Kaffeesatz als Dünger: Verwendung & Vorteile des Hausmittels

Kathi
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Ich studiere Phytomedizin in Wien und bin auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen. Die Vielfalt der Natur begleitet mich also schon mein ganzes Leben: Angefangen im großen Gemüsegarten bis hin zu unseren Weideflächen. Besonders haben es mir Themen rund um den Pflanzenschutz angetan.

Lieblingsobst: Erdbeere
Lieblingsgemüse: Tomate

Kaffeesatz ist ein beliebtes Hausmittel, um Orchideen, Rosen und Co. zu düngen. Wir zeigen, warum Kaffee Ihren Pflanzen gut tut und wie man ihn anwendet.

Kaffeesatz wird mit einem Löffel in eine Topfpflanze gegeben
Kaffeesatz ist ein hervorragender Dünger für viele Pflanzen [Foto: Monthira/ Shutterstock.com]

Viele von uns kommen ohne ihren Morgenkaffee gar nicht richtig auf Touren. Aber haben Sie sich schon einmal gedacht, dass man den anfallenden Kaffeesatz auch noch verwenden könnte, um seinen Pflanzen einen Energiestoß zu gönnen? Wir zeigen Ihnen, was noch alles in Ihrem Kaffeesatz steckt und wie er uns im Garten unterstützen kann.

Jeder Deutsche trinkt im Schnitt 165 Liter Kaffee im Jahr – da fällt reichlich Kaffeesatz an. Der Kaffeesatz ist dabei die Substanz, die im Filter nach der Kaffeezubereitung übrig bleibt. Es gibt unterschiedlichste Verwendungen für Kaffeesatz, die meisten aber werfen ihn einfach in den Müll und lassen sich damit so einiges entgehen. Kaffeesatz kann nämlich zur Bekämpfung von Schädlingen wie Trauermücken eingesetzt oder als Kompostzusatz verwendet werden.

Eigenschaften von Kaffeesatz

Kaffeesatz hat viele unterschiedliche Inhaltsstoffe, die wir nutzen können. Außer Stickstoff, Phosphor und Kalium enthält er zudem noch Gerbsäuren, Antioxidantien und Spuren von Koffein. Grundsätzlich verbleiben im Kaffeefilter im Durchschnitt 2 % Stickstoff, 0,4 % Phosphor und 0,8 % Kalium.

Da der Kaffeesatz leicht sauer ist (sein pH-Wert liegt bei rund 6,5), eignet er sich besonders für Pflanzen, die saure Böden bevorzugen. Dazu gehören zum Beispiel Zitrusgewächse (Citrus). Mehr zur Düngung von Zitrusgewächsen wie beispielsweise Zitronenbäumen erfahren Sie hier.

Zitronenbäume mit gelben Zitronen
Der leicht saure pH-Wert von Kaffeesatz ist optimal für Zitrusgewächse [Foto: blue caterpillar/ Shutterstock.com]

Vorteile von Kaffeesatz als Dünger

Natürlich liegt einer der größten Vorteile von Kaffeesatz als Dünger darin, dass er quasi von alleine in jedem Haushalt anfällt und nicht extra gekauft werden muss. Das erspart Ihnen den Weg zum Baumarkt und Sie können auf diese Weise ein Abfallprodukt wiederverwenden. Kaffeesatz wirkt auch anziehend auf Regenwürmer. Dies ist ein großer Vorteil, denn Regenwürmer lockern den Boden auf und sorgen für eine krümelige Struktur des Bodens. Sie helfen außerdem beim Zersetzen von organischen Materialien im Boden.

Eine abstoßende Wirkung hat Kaffeesatz jedoch auf Schädlinge wie Schnecken oder auch Ameisen. Diese kleinen Plagegeister können den Kaffeegeruch sowie das Koffein nicht leiden und werden daher die Bereiche, die damit gedüngt werden, meiden.

