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Thuja: Pflege, Giftigkeit & Vermehrung

Rika
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Thuja, eine Gattung von immergrünen Sträuchern und Bäumen, ist aufgrund ihrer häufigen Verwendung als Hecke und Sichtschutz weit verbreitet und beliebt.

Lebensbaum als Hecke
Lebensbäume bieten als Hecke ganzjährig Sichtschutz [Foto: Riepina Vladyslava/ Shutterstock.com]

Die Gattung der Lebensbäume (Thuja) umfasst insgesamt fünf Arten. Diese gehören zur Familie der Zypressen (Cupressaceae) und der Ordnung der Kiefernartigen (Pinales). Lebensbäume überzeugen durch ihre robuste, immergrüne Natur als Hecken und Sichtschutz. In diesem Artikel zeigen wir wichtige Aspekte, die in Pflege, Giftigkeit und der Vermehrung zu beachten sind.

Thuja: Herkunft und Eigenschaften

Zwei der Thuja-Arten sind in Nordamerika beheimatet, während drei in Ostasien vorkommen. Insbesondere der Abendländische Lebensbaum (Thuja occidentalis) und der Riesen-Lebensbaum (Thuja plicata) sind als beliebte Gartengehölze bekannt. In Europa findet man häufig den Abendländischen Lebensbaum als Heckenpflanze. Diese Art ist in Ostkanada und im nordöstlichen Teil der USA beheimatet. Thuja-Arten wachsen entweder als immergrüne Sträucher oder Bäume und können am Naturstandort in der Regel Höhen von bis zu 50 m erreichen. Die Kulturformen erreichen hierzulande Höhen von bis zu 20 m. Lebensbäume wachsen kegelförmig oder säulenförmig und besitzen eine rotbraune Rinde. Ihre Zweige sind in fächerförmigen, flachen Büscheln angeordnet. Die Blätter sind schuppenartig und 1 bis 10 mm lang. Thuja-Arten sind einhäusig, das heißt, sie tragen sowohl weibliche als auch männliche Blütenstände an derselben Pflanze. Im April und Mai zeigen sich diese. Die männlichen Blütenstände sind klein und unauffällig und befinden sich an den Spitzen der Zweige. Die anfangs ebenso unscheinbaren weiblichen Blütenstände bilden später etwa 1 cm lange Zapfen, die lederartige Schuppen tragen, von denen jede 1 bis 2 Samen enthält. Ätherische Öle verleihen der Thuja beim Zerreiben der Blätter einen intensiven Geruch.

Samen der Thuja am Baum
Lebensbäume bilden kleine, braune Zapfen aus [Foto: Marinodenisenko/ Shutterstock.com]

Thuja-Pflege: Das ist zu beachten

Eine sorgfältige Pflege der Thuja ist entscheidend, um sicherzustellen, dass diese immergrünen Sträucher und Bäume gesund und prächtig gedeihen. Um die Form der schnell wachsenden Thuja zu erhalten, sollte man die Thuja schneiden. Idealerweise wird dies im Sommer durchgeführt, wenn sich die Pflanzen im Wachstum befinden. Ein einziger Schnitt reicht normalerweise aus, aber bei Bedarf kann auch ein zweiter Schnitt erfolgen. Damit die Thuja auch ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird, sollte man die Thuja düngen. Bei einem Langzeitdünger reicht eine einmalige Düngung im März oder April aus. Besonders in der Heckenpflanzung ist eine ausreichende Düngung der Thuja von Bedeutung. Denn hier konkurrieren die Wurzeln um die im Boden vorhandenen Nährstoffe.

Lebensbaum gießen

Grundsätzlich reagieren Lebensbäume empfindlich auf Bodentrockenheit und bekommen so schnell braune Triebe. Insbesondere in den ersten drei Jahren sollte die Thuja daher ausreichend mit Wasser versorgt werden. Sobald die Lebensbäume gut verwurzelt sind und ihre Wurzeln in tiefere Bodenschichten vordringen, können sie sich in der Regel gut mit Wasser versorgen. Besonders während trockener Perioden brauchen sie trotzdem regelmäßige Bewässerung. Stehen die Lebensbäume in Töpfen, sollte häufiger gewässert werden, da die Erde in Töpfen schneller austrocknen kann. Während des Sommers sollte hier gegebenenfalls sogar täglich gegossen werden. Im Frühling und Herbst genügt in der Regel eine Bewässerung ein- bis zweimal pro Woche. Ob im Kübel oder im Boden, die Bewässerung sollte nicht in den heißen Mittagsstunden erfolgen. Auch sollte das Wasser nicht über die Blätter gegossen werden, sondern direkt auf die Erde, um das Risiko von Pilzkrankheiten zu minimieren und die Verdunstung zu reduzieren.

