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Frangipani: Blüte, Sorten & Vermehrung der Plumeria

Katja
Katja
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Ich habe Landschaftsökologie studiert und habe durch mein Studium die Liebe zu Pflanzen entdeckt. Pflanzen sind nicht nur schön, sondern faszinieren mich auch durch ihre unterschiedlichen Überlebensstrategien. Um mir etwas Natur in die Wohnung zu holen, hege und pflege ich meine Zimmerpflanzen und Kräuter auf jeder verfügbaren Fensterbank.

Lieblingsobst: Rhabarber und alle Arten von Beeren
Lieblingsgemüse: Zwiebeln und Knoblauch

Die Plumeria mit ihren farbenfrohen Blüten kann man nicht nur im Urlaub bestaunen, sondern sie lässt sich auch als Zimmerpflanze halten.

Frangipani in Blütezeit
Damit die Frangipani schön blüht, ist ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt

Der passende Standort ist für die Frangipani das A und O. Bei angemessener Pflege kann sie sich dann prächtig entwickeln und Sie können sogar selbst Stecklinge zur Vermehrung schneiden. Wie das geht und welche Sorten es vom Tempelbaum gibt, erfahren Sie hier.

Frangipani: Blüte und Eigenschaften

Als Frangipani bezeichnet man Pflanzen der Gattung Plumeria aus der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Man findet Frangipanis in ganz Mittel- und Südamerika, sowohl im tropischen als auch im subtropischen Bereich und auch auf den Westindischen Inseln. Mit ihren kelchförmigen Blüten in allen erdenklichen Farben kann die Plumeria nicht nur optisch überzeugen. Von ihr geht auch ein fruchtig-süßer Duft aus, der nicht weniger beeindruckend ist. Aufgrund der typischenBlüten, die bei uns zwischen Juni und September zu bestaunen sind, ist die Frangipani auch als Zimmerpflanze äußerst beliebt. Die Blüten sehen wachsartig aus und wirken minimalistisch, da Staubblätter und Narbe nicht zu sehen sind. An ihrem bis zu 3 cm dicken Stängel wachsen derbe Laubblätter mit deutlichen Blattnerven, die meist gehäuft an den Spitzen der Triebe vorkommen. Im Stängel befindet sich ein giftiger Milchsaft. Sie kann je nach Sorte eher als kompakter Strauch, in ihrer Heimat aber auch als ausladender Baum von bis zu acht Metern Höhe heranwachsen. Frangipani als Zimmerpflanzen werden jedoch meist nicht größer als drei Meter. In Asien steht die Frangipani sinnbildlich für die Unsterblichkeit und wird deshalb oft an Tempeln gepflanzt, woher wohl auch der Name Tempelbaum kommt.

Tempelbaum
In der Natur entwickeln sich einige Arten zu einem mächtigen Frangipani-Baum [Foto: Bill Florence/ Shutterstock.com]

Die schönsten Plumeria-Arten und -Sorten

Bei den Plumeria-Arten unterscheidet man zwischen immergrünen und laubabwerfenden Arten. Zur Gattung zählen bis zu 20 Arten. Wir stellen hier einige Frangipani-Sorten vor, die auch in unseren Breiten gehalten werden können.

Immergrüne Frangipanis

  • Duftende Frangipani (Plumeria obtusa ‘Singapore White’): Bis zu 10 cm große, weiß-gelbe Blüten
  • Plumeria pudica ‘Bridal Bouquet’: Weiß-gelbe Blüten und geigenförmige, große Blätter
Plumeria-Pflanze
Zu den immergrünen Sorten zählen Plumeria obtusa und Plumeria pudica [Foto: arpitcoolboy/ Shutterstock.com]

Sommergrüne Frangipanis

  • Rote Frangipani (Plumeria rubra): In zahlreichen Sorten vorhanden und als Zimmerpflanze besonders beliebt
  • Plumeria rubra (‘Heart Desire’): Blütenfarbe von Orange nach Rosa verlaufend
  • Plumeria rubra ‘Elsie’: Blüten in kräftigem Pink
  • Plumeria rubra ‘Golden Noi’: Gelbe Blütenblätter mit orange-roter Zeichnung
  • Plumeria rubra ‘Khao Bali’: Kompakt wachsende Zwergform von etwa 70 cm Höhe, weiße Blüten mit gelbem Zentrum
  • Westindische Franipani (Plumeria alba): Wird oft mit weißblühenden Sorten von Plumeria rubra verwechselt, kommt aber seltener als Zimmerpflanze vor
Frangipani-Pflanze
Auch bei den sommergrünen Arten gibt es eine unglaubliche Farbvarianz [Foto: Arvind Balaraman/ Shutterstock.com]

