Die 10 gefährlichsten Pflanzen der Welt

Frederike
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Ich habe Agrarwissenschaften studiert und bin ein richtiges Dorfkind. Zuhause habe ich einen kleinen Gemüsegarten, den ich hege und pflege, und verbringe die Zeit am liebsten draußen. Wenn ich nicht gerade im Freien bin, schreibe ich leidenschaftlich gerne. Meine Liebe gilt aber nicht nur Pflanzen und dem Schreiben, sondern auch ganz besonders der Tierwelt.

Lieblingsobst: Johannis- und Himbeeren.
Lieblingsgemüse: Schwarzwurzeln, Wirsing und Kartoffeln.

Manche noch so unscheinbare Pflanze hat es wirklich in sich. Wir stellen Ihnen die zehn gefährlichsten Pflanzen der Welt vor.

Anzeigebild so drehen, dass das Schild gerade ist
Nicht alle Pflanzen sind harmlos – von manchen geht eine tödliche Gefahr aus [Foto: Hajakely/ Shutterstock.com]

Für Gärtner gehören Pflanzen zu den schönsten Dingen auf diesen Planeten – doch nicht alle sind so liebreizend, wie sie aussehen. Tatsächlich gibt es solche, die aufgrund ihrer giftigen Inhaltsstoffe für den Menschen absolut gefährlich sein können. Manchmal reichen bereits einige Samen oder gar die bloße Berührung mit diesen Pflanzen, um gesundheitsgefährdende oder gar lebensbedrohliche Vergiftungen auszulösen.

Die gefährlichsten Pflanzen der Welt

Welche Pflanzen zu den gefährlichsten der Welt gehören und worauf man beim Umgang mit ihnen achten muss, verraten wir Ihnen im Folgenden.

10. Eibe

Robust, pflegeleicht und absolut blickdicht – Eiben (Taxus) gehören seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Heckenpflanzen und haben in vielen Gärten einen festen Platz. Auch als Formgehölz oder Zierpflanze ist die Eibe wegen ihrer ansprechenden Nadeln und den attraktiv rot gefärbten Beeren überaus beliebt. Essen sollte man die Pflanze allerdings nicht – fast alle Teile der Pflanze sind hochgiftig. Besonders die Nadeln und die Samen, welche sich in den roten Beeren verstecken, enthalten den Wirkstoff Taxin, der schon in kleinen Mengen zu Vergiftungserscheinungen führt. Erste Anzeichen einer Vergiftung mit Eibe sind Übelkeit, Kreislaufprobleme sowie Kopfschmerzen. Ab einer Dosis von etwa 50 Gramm Eibennadeln können Krampfanfälle auftreten, die bis zum Tod führen. Auch bleibende Leber- und Nierenschäden sind durch den Verzehr der Pflanze möglich.

Ein Strauch einer Eibe trägt viele rote Früchte
Die Samen in den roten Beeren enthalten giftige Wirkstoffe [Foto: Kefca/ Shutterstock.com]

9. Diptam

Mit seinen rosa Blüten und seinem krautigen Wuchs ist der Diptam (Dictamnus albus) schon ein toller Blickfang. Doch zeigt die Pflanze erst ihr wahres Potential, trauen viele ihren Augen nicht. Tatsächlich umgibt sich die Pflanze im Sommer oftmals mit kleinen blauen Flammen, die an der Blütenrispe des Diptams emporlaufen und der Pflanze auch den Namen „Brennender Busch“ eingebracht haben. Grund dafür ist die hochentzündliche Flüssigkeit Isopren, die von der Pflanze abgesondert wird. Schaden nimmt die Pflanze bei diesem Spektakel nicht – allerdings kann sie für Menschen gefährlich werden: Die Pflanze sondert phototoxische Stoffe ab, die menschliche Haut gegen Sonnenlicht sensibilisieren. Ähnlich wie beim Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum) kann eine Berührung mit der Pflanze und anschließender Sonnenschein zu schweren Verbrennungen führen, die teilweise eine sehr langwierige Heilung erfordern.

Diptam steht in voller Blüte, wobei die Blüten weiß und lila gefärbt sind.
Der hübsche Diptam ist einen Blick wert, er kann aber auch gefährlich werden [Foto: Repina Valeriya/ Shutterstock.com]

8. Paternostererbse

Mit ihren knallrot gefärbten Beeren ist die Paternostererbse (Abrus precatorius) ein wahrer Blickfang. Kein Wunder also, dass die auffällig farbigen Samen der Pflanze in vielen Gebieten traditionell zu Schmuck verarbeitet werden. Ganz ungefährlich ist das allerdings nicht – bereits das Verschlucken einer einzigen Erbse kann tödlich enden. Die Samen enthalten das hochgiftige Abrin, welches zu Koliken, Herzrasen oder Organversagen führen kann. Allerdings ist nur der Verzehr von unreifen Früchten gefährlich. Man geht davon aus, dass die widerstandsfähige Schale der Erbsen kein toxisches Abrin im Magen-Darm-Trakt freisetzt, solange sie nicht zerkaut wird. Auch Schmuck aus den Erbsen ist ungefährlich, wenn an den Ketten nicht gelutscht oder gekaut wird.

Die giftige Paternosterbeere trägt rote Früchte mit schwarzen Stellen.
Die Beeren der Paternosterbeere sind ein toller Schmuck, den man allerdings nicht in den Mund nehmen sollte [Foto: plasid/ Shutterstock.com]

7. Australische Brennnessel

Wer einmal von einer Brennnessel (Urtica) gestochen wurde, weiß, wie schmerzhaft dies sein kann. Noch etwas schlimmer kann die Begegnung mit der Australischen Brennnessel (Dendrocnide moroides) enden. Der starke Juckreiz und die brennenden Schmerzen, welche die Pflanze verursacht, dauern mehrere Tage und im Einzelfall auch mehrere Monate an. Schuld an diesen Symptomen sind die von Brennnesseln bekannten Brennhaare, die beim Kontakt mit menschlicher Haut ihre Wirkung entfalten. Bei der Australischen Brennnessel ist nicht einmal der direkte Kontakt mit der Pflanze notwendig – da die Brennhaare kontinuierlich von der Pflanze abfallen, können Symptome auch nur beim Aufenthalt in der Nähe der Pflanze auftreten. Selbst Kleidung hilft nur bedingt gegen die lästigen Haare, da diese faserbasierte Textilien durchstoßen können.

Die Australiche Brennessel hat große Blätter und zählt zu den giftigsten Pflanzen der Welt.
Der Stich der Australischen Brennnessel sorgt für langanhaltende Schmerzen [Foto: Dan Campbell/ Shutterstock.com]

6. Schwarze Tollkirsche

Wie nah Heilung und Gift beisammen liegen, beweist eindrucksvoll die Schwarze Tollkirsche (Atropa belladonna). Wie bereits ihr lateinischer Name „Belladonna“ (Schöne Dame) vermuten lässt, wurde die Pflanze im Altertum wegen ihrer pupillenvergrößernden Wirkung als Schönheitsmittel verwendet und zum Teil auch als Heilpflanze eingesetzt. Auch heute ist Atropin, der Wirkstoff der Tollkirsche, ein wichtiger Bestandteil verschiedener Medikamente. Isst man die Pflanze allerdings unbedarft, können bereits 10 bis 12 Beeren für einen Erwachsenen tödlich sein. Dabei reichen die Vergiftungserscheinungen über Mundtrockenheit und Sehstörungen bis hin zu Halluzinationen, Herzrasen oder Atemstillstand.

giftige Tollkirsche
Die Tollkirsche ist Fluch und Segen zugleich

5. Gefleckter Schierling

Aus dem Schierlingsbecher trinken – Geschichtsbewanderte haben diesen Begriff bestimmt schon einmal vernommen, schließlich soll der griechische Philosoph Sokrates an dem giftigen Trank gestorben sein. Wenige wissen dagegen, dass der bei uns einheimische Gefleckte Schierling (Conium maculatum) hinter dieser Redewendung steckt. Die zweijährige, krautige Pflanze enthält den giftigen Wirkstoff Coniin und löst bei Menschen Brennen im Rachen und Mund, Brechreiz sowie Störungen des Nervensystems bis hin zur Atemlähmung aus. Besonders gefährlich ist die Verwechslungsgefahr mit ähnlich aussehenden, jedoch essbaren Doldengewächsen wie beispielsweise Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris). In Deutschland ist der Gefleckte Schierling jedoch nur noch selten anzutreffen, da er aufgrund zahlreicher Todesfälle bei Nutztieren systematisch bekämpft wurde.

