Zucchini ernten, lagern & haltbar machen

Regina
Regina
Regina
Regina

Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Zucchini sind vielseitige Gemüse, die sich mit der richtigen Methode gut haltbar machen lassen. Wir geben Tipps zu Ernte und Lagerung von Zucchini sowie Rezeptvorschläge zum Einkochen und Einlegen.

erntereife Zucchini
Reifen zu viele Zucchinis auf einmal aus, ist die richtige Lagerung ein wichtiges Thema [Foto: Leptospira/ Shutterstock.com]

Der Anbau von Zucchini (Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina), auch Sommerkürbis genannt, lohnt sich in jedem Nutzgarten. Denn mit nur wenigen Pflanzen kann man den Sommer über zahlreiche schmackhafte Früchte ernten. Nährstoffreiche Böden oder Pflanzerden, wie unsere Plantura Bio-Tomaten- & Gemüseerde, fördern den Blütenansatz der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) zusätzlich. Während der laufenden Pflege der Zucchini können bereits viele junge Früchte geerntet werden. Im Hochsommer kommt es dann schnell zu einer wahren Zucchini-Schwemme. Mit der richtigen Lagerung oder Methoden zum Haltbarmachen von Zucchini können die sommerlichen Kürbisfrüchte lange Zeit genossen werden. Wir geben Ihnen Tipps für das richtige Ernten, Lagern und Verarbeiten von Zucchini.

Zucchini ernten

Zucchini lassen sich bereits früh im Sommer ab Juni ernten. Doch wie erkennt man, wann Zucchini erntereif sind? Wir geben Tipps zum richtigen Erntezeitpunkt und zur Vorgehensweise.

Wann kann man Zucchini ernten?

Zucchini können erstmals etwa 6 bis 8 Wochen nach der Pflanzung geerntet werden. Die Pflanzen bilden den Sommer über laufend neue Früchte. Die Erntezeit für Zucchini liegt daher zwischen Juni und den ersten Frösten im Herbst. Zucchini werden als junge, physiologisch unreife Früchte geerntet, denn so sind sie zart und besitzen noch keine erkennbaren Samenanlagen. Egal, ob runde, weiße oder gelbe Zucchini – bereits wenige Tage nach der Blüte können die Früchte geerntet werden. Sie sind dann je nach Sorte zwischen 15 und 25 cm lang und 200 bis 400 g schwer. Das regelmäßige Ernten fördert die weitere Blütenbildung und somit auch den Fruchtansatz. Je Pflanze ernten Sie im Laufe des Sommers etwa 20 Früchte beziehungsweise 4 bis 6 kg Zucchini. Zucchini kann man nicht zu früh ernten, denn je jünger sie sind, desto zarter, knackiger und aromatischer schmecken sie. Die ideale Tageszeit, um das zarte Gemüse zu ernten, liegt in den frühen Morgenstunden vor der sommerlichen Hitze. Der Wassergehalt ist dann am höchsten und die Früchte sind saftig.

geerntete Zucchini
Zucchinis werden als junge Früchte geerntet – dann schmecken sie am besten [Foto: vaivirga/ Shutterstock.com]

Wie erntet man Zucchini richtig?

Idealerweise schneiden Sie das Gemüse bei einer Länge von 15 bis 20 cm mit einem scharfen Messer am Stiel ab. Die Ernte von jungen Früchten erhöht zwar die Blütenproduktion, ältere und größere Exemplare lassen sich aber länger lagern.

Wichtiger Hinweis zu giftigen Zucchini: Wenn Zucchini bitter schmecken, sollten diese auf keinen Fall gegessen werden! Grund für den bitteren Geschmack ist der Stoff Cucurbitacin, welcher giftig wirkt und starke Magen-Darm-Beschwerden auslösen kann. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in unserem Artikel zu giftigen Zucchini.

Zucchiniblüten ernten

Neben den Früchten sind auch die Blüten der Zucchini eine Delikatesse. Die männlichen Blüten – zu erkennen an langen Blütenstielen und fehlendem Fruchtknoten – sind dafür besonders geeignet. Schneiden Sie die Blüten am besten direkt vor dem Öffnen ab. Anschließend können diese gefüllt und zum Backen oder Braten verwendet werden. Nutzen Sie die Zucchiniblüten unbedingt noch am Tag der Ernte, denn sie welken rasch und sind bereits am nächsten Tag nicht mehr zum Verzehr geeignet.

Zucchiniblüten
Zucchini-Blüten können frittiert, gefüllt oder gebacken werden, sind jedoch nur kurze Zeit haltbar [Foto: photocrew1/ Shutterstock.com]

Zucchini lagern

Zucchini sind empfindliche Gemüse, die sich nur bedingt lange lagern lassen. Wir geben Ihnen Tipps zu den idealen Lagerbedingungen der Sommerkürbisse.

Wie lange sind Zucchini haltbar?

Die Haltbarkeit von Zucchini hängt mit dem Alter der Früchte, der Temperatur und der Luftfeuchte zusammen. Junge Zucchini-Früchte sind nur wenige Tage lang lagerfähig, da sie durch ihre dünne Schale rasch Wasser verlieren. Das kälteempfindliche Gemüse kann bei 10 °C und einer hohen Luftfeuchte zwischen 90 und 95 % maximal eine Woche lang gelagert werden. Ältere, größere Exemplare mit einer dickeren Schale sind bei gleicher Temperatur bis zu zwei Wochen lang gut lagerfähig. Bereits geschnittene Zucchini sollten innerhalb weniger Tage rasch verbraucht werden, denn auch sie leiden unter Flüssigkeitsverlust und Mikroorganismen können sich schnell auf ihnen ansiedeln.

Zucchini im Kühlschrank aufbewahren

Zucchini sind äußerst kälteempfindlich und sollten niemals im Kühlschrank gelagert werden. Sie erleiden dort schnell Kälteschäden, verlieren den Großteil ihres Geschmacks, werden lasch und nach dem erneuten Herausholen oft matschig.

Aufbewahrung der Zucchini
Statt Zucchini im Kühlschrank aufzubewahren, sollten sie besser direkt einfroren werden [Foto: Ahanov Michael/ Shutterstock.com]

Zucchini haltbar machen

Möchte man überzählige Zucchini auch im Winter genießen, bietet sich langfristig das Einfrieren oder Verarbeiten an. Wir stellen 3 verschiedene Methoden vor, um Zucchini haltbar zu machen.

Zucchini einfrieren

Beim Einfrieren handelt es sich um eine gute Methode, rohe oder bereits gekochte Zucchini über Monate hinweg aufzubewahren. Bei einer frischen Zucchini gehen Sie dafür wie folgt vor:

  1. Schneiden Sie zunächst die Zucchini in mittelgroße Stücke.
  2. Geben Sie etwas Salz dazu, damit der Frucht ein Großteil des Wassers entzogen wird.
  3. Nach wenigen Minuten sollte das Wasser abgegossen werden. Die Stücke füllt man in eine Dose oder einen Gefrierbeutel.
  4. Im Gefrierschrank halten sich Zucchini mehrere Monate lang.

Tipp: Vorgekochte Zucchini können direkt ins Gefrierfach gestellt werden. Auch fertige Zucchini-Gerichte wie ein Gemüse-Ratatouille lassen sich im Gefrierschrank etwa 6 Monate lang aufbewahren.

Zucchini einlegen

Das Einlegen ist eine gute Methode, um größere Mengen an Zucchini für den Winter haltbar zu machen. In Salzlake, Essigsud oder Öl können Zucchini gut eingelegt werden.
Für in Essig eingelegte Zucchini werden die Zutaten Zwiebeln, Wasser, Essig, Salz, Zucker und Senfkörner benötigt. Folgendermaßen gehen Sie vor:

  1. Im ersten Schritt werden die Zucchini und Zwiebeln kleingeschnitten.
  2. Anschließend kocht man beides mit den restlichen Zutaten für einige Minuten im Topf auf.
  3. Bei der Zusammenstellung der Zutaten sind Ihnen keinerlei Grenzen gesetzt. Es sollte beim Einkochen jedoch darauf geachtet werden, dass die Zucchini nicht zu lange erhitzt werden, da sie schnell breiig werden.
  4. Zum Füllen der Gläser werden Zucchini- und Zwiebelstücke aus dem kochenden Sud genommen und abwechselnd geschichtet.
  5. Als letzter Schritt wird das Einmachglas mit der heißen Würzmischung aufgefüllt und fest verschlossen.
  6. Die optimale Lagerung der Gläser erfolgt dann an einem kühlen und dunklen Ort wie beispielsweise im Keller. Nach etwa 3 Monaten ist das Glas fertig durchgezogen und kann genossen werden.
eingelegte Zucchini
Eingelegte Zucchini halten sich sehr lange und können vielseitig verwendet werden [Foto: Bubushonok/ Shutterstock.com]

Zucchini einmachen und einkochen

Wer gerne langfristig plant, sollte über das Einmachen von Zucchini nachdenken. Dabei und beim Einkochen handelt es um denselben Prozess: Das Haltbarmachen von Gemüse oder Obst durch hohes Erhitzen. Der Unterschied zum Einlegen ist, dass das Gemüse beim Einmachen im geschlossenen Glas gekocht wird. Durch diese Behandlung lässt sich der Inhalt deutlich länger lagern. Eine Möglichkeit, um pikante Zucchini einzukochen, ist folgende:

  1. Zunächst wird die Zucchini gewaschen und in Würfel geschnitten.
  2. Nun können Sie die Würfel zusammen mit Zwiebeln, Knoblauch, Senfkörnern, Salz, Zucker und Essig gut vermischen und über Nacht ziehen lassen.
  3. Am nächsten Tag werden die Einmachgläser gründlich gereinigt und für einige Minuten mit heißem Wasser abgekocht.
  4. Die Mischung wird in die Einmachgläser gefüllt und das Gefäß fest verschlossen.
  5. Kochen Sie die Einmachgläser bei 80 °C für 20 min ein. Als Alternative zum Einkochautomaten können die Gläser in einem Wasserbad im Backofen erhitzt werden.

Durch das Einkochen lassen sich Zucchini problemlos mehrere Monate bis Jahre lang lagern.

Tipp: Eine ungewöhnliche, aber äußerst köstliche Art, Zucchini einzukochen, ist die Herstellung von Marmelade. Mischen Sie die Zucchini mit derselben Menge an Äpfeln, zerkleinern Sie beides und geben Sie Gelierzucker, Zitronensaft, Sternanis und Zimt hinzu. Die Mischung sollte über Nacht ziehen und kann am nächsten Tag aufgekocht und in sterile Gläser abgefüllt werden.

Gericht mit roher Zucchini
Rohe Zucchini kann bedenkenlos in Salaten oder als Gemüsespaghetti mit Pesto genossen werden [Foto: Natalie magic/ Shutterstock.com]

Kann man Zucchini roh essen?

Rohe Zucchini können problemlos gegessen werden. Sie besitzen einen sehr milden Geschmack, der prima gehobelt in gemischten Rohkostsalaten, in dünnen Scheiben mit etwas Kräutersalz und Olivenöl, als Gemüsespaghetti oder Gemüsestick zu Kräuterquark passt. Dabei ist es egal, um welche Sorte es sich handelt, denn man kann sowohl grüne, weiße als auch gelbe Zucchini roh essen. Sogar die Schale ist verzehrbar. Am besten schmecken ganz junge rohe Zucchini – die älteren Früchte besitzen nicht so viel Aroma und ihr Fruchtfleisch ist weniger knackig und zart.

Die Vielfalt an unterschiedlichen Formen und Farben der Sommerkürbisse ist immens. Wir stellen in unserer Übersicht gelbe, weiße und gestreifte sowie runde und kletternde Zucchini-Sorten vor.

Jetzt zur Plantura Garten-Post anmelden