Kamelien-Krankheiten: Erkennen, bekämpfen & vorbeugen (Profi-Tipps)

Lukas
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Ich habe mit voller Überzeugung Agrarwissenschaften studiert – für mich eine naheliegende Wahl, da ich auf dem landwirtschaftlichen Betrieb meiner Eltern groß geworden bin und früh gelernt habe, fürsorglich mit Pflanzen und Tieren umzugehen.

Lieblingsobst: Weintrauben, Mango und Bananen
Lieblingsgemüse: Rosenkohl, Spinat und Kartoffeln

Camellia japonica ist zwar ein echter Hingucker im Garten, doch ebenso anfällig für so manchen Schaderreger. Wir zeigen, wie Sie kranke Kamelien erkennen.

Blüte mit braunen Rändern
Die Gründe für ein ungesundes Aussehen der Kamelie können zahlreich sein [Foto: Diamond Bitzer/ Shutterstock.com]

Die Kamelie (Camellia) ist eine relativ robuste Topfpflanze. Sollte Sie doch einmal ihre Blätter oder Blüten hängen lassen, oder sonstige Läsionen aufweisen, liegt das meistens daran, dass bei der Pflege etwas schiefgelaufen ist. Wir verraten Ihnen, wie solche Fehler vermieden werden können und welche Schädlinge und Krankheiten eine Gefahr für die Kamelie darstellen.

Kamelie: Tierische Schaderreger

Welche tierischen Schaderreger können Ihren Kamelien das Leben schwermachen können, finden Sie nachfolgend, sowie Tipps zur effektiven Bekämpfung.

Thripse (Thysanoptera)

Die auch als Fransenflügler bekannte Thripse ist ein winziger Schädling, der mit dem bloßen Auge manchmal kaum erkennbar ist. Er befällt vorzugsweise Zimmerpflanzen, ist also für die Kamelie im Winter ein Problem. Das Schadbild äußert sich meist in silbrig, braunen bis schwarzen Läsionen an Knospen, Blättern und grünen Trieben, die durch die Eiablage und die Ausscheidungen der Thripse entstehen.

Thripse auf Blatt
Thripse kann man mit Seifenlauge wieder loswerden [Foto: Tomasz Klejdysz/ Shutterstock.com]

Zur Bekämpfung: Die Bekämpfung der Thripse ist relativ einfach. Teilweise genügt schon das Besprühen der Pflanze mit Seifenlauge, um die Thripse zu vergraulen. Ist der Befall nicht allzu stark, können Sie das Problem auch einfach aussitzen. Die Thripse kommt nämlich mit den Bedingungen außerhalb des Hauses häufig nicht zurecht, weshalb sich der Schädlingsbefall beim erneuten Rausstellen der Kamelie von selbst regelt.

Vorsicht: Die Thripse ist zwar leicht zu bekämpfen, kann jedoch in verpuppter Form im Boden überdauern. Unter Umständen kann es so zu großen Populationen kommen, die später dann doch für größere Probleme sorgen könnten. Vor allem im kommerziellen Anbau ist der Thripse-Befall häufiger ein Problem.

Mehr Informationen zur Bekämpfung der Thripse finden Sie hier.

Schildläuse (Coccoidea)

Die kleinen, relativ flach anmutenden Läuse gehören zu den phloemsaugenden Insekten und schädigen Ihre Kamelie durch Einstiche ihres Saugrüsselorgans. Sie sind genau wie die Thripse vorwiegend ein Problem an Zimmer- beziehungsweise Kübelpflanzen. Schildläuse bevorzugen die weicheren Blattunterseiten der Blätter, um am zuckerhaltigen Pflanzensaft zu saugen. Ein sicheres Zeichen für den Befall durch Schildläuse ist der klebrige Honigtau.

Schildläuse am Stiel einer Pflanze
Gerade an Zimmerpflanzen sind Schildläuse ein großes Problem [Foto: Gilles San Martin]

Zur Bekämpfung: Bei Schildläusen ist es effektiver, einem Befall durch die entsprechenden Maßnahmen vorzubeugen, als später darauf zu reagieren. Halten Sie Ihre Kamelie also in gesunder Verfassung und sorgen für optimale Bedingungen. Bei leichtem Befall können die kleinen Tierchen noch abgesammelt werden, bei stärkerem Befall ist das jedoch kaum noch möglich. Sollte es zu einem starken Befall kommen, gibt es sowohl biologische als auch herkömmliche Pflanzenschutzmittel auf dem Markt, die Abhilfe verschaffen.

Dickmaulrüssler (Otiorhynchus)

Der Dickmaulrüssler schädigt die Kamelien gleich auf zwei Arten: Zum einen machen sich die adulten Käfer durch Blattrandfraß an den Blättern zu schaffen, zum anderen sind im flachen Erdreich der Kübel häufig deren Larven angesiedelt und schädigen dort die Wurzeln. Sollten Sie also Blattfraß erkennen, ist es höchst wahrscheinlich, dass auch die Erde im Topf von Dickmaulrüssler-Larven befallen ist.