Thuja wird gegossen
Die Bewässerung sollte bodennah erfolgen [Foto: Savanevich Viktar/ Shutterstock.com]

Häufige Thuja-Krankheiten und -Schädlinge

Die schöne Thuja ist leider anfällig für verschiedene Pilzkrankheiten. Unter diesen ist der Pilz Kabatina thujae besonders gefürchtet, der zum Trieb- oder Zweigsterben führt. Die Anzeichen eines Befalls sind schwarze Sporenlager auf den im Frühjahr verbräunten Triebspitzen oder Zweigen. Klare Abgrenzungen zwischen gesunden und infizierten Stellen sind hierbei erkennbar. Ein weiterer aggressiver Pilz ist Didymascella thujina, der die Schuppenbräune verursacht. Vor allem junge Thuja-Pflanzen leiden unter diesem Befall. Er äußert sich durch das Auftreten brauner, einzelner Schuppenblätter an den unteren Zweigen. In beiden Fällen sollten die infizierten Pflanzenteile sorgfältig abgeschnitten werden. Die Pilzkrankheiten werden am Besten durch einen optimalen Standort vorgebeugt. Die Wurzel- und Stängelfäule, hervorgerufen durch Phytophthora cinnamomi, führt zum Absterben großer Zweige oder sogar ganzer Lebensbäume. Staunässe begünstigt diesen Pilzbefall maßgeblich. Auch Pythium ultimum kann die Wurzeln der Thuja befallen und so zur Wurzelfäule führen. Diese Pilzart befindet sich im Boden und attackiert die Wurzeln, besonders unter Bedingungen von Staunässe. Da Staunässe ein Hauptfaktor für Wurzelfäule ist, sollte auf einen lockeren Boden bei der Pflanzung geachtet werden. Zusätzlich gilt es, eine übermäßige Bewässerung zu vermeiden.

Auch Schädlinge können die Thuja belasten. Ein Befall mit der Thuja- Miniermotte (Argyresthia thuiella) zeigt sich zunächst durch vergilbte Triebspitzen. Sie legt ihre Eier im Juni und Juli in die Triebspitzen. Die daraus schlüpfenden Raupen fressen die Blätter von innen auf, was zur Verfärbung der Blätter führt, die dann braun werden und letztendlich absterben. Durch häufiges Abschneiden der vergilbten Triebe kann der Befall schon deutlich eingegrenzt werden. Die Gattung Phloeosinus des Borkenkäfers (Scolytinae), eine Unterfamilie der Rüsselkäfer (Curculionidae), befällt Thujen und zeigt sich durch einzelne vertrocknete Zweige. Sie treten insbesondere nach extremen Trockenjahren auf. Die Larven des Borkenkäfers höhlen die Triebe der Thuja aus, was zum braun werden und Abknicken führt. Auch hier hilft es, befallene Pflanzenteile abzuschneiden und gegebenenfalls bei starkem Befall die gesamte Pflanze zu entfernen.

Thuja-Miniermotte auf Thuja
Die Ausbreitung der Thuja-Miniermotte wird durch regelmäßiges Abschneiden der befallenen Triebe eingedämmt [Foto: PHOTO FUN/ Shutterstock.com]

Thuja-Hecke wird braun: Daran kann es liegen

  • Krankheiten: Pilze wie Kabatina thujae, Didymascella thujina und Phytophthora cinnamomi führen zum braun werden der Hecke.
  • Schädlinge: Braune Stellen werden durch Schädlinge wie die Thuja-Miniermotte, Borkenkäfer der Gattung Phloeosinus, Spinnmilben (Tetranychidae) oder dem grünen Wacholder-Prachtkäfer (Palmar festiva) ausgelöst.
  • Verbrennungen: Verbrennungen durch Sonneneinstrahlung können vermieden werden, indem man einen optimalen Standort aussucht, um die Thuja zu pflanzen.
  • Überdüngung: Eine Überdüngung kann vermieden werden, indem Düngemittel gemäß den Anweisungen des Herstellers und in angemessenen Mengen angewendet werden. Eine gründliche Bewässerung nach dem Düngen kann auch dazu beitragen, überschüssige Nährstoffe auszuspülen.
  • Saurer Boden: Die Ursache ist oft ein zu hoher Gehalt an Mangan im Boden. Um sicherzustellen, dass das die Ursache ist, sollte man zunächst den pH-Wert des Bodens bestimmen. Durch die Zugabe von Kalk kann ein saurer Boden behoben werden.
  • Wassermangel: Eine regelmäßige Bewässerung, insbesondere während trockener Perioden, ist entscheidend, um Wassermangel zu vermeiden. Mulchen kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.
  • Winterfärbung: Die Winterfärbung ist ein natürlicher Prozess, bei dem die Thuja-Hecke aufgrund von Kälte ihre Farbe verändert. Normalerweise erholt sich die Hecke im Frühling von selbst, ohne zusätzliche Maßnahmen.
  • Salzschäden durch Streusalz: Streusalzschäden zeigen sich bei Pflanzen in Straßennähe und äußern sich durch braune Zweigspitzen an bodennahen Blättern. Durch starke Bewässerung wird das Salz in tiefere Bodenschichten gebracht.
Thujahecke wird braun
Viele verschiedene Gründe führen zum Braunwerden der Lebensbäume [Foto: Ahanov Michael/ Shutterstock.com]

Thuja vermehren

Lebensbäume können entweder durch Samen oder Stecklinge vermehrt werden, wobei die Vermehrung über Samen aufgrund ihrer langen Keimdauer weniger üblich ist. Bei der Vermehrung durch Stecklinge wird zunächst eine gesunde und kräftige Mutterpflanze ausgewählt. Es werden halbverholzte Zweige verwendet, also zweijährige Triebe, die früh am Morgen im Spätsommer geschnitten werden. Aus den Seitentrieben des Zweigs werden die Stecklinge gewonnen. Die Seitentriebe mit einer Länge von 10 bis 15 cm werden von dem Zweig abgerissen. Das fördert die Wurzelbildung. Ein Teil der überstehenden Rindenzunge wird abgeschnitten, sodass noch etwa ein halber cm übersteht. Etwa ein Drittel bis die Hälfte der Blätter wird von der Rissstelle aus entfernt. Zur Verringerung der Verdunstung können die Blätter auch noch eingekürzt werden. Die Stecklinge werden dann zwei bis drei cm tief in Töpfe eingepflanzt und an einem Ort mit indirektem Sonnenlicht platziert. Die Erde sollte stets feucht gehalten werden, um optimale Bedingungen für das Wurzeln zu gewährleisten. Dabei kann das Überstülpen mit einer Plastiktüte helfen. Ins Freiland dürfen die Thujen dann im kommenden Frühjahr gepflanzt werden.

Samen und Zapfen der Thuja
Für die Vermehrung können Samen oder Stecklinge verwendet werden [Foto: Bankiras/ Shutterstock.com]

Ist der Lebensbaum winterhart?

Die Winterhärte von Thuja variiert, abhängig von der spezifischen Thuja-Art und -Sorte. Dies liegt teilweise daran, dass zwei Arten von Thuja in Nordamerika beheimatet sind, während drei weitere Arten in Ostasien beheimatet sind. Insgesamt sind Thuja-Pflanzen in der Regel relativ winterhart und können in vielen gemäßigten bis kalten Klimazonen gedeihen. Zum Beispiel kann der Abendländische Lebensbaum ‘Smaragd’ Temperaturen von bis zu -26 °C standhalten, während die Sorte ‘Brabant’ Temperaturen bis zu -28 °C aushält. Ebenso sind Sorten des Riesen-Lebensbaums, wie zum Beispiel ‘Martin’ oder ‘Atrovirens’, bis zu -28 °C winterhart. Im Winter sind es oft nicht die extremen Temperaturen, die dem Lebensbaum zu schaffen machen, sondern vielmehr Trockenheit, Wind oder Schnee und Eis. Im Winter ist es daher ratsam, den Lebensbaum sorgfältig zu wässern, um ihn vor Trockenheit bei Frost, auch als Frosttrocknis bekannt, zu schützen. Junge und frisch gepflanzte Lebensbäume können mithilfe von Gartenvlies oder Plastikfolie vor Wind geschützt werden.

Thuja im Winter
Lebensbäume sind in der Regel ausreichend winterhart [Foto: Skoles/ Shutterstock.com]

Ist die Thuja giftig?

Das Zerreiben der Blätter des Lebensbaumes zwischen den Fingern setzt einen intensiven Duft frei, der auf die enthaltenen ätherischen Öle zurückzuführen ist. Empfindliche Personen können durch den Kontakt mit dem Pflanzensaft Hautreizungen oder allergische Reaktionen zeigen. Darüber hinaus kann der Verzehr der Thuja zu ernsthaften Vergiftungserscheinungen führen, darunter Erbrechen, Krämpfe und Leberschäden. Sowohl für Menschen als auch für Tiere ist die Thuja gleichermaßen giftig. Obwohl Katzen und Hunde normalerweise von der Thuja fernbleiben, kann man sich darauf nicht verlassen. Knabbern an den Zweigen kann auch hier zu Vergiftungserscheinungen führen und im schlimmsten Fall tödlich enden. Die genaue tödliche Menge ist nicht bekannt. Beim Schneiden ist es ratsam, die Hände und Arme zu schützen, um den Kontakt mit dem Pflanzensaft zu vermeiden.

Nicht nur Lebensbäume eignen sich hervorragend als Hecke. Auch immergrüne Kirschlorbeer-Hecken sind sehr beliebt. Wir zeigen, welche Kirschlorbeer-Sorten sich am besten für den Garten eignen.