebenfalls oder nehmen sie zumindest mit der Nahrung auf. Daher sind auch ihre Bestandteile und Hinterlassenschaften zur Düngung geeignet. Welche Rohstoffe tatsächlich verwendet werden, ist letztlich oft eine Frage der Konzentration: Enthält ein Rohstoff ein gewünschtes Nährelement nur in geringen Mengen, ist er zur Düngung – sofern man Düngung nur als Zufuhr von Nährstoffen definiert – natürlich weniger geeignet, als wenn er eine große Menge beinhaltet.
Tipp: Auch ein Dünger, der aus Rohstoffen mit geringem Nährstoffgehalt hergestellt wurde, kann ein „guter Dünger“ sein. Nämlich insofern, als dass ein solcher Dünger zur Bildung von Humus und damit zur Verbesserung von Bodeneigenschaften beiträgt. Diese sind für Pflanzenwachstum ebenso bedeutsam und beeinflussen maßgeblich, wie effektiv Nährstoffe und auch Wasser gespeichert und von Pflanzen genutzt werden können. Da organische Dünger durch Nährstoffzufuhr die Pflanzen düngen und durch den Eintrag organischen Materials auch den Boden, spricht man von Pflanzen- und Bodendüngern.
Dieser organische Abfall kann als Kompost und somit als organischer Dünger wiederverwendet werden [Foto: KaliAntye/ Shutterstock.com]
Rohstoffe für organische Dünger liefern in größerem Maße:
Die Tierproduktion durch Exkremente, Knochen-, Blut- und Hornprodukte
Die Lebensmittelindustrie durch nicht weiterverwendete Nebenprodukte wie Schalen, Rückstände aus der Vergärung von Alkohol und aus vielen anderen Bereichen
Die Müllwirtschaft durch Recycling von biologischem Hausmüll und Grünabfällen
Im Falle der Landwirtschaft in einigen Fällen die Abwasserwirtschaft durch Klärschlämme
Die Herstellung von Düngern umfasst das Zerkleinern und Trocknen und je nach Ursprung die Vermischung von verschiedenen Rohstoffen unterschiedlicher Herkunft. Das Ziel ist, stets gleichmäßige Zusammensetzungen und Nährstoffgehalte zu erreichen. Pelletierte Dünger werden anschließend mit einem Bindemittel natürlichen Ursprungs in ihre Form gepresst. Zur Herstellung von Flüssigdüngern erfolgt eine sehr sorgfältige Zerkleinerung und ein anschließendes Auflösen in Wasser. Dies wird zuletzt abgeseiht, um den Flüssigdünger zu erhalten.
Zusammenfassung: Gewinnung und Herstellung organischer Dünger
Organische Dünger können aus tierischen oder pflanzlichen Rohstoffen hergestellt werden
Die für Pflanzendünger gewählten Rohstoffe enthalten hohe Konzentrationen von organisch gebundenen Nährelementen
Wirkung und Nährstoffgehalt von organischem Dünger
Allgemein gilt, dass ein organischer Dünger sowohl als Pflanzendünger – also durch Eintrag von Nährstoffen – als auch als Bodendünger – durch Verbesserung der Bodeneigenschaften – wirkt. Je höher der Stickstoffgehalt und je niedriger der Gehalt von schwer abbaubaren Stoffen ist, umso größer ist die pflanzendüngende Wirkung. Schwer abbaubar sind zum Beispiel alle verholzten Pflanzenteile und auch solche, die Fette oder Gerbstoffe enthalten.
Humusreproduktion hoch
Humusreproduktion mittel
Humusreproduktion gering
Dünger mit geringem Stickstoffgehalt („Bodendünger“)
Dünger mit hohem Stickstoffgehalt („Pflanzendünger“)
Holzige Materialien, Reisspelzen, Kokosschalen
Blätter von Laubbäumen, Rindenkompost
Gülle und Jauche
Rindenhäcksel, Koniferennadeln, Sägemehl, Stroh
Gründüngung
Hühnerkot, Biogasgülle
Kompost aus nährstoffarmem Material wie oben genannt
Kompost aus gemischtem Material, Mischungen aus stickstoffarmem und -reichem Material
Kompost aus nährstoffreichem Material wie Gartengemüseresten, Rasenschnitt und Küchenabfällen
Nährstoffeintrag gering
Nährstoffeintrag mittel
Nährstoffeintrag hoch
Die Wirkung des organischen Düngers ist also von seiner jeweiligen Zusammensetzung abhängig. Auch andere Faktoren beeinflussen maßgeblich, welche Wirkung ein Dünger aufweist, beispielsweise die Bodentemperatur und -feuchte und der pH-Wert. Die Teilschritte der beiden Prozesse möchten wir Ihnen hier nur stichpunktförmig erläutern. Vollständigere Informationen zur Humuswirtschaft finden Sie in unserem Spezialartikel.
