Hopfen-Sorten: Von bitter bis fruchtig-süß

Simon
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Ich habe Gartenbauwissenschaften studiert und bin ein richtiges Dorfkind. Ich baue Kräuter, Naschobst und Gemüse an, wobei ich ausschließlich biologische Produkte einsetze. Neben meiner Liebe zur Natur koche ich für mein Leben gern - natürlich am liebsten mit frischem Gemüse aus meinem Garten.

Lieblingsobst: Holunder und Himbeeren
Lieblingsgemüse: Schwarzkohl, Artischocken und Spargel

Bier ist nicht gleich Bier. Das liegt an der großen Geschmacksvielfalt der verschiedenen Hopfen-Sorten, denen sich eine riesige Fangemeinde widmet.

weibliche Hopfenblüten
Nur unbefruchtete weibliche Blütenstände des Hopfens sind nutzbar [Foto: John Navajo/ Shutterstock.com]

Auf dem Markt ist eine Vielzahl unterschiedlicher Sorten des echten Hopfens (Humulus lupulus) erhältlich. Jede denkbare Geschmacksrichtung scheint dabei abgedeckt zu werden. Das Spektrum der Aromen reicht von „blumig“ über „fruchtig-süß“ bis „Menthol“, die Geschmacksnote kann würzig, holzig oder erdig sein. Die große Gruppe der Hopfensorten wird in zwei Hauptgruppen unterteilt. Die Zugehörigkeit entscheidet sich nach dem Gehalt an Alphasäuren. Bitterhopfen-Sorten weisen einen Alphasäure-Gehalt von über 10 % auf. Aromahopfen-Sorten enthalten hingegen weniger als 10 % Alphasäure. Das vermindert zwar die Bitterkeit des Hopfens, resultiert aber auch in einer höheren Konzentration an ätherischen Ölen. Je nach Aromazusammensetzung tragen die ätherischen Öle der Aromahopfen-Sorten zu eigenen, speziellen Geschmacksnoten bei. Eine ganze Szene widmet sich der aromatischen Vielfalt des Hopfens. Hobbybrauer und Kleinbrauereien kreieren Bierspezialitäten, die mit überwältigend fruchtigen Aroma, die den traditionell bitteren Hopfensaft vergessen machen. Dabei scheint der Sorten- und Geschmacksreichtum ins Unendliche zu wachsen. Die im kommerziellen Anbau bedeutendsten Bitter- und Aromahopfen-Sorten nennen wir nun im Folgenden beim Namen:

Bitterhopfen-Sorten:

  • Nugget: Dieser Klassiker zeichnet sich durch einen starken Wuchs sowie hohen Zapfen-Ertrag aus. Trotz geringer Anforderungen ist diese Sorte sehr krankheitsanfällig und wird deshalb zunehmend von neuen Sorten verdrängt.
  • Target: Neben einer ausgeprägten Anspruchslosigkeit in Sachen Bodenansprüche besticht diese Sorte durch eine geringe Anfälligkeit für Echten Mehltau. Auffällig sind die schönen, geschlossenen Dolden.
  • Hallertauer Magnum: Diese Sorte mit hohem Bitterstoffgehalt zeichnet kräftiges Wachstum aus. Die großen Dolden und Blätter sind sehr zierend.
  • Northern Brewer: Diese frühreife Sorte ist zwar weniger ertragreich, beinhaltet dafür aber viele wichtige Bitterstoffe.

Aromahopfen-Sorten:

  • Hersbrucker: Eine traditionelle Sorte die durch ihr würziges Aroma mit einem insgesamt ausgesprochen guten Aroma besticht.
  • Hallertauer mittelfrüh: Diese alte Sorte ist dank ihres Aromas immer noch im Anbau beliebt. Außerdem fällt sie durch ihre großen dunkelgrünen Blätter und den insgesamt ausgesprochen ästhetischen Wuchs auf.
  • Centenniel: Diese in den USA sehr beliebte Sorte zeichnet ein Aroma, welches an Rote Beete und Beerenfrüchte erinnert, aus. Charakteristisch ist der Mix mit einer holzigen Note.
  • Citra: Diese Aromasorte mit hohem Wiedererkennungswert besticht mit ihrem vielfältigen fruchtigen Aroma. Liebhaber erkennen sie sogar noch nach dem Brauvorgang im Bier wieder.
  • Amarillo: Eine eher milde Sorte mit moderatem Aroma, aber süßer und zugleich würziger Frucht-Note.
Anbau des Hopfens
Hopfen kann an Drähten bis zu 5 m in die Höhe wachsen [Foto: UschiDaschi/ Shutterstock.com]

Als weiteres Zuchtziel für die im kommerziellen Anbau verwendeten Aroma- und Bitterhopfen-Sorten ergibt es sich, kleinwüchsigere aber dennoch ertragreiche Sorten zu schaffen. So könnte die maschinelle Bearbeitung der Kultur immens erleichtert werden.

Für private Hobbyanbauer sind für den Anbau im eigenen Garten vor allem spezielle Sondersorten von Interesse. Ihre Besonderheit sind meist Anspruchslosigkeit in Sachen Bodeneigenschaften sowie kürzere Triebe.

Sondersorten:

  • Billbo: Aufgrund des extrem geