Pflanzenbewässerung im Urlaub: Die besten Tipps für die Urlaubszeit

Katja
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Ich habe Landschaftsökologie studiert und habe durch mein Studium die Liebe zu Pflanzen entdeckt. Pflanzen sind nicht nur schön, sondern faszinieren mich auch durch ihre unterschiedlichen Überlebensstrategien. Um mir etwas Natur in die Wohnung zu holen, hege und pflege ich meine Zimmerpflanzen und Kräuter auf jeder verfügbaren Fensterbank.

Lieblingsobst: Rhabarber und alle Arten von Beeren
Lieblingsgemüse: Zwiebeln und Knoblauch

Sie kennen es sicher: Man ist bereit für den Urlaub, aber der Garten ist es noch nicht. Wenn sich keine Nachbarn oder Freunde für die Pflanzenbewässerung im Urlaub finden, müssen andere Methoden her.

Bewässerung mit Glasgefäß
Die Bewässerung funktioniert auch mit Glasflaschen oder speziellen Gefäßen [Foto: FotoHelin/ Shutterstock.com]

Damit das Blumengießen auch im Urlaub nicht zum Problem wird, haben wir einige Möglichkeiten für eine automatische Bewässerung zusammengestellt. Ob Zimmerpflanze, Balkon oder Blumenbeet – hier finden Sie für jede Pflanze die passende Bewässerung.

Pflanzenbewässerung im Urlaub: Diese Möglichkeiten haben Sie

Wenn sich kein Nachbar findet, um die Bewässerung der Pflanzen im Urlaub sicherzustellen, können Sie auf verschiedene Methoden zurückgreifen. Einige eignen sich besser für Zimmerpflanzen, andere wiederum für den Garten. Neben den automatischen Bewässerungssystemen für Garten und Wohnung gibt es auch zahlreiche Möglichkeiten, wie man ein Bewässerungssystem ganz einfach selbst herstellen kann.

Pflanzenbewässerung mit Flaschen

Eine recht bekannte Methode, um Pflanzen im Urlaub zu gießen, ist die Flaschenbewässerung. Häufig werden hierfür PET-Flaschen verwendet, aber auch Glasflaschen können genutzt werden. Dadurch wird verhindert, dass Mikroplastik in die Erde gelangt. Am besten funktioniert die Flaschenbewässerung, wenn Sie einen Tonkegel verwenden, der einfach auf die Flasche geschraubt und dann in die Erde gesteckt wird. Dieser gibt das Wasser nur ab, wenn die Erde so trocken ist, dass sie eine höhere Saugspannung hat als der Tonkegel. Das Wasser wird also nicht einfach kontinuierlich, sondern nur bei Trockenheit abgegeben. Alternativ können ein bis zwei Löcher in den Flaschendeckel gebohrt werden, über die das Wasser nach und nach abgegeben wird. Die Löcher sollten möglichst klein sein, damit das Wasser lange vorhält. Auch ein Korkstopfen, zum Beispiel von Weinflaschen, kann in die Öffnung gesteckt werden und gibt langsam Wasser ab.

Bewässerung mit Plastikflaschen
Eine populäre Methode ist das Pflanzenbewässern mit Plastikflaschen [Foto: RaffMaster/ Shutterstock.com]

Damit die Flasche stabil steht, können Sie auch zwei lange Nägel in den Deckel stecken, die dann in der Erde etwas mehr Halt geben.

Die Flaschengröße sollte dem Wasserbedarf der Pflanze und der Länge des Urlaubs entsprechen. Diese Methode ist vor allem für Zimmer- und Balkonpflanzen geeignet. Je nachdem, wie viele Pflanzen Sie besitzen, ist die Herstellung dieses Bewässerungssystems jedoch recht aufwändig.

Tipp – Pflanzen bewässern mit Plastikflaschen: Herkömmliche Plastikflaschen enthalten Bisphenol A (BPA). Dabei handelt es sich um einen Stoff, der mit hoher Wahrscheinlichkeit unseren Hormonhaushalt und unsere Epigenetik verändert, also die Struktur unserer Gene. Wer ohnehin schon darauf achtet, die Aufnahme von BPA zu vermeiden, sollte auch seine Pflanzen nicht mit Flaschen dieser Art bewässern. Denn BPA wird auch von Pflanzen aufgenommen und angereichert. Dies wurde bereits in mehreren Studien belegt.