Humifizierung
Mechanische Zerkleinerung und Vermischung mit dem Boden durch größere Bodenorganismen wie Regenwürmer
Verzögerter Abbau des organischen Materials
Anreicherung von stärker und weniger stark zersetzten Teilen an Material
Freisetzung von Inhaltsstoffen abgebauter Strukturen in geringem Maße
Chemische Reaktionen (Oxidationen) und die Spaltung durch Enzyme von Bodenlebewesen wandeln Rohstoffe so um, dass sie zu neuen Strukturen zusammentreten können
Auf diese Weise Entstehung von dunkelbraunen bis schwarzen organischen Verbindungen, die Huminstoffe genannt werden
Die Summe der Huminstoffe bildet den Bodenhumus
Regenwürmer und abertausende anderer Bodenbewohner sind an der Zerkleinerung und Umsetzung des Düngers beteiligt [Foto: photographyfirm/ Shutterstock.com]
Mineralisierung
Mechanische Zerkleinerung und Vermischung mit dem Mineralboden durch größere Bodenorganismen wie Regenwürmer
Abbau durch Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze
Dabei Aufspalten der organischen Verbindungen durch Enzyme der Mikroorganismen in die molekularen Grundbausteine. Freisetzung und weitere Umwandlung von Stickstoff, Phosphat, Schwefel, Kalium, Calcium, Magnesium und anderen Pflanzennährstoffen, die anschließend von Pflanzen aufgenommen werden können
Mikroorganismen benutzen die so freiwerdenden Bausteine zum Aufbau eigener Körperstrukturen, Stickstoff wird als Energiequelle genutzt. Nach Ablauf ihrer Lebensspanne fallen auch sie den Ab- und Umbauprozessen anheim
Zusammenfassung: Wie wirkt organischer Dünger?
Organische Dünger sind immer sowohl Pflanzen- als auch Bodendünger
Pflanzendünger sorgen vermehrt für Nährstoffeintrag, Bodendünger verbessern die Bodeneigenschaften
Je mehr Nährstoffe und je weniger schwer zersetzbares Material ein organischer Dünger enthält, umso eher ist er ein Pflanzendünger und liefert durch Mineralisierung Pflanzennährstoffe
Je weniger Nährstoffe und je mehr schwer zersetzbares Material ein organischer Dünger enthält, umso eher ist er ein Bodendünger und erhöht durch Humifizierung den Humusgehalt des Bodens
Ob humifiziert oder mineralisiert wird, hängt von diversen Faktoren ab. In beiden Fällen sind Bodenorganismen maßgeblich beteiligt
Organischer Dünger: Vor- und Nachteile
Wie auch mineralische Dünger haben organische Dünger ihre guten und schlechten Seiten. Wir haben diese Vor- und Nachteile für Sie in Stichpunkten zusammengefasst.
Vorteile von organischen Düngern
Nachlieferung aller wichtigen Pflanzennährstoffe
Verbesserung der Bodeneigenschaften (Nährstoffhaltefähigkeit, Wasserkapazität, Durchwurzelbarkeit, Bodenstruktur, Förderung der Bodenorganismen) durch Förderung der Humusbildung
Durch langsame Umsetzung keine oder nur eine sehr geringe Gefahr der Überdüngung oder Auswaschung; folglich sehr sichere und einfach Anwendung
Ein humoser Boden leistet eindringenden Wurzeln weniger Widerstand. Zahlreiche kräftige Wurzeln fördern Standfestigkeit, Wasser- und Nährstoffversorgung der Pflanze [Foto: Lubava/ Shutterstock.com]
Natürliche Langzeitwirkung, Umsetzung in Abhängigkeit von Temperatur und Feuchte verhindert weitgehend, dass eine Freisetzung stattfindet, wenn kein Pflanzenwachstum erfolgt
Herstellung ist weniger energieaufwändig und damit ökologisch vertretbarer, da nachwachsende Rohstoffe statt fossiler Lagerstätten genutzt werden
Auch als Flüssigdünger zu verwenden
Auch vegan, also tierfrei erhältlich
Nachteile von organischen Düngern
Nährstoffkonzentration niedriger als in mineralischen Düngern
In einigen Produkten zu geringer Kaliumgehalt; in diesem Fall muss dieses mineralisch ergänzt werden
Langsame Umsetzung ermöglicht kurzfristige oder termingerechte Düngung nur in geringem Maße und nur mit wenigen Produkten (z.B. Tiermehle und organische Flüssigdünger mit schnellerer Umsetzung)
Witterungsabhängige Freisetzung erfolgt unterschiedlich: Kalte Böden im Frühjahr können so einen Nährstoffmangel erfahren, im Herbst ist durch einen noch warmen und regen Boden eine Auswaschung insbesondere von Stickstoff möglich
Preise oft etwas höher als die von mineralischen Düngern
Tipp: Welche Bedeutung haben die Verbesserung der Bodeneigenschaften und die Bildung von Humus nun für Sie als Anwender? Ein humusreicher Boden bietet für die meisten Gartenpflanzen die optimalen Wuchsbedingungen. Er muss seltener gewässert werden, denn er kann viel Wasser speichern. Durch die Elastizität der Humuskrümel bleibt er stets locker und ermöglicht den Wurzeln, tief einzudringen. Der Boden kann zudem viele Nährstoffe speichern und die Versorgung ist stets gleichmäßig. Und dies sind nur einige Vorteile, die Sie durch einen humosen Gartenboden genießen können. Hier finden Sie unseren Spezialartikel zum Thema Humus mit weiteren Informationen.
