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Kamelie düngen: Experten-Tipps zum richtigen Zeitpunkt & Vorgehen

Sarah
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Auch wenn Pflanzen sich kaum bewegen, gehören sie für mich zu den spannendsten Lebewesen. Sie haben faszinierende Fähigkeiten und unglaublich viel Potential. Deshalb habe ich Biologische Landwirtschaft in Wien studiert. Da in der Stadt Pflanzen allerdings eher dünn gesät sind, zieht es mich am Wochenende zum Wandern häufig in die nahe liegende Berge. In Zukunft möchte ich gern selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb führen.

Lieblingsobst: Erdbeeren und Stachelbeeren
Lieblingsgemüse: Zucchini

Um ihre prächtige Blüte auszubilden, benötigt die Kamelie viele Nährstoffe. Alles, was Sie zum Düngen von Kamelien wissen müssen, finden Sie hier.

Rosa Blüten der Kamelie
Die Anmut der Kamelienblüten bezaubert heute noch genauso wie vor 250 Jahren [Foto: senee sriyota/ Shutterstock.com]

Der Anblick von Kamelien (Camellia) verbreitet einen Hauch von Vergangenheit. Von vornehm gekleideten Damen, die durch ihren herrschaftlichen Schlossgarten wandeln und von eleganten Gentlemen, die aus einer Kutsche steigen. Kamelien waren einst den Adeligen Europas vorbehalten und ein Statussymbol der Königshäuser. Bis heute haben Kamelien, die auch Winterrosen genannt werden, nichts von ihrem edlen und prächtigen Aussehen verloren. Eine gesunde Kamelie ist der ganze Stolz eines jeden Kamelienbesitzers. Die Blüten der Kamelie erscheinen schon früh im Jahr, häufig wenn der Schnee noch liegt. Dann verwandeln sich die Pflanzen in wahre Blütenmeere. Damit die Kamelie die Kraft aufbringen kann, dieses Blütenwunder zu bieten, benötigt sie jedoch ausreichend Nährstoffe und muss gedüngt werden.

Kamelie düngen: Der richtige Zeitpunkt

Wenn die Blüten gefallen sind und die Pflanze all ihre Nährstoffe in junges Grün stecken muss, ist es an der Zeit, die Kamelie zu düngen. Dies ist je nach Blühzeitpunkt Ihrer Kamelie ab März der Fall. Durch die üppige Blüte hat die Pflanze dann nämlich viele Nährstoffe verloren, benötigt aber neue, um den frischen Austrieb zu ernähren. Beobachten Sie also, wann Ihre Kamelie erste junge Triebe zeigt und beginnen Sie dann mit dem Düngen. In dieser Zeit des Wachstums werden auch die Blüten für das kommende Jahr angesetzt. Damit die jungen Triebe und Knospen allerdings rechtzeitig ausreifen, sollten Sie nicht länger als bis Mitte Juli düngen.

Der richtige Dünger: Womit sollte man Kamelien düngen?

Da Kamelien mit ihrer Blütenpracht eine große Menge an Biomasse aufbauen müssen, benötigen sie viel Stickstoff. Handelsüblicher Rhododendrendünger ist hier bestens geeignet. Dieser besitzt viel Stickstoff und verhältnismäßig wenig Phosphat, welches in zu hoher Dosis für Kamelien schnell schädlich wirkt. Doch es ist egal, ob der Dünger nun Rhododendrondünger heißt oder nicht, denn auf den Inhalt kommt es an. Achten Sie darauf, dass das die Zusammensetzung des Düngers folgendem Verhältnis nahekommt: Stickstoff (N) 3: Phosphor (P) 1: Kalium (K) 2.

Zweig der Kamelie mit Blüten
Um ihre ganze Schönheit zu entfalten brauchen Kamelien einiges an Nährstoffen [Foto: Julia Kuleshova/ Shutterstock.com]

Egal welchen Dünger Sie wählen, sollten die empfindlichen Pflanzen keinesfalls überdüngt werden. Zwar ist der Zeitraum der Düngung zwischen Mai und Ende Juli nur kurz, doch eine Überdüngung kann zu starken Schäden an der Pflanze führen. Außerdem neigen Kamelien dann dazu, unschöne lange Triebe zu bilden und ihre Krankheitsanfälligkeit steigt.

