Bärlauch ernten, lagern & haltbar machen

Elisabetta
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Durch mein Studium der Agrarwissenschaften in Hohenheim konnte ich meine Begeisterung für Pflanzen vertiefen und viel faszinierendes Wissen über die Pflanzenwelt gewinnen. Meine Freizeit verbringe ich gerne in der Natur, denn dort fühle ich mich am wohlsten und komme zur Ruhe. Aus diesem Grund gedeihen auf meinem Balkon neben einer Weinrebe auch viele Sommerblumen und verschiedene Kräuter, an denen ich meine Pflanzenliebe ausleben kann.

Lieblingsobst: Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Spinat, Tomaten

Die Verwendung des Bärlauchs ist unglaublich vielfältig, denn er passt in nahezu jedes Gericht. Um den Bärlauch über das Jahr verteilt verwenden zu können, muss man wissen, wie er am besten haltbar gemacht werden kann.

Geernteter Bärlauch
Eine Handvoll Bärlauch aus den wilden Beständen darf mit Vorsicht geerntet werden [Foto: Iva Vagnerova/ Shutterstock.com]

Der Bärlauch (Allium ursinum) ist ein sehr gesundes Würzkraut, welches in der Küche vielseitig verwendet wird. Leider ist der frisch geerntete Wilde Knoblauch nicht allzu lange haltbar, aber man kann ihn auf unterschiedliche Weise lagern und seine Haltbarkeit so verlängern.

Bärlauch ernten

Am schmackhaftesten sind die Blätter, wenn sie noch jung und saftig sind. Der beste Zeitpunkt, um Bärlauch zu ernten, ist Mitte März. Die Blätter des Bärlauchs weisen hier noch eine leicht hellgrüne Farbe auf, sind saftig und voller Nährstoffe. Je länger man wartet, umso fasriger und dunkler werden die Blätter. Im April haben die Blätter oft schon einen Großteil ihres Aromas eingebüßt und einen bitteren Geschmack entwickelt, da der Bärlauch kurz vor der Blüte steht.

Bevor man seinen Bärlauch erstmalig erntet, sollte man die erste Blüte abwarten, um ein Fortbestehen des Bestandes durch Selbstaussaat zu sichern. In den folgenden Jahren kann dann die Hälfte des Bärlauchs geerntet werden, um eine stabile Vermehrung und Aufrechterhaltung des Pflanzenbestandes zu gewährleisten.

Wilden Bärlauch zu pflücken, ist nicht verboten, jedoch ist ein Rückgang der wilden Bestände zu beobachten. Beim Sammeln des Bärlauchs muss daher gewissenhaft vorgegangen werden, um die Bestände nicht zu überstrapazieren. Man darf jeweils nur eine Handvoll Blätter ernten und dabei niemals eine ganze Pflanze mitnehmen, um den Bestand zu schützen.

Eine Hand voll Bärlauch
In der Natur darf nur eine Handvoll Bärlauch geerntet werden [Foto: Iva Vagnerova/ Shutterstock.com]

Wer Bärlauch pflücken möchte, ist gut beraten, sich vor der Suche über die Beschaffenheit des Bodens zu informieren. In Wäldern, die auf kalkhaltigem Gestein wachsen, sind besonders große Mengen an Bärlauch zu erwarten. Vor allem am Fuß von Hanglagen kann man auf einen guten Fang hoffen, da hier größere Mengen an Kalk durch das herabfließende Wasser akkumuliert werden und so für einen hohen pH-Wert im Boden sorgen, was der Bärlauch liebt.

Außerdem muss beim Pflücken der wilden Bestände unbedingt darauf geachtet werden, dass keine Verwechslung mit sehr giftigen, ähnlich aussehenden Pflanzen wie Maiglöckchen (Convallaria majalis) oder der Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale) passiert. So eine Verwechslung kann einem das Leben kosten. Deshalb ist es wichtig, die charakteristischen Merkmale von Bärlauch erkennen zu können.

blühende Herbstzeitlose
Das Laub der im Herbst blühenden Herbstzeitlose kann im Frühjahr leicht mit Bärlauch verwechselt werden

Bärlauch lagern und haltbar machen

Da der Bärlauch nur in einem relativ kurzen Zeitfenster geerntet werden kann, ist es wichtig, ihn richtig zu lagern. Im Folgenden erklären wir, wie Sie den schmackhaften Bärlauch auch noch lange nach der Ernte genießen können:

  • Bärlauch frisch lagern: Im frischen Zustand lässt sich der Bärlauch leider nur einige Tage aufbewahren. Hierzu sollte er in einem feuchten Tuch eingewickelt oder einem leicht angefeuchteten Gefrierbeutel in den Kühlschrank gelegt werden.
  • Bärlauch trocknen: Sie können Ihren selbst geernteten Bärlauch getrocknet aufbewahren, jedoch gehen beim Prozess des Trocknens die charakteristischen Aromen verloren und auch die wertvollen Nährstoffe verflüchtigen sich zum Großteil. Von dieser Methode der Lagerung raten wir demnach eher ab.
  • Bärlauch einfrieren: Wenn Sie länger von Ihrer Ernte zehren wollen, sollten Sie den Bärlauch einfrieren. Dazu werden die Blätter geschnitten bzw. gehackt und in ein Gefriergefäß gegeben. Der Bärlauch kann nun direkt eingefroren werden. Zusätzlich kann man den Bärlauch mit Wasser übergießen und dann einfrieren, um eine bessere Portionierung zu erreichen.
  • Bärlauch verarbeiten: Eine weitere gute Möglichkeit, um Bärlauch haltbar zu machen, stellt die direkte Verarbeitung dar. Dies kann in Form eines leckeren Pestos oder Öls passieren.
Gefrorener Bärlauch
Bärlauch einfrieren eignet sich am besten, um die Haltbarkeit maximal zu erhöhen [Foto: Ahanov Michael/ Shutterstock.com]

Zubereitung

Der Wilde Knoblauch hat einen stolzen Anteil an wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und pflanzlichen Sekundärstoffen wie Alliin. Somit weist Bärlauch einen hohen Nährstoffgehalt auf und ist zusätzlich noch schmackhaft und verfeinert jedes Gericht in der Küche.

