Buchsbaum-Krankheiten: Symptome & Bekämpfung

Kathi
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Ich studiere Phytomedizin in Wien und bin auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen. Die Vielfalt der Natur begleitet mich also schon mein ganzes Leben: Angefangen im großen Gemüsegarten bis hin zu unseren Weideflächen. Besonders haben es mir Themen rund um den Pflanzenschutz angetan.

Lieblingsobst: Erdbeere
Lieblingsgemüse: Tomate

Der Buchsbaum leidet leider nicht nur unter dem Buchsbaumzünsler. Hier erfahren Sie alles zur Bekämpfung möglicher Krankheiten Ihres Buchsbaums.

kranker Buchsbaum
Verfärbungen sind nur eines von vielen Symptomen, die ein Buchsbaum bei einer Infektion mit Schaderregern aufweist [Foto: Andrea54/ Shutterstock.com]

Der Buchsbaum (Buxus) ist in fast jedem Garten und Park zu finden und wird immer wieder von unterschiedlichsten Schaderregern bedroht. Dadurch verfärben sich oftmals seine wunderbaren Blätter und der Zierwert sinkt zudem drastisch. Wir haben alles Wichtige für Sie über die verschiedenen Krankheiten zusammengefasst.

Krankheiten suchen nicht nur uns Menschen heim, sondern auch unsere Sträucher werden von unterschiedlichen Erregern bedroht und geschädigt. Hier finden Sie einen Überblick über die möglichen Krankheitserreger und darüber, was Sie gegen diese Buchsbaum-Krankheiten unternehmen können.

Buchsbaumtriebsterben oder Buchsbaumblattfall

Das Buchsbaumtriebsterben geht seit dem Jahr 2004 in Deutschland um. Dieser aggressive Pilz macht sich hierbei mit braunen Flecken an den Blättern sowie dunklen Streifen an den Trieben bemerkbar. Besonders in feuchten und warmen Sommern hat man als Gärtner oftmals Probleme mit dieser Krankheit.

Buchsbaumtriebe von oben
Der Buchsbaumblattfall greift vor allem die sonst so grünen Triebe an [Foto: Zoltan Major/ Shutterstock.com]

Ursachen und Symptome von Buchsbaumtriebsterben

Die Krankheit kennt man nicht nur unter dem Namen Buchsbaumblattfall, sondern sie wird auch Buchsbaumpilz oder Buchsbaumsterben genannt. Das Triebsterben von Buchsbäumen wird von dem Pilz Cylindrocladium buxicola verursacht und bringt nun bereits seit fast 15 Jahren Gärtner in Deutschland oft an den Rand der Verzweiflung. Dieser Erreger ist in der Lage, komplett gesunde Buchssträucher zu befallen und infolgedessen Schäden zu verursachen. Die optimalen Bedingungen für einen Befall stellen Temperaturen um 25 °C und fünf bis sieben Stunden Blattnässe dar. Er findet meistens in den Monaten Juli oder August statt und die ersten Symptome zeigen sich nach ungefähr zwei Wochen, der Schaden aber fällt meistens erst im Herbst auf. Der Pilz kann dabei in der Erde oder auf abgefallenem Laub überdauern und aus dem Boden heraus bis zu acht Jahre lang neu infizieren.

Wie sehen aber nun konkret die Symptome des Buchsbaumtriebsterbens aus? Zuerst zeigen sich hierbei bräunlich-orange Flecken an den Blättern, die immer größer werden. Die Ränder der Flecken sind meistens dunkler gefärbt, oft verbräunt zudem die Hälfte der Blattfläche. An den Buchsbaumtrieben sind dann schwarze Streifen sichtbar. Die Blätter werden dann abgeworfen, aber zum Glück bleiben die Triebe grün und können wieder neu austreiben. An der Blattunterseite kann man bei feuchter Witterung auch oft einen weißen Sporenrasen erkennen. Besonders oft sind junge Blätter betroffen, ältere werden eher selten infiziert. Wird der Buchs öfter befallen oder wird er durch Fröste noch zusätzlich geschwächt, können die Triebe absterben. An den Trieben kann man zudem auch dunkle Längsstreifen erkennen, die 0,3 bis 1 mm breit sein können.