Frangipani als Zimmerpflanze: Standort und Erde

Die aus den Tropen und Subtropen stammenden Pflanzen lieben Sonne. Deshalb sollte die Frangipani an einem Standort stehen, der viel Tageslicht bietet. Halbschatten oder gar Schatten sind ungeeignet. Zudem benötigt sie die für die Tropen typische hohe Luftfeuchtigkeit. Diese erreicht man zum Beispiel durch regelmäßiges Besprühen mit einem Wasserzerstäuber. Ein beheiztes Gewächshaus ist also der ideale Ort für die Frangipani, aber ein Wintergarten oder ein Südfenster sind ebenfalls geeignet. Im Sommer sollte die Plumeria unbedingt draußen in der Sonne stehen. Sobald die Temperaturen im Durchschnitt wieder unter 18 °C liegen, wird sie besser wieder ins warme Haus geholt.

Tipp: Gerade im Winter ist die Heizungsluft in der Wohnung sehr trocken. Stellen Sie mit Wasser gefüllte Schüsseln auf die Heizung, damit die Luftfeuchtigkeit erhöht wird.

Das Substrat sollte vor allem durchlässig und mäßig nährstoffreich sein. In der Erde sollte keinesfalls Staunässe entstehen. Wählen Sie am besten eine hochwertige Pflanzenerde, wie zum Beispiel unsere Plantura Bio-Blumenerde, als Basis und mischen Sie mindestens ein Drittel Sand, Perlite oder gebrochenen Blähton unter. Das verbessert die Durchlüftung unserer strukturstabilen Erde zusätzlich. Eine Drainageschicht aus Kieselsteinen oder Tonscherben unter dem Substrat verhindert Staunässe, was für die Frangipani besonders wichtig ist.

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Krankheiten und Schädlinge

Die Frangipani leidet selten unter Krankheiten oder Schädlingsbefall. Sollte es doch einmal dazu kommen, sind meist Pflegefehler die Ursache. Eine angemessene Frangipani-Pflege ist deshalb besonders wichtig.

  • Wurzelfäule: Entsteht durch Staunässe, also wenn Gießwasser nicht abfließen kann. Die Plumeria sollte in frisches Substrat umgetopft werden. Legen Sie außerdem eine Drainageschicht an und gießen Sie etwas weniger. Es sollte auch darauf geachtet werden, dass sich kein Wasser im Untersetzer sammelt.
  • Spinnmilben: Treten meist bei zu trockener Luft auf. Wenn die Frangipani von Spinnmilben befallen wurden, sollten diese mit einem feuchten Tuch von der Pflanze abgewischt werden. Besprühen Sie die Frangipani regelmäßig mit Wasser, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, oder stellen Sie eine Schüssel mit Wasser auf die Heizung.
  • Schildläuse: Sie sind erkennbar durch die braunen Panzer und sitzen meist in den Blattachseln. Am besten werden die Schildläuse unter der Dusche abgebraust. Es wird auch ein klebriger Honigtau abgesondert, der an den Blättern haftet und auf einen Befall hindeutet.

Frangipani-Blüte
Die Plumeria braucht vor allem viel Licht, Wärme und Luftfeuchtigkeit [Foto: eli medeiros/ Shutterstock.com]
  • Wollläuse: Auch Wollläuse sondern Honigtau ab. Die Tiere selbst sind aber weiß und haben meist fadenartige Fortsätze am Körper. Auch sie sollten abgewischt werden. Sowohl gegen Schild- als auch Wollläuse kann ein biologisches Pflanzenschutzmittel auf Neem-Öl-Basis wie unser Plantura Bio-Schädlingsfrei Neem verwendet werden. Durch die teilsystemische Ausbreitung des Wirkstoffes Azadirachtin gelingt die Bekämpfung der Pflanzenläuse damit sehr leicht.
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Frangipani blüht nicht: Was kann man tun?

Für eine ausbleibende Blüte kann es mehrere Gründe geben. Auch hier sind meist Pflegefehler das Problem.

  • Zu viel gedüngt: Wurde die Frangipani zu häufig, in zu hoher Dosierung oder mit den falschen Nährstoffen gedüngt, so reagiert sie manchmal mit einer ausbleibenden Blüte auf das Nährstoffüberangebot. Das passiert vor allem bei einem zu reichen Stickstoffangebot und bei zu wenig Phosphor.
  • Falsch überwintert: Ebenso kann eine falsche Überwinterung dazu führen, dass keine Blüten gebildet werden. In der Winterruhe dürfen Sorten der Art Plumeria rubra so gut wie nicht gegossen und gar nicht gedüngt werden. Immergrüne Arten werden nur selten gewässert.
  • Jungpflanze: Vor allem wenn die Frangipani aus Samen gezogen wurde, dauert es einige Jahre, bis die ersten Blüten erscheinen. Hier ist Geduld gefordert.
Frangipani-Blätter
Wenn die Frangipani keine Blüten bildet, kommen mehrere Gründe in Frage [Foto: PAPALAH/ Shutterstock.com]