Bewässerung durch Glaskugel
Die Pflanzenbewässerung muss nicht unbedingt elektronisch gesteuert werden [Foto: FotoHelin/ Shutterstock.com]

Pflanzen bewässern mit Faden

Eine andere Methode zum Pflanzengießen im Urlaub ist der Faden. Sie benötigen dafür lediglich ein sehr dickes Baumwollgarn und einen Behälter mit Wasser. Statt eines Garns können auch Stoffstreifen oder Lampendochte zum Einsatz kommen.

Anleitung für eine Pflanzenbewässerung mit Faden:

  • Alle Pflanzen um den Wasserbehälter versammeln
  • Der Wasserbehälter muss höher stehen als die Blumentöpfe
  • Garn oder Stoffstreifen in passende Stücke schneiden
  • Ein Ende ins Wasser, das andere Ende in die Erde stecken
  • Das Garn auf beiden Seiten beschweren – zum Beispiel um einen Nagel wickeln – damit es im Wasser und in der Erde hält

Bei dieser Methode sickert das Wasser über den Docht in die Erde. Es wird durch die Schwerkraft angetrieben, da der Wasserbehälter höher aufgestellt ist als die bewässerte Pflanze.

Pflanzen in der Badewanne bewässern

Wer nicht allzu lang in den Urlaub fährt, kann Zimmerpflanzen gut mit der Badewannen-Methode bewässern. Falls keine Badewanne vorhanden ist oder man nur wenige Pflanzen bewässern muss, ist auch ein Waschbecken oder eine Plastikwanne geeignet.

Zimmerpflanze in Badewanne
Zimmerpflanzen können den Urlaub auch in der Badewanne überdauern [Foto: JRP Studio/ Shutterstock.com]

Anleitung für eine Pflanzenbewässerung in der Badewanne:

  • Badewanne zustöpseln
  • Alte Handtücher hineinlegen
  • Etwa 3 cm Wasser auffüllen, je nach Wasserbedarf auch mehr oder weniger
  • Alle Pflanzen hineinstellen

Achtung: Der Übertopf oder Untersetzer muss bei dieser Methode entfernt werden. Die Pflanzen holen sich das Wasser über das Abflussloch im Plastik- oder Tontopf.

Bewässerung mit Granulat

Pflanzen, die in Tongranulat wachsen, also in Hydrokultur gehalten werden, können auf Vorrat gegossen werden. Das Reservoir im Hydrokultur-Topf kann randvoll gefüllt werden. Das Wasser steigt aber stets nur in geringen Mengen durch Adhäsionskräfte an der Oberfläche der Tonkugeln empor und wird dort von den erdenlos kultivierten Pflanzen aufgenommen. Es kommt also trotz der großen Wassermenge nicht zur Staunässe. Damit ist die Pflanzung in Hydrokultur nicht nur während der Urlaubszeit praktisch, sondern auch im Dauerbetrieb. Ein Wasserstandsanzeiger macht sichtbar, wie voll das Reservoir unter dem Tongranulat noch ist.

Wasserversorgung durch Tongranulat
Pflanzen in Hydrokultur können auf Vorrat gegossen werden, ohne zu überwässern [Foto: NataliyaF/ Shutterstock.com]

Hinweis: Hydrokultur wird in der Regel nur mit mineralischen Düngern betrieben. Weil deren Herstellung jedoch umweltschädlich ist, raten wir davon ab, Hydrokultur in zu großem Maßstab zu verwenden.

Garten bewässern im Urlaub

Um Rasen und Beete während des Urlaubs mit Wasser zu versorgen, kommen vor allem automatische Bewässerungssysteme in Frage. Mit unseren Tipps können Sie Ihren Garten jedoch auch ohne diese optimal auf die Urlaubszeit vorbereiten.

Eine Möglichkeit für die Bewässerung von Beeten und Hochbeeten ist das Eingraben eines offenporigen Tongefäßes. Das Gefäß sollte eine schmale Öffnung sowie eine bauchige Form haben und nicht über ein Abflussloch verfügen. Graben Sie ein Loch und stecken Sie das Gefäß bis zur Öffnung in die Erde nahe der zu bewässernden Pflanzen. Das Gefäß wird mit Wasser gefüllt und die Öffnung abgedeckt. Nun kann das Wasser nach und nach durch den Ton an die Erde abgegeben werden.