  • Bärlauchpesto: Hier wird das Bärlauchgrün feingehackt und mit Pinienkernen, Walnüssen oder Mandeln sowie reichlich geriebenem Parmesan vermengt. Den Brei schmeckt man beispielsweise mit einem guten Olivenöl und etwas Salz ab. Nach der Abfüllung in ein geeignetes Glas muss das Bärlauchpesto mit Öl bedeckt werden. Anderenfalls beginnt es schnell zu schimmeln. Im Kühlschrank ist das Bärlauchpesto bis zu einem Jahr haltbar.
  • Bärlauchbrot: Man kann entweder den Brotteig selber anrühren oder man greift auf eine Brotbackmischung zurück. Zu dieser wird kleingeschnittener, frischer Bärlauch hinzugegeben. Gibt man zu dem Teig etwas Butter oder Öl hinzu, kommt das Aroma des Bärlauchs am besten zur Geltung. Im Brotkasten bleibt das Bärlauchbrot ungefähr 3 bis 4 Tage lang frisch.
  • Bärlauchpizza: Besonders lecker ist eine Verwendung von Bärlauch auf einer Pizza. Hier kann man entweder gehackten, frischen Bärlauch kurz anbraten und damit die Pizza belegen oder man greift auf ein Bärlauchpesto zurück. Wem ein purer Bärlauchbelag zu viel ist, der kann auch Spinat und ganz nach Belieben Ricotta beimischen. Im Kühlschrank gelagert sollte die Pizza nach 3 bis 5 Tagen verzehrt werden.
  • Bärlauchbutter: Hierfür nimmt man eine Handvoll Bärlauch, püriert oder hackt ihn in feine Stücke und vermischt ihn mit weicher Butter. Zusätzlich können noch andere Kräuter beigemischt werden. Die Butter würzt man anschließend mit Salz und Pfeffer. Eingefroren ist die Bärlauchbutter ungefähr ein Jahr lang haltbar.
Bärlauchpesto
Bärlauchpesto ist einfach und schnell in der Zubereitung und mach den Bärlauch länger haltbar [Foto: Jiri Hera/ Shutterstock.com]

Kann Bärlauch giftig sein?

Für den Menschen ist der Bärlauch unglaublich gesund, wohingegen er für den Hund, die Katze oder das Pferd im schlimmsten Fall lebensgefährlich sein kann. Normalerweise vermeiden Tiere den Verzehr von Bärlauch, daher sind Vergiftungen sehr selten. Bärlauch enthält Schwefelverbindungen, welche bei einer hohen Dosis bei Vierbeinern zur Zerstörung von roten Blutkörperchen und damit zu einer Blutarmut führen können. Erste Anzeichen einer Vergiftung sind Erbrechen und Durchfall und man sollte schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen.

Sind Bärlauchblüten essbar?

Die Blüten von Bärlauch sind essbar und schmecken während der Blütezeit intensiv nach Knoblauch. Des Weiteren weisen die Blüten, ebenso wie die Blätter, einen hohen Anteil an gesunden Inhaltsstoffen auf. Sie eignen sich gut zum Verfeinern von Salaten oder Sandwiches.

Kann man Bärlauchblätter noch essen, wenn er blüht?

Bärlauch ist während der Blüte immer noch essbar, verliert aber an Geschmack und die Konsistenz der Blätter wird faserig. Das Aroma wandert zu dieser Zeit in die Blüten. Deshalb wird allgemein empfohlen, Bärlauch im Frühjahr zu ernten und zu konservieren. Wenn man Bärlauch im Frühjahr erntet, optimal lagert und haltbar macht, kann er noch monatelang für das Auffrischen von Speisen verwendet werden.

Bärlauch-Blüte
Die Bärlauch Blüte ist genießbar, schmeckt aber lange nicht so gut wie frische Bärlauch Blätter [Foto: jessicahyde/ Shutterstock.com]

Wie gesund ist Bärlauch?

Während viele Eigenschaften aus veralteter Medizinlehre stammen oder purer Aberglaube sind, ist die antibakterielle Wirkung von Bärlauch mittlerweile medizinisch bestätigt. Frischer Bärlauch, als Salat oder Pesto, soll außerdem Husten und Fieber lindern. Neben Vitamin C und Mineralstoffen wie Eisen und Magnesium sind Alliin und Allicin enthalten. Letzteres ist für den typischen Knoblauchgeruch verantwortlich und gilt als pharmakologisch wirksamer Stoff. Wissenswert: Entgegen der häufigen Meinung können sogar die unterirdisch wachsenden Zwiebeln verzehrt werden.

Bärlauch ist wie sein naher Verwandter, der Knoblauch (Allium sativum), gesund und ein vielseitig eingesetztes Lauchgewächs. Dabei ist er sehr einfach auch im eigenen Garten kultivierbar.

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