Eine Fläche mit vielen giften Schierlingen, die weiß blühen.
Der giftige Schierling ist bei uns zum Glück selten geworden [Foto: Severyn Bogdana/ Shutterstock.com]

4. Zerberusbaum

Mit einer Höhe von 15 Metern, seinem glänzenden Laub und den süßlich duftenden Blüten ist der Zerberusbaum (Cerbera odollam) eine echte Schönheit. Doch der Schein trügt – auch wenn der an den Küsten des Westpazifiks beheimatete Baum gerne als Straßenbaum genutzt wird, kann er für Menschen gefährlich werden, denn seine purpurnen Früchte sind giftig. Besonders in den Samen des Baumes befinden sich Herzglycoside, die bei Verzehr Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden und Speichelfluss auslösen. Weiterhin treten Probleme bei Herz und Atmung auf, wodurch (ohne Behandlung) nach etwa sechs Stunden der Tod eintritt. Zu trauriger Berühmtheit gelangte der Zerberusbaum als am meisten verwendete Pflanze für Suizid oder Mord, was die Begründung darin findet, dass sein Gift schnell wirkt und nur schwer nachweisbar ist. Aus diesem Grund wird er auch gerne als Selbstmordbaum bezeichnet.

Der Zerberusbaum mit dunklen und glänzenden Blättern.
Der Zerberusbaum erlangte traurige Berühmtheit – sein Gift ist für viele Tode verantwortlich [Foto: sema srinouljan/ Shutterstock.com]

3. Wunderbaum

Rizinusöl ist den meisten wohl als Heilmittel bekannt – umso schockierender ist es, dass der dazugehörige Wunderbaum (Ricinus communis), auch unter dem Namen „Rizinus“ bekannt, zu den gefährlichsten Pflanzen der Welt zählt. Die Samen des Baumes enthalten Rizin, ein Gift, das zur Verklumpung der roten Blutkörperchen und zur Hemmung der körpereigenen Proteinbiosynthese führt. Bereits der Verzehr von zwei bis vier Samen kann für einen erwachsenen Menschen tödlich sein. Erste Anzeichen einer Rizinvergiftung sind Schleimhautreizungen, Übelkeit und Erbrechen – ein Gegenmittel ist bis heute nicht bekannt.

giftiger Wunderbaum
Beim Umgang mit den Rizinussamen ist Vorsicht geboten: Sie sind hochgiftig und reizen die Haut!

2. Eisenhut

Er gilt als giftigste Pflanze Europas – der Blaue Eisenhut (Aconitum napellus) ist eine gefährliche Schönheit. Traditionell wird die Blume gerne als Zierpflanze in Bauerngärten gehalten, wo sie mit ihrer intensivblauen Farbe alle Blicke auf sich zieht. Jedoch ist der richtige Umgang mit der Pflanze essentiell, damit für ihren Besitzer keine Gefahr besteht. So sollten beim Umgang mit Eisenhut immer Handschuhe getragen werden, da bereits der Hautkontakt leichte Vergiftungserscheinungen wie Brennen und Lähmungen hervorrufen kann. Beim Verschlucken von Pflanzenteilen kann es zu Lähmungen im Mundbereich, Übelkeit, Schwindel, Herzrhythmusstörrungen oder sogar zur Atemlähmung kommen, die schließlich zum Tod führen.

Der giftige Blaue Eisenhut auf einer Wiese
Der Blaue Eisenhut gilt als giftigste Pflanze Europas [Foto: Radu Razvan/ Shutterstock.com]

1. Manchinelbaum

Es gibt wohl kaum eine heimtückischere und gefährlichere Pflanze als den Manchinelbaum (Hippomane mancinella). Die Pflanze, welche in Südamerika den passenden Namen „Manzanilla de la muerte“ (Äpfelchen des Todes) trägt, kann gleich auf mehrere Weisen für den Menschen gefährlich werden. Verführerisch sind vor allem die zahlreichen, apfelartigen Früchte des Baumes – leider sind diese absolut giftig und können bei Verzehr eine tödliche Wirkung entfalten. Wer bei Regen Schutz unter dem Manchinelbaum sucht, kann seine ebenso Gesundheit gefährden. Bei Regen sondert der Baum nämlich Milchsaft aus seinen Blättern ab, welcher nach unten tropft und auf der Haut starke Verätzungen und Blasenbildung verursacht. Und selbst wenn der Baum verbrannt wird, stellt er eine Gefahr für Menschen dar, da hierbei Gase entstehen, die zum Erblinden führen können. Nicht umsonst wird der Baum daher in seiner Heimat oft mit einem roten „X“ auf dem Stamm oder einem Warnschild gekennzeichnet.

Der giftige Manchinelbaum mit einer Frucht in hellem grün
Der Manchinelbaum gilt als gefährlichste Pflanze der Welt [Foto: Karuna Eberl/ Shutterstock.com]

Eine Liste weiterer giftiger Zierpflanzen finden Sie außerdem hier.

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