Blattfraß an Kamelien-Pflanze
Der Dickmaulrüssler richtet großen Schaden an Blättern an [Foto: Jiri Prochazka/ Shutterstock.com]

Zur Bekämpfung: Normalerweise verursachen Dickmaulrüssler nur Schäden, die Ihre Kamelie im gesunden Zustand gut kompensieren kann. Sollten jedoch gelbe Blätter und schlaff wirkende Triebe entstehen, können Sie über eine Pflanzenschutzbehandlung nachdenken. Hinweis: Führen Sie die Behandlung im Dunkeln, beziehungsweise bei schwachen Lichtverhältnissen aus, da der Dickmaulrüssler das Licht meidet.

Mehr Informationen zur Bekämpfung des Dickmaulrüsslers finden Sie in unserem Pflanzenschutzartikel.

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Kamelie: Pilzliche Schaderreger

Auch ein pilzlicher Erreger kann Ihren Kamelien Schaden zufügen.

Kamelienpest (Sclerotinia camelliae)

Die Kamelienpest war bisher nur in Asien verbreitet. Seit kurzer Zeit treibt sie auch in Europa ihr Unwesen. Der Befall durch den schädlichen Pilz äußert sich in den Blüten, die von innen heraus zu faulen beginnen. Der effektivste Weg, der Kamelienpest Herr zu werden, ist die befallenen Blüten zu entfernen. Das genügt, da sich der Pilz nur über in der Luft befindliche Sporen und nicht innerhalb der Pflanze systemisch verbreitet. Die Kamelienpest ist bisher die einzige Pilzerkrankung, die der Kamelie nachweislich zu schaffen macht. Sie trägt viele Synonyme, unter anderem die Namen „Kamelien Blütenbrand“, „Kamelien Blütenfäule“ und „Baunfäule“.

Kamelienbaum mit Blüten
Mit Kamelienpest befallenen Blüten sollten entfernt werden [Foto: Veronika Von/ Shutterstock.com]

Kamelie gelbe und braune Blätter: Was stimmt nicht?

Von Zeit zu Zeit kann es dazu kommen, dass sich Ihre Kamelie nicht von ihrer besten Seite zeigt. Häufig sind es keine Krankheiten, die den schönen Pflanzen zu schaffen machen, sondern äußere abiotische Umstände. Wir klären über die möglichen Ursachen auf.

Knospenfall/Blattfall

Das Abfallen von Knospen und Blättern ist hauptsächlich durch Schwankungen in der Wasserversorgung und in großen Temperaturunterschieden in kurzer Zeit bedingt. Die Kamelie kann sich nicht an die sich ständig ändernden Bedingungen anpassen, sodass es zu Mangel- beziehungsweise Überschussreaktionen kommt. Sehr häufiges Umstellen kann ebenso ein Grund dafür sein, dass sich die äußeren Bedingungen ständig ändern. Üblicherweise sind es jedoch Pflegefehler oder schwankende Wetterbedingungen, die die Pflanzen eher beeinflussen.

Kamelienblüten auf dem Boden
Auch Wetterschwankungen können der Kamelie zu schaffen machen [Foto: Mariia Semenova/ Shutterstock.com]

Fäule Erscheinungen bei der Kamelie

Genauso, wie der Knospen- und Blätterfall eine Erscheinung falscher Pflegemaßnahmen sein kann, kann so auch Fäule auftreten. Durch zu hohe Luftfeuchtigkeit und Staunässe und entsprechenden Temperaturen werden perfekte Bedingungen für Faulprozesse geschaffen. Zudem können Überdüngungen dazu führen, dass das Gewebe seine Widerstandsfähigkeit verliert, was die Pflanze anfälliger macht.

Kamelie Fäule
Staunässe und Überdüngung sollten vermieden werden [Foto: Mirjam Cornelissen/ Shutterstock.com]

Im Großen und Ganzen gilt: Die Kamelie verliert nach zwei bis drei Jahren ihre Blätter, weshalb vereinzelt auftretender Blätterfall nicht besorgniserregend ist. Sollten sich die Symptome häufen und sind keine offensichtlichen Gründe erkennbar, ist es ratsam zunächst an der Stellschraube der Pflegemaßnahmen zu drehen, bevor man sofort auf einen Schädlingsbefall schließt.

Damit Ihre Kamelie möglichst robust und widerstandsfähig gegenüber Krankheiten ist, sollten Sie die Pflanze regelmäßig düngen. Alles Wissenswerte zum Thema Kamelien düngen erfahren Sie in unserem Spezialartikel.

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