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Kuckuck: Jungvogel, Eier, Bilder & mehr im Steckbrief

Hannah
Hannah
Hannah
Hannah

Ich interessiere mich besonders für die animalischen Gartenbesucher und habe daher meinen Master mit dem Schwerpunkt "Tierökologie" gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass tierische Nützlinge eine nachhaltige und effektive Alternative zu vielen herkömmlichen Produkten darstellen. Außerdem bin ich leidenschaftliche Hobby-Ornithologin und gehe selten ohne mein Fernglas spazieren.

Lieblingsobst: Kiwi, Apfel und Rote Johannisbeere
Lieblingsgemüse: Tomaten und Grüne Bohnen

Warum legt der Kuckuck seine Eier in die Nester anderer Vögel? Baut der Kuckuck ein Nest auch selbst? Und wann sollte man einen Kuckuck melden, wenn man ihn sieht oder hört? Alles zum bekannten heimischen Vogel in unserem Artenportrait.

Kuckuck auf einem Ast
Der Kuckuck ist ein prächtiger, aber selten anzutreffender Vogel [Foto: Piotr Krzeslak/ Shutterstock.com]

Der Kuckuck (Cuculus canorus) ist ein allseits bekannter Vogel. Sein namensgebender Ruf und seine Neigung, Eier in die Nester anderer Vögel zu legen, sind Eigenschaften, die niemand so schnell wieder vergisst. Aber was weiß man eigentlich noch über den Kuckuck? Haben Sie den prächtigen Vogel tatsächlich einmal gesehen und hätten Sie ihn auf dem obigen Bild erkannt? Um dem Kuckuck ein besseres Image als das eines Parasiten zu geben, möchten wir in diesem Artikel die verschiedenen Facetten seines Lebens beleuchten und Ihnen jegliche Fragen rund um den Vogel des Jahres 2008 beantworten.

Kuckuck: Steckbrief

Größe32 – 36 cm
Gewicht100 – 140 g
BrutzeitAbhängig von der Wirtsvogelart
LebensdauerBis zu 10 Jahre
LebensraumLichte Wälder und strukturreiche Kulturlandschaften
NahrungInsekten, Spinnen, Würmer und andere Kleintiere
BedrohungenRückgang an Nahrung und Verlust an Lebensraum

So erkennt man den Kuckuck

Der Kuckuck hat etwa die Größe einer Taube, ist jedoch schlanker und zeichnet sich durch einen langen, schwarz-weiß gemusterten Schwanz aus. Seine Oberseite ist grau bis braun gefärbt und sein heller, weißer Bauch von einer feinen, dunklen Querbänderung durchzogen, die an einen Sperber erinnert. Auffällige Farbtupfer sind außerdem seine gelb umrandeten Augen und die gleichfarbigen Füße.

Gemeiner Kuckuck auf einem Ast
Der Kuckuck zeichnet sich durch seinen langen Schwanz und seinen gebänderten Bauch aus [Foto: SW_Stock/ Shutterstock.com]

Wie klingt der Kuckucksruf?

Der Ruf des Kuckucks besteht aus einem zweisilbigen, lauten „Ku-kuh“, das auf der ersten Silbe betont wird und dem Kuckuck seinen Namen gibt. Und tatsächlich gilt dies nicht nur im Deutschen: Auch in anderen Ländern wird der Vogel nach seiner typischen Lautäußerung benannt. So heißt der Kuckuck im Englischen zum Beispiel „cuckoo“ oder im Holländischen „koekoek“.

Der Ruf des Kuckucks klingt wie folgt:

rufender Kuckuck
Der Ruf des Kuckucks schallt weit durch die Landschaft [Foto: Mark Caunt/ Shutterstock.com]

Wie unterscheiden sich Kuckuck-Weibchen und -Männchen?

Während ein männlicher Kuckuck sich durch ein hauptsächlich graues Gefieder und eine einfarbige Kopf- und Brustpartie auszeichnet, kommen weibliche Kuckucke in zwei unterschiedlichen Farbvarianten vor, die auch als „Morphen“ bezeichnet werden. Die erste Farbmorphe ist grau und sieht dem Männchen recht ähnlich. Der einzige Unterschied besteht in der leicht bräunlich angehauchten Brust, die mit einer ähnlichen Querbänderung durchzogen ist wie der Bauch. Die zweite, seltenere Morphe jedoch erstrahlt in einem rostbraunen Gefieder, das von kräftigen, dunklen Bändern durchzogen ist.

Kuckuck-Weibchen auf Zaun
Weibliche Kuckucke können auch braun gefärbt sein [Foto: selimtumir/ Shutterstock.com]

Wie erkennt man einen Kuckuck-Jungvogel?

Junge Kuckucke sind noch auffälliger gemustert als ihre Eltern. Ihr gesamtes Gefieder ist von kräftigen, dunklen Querbändern durchzogen. Rücken und Flügeldecken der Jungtiere sind außerdem mit braunen Flecken übersäht und im Nacken der Jungtiere ist ein auffälliger weißer Fleck zu erkennen.

Kuckuck-Jungvogel im Baum
Junge Kuckucke sind auffällig braun-grau gemustert [Foto: V. Belov/ Shutterstock.com]

Welchen Lebensraum bevorzugt der Kuckuck?

Der Kuckuck hat einen breit aufgestellten Lebensraum. Er kommt in lichten Wäldern vor, aber auch in Kulturlandschaften, die Strukturen wie Hecken oder andere hohe Vegetation aufweisen. Nur sehr dichte Wälder werden gemieden. Und natürlich ist das Vorkommen des Kuckucks von der Verbreitung seiner Wirtsvogelart abhängig.