Organischer Dünger vs. mineralischer Dünger
Der direkte Vergleich von organischem und mineralischem Dünger lässt die Unterschiede noch deutlicher hervortreten.
Düngereigenschaft
Organischer Dünger
Mineralischer Dünger
Wirkgeschwindigkeit
Langsam bis mittel
Schnell
Nährstofffreisetzung
Langsam fließend
Konzentriert
Nährstoffgehalt
Niedrig bis hoch
Mittel bis hoch
Förderung des Bodenlebens
Ja
Nein
Förderung der Humusbildung
Stark
Gering bis gar nicht
Erhalt/Verbesserung der Bodenstruktur
Ja
Nein
Anwendungssicherheit
Hoch
Gering
Auswaschungsfahr
Gering
Hoch
Beeinflussung des pH-Werts
Nein
Je nach verwendetem Dünger
Freisetzung witterungsabhängig
Ja
Nein
Preis
Höher
Geringer
Tipp: Mineralische Dünger können den pH-Wert des Bodens beeinflussen. So führt zum Beispiel Ammoniumstickstoff zu einer Erniedrigung, Nitratstickstoff hingegen zu einer Erhöhung des pH-Werts. Volldünger und andere Mischungen sind so zusammengesetzt, dass keine nennenswerte pH-Wert-Veränderung eintritt. Lediglich bei der Düngung von Einzelnährstoffen ist diese Gefahr gegeben.
Mit organischem Dünger werden Ihre Pflanzen nachhaltiger versorgt [Foto: lovelyday12/ Shutterstock.com]
Zusammenfassung: Organischer vs. mineralischer Dünger
Organische Dünger weisen eine langsamere Wirkgeschwindigkeit und Freisetzung als mineralische Dünger auf
Organische Dünger fördern das Bodenleben und die Humusbildung, wodurch die Bodenstruktur verbessert wird
Organisch-mineralischer Dünger
Bei organisch-mineralischen Düngern handelt es sich um Düngemittel, die Bestandteile beider Düngertypen enthalten. Damit stellen sie einen Kompromiss dar, der sich auch in ihren Eigenschaften widerspiegelt: Ihre Wirkgeschwindigkeit und die enthaltenen Nährstoffkonzentration können recht hoch sein, die Freisetzung geschieht sowohl kurz- als auch langfristig. Sie fördern das Bodenleben, tragen aber deutlich weniger zur Humusbildung bei als rein organische Dünger. Da sie mineralische Bestandteile enthalten, kann es zur Auswaschung und zu einer Überdüngung kommen. Allerdings sind die Gehalte mineralischer Nährstoffe geringer, sodass die Schäden begrenzt sind. Der Preis von organisch-mineralischen Düngern kann im mittleren bis sehr hohen Bereich liegen und ist oftmals abhängig vom Hersteller und dem Anwendungsbereich.
Zusammenfassung: Organisch-mineralischer Dünger
Organisch-mineralische Dünger enthalten sowohl organische als auch mineralische Inhaltsstoffe
Durch die Kombination der gegensätzlichen Eigenschaften entsteht ein Dünger mit einigen Vorteilen und wenigen Nachteilen, was Humusbildung, Wirkgeschwindigkeit und -dauer oder Auswaschungsgefahr angeht
Einem organisch-mineralischen Dünger sieht man den organischen Anteil durch die grau-bräunliche Farbe in der Regel an [Foto: Singkham/ Shutterstock.com]
Organischen Dünger kaufen: Beispiele
Organische Dünger haben in allen Bereichen Einzug gehalten und erfreuen sich einer zunehmenden Beliebtheit. Wir liefern Ihnen hier einige Beispiele von organischen Düngern in den wichtigsten Anwendungsbereichen.