Die Vorteile von Kaffeesatz als Dünger sind also folgende:

  • Fällt im Haushalt an
  • Ist (prinzipiell) kostenlos
  • Leicht saurer pH-Wert
  • Zieht Regenwürmer an
  • Wirkt abstoßend auf Schnecken und Ameisen

Für welche Pflanzen eignet sich Kaffeesatz als Dünger?

Besonders zu beachten bei der Verwendung von Kaffeesatz als Dünger ist, dass er nicht schimmelig wird. Trocknen Sie also den Kaffeesatz gründlich. Eine Schimmelgefahr besteht vor allem bei Kaffeevollautomaten, bei denen der Kaffeesatz für längere Zeit in einem Behälter gesammelt wird. Aber egal, was für eine Kaffeemaschine Sie besitzen, trocknen Sie den Kaffeesatz grundsätzlich vor der Verwendung als Dünger, um die Schimmelgefahr zu senken. Dafür breiten Sie den feuchten Kaffeesatz einfach flach aus – zum Beispiel auf einem Backblech – und lassen ihn dort trocknen.

Kaffeesatz Topfpflanze
Vor der Verwendung als Dünger sollte der Kaffeesatz gründlich getrocknet werden [Foto: Monthira/ Shutterstock.com]

Zur Anwendung sollten Sie den getrockneten Kaffeesatz aber nicht nur über die Erde streuen, sondern vielmehr in die Erde einarbeiten. So kann er besser zersetzt werden und die Nährstoffe dort freisetzen, wo sie gebraucht werden. Sie sollten es aber mit einer Kaffeesatz-Düngung nicht übertreiben.

Gartenpflanzen mit Kaffeesatz düngen

Im Freiland kann man bis zu vier Mal im Jahr mit Kaffeesatz düngen. Eine Überdüngung mit Kaffeesatz ist praktisch nicht möglich. Arbeiten Sie die Substanz am besten einfach ein wenig in die Erde ein. Sie können den getrockneten Kaffeesatz aber auch einfach mit Blumenerde mischen und Ihre Pflanzen in diese Erde setzen. Dafür reicht es schon, den Inhalt eines Kaffeefilters (ungefähr 30 g Kaffeesatz) mit der Blumenerde in einem 10-Liter-Sack zu vermischen. So wird die Erde nicht zu sehr aufgesäuert. Sie können den Kaffeesatz zudem einfach auf den Kompost geben und ihn dort verrotten lassen. Dort wirkt er positiv auf die Kompostierung ein und liefert auch noch Nährstoffe. Diese Methode ist äußerst effektiv, denn der Kaffeesatz lockt Regenwürmer an, die bei der Kompostierung helfen. Auf diese Weise erhalten Sie einen optimalen organischen Dünger.

Bei der Dosierung ist es natürlich auch von Vorteil, wenn Sie selbst Versuche anstellen und zu Beginn mit geringen Mengen beginnen. Der Bedarf der Pflanzen und auch deren Empfindlichkeit sind oftmals sehr unterschiedlich.

Zimmerpflanzen mit Kaffeesatz düngen

Bei Zimmerpflanzen genügt es, wenn man einmal im Winter und einmal im Frühjahr damit düngt. Dafür reichen ein bis zwei volle Teelöffel pro Pflanze, was ungefähr 4 bis 8 g Kaffeesatz pro Pflanze entspricht. Seien Sie aber vorsichtig, denn der pH-Wert im Topf sinkt durch diese Gabe und einige unserer Zimmerpflanzen könnten dies übelnehmen. Vergessen Sie nicht, im Anschluss Ihre Zimmerpflanzen regelmäßig umzutopfen und sie mit frischem Substrat zu versorgen.