Tongefäß als Bewässerungssystem
Das Eingraben von Tongefäßen für die Wasserversorgung ist in manchen Ländern üblich [Foto: Dan Shachar/ Shutterstock.com]

Achtung: Diese Methode sollte nur verwendet werden, wenn die Pflanzen nicht über ein ausladendes Wurzelsystem verfügen. Das könnte nämlich durch das Eingraben des Gefäßes beschädigt werden. Alternativ wird das Tongefäß bereits mit den Jungpflanzen eingegraben.

Ebenfalls können Tonkegel zum Einsatz kommen, die über Schläuche mit einem großen Wasserreservoir verbunden sind, zum Beispiel einer Regentonne. Die Tonkegel werden in Beete und Töpfe gesteckt und geben das Wasser langsam an den trockenen Boden ab. Auch erhältlich sind Tonkegel mit angeschlossenen Ventilen, die über die hohe Saugspannung bei trockenem Boden geöffnet werden und dann Wasser abgeben.

Weitere Tipps für den Garten im Urlaub

Neben den oben genannten Möglichkeiten für die Pflanzenbewässerung im Urlaub haben wir im Folgenden einige nützliche Tipps zusammengestellt, wie Garten und Topfpflanzen optimal vorbereitet werden können.

Pflanzen in den Schatten stellen

Dieser Trick funktioniert für Beetpflanzen natürlich nicht. Kübel-, Zimmer- und Balkonpflanzen können jedoch aus der Sonne und gruppiert in den Schatten- oder Halbschatten gestellt werden. Auf diese Weise wird die Verdunstung und somit der Wasserbedarf reduziert und die Pflanzen kommen länger ohne zusätzliches Gießen aus.

Pflanzen zurückschneiden

Für alle schnittverträglichen Pflanzen gilt, dass sie vor dem Urlaub zurückgeschnitten werden sollten. Vor allem verwelkte Blüten sollten entfernt werden. Gemüse- und Obstpflanzen können so weit wie möglich beerntet werden. Auch dies reduziert den Wasserbedarf, denn mehr Blätter und Früchte benötigen natürlich auch mehr Wasser.

Pflanzen im Urlaub zurückschneiden
Schneiden Sie Pflanzen zurück, um den Wasserbedarf zu verringern [Foto: OlgaPonomarenko/ Shutterstock.com]

Beete mulchen

Um das Wasser möglichst lange in der Erde zu halten und die Verdunstung zu reduzieren, sollten Beete vor dem Urlaub gemulcht werden. Dafür kann Rindenmulch, wie zum Beispiel unsere Plantura Bio-Pinienrinde, verwendet werden. Unser biologischer Mulch aus natürlichen Rohstoffen schützt nicht nur vor Austrocknung, sondern hilft auch dabei, unerwünschte Wildkräuter im Beet zu unterdrücken.

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Gießen und Düngen

Verzichten Sie vor dem Urlaub auf eine Düngung. Dünger fördert das Wachstum der Pflanze und sie benötigt mehr Wasser. Stattdessen sollte großzügig gegossen werden. Durchfeuchten Sie Rasen und Beete gut. Kübelpflanzen können zudem getaucht werden. Das bedeutet, der Wurzelballen wird in einen Behälter mit Wasser getaucht, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. So funktionieren auch die oben genannten Bewässerungsmethoden optimal, da der Wasserbedarf für die ersten Tage bereits gedeckt ist und die Vorräte in den Systemen länger halten.

Wässerung von Zimmerpflanzen
Vor dem Urlaub sollte noch einmal großzügig gewässert werden [Foto: Turistas/ Shutterstock.com]

System testen

Ein wichtiger Tipp ganz zum Schluss: Testen Sie das Bewässerungssystem vor dem Urlaub. Nur so lässt sich sicherstellen, dass auch alles funktioniert. Außerdem können Sie den Wasserbedarf der Pflanzen besser einschätzen und die richtigen Vorkehrungen treffen.

Bereits bei der Pflanzenwahl können Sie sich das spätere Bewässern erleichtern. In unserem Beitrag haben wir trockenheits- und hitzebeständige Pflanzen zusammengestellt, die auch an trockenen Standorten gut zurecht kommen.

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