Buchsbaumtriebsterben bekämpfen

Gegen den Buchsbaumblattfall gibt es leider keinen kompletten Schutz, denn bei feuchter Umgebung können auch die gesündesten Pflanzen befallen werden. Wenn Sie aber ein besonderes Augenmerk auf Hygiene legen und eine widerstandsfähige Sorte in Ihrem Garten haben, können Sie das Infektionsrisiko deutlich minimieren. Eine besonders anfällige Sorte hierbei ist ‚Suffruticosa‘, diese Buchssorte leidet erheblich unter einer Infektion. Mehr Widerstandsfähigkeit zeigt hingegen die Sorte ‚Herrenhausen‘, die auf trockenen Standorten weniger Probleme mit Blattfall haben wird. Wenn Sie noch mehr Informationen zum Buchsbaumtriebsterben und zu dessen Bekämpfung haben nachlesen wollen, können Sie sich unseren Spezial-Artikel durchlesen.

Ein Buchsbaum wird eingepflanzt
Ein trockener Standort kann bei der Sorte ‘Herrenhausen’ einer Infektion vorbeugen [Foto: Stepanek Photography/ Shutterstock.com]

Buchsbaumkrebs

Der Buchsbaumkrebs, der auch Volutella-Triebsterben oder Buchsbaumzweigsterben genannt wird, kann teilweise recht massiv auftreten. Zuerst bemerkt man bei dieser Erkrankung Wucherungen am Buchsbaum, woher auch der Name dieser Krankheit stammt.

Ursachen und Symptome von Buchsbaumkrebs

Der Verursacher dieser Krankheit ist der Pilz Volutella buxi, der gewaltige Schäden an Ihrem Buchsbaum anzurichten vermag. Eindringen kann dieser Pilz in den Buchs nur durch Wunden, er zersetzt dann die Rinde sowie das Holz des Buchsbaums.

Erkennbar ist der Buchsbaumkrebs zuerst an kleinen Wucherungen an den Eintrittsstellen des Pilzes, wo schließlich auch die Rinde abblättert. Außerdem beginnen die Triebe über den Infektionsstellen zu welken und zu vertrocknen. In den meisten Fällen sind nur einzelne Triebe davon betroffen und nicht der ganze Strauch. Das Holz rund um die befallene Stelle verfärbt sich dann gräulich-braun bis hin zu schwarz und die Blätter an diesen abgestorbenen Trieben werden hellbraun und hängen noch lange im vertrockneten Zustand an denselben, bis sie schließlich abfallen.

Buchsbaum mit abgestorbenen Trieben
Die Blätter der abgestorbenen Triebe verfärben sich und fallen schließlich ab [Foto: mykhailo pavlenko/ Shutterstock.com]

Wenn das Wetter eher feucht ist, bildet sich sogar ein weißer, pilziger Belag an den Blättern und auch an den Trieben. Dieser Belag verfärbt sich lachsrosa, wenn sich die Fruchtkörper des Pilzes ausbilden. Es entstehen manchmal auch rote Kügelchen an den Zweigen und Blättern, welche die Hauptfruchtform des Pilzes darstellen.

Buchsbaumkrebs bekämpfen

Leider gibt es keine Unterschiede in der Anfälligkeit von Buchsbaumsorten in Bezug auf den Buchsbaumkrebs, aber Sie können befallene Buchsbäumchen einfach zurückschneiden und die erkrankten Teile entfernen. Da der Buchsbaumkrebs durch Wunden und Verletzungen übertragen wird, ist es darüber hinaus wichtig, die Arbeitsgeräte sauber zu halten, am besten desinfizieren Sie die Geräte mit 70-prozentigem Alkohol.

Buchsbaumrost

Nicht nur das Getreide auf dem Acker kann von Rostpilzen (Pucciniales) befallen werden, sondern auch unser geliebter Buchs wird von diesen bedroht. Besonders ältere Buchsbäume können häufiger vom Buchsbaumrost geplagt werden als junge Exemplare.