Organischer Rasendünger
Organische Rasendünger wie unser vornehmlich organischer Plantura Bio-Rasendünger haben den Vorteil, dass sie durch ihre langsame Freisetzung ein gleichmäßiges Wachstum ermöglichen. Grundsätzlich ist der Kaliumbedarf von Rasen im Sommer jedoch geringer als im Herbst und Winter. Die Herbstdüngung erfolgt daher mit einem erhöhten Kaliumgehalt, der zum Beispiel in unserem speziellen Plantura Bio-Herbstrasendünger zu finden ist. Dieser ist rein pflanzlichen Ursprungs und damit auch für Anwender geeignet, denen der Geruch von Tiermehl und Tierkot unangenehm ist. Mehr zu unseren Plantura Bio-Düngern finden Sie hier.
Organischer Langzeitdünger
Organische Dünger besitzen eine natürliche Langzeitwirkung. Besonders anwenderfreundlich sind sie, wenn sie auch schnell nach dem Ausbringen Nährstoffe für Pflanzen bereitstellen. Vielerorts werden Hornspäne verwendet: Sie enthalten vor allem Stickstoff und werden von verschiedenen Herstellern oft recht günstig angeboten. Da andere Nährstoffe in diesen Produkten jedoch kaum enthalten sind, sollten diese zusätzlich gedüngt werden, um eine Mangelernährung der Pflanzen zu vermeiden.
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Organischer Volldünger
Ein Volldünger muss zum Tragen dieser Bezeichnung mindestens die drei Hauptnährelemente Stickstoff, Phosphor und Kalium enthalten. Organische Dünger enthalten daneben meist noch viele andere Nährstoffe, jedoch nur in kleineren oder sehr kleinen Mengen. Auch bei unserem Plantura Universaldünger handelt es sich um einen vornehmlich organischen Volldünger, der dabei sogar tierfrei und damit sehr umweltschonend ist. Gleiches gilt für unseren Plantura Bio-Blumendünger, der Balkon- und Sommerblumen genauso wie reichblühende Staudenbeete langfristig und umweltverträglich mit Nährstoffen versorgt.
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Flüssigdünger haben den Vorteil, dass sie besonders schnell wirken. Dies gilt auch für organische Flüssigdünger, diese können jedoch leider nicht ausnahmslos auch als Blattdünger verwendet werden. Beachten Sie daher genau die Anwendungshinweise auf der Verpackung. Verglichen mit einem organischen Feststoffdünger ist der Anteil organischer Substanz in Flüssigdüngern natürlich marginal.
Organischer Phosphordünger
Spricht man von organischem Phosphordünger, ist meist das sogenannte Guano gemeint. Der hohe Phosphor- und Stickstoffgehalte in den durch Seevögel-Ausscheidungen veränderten Kalkgesteinen südamerikanischer Küsten wurde im 19. Jahrhundert entdeckt. Daraufhin kam es zu einer vermehrten Verwendung dieses Gemenges aus Kot und Kalk als Stickstoff- und Phosphordünger in der Landwirtschaft. Reiner Guano-Dünger enthält Stickstoff, Phosphor und Kalium etwa im Verhältnis von 3:5:1. Da dieses Verhältnis für Pflanzen jedoch nicht optimal ist, wird er zumeist in Mischungen mit anderen organischen Düngemitteln angeboten.
Bei dem Abbau von Guano wird immer wieder in ein bestehendes Ökosystem eingegriffen [Foto: Sviluppo/ Shutterstock.com]
Auf ähnliche Weise wie Seevogel-Guano entsteht auch Fledermaus-Guano. Dieser wird in von Fledermäusen bewohnten Höhlen in Spanien, Italien und Amerika abgebaut. Dieser Fledermaus-Guano-Dünger enthält Stickstoff, Phosphor und Kalium im Verhältnis von 4:8:1 und ist damit allein eigentlich kaum zur Versorgung von Pflanzen geeignet. Hinzu kommt, dass die Ernte von Fledermaus-Guano aufgrund der Störung der Fledermäuse an ihrem Rückzugsort sehr umstritten ist.