Kaktus wird mit Kaffeesatz gedüngt
Auch Zimmerpflanzen können Sie mit Kaffeesatz düngen [Foto: Monthira/ Shutterstock.com]

Sie können den Kaffeesatz oder übrig gebliebenen Kaffee weiterhin mit Wasser mischen und Ihre Zimmerpflanzen damit gießen. Mischen Sie dazu zum Beispiel alten Kaffee und das Gießwasser im Verhältnis 1:1 und gießen Sie damit Ihre Pflanzen. Achten Sie dabei aber darauf, nicht die Blätter, sondern einfach rundum die Pflanzenbasis zu gießen. Damit erledigen Sie das Gießen und Düngen in einem Schritt.

Kaffeesatz als Blumendünger

Spricht man von Blumen, sind in der Regel einjährige Sommerblumen gemeint. Diese blühen üppig und haben meist einen hohen Nährstoffbedarf. Weil Kaffeesatz nur geringe Nährstoffmengen enthält, ist die Düngung der Blumen damit zwar nicht schädlich, doch auf keinen Fall ausreichend. Die große Menge organischen Materials und die enthaltenen Gerbsäuren hemmen zusätzlich eine schnelle Freisetzung der enthaltenen Nährstoffe. So könnten unsere hungrigen Sommerblumen bei einer zu großzügigen Kaffeesatz-Gabe sogar in eine Mangelernährung abrutschen.

Dennoch können die Schönheiten vom Kaffeesatz profitieren: Gemeinsam mit einem kräftigen Blumendünger – wie zum Beispiel unseren Plantura Bio-Blumendünger – setzen Bodenorganismen den schwer verdaulichen Kaffeesatz um. Dabei kann wertvoller Humus entstehen. Dieser verbessert die Bodeneigenschaften, was den häufig etwas verwöhnten Sommerblumen sehr gelegen kommt. Mischen Sie hierzu Kaffeesatz und Blumendünger in einem Verhältnis von 3:1. Eine gute Alternative zu diesem Verfahren ist die Kompostierung des Kaffeesatzes gemeinsam mit nährstoffreicheren Abfällen. Anschließend können Sie den Kompost zur Düngung Ihrer Sommerblumen verwenden.

Orchidee im Topf wird gegossen
Nach dem Düngen mit Kaffeesatz muss die Orchidee gut gegossen werden [Foto: Stanislav71/ Shutterstock.com]
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Kaffeesatz als Dünger für Orchideen

Die wunderschönen Orchideen (Orchidaceae) profitieren ebenso von Kaffeesatz als Dünger – jedoch nur, wenn sie in Orchideensubstrat gepflanzt sind. Wenn Ihre Orchideen in einer Hydrokultur wachsen, ist die Düngung mit Kaffeesatz leider nicht möglich. Angewendet wird der Kaffeesatz bei Orchideen ganz einfach: Sie verteilen den Kaffeesatz an der Oberfläche und gießen die Orchideen dann einfach. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass man etwas Kaffeesatz mit der Erde vermengt. Seien Sie aber vorsichtig, nicht zu viel Kaffeesatz zu verwenden, denn Orchideen sind äußerst empfindliche Zimmerpflanzen. Hier sollten Sie zuerst ausprobieren und beobachten, was passiert. Geben Sie einfach eine kleine Menge Kaffeesatz zu den Orchideen und behalten Sie die Pflanze im Blick. Verändert sich die Pflanze schließlich negativ, dann lassen Sie besser die Finger von diesem Dünger für Ihre Orchideen. Mehr über die richtige Pflege von Orchideen erfahren Sie hier.

Kaffeesatz als Dünger für Rosen

Rosen (Rosa) erfreuen unser Auge mit ihren wunderbaren Blüten. Doch die Königin der Blumen benötigt viele Nährstoffe, schließlich gehört sie zu den Starkzehrern. Um Ihren Rosen einen Energiestoß zu verpassen, können Sie einmal im Monat ungefähr eine halbe Tasse voll Kaffeesatz rund um Ihre Rosen verteilen und leicht in die Erde einarbeiten. Dies können Sie bis Ende Juni machen, danach aber sollten Rosen nicht mehr gedüngt werden. Sie können Kaffeesatz bedenkenlos als Alternative oder als Ergänzung zu Ihrer gewohnten Rosendüngung verwenden und sich anschließend über die großartige Wirkung freuen. Jedoch sind im Kaffeesatz meistens zu wenig Nährstoffe enthalten, um Ihre Rosen ausschließlich damit zu düngen.

Kaffeesatz als Dünger für Hortensien

Hortensien (Hydrangea) sollen idealerweise buschig und reichlich blühen. Dies funktioniert aber nur, wenn sie ordentlich mit Nährstoffen versorgt werden. Schließlich stellen sie hohe Ansprüche an den Boden. Daher eignet sich Kaffeesatz optimal als ergänzende Düngung für Hortensien, denn diese bevorzugen einen sauren Boden – Kaffeesatz ist leicht sauer.

Hortensien im Garten
Der leicht saure Kaffeesatz eignet sich optimal zur Düngung von Hortensien [Foto: Mariola Anna S/ Shutterstock.com]

Außerdem enthält er viele Mineralstoffe und unterstützt die Hortensien optimal in ihrem Wachstum. Kaffeesatz allein reicht aber nicht aus, um Hortensien zu düngen, denn dafür sind die Nährstoffgehalte letztlich zu niedrig. Jedoch stellt er eine ideale Ergänzung zu ihrer herkömmlichen Hortensien-Düngung dar. Streuen Sie den Kaffeesatz aber nicht nur um die Hortensien auf den Boden aus, sondern arbeiten Sie ihn in die Erde ein, damit er seine ganze Wirkung entfalten kann. Eine dicke Schicht aus Kaffeesatz kann an der Oberfläche rasch eine wasserundurchlässige Schicht bilden, was natürlich nicht erwünscht ist. Wenn Sie mehr über die Düngung und Pflege von Hortensien erfahren möchten, finden Sie weitere Informationen in unserem Spezial-Artikel.

Kaffeesatz als Dünger für Tomaten

Auch Tomaten (Solanum lycopersicum) können mit Kaffeesatz gedüngt werden. Jedoch sind sie stark zehrende Gemüsepflanzen und benötigen deshalb viele Nährstoffe. Kaffeesatz ist sicherlich ein effektiver Dünger für Tomaten, leider aber nicht ausreichend. Sie sollten daher den Kaffeesatz nur zusätzlich zu einem optimalen Tomatendünger verwenden. Hierfür eignet sich zum Beispiel unser Plantura Bio-Tomatendünger perfekt. Dieser versorgt Ihre Tomatenpflanzen mit den nötigen Nährstoffen und besteht dabei aus rein pflanzlichen Komponenten. Für Tomaten im Topf, ist jedoch der flüssige Plantura Bio-Tomaten- & Gemüsedünger besser geeignet, da die Einarbeitung eines Granulatdünger die Pflanzen unter Stress setzen würde.

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Kaffeesatz als organische Düngeergänzung

Kaffeesatz enthält wichtige Nährstoffe und bietet eine optimale Düngeergänzung, um Ihre Pflanzen mit Nährstoffen zu versorgen. Jedoch ist der Gehalt an Nährstoffen im Kaffeesatz zu gering, als dass man nur mit Kaffeesatz allein düngen könnte. Eine weitere Möglichkeit stellt der Einsatz von Kaffeesatz als Ergänzung zu einem anderen Dünger dar – wie zum Beispiel zu unseren Plantura Bio-Dünger. Damit erhalten Sie eine optimale, abgerundete Nährstoffversorgung in Ihrem Garten.

Immer mehr Hobby-Gärtner setzen auf vegane Produkte in Ihrem Garten – unter anderem auch bei Düngern. Hier erfahren Sie alles über die Vorteile von veganen Düngern.

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