Frangipani verliert Blätter

Ihre Frangipani verliert Blätter und Sie machen sich Sorgen, dass Sie etwas falsch gemacht haben? Das muss nicht sein. Wie oben erwähnt gibt es sowohl immergrüne als auch laubabwerfende Arten. Handelt es sich also bei ihrer Frangipani um eine laubabwerfende Art und die Pflanze verliert die Blätter im Herbst und Winter, dann läuft alles ganz normal. Bei immergrünen Arten oder bei einem Blattverlust im Frühjahr oder Sommer könnte die Ursache allerdings ein Pflegefehler sein:

  • Zu viel gegossen: Reduzieren Sie die Gießmenge.
  • Falscher Standort: Suchen Sie der Plumeria einen hellen, warmen und luftfeuchten Platz.
  • Häufiger Standortwechsel: Die Frangipani wechselt ihren Standort nur ungern und sollte auch nur alle 3 – 5 Jahre umgetopft werden, sonst leidet die Pflanze schnell unter Stress.
Frangipani-Früchte
So sehen die Früchte einer Plumeria aus, die die Samen enthalten [Foto: Paul Vaisaya/ Shutterstock.com]

Frangipani vermehren: Über Stecklinge oder Samen

Ob Stecklinge oder Samen, beide Methoden sind geeignet, um die Frangipani zu vermehren. Tragen Sie wegen des giftigen Milchsaftes unbedingt Handschuhe beim Vermehren. Damit sich überhaupt Früchte mit Samen bilden, muss die Plumeria bestäubt werden. Mit den bei uns lebenden Insekten ist das bei dieser tropischen Zimmerpflanze nicht ganz einfach. Am besten besorgen Sie sich Frangipani-Samen aus dem Fachhandel.

Tipp: Sie können die Frangipani auch selbst bestäuben. Um an die tiefsitzenden Pollen zu gelangen, schneiden Sie die Blüte nah am Ansatz mit einem scharfen Messer auf und tragen Sie mit einem Pinsel den Pollen auf den Stempel auf.

Vermehrung über Samen

  • Die Aussaat erfolgt im Frühling oder Sommer.
  • Verwenden Sie ein speziellen Anzuchtsubstrat, wie zum Beispiel unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde. Das geringe Nährstoffangebot fördert das Wurzelwachstum und bringt so starke und widerstandsfähige Pflanzen hervor. Mischen Sie noch ein Drittel Sand unter, um die Durchlässigkeit zu verbessern.
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  • Verteilen Sie die Samen auf dem Substrat, sodass die Samenflügel noch zu sehen sind und das Saatgut nur leicht mit Erde bedeckt ist.
  • Feuchten Sie die Erde leicht an und stellen Sie den Topf an einen warmen und hellen Platz bei mindestens 20 °C, besser sind 24 °C.
  • Stülpen Sie eine Glasglocke über den Topf oder bespannen Sie alles mit Frischhaltefolie, damit eine hohe Luftfeuchtigkeit entsteht. Die Abdeckung sollte einmal am Tag gelüftet werden, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Nach zwei bis drei Wochen sieht man die ersten Keimblätter. Sobald sich noch ein paar Blätter dazugesellt haben, können Sie die Frangipani-Jungpflanzen umtopfen und großzügiger gießen.
Frangipani im Topf
Jungpflanzen der Frangipani brauchen viel Licht [Foto: faithie/ Shutterstock.com]

Tipp: In unseren Breiten kann es bis zu 8 Jahre dauern, bis eine aus Samen gezogene Frangipani zum ersten Mal blüht.

Vermehrung über Stecklinge

  • Stecklinge schneiden zwischen Mai und August.
  • Triebstecklinge im grauen Bereich und niemals im grünen Bereich abtrennen.
  • Der Steckling sollte etwa 25 cm lang und 2 cm dick sein.
  • Die Schnittstelle sollte verholzt sein und sich hart anfühlen.
  • Alle Blätter bis auf die obersten werden abgeschnitten.
  • Nach dem Schnitt tritt der giftige Milchsaft aus, lagern Sie den Trieb zum Ausbluten mehrere Tage an einem kühlen und dunklen Ort.
  • Auch der Steckling kommt nun in die oben beschriebene Anzuchterde.
  • Die Temperatur sollte 21 °C betragen, die Luftfeuchte bei etwa 90 % liegen und viel Tageslicht vorhanden sein.
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Eine Haube hilft, die Luftfeuchtigkeit für die Stecklinge hochzuhalten, damit es zur Wurzelbildung kommt [Foto: faithie/ Shutterstock.com]

Ist der Tempelbaum giftig?

Aufgrund des enthaltenen Milchsaftes ist die Plumeria giftig. Gerade bei Schnittarbeiten sollten Handschuhe getragen werden.

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