Wie sehen Kuckuckseier aus?

Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Denn Kuckucks-Weibchen können ihre Eier denen der Wirtsarten farblich anpassen, um sie im fremden Gelege zu tarnen. Unterschiedliche Weibchen haben unterschiedliche Präferenzen, welche Vogelarten sie parasitieren, und sie geben ihre Anpassung an diese Vogelart an ihre Töchter weiter. Erkennen kann man ein Kuckucksei dennoch an seiner Größe, denn es ist in der Regel immer etwas größer als die Wirtseier. Der Kuckuck baut nie ein eigenes Nest, sondern nutzt ausschließlich die anderer Vogelarten. Kuckucksweibchen legen pro Jahr etwa zehn Eier, von denen jedes in ein anderes, fremdes Nest platziert wird.

Kuckucks-Eier in einem fremden Nest
Welches ist wohl das Kuckucksei? [Foto: Vishnevskiy Vasily/ Shutterstock.com]

Wann ist die Brutzeit des Kuckucks?

Da der Kuckuck seine Eier nicht selbst ausbrütet, hat er im Grunde keine eigene Brutzeit. Der Zeitpunkt der Eiablage hängt von der Eiablage der Wirtsvogelart ab und erfolgt kurz darauf oder sogar währenddessen. Aufgrund seiner kurzen Brutzeit von etwa zwölf Tagen schlüpft das Kuckuckskind meist vor dem Wirtsvogel-Nachwuchs. Dies erlaubt ihm, die anderen Eier noch vor dem Schlüpfen aus dem Nest zu räumen, damit die fremden Vogelkinder nicht um Nahrung konkurrieren können. Aufgrund seiner Größe benötigt das Kuckucksjunge nämlich alle Nahrung, die die Elternvögel in das Nest tragen, für sich allein.

Kuckuck wird von Rotkehlchen gefüttert
Ein Rotkehlchen füttert ein in seinem Nest geschlüpftes Kuckuckskind [Foto: John Navajo/ Shutterstock.com]

Hinweis: So dramatisch das Verhalten des Kuckucks klingt, es hat keinen negativen Einfluss auf die Wirtsvogelpopulationen. Selbst bei Arten, die vergleichsweise häufig vom Kuckuck parasitiert werden, liegt der Anteil „gekaperter“ Nester bei unter einem Prozent. Der Kuckuck selbst hat sich mit seinem Verhalten jedoch einen entscheidenden Vorteil verschafft, denn er spart sich jede Menge Arbeit. Die so gewonnene Energie kann er dann zum Beispiel in seine langen Reisen investieren.

Wo verbringt der Kuckuck den Winter?

Der Kuckuck ist ein Zugvogel, der seine Winter in den tropischen Savannen Afrikas verbringt. Er ist ein Langstreckenzieher, der sein Brutgebiet bereits früh im Jahr verlässt und erst relativ spät wieder zurückkehrt. Deutsche Kuckucke beispielsweise ziehen schon im August Richtung Süden und sind erst ab Ende Mai wieder bei uns zu Gast.

Den Kuckuck im Garten unterstützen: So geht´s

Durch die Monotonisierung der Landschaft und den zunehmenden Verlust an Insekten und anderen Kleintieren wird dem Kuckuck Stück für Stück seine Lebensgrundlage entzogen und die Bestände gehen seit einigen Jahren stark zurück. Wie Sie den prächtigen Vogel unterstützen können, erfahren Sie hier.

Was fressen Kuckucke?

Kuckucke ernähren sich ausschließlich von tierischer Kost. Sie jagen Insekten, Spinnen, Würmer und andere Kleintiere. Manchmal werden sogar kleine Frösche und andere Amphibien verspeist. Pflanzliche Nahrung steht dagegen nicht auf dem Speiseplan des Kuckucks. Deshalb kann man ihn auch nicht mit klassischem Vogelfutter locken.

Kuckuck mit Wurm im Schnabel
Tierische Nahrung wird bevorzugt [Foto: Piotr Krzeslak/ Shutterstock.com]

Wer den Kuckuck trotzdem in seinem eigenen Garten unterstützen möchte, kann mit der Gestaltung eines insektenfreundlichen Gartens jedoch viel bewegen. Beispielsweise durch das Anlegen einer Blumenwiese können Sie einen wunderbaren Lebensraum für zahlreiche Insekten und andere kleine Gartenbewohner schaffen, an denen sich viele Gartenvögel und auch der Kuckuck gütig tun können. Schnell und einfach gelingt Ihnen dies zum Beispiel mit unserem Plantura Nützlingsmagnet, welcher Ihnen im Handumdrehen ein Paradies aus heimischen Wildblumen zaubert, das von Mai bis September Leben in Ihren Garten bringt.

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Wie kann man Kuckucke zusätzlich unterstützen?

Nicht nur der Mangel an Nahrung und Lebensraum macht dem Kuckuck zu schaffen. Auch der Klimawandel könnte sich schon bald sehr negativ auf die Populationen auswirken. Durch den immer früher beginnenden Frühling verschiebt sich auch der Brutbeginn vieler Vogelarten nach vorn. Da der Kuckuck jedoch die weite Strecke aus seinem Winterquartier zurücklegen muss, kann es sein, dass er bald schon zu spät ankommt und den Brutbeginn seiner Wirtsvögel verpasst. Zu diesem Thema wird aktuell viel geforscht.

Eine weitere Vogelart, die sich hauptsächlich durch ihren charakteristischen Gesang einen Namen gemacht hat, ist der Zilpzalp. Lernen Sie auch diesen Gartenvogel in unserem ausführlichen Artenportrait etwas besser kennen.