Kamelie vornehmlich organisch düngen: Ausbringungsempfehlung

Kamelien lassen sich hervorragend organisch Düngen. Dies minimiert auch die Gefahr der Überdüngung, da die Nährstoffe aus organischem Material langsam und eher nach und nach abgegeben werden. Bestens geeignet sind vornehmlich organische Dünger wie unser Plantura Bio-Universaldünger mit einem NPK-Verhältnis von 6:3:4. Diesen Dünger sollten Sie gleich zu Beginn des Austriebes ausbringen. Alternativ eignen sich vor allem für Kamelien im Topf spezielle Flüssigdünger, wie beispielsweise unser Bio-Hortensien- & Rhododendrondünger mit einem NK- Verhältnis von 3:5. Das zusätzliche Eisen beugt mögliche Mangelerscheinungen der Kamelie vor.

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Mit Mist sollten Sie bei der Kamelie prinzipiell vorsichtig sein, da dieser deutlich mehr Kalium als Stickstoff beinhaltet. Kamelien benötigen aber insbesondere Stickstoff, während andere Nährstoffe in zu hohen Mengen schaden. Besser geeignet ist deshalb Komposterde. Diese können Sie zu Beginn des Austriebes in den Boden einarbeiten.

Kamelie mit vielen rosa Blüten
Mit der richtigen Pflege klappt’s: Diese Kamelie bei Dresden ist schon über zweihundert Jahre alt und trägt trotzdem noch reichlich Blüten [Foto: xantolus/ Shutterstock.com]

Da Kamelien es gerne sauer haben, können Sie ihnen zusätzlich zum vornehmlich organischen Dünger etwas Blätterkompost verabreichen. Alternativ können Sie auch das Herbstlaub anderer Bäume direkt als Mulchschicht unter den Baum legen. Das säuert nicht nur den Boden an, sondern schützt im Winter auch noch vor Kälte. Aber Achtung: Das Laub von Walnussbäumen ist nicht geeignet, da es für viele andere Pflanzen wie auch für die Kamelie giftige Stoffe enthält.

Kamelie mineralisch düngen

Bei der Düngung mit mineralischen Düngemitteln ist bei Kamelien Vorsicht geboten. Die Pflanzen reagieren empfindlich auf zu hohe Konzentrationen an Nährsalzen. Wichtig ist also ein dem Nährstoffverhältnis 3:1:2 nahekommendes Düngemittel. Andernfalls drohen Blattnekrosen und auf Dauer ein Absterben der Pflanze. Greifen Sie also besser zu Rhododendren-Düngemittel. Um Überdüngung zu vermeiden, sollten Sie die für Rhododendren angegebene Menge halbieren.

Kamelie mit Hausmitteln düngen

Wachsende Beliebtheit unter Pflanzenfreunden und Hobbygärtnern erfährt derzeit der Kaffeesatz als Dünger und das vollkommen zu Recht. Er fällt kostenlos in beinahe jedem Haushalt an und hat hervorragende Düngeeigenschaften. Sind Sie kein Kaffeetrinker, so können Sie einfach in einem Café anfragen. Das Nährstoffverhältnis von Kaffeesatz ist gut für Kamelien geeignet. Zusätzlich wirkt Kaffeesatz ansäuernd auf den Boden, was den Kamelien zugutekommt. Beachten sollten Sie allerdings, dass Sie Kaffeesatz nicht in rauen Mengen düngen sollten, obwohl der Nährstoffgehalt im Allgemeinen nicht sonderlich hoch ist. Der Anteil an Stickstoff beträgt gerade einmal 2 %. Aus diesem Grund sollten Sie nicht nur auf Kaffeesatz setzen, sondern ihn eher als Ergänzung sehen. So können Sie Dünger einsparen und stellen gleichzeitig sicher, dass der pH-Wert nicht zu sehr ansteigt.

Kaffeesatz in einer Schüssel mit Löffel
Kaffeesatz eignet sich wunderbar als Dünger [Foto: Nor Gal/Shutterstock.com]

Kamelie düngen im Überblick:

  • Düngezeitraum zwischen Beginn des Austriebes nach der Blüte bis Ende Juli
  • Dünger mit einem NPK-Verhältnis nahe 3:1:2
  • Vornehmlich organischer Dünger wie unser Plantura Bio-Universaldünger
  • Organischer Dünger: Kompost, Rhododendrendünger
  • Mineralischer Dünger: Rhododendrendünger in halbierter Menge
  • Saures Milieu: Physiologisch saurer Dünger, Blattkompost oder Herbstlaub, Kaffeesatz

Damit Ihre Kamelie Ihre Wuchsform behält, lohnt es sich, sie von Zeit zu Zeit zu schneiden. Wann und wie Sie dies tun sollten, erfahren Sie in unserem Spezial-Artikel zum Thema Kamelien schneiden.