Organischer Dünger in der Landwirtschaft
Die in der Landwirtschaft verwendeten organischen Dünger sind in der Regel solche, die in die Kategorie „Wirtschaftsdünger“ fallen. Gemeint ist hiermit, dass sie Produkte der Viehwirtschaft sind und im Betrieb von Masttierställen anfallen. Auch Klärschlämme aus der Abwasserwirtschaft können bei manchen Kulturen verwendet werden. Als besonders wertvoller Dünger gilt Stallmist, der eine Kombination aus flüssigen und festen Exkrementen sowie Einstreumaterial wie Stroh darstellt. Als Jauche wird der von Nutztieren ausgeschiedene Harn bezeichnet, der fast nur Stickstoff und Kalium enthält. Gülle wiederum ist die Vermischung von Kot und Harn und bildet somit eine Art „Mittelweg“ zwischen Stallmist und Jauche. Die Nährstoffgehalte können dabei je nach Tierart stark schwanken.
Übrigens: Die großen Probleme der Nitratbelastung von Grundwasservorkommen sind das Ergebnis der Viehhaltung, die insbesondere in Niedersachsen zu intensiv betrieben wird. Denn während Feld und Acker in der kalten Jahreszeit keiner Düngung bedürfen, produziert das Vieh selbstverständlich weiterhin Kot und Harn. Wird dieser ausgebracht, ohne dass der enthaltene Stickstoff von Pflanzen aufgenommen werden kann, wird Nitrat ins Grundwasser ausgewaschen. Mit der neuen Düngemittelverordnung, die 2018 in Kraft trat, gelten nun Verbotszeiträume, die das Grundwasser im Winter schützen sollen.
Organischen Dünger selber machen
Wenn Sie einen Komposthaufen mit nährstoffreichem Material wie Gemüseresten, Rasenschnitt oder dem Einstreu Ihrer Heimtiere betreiben, erhalten Sie nach mindestens zwei Jahren einen potenten Dünger. Die Herstellung ist allerdings sehr langwierig und das große Volumen des Endproduktes stört manchmal bei der Verwendung. Deshalb finden Sie nachfolgend zwei einfache Rezepte, um organische Dünger selbst herzustellen.
Organischer Dünger aus Stroh
Die Kompostierung von Stroh macht aus dem schwer zersetzbaren Material in Kombination mit einem sehr nährstoffreichen Dünger eine wertvolle Mischung, die Humus bildet und Nährstoffe liefert.
Auch aus Stroh kann ein organischer Dünger hergestellt werden [Foto: KKanniCh/ Shutterstock.com]
So gelingt Ihnen die Stroh-Kompostierung:
Breiten Sie eine 20 cm dicke Schicht Stroh auf einem Komposthaufen oder an einem schattigen Ort (z.B. Stallgebäude, Schuppen oder Garage) in einer Kiste aus
Befeuchten Sie das Stroh, bis es völlig durchnässt ist
Bestreuen oder begießen Sie das Stroh mit einem stickstoffreichen Dünger. Dieser kann auch ausschließlich Stickstoff enthalten
Schichten Sie mehrere 20 cm dicke Lagen Stroh übereinander, die Sie ebenfalls jeweils durchfeuchten und düngen
Durchmengen Sie die Lagen von nun an einmal monatlich
Nach einigen Monaten ist das Stroh verrottet, möglicherweise hat sich ein weißlicher Belag gebildet. Sie können es nun zur Düngung von Boden und Pflanzen nutzen
Düngejauche aus Stallmist
Mit einer großen Wanne oder einem Maurerkübel, einem feinmaschigen Kartoffelnetz, etwas Stallmist, Asche und Regenwasser lässt sich ein wirksamer Flüssigdünger herstellen, der alle drei Hauptnährelemente enthält.
Der Flüssigdünger sollte nur verdünnt verwendet werden [Foto: N-sky/ Shutterstock.com]
Verwenden Sie gut verrotteten Stallmist. Er sollte trocken und krümelig sein und nicht mehr unangenehm riechen
Mischen Sie Holzasche unter den Stallmist, um den Kaliumgehalt des späteren Flüssigdüngers zu erhöhen
Füllen Sie die Mischung in das Kartoffelnetz. Dieses wird fest verknotet und in das Behältnis mit Regenwasser gehängt. Ein ganzes Kartoffelnetz genügt etwa für eine Tonne mit 200 Liter Fassungsvermögen
Warten Sie einige Wochen, in denen Sie gelegentlich umrühren. Wenn die Flüssigkeit im Inneren der Tonne klar wird, ist die Herstellung gelungen
Verwenden Sie den Flüssigdünger nur verdünnt. Die fertige Düngermischung sollte etwa die Farbe von schwachem schwarzem Tee haben
Mehr Informationen zu unseren Plantura-Düngern haben wir hier für Sie zusammengetragen.
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