Rostpilz an Blatt
Rostpilz bildet, wie hier auf einem Birnenblatt, orange-rote Flecken aus, beim Buchsbaum sind diese eher braun [Foto: LifeCollectionPhotography/ Shutterstock.com]

Ursachen und Symptome von Buchsbaumrost

Der Buchsbaumrost tritt zwar eher selten auf, manchmal aber kann man die Symptome von Puccinia buxi im Frühjahr an den Blättern finden. Rostpilze kommen auf vielen verschiedenen Pflanzen vor und sind meistens charakteristisch gelblich bis rötlich gefärbt, jedoch sind die kleinen Flecken, die der Buchsbaumrost bildet, eher bräunlich. Diese Pusteln sind leicht gewölbt, nur ungefähr 2 mm groß und bilden sich an der Ober- und Unterseite der Buchsbaumblätter.

Buchsbaumrost bekämpfen

Zur Bekämpfung des Buchsbaumrosts reicht es aus, die befallenen Triebe durch Schnittmaßnahmen zu entfernen.

Ein Buchsbaum wird geschnitten
Beim Buchsbaumrost ist keine aufwendige Behandlung nötig: die betroffenen Triebe können einfach entfernt werden [Foto: mykhailo pavlenko/ Shutterstock.com]

Phytophthora-Fäule am Buchs

Auch der Buchsbaum wird von Welkepilzen bedroht und geschwächt, dazu zählt auch die Phytophthora-Fäule, auch Phytophthora-Welke genannt. Besonders nasse Böden fördern das Auftreten dieser Wurzelerkrankung.

Ursachen und Symptome der Phytophthora-Fäule

Schon seit einiger Zeit hört man immer wieder von Berichten aus Amerika, aber auch aus den Niederlanden, dass der Buchs vom Eipilz Phytophthora cinnamomoni oder Phytophthora nicotinae befallen und geschädigt wird. Phytophthora ist zwar eher als Krankheit bei Kartoffeln oder anderen Gemüsearten bekannt, aber auch unsere immergrünen Sträucher können unter dem Eipilz leiden.

Diese Eipilze bevorzugen nasse Böden und befallen die Wurzeln. Anzeichen für sie sind Welke, das Gelbwerden der Blätter und ein geschwächtes Wachstum. Schlussendlich sterben große Teile des Buchsbaumes ab oder sogar der ganze Buchsbaum selbst. Der Buchs wirkt oft, als sei er vertrocknet oder erfroren, dabei ist die Ursache „nur“ der Eipilz Phytophthora.

Verwechseln kann man die Symptome mit denen des Buchsbaumkrebses, jedoch verfärbt sich bei Letzterem das Holz des Buchs schwarz oder braun, was bei der Phytophthora-Fäule nicht der Fall ist.

Phytophthora-Fäule bekämpfen

Leider kann man gegen diesen Erreger nicht viel ausrichten, außer vorbeugende Maßnahmen zu treffen. Vermeiden Sie auf jeden Fall Staunässe durch Drainagen und wenn Sie befallene Pflanzen finden, sollten Sie diese sofort aus Ihrem Garten entfernen beziehungsweise vernichten.

Wichtige Pilze am Buchsbaum kurz zusammengefasst:

  • Buchsbaumtriebsterben (Cylindrocladium buxicola)
  • Buchsbaumkrebs (Volutella buxi)
  • Buchsbaumrost (Puccinia buxi)
  • Phytophthora-Fäule
Buchsbaumzünsler
Die Larve des Buchsbaumzünslers ist einer unter vielen Schädlingen, die dem Buchsbaum gefährlich werden können

Neben den oben genannten Krankheiten, kann der Buchsbaum leider auch von diversen Schädlingen befallen werden. In unserem Spezial-Artikel erfahren Sie, welche Schädlinge beim Buchsbaum besonders oft auftreten und wie man diese bekämpfen kann.

Genaueres zum Buchsbaumzünsler und seiner Bekämpfung erfahren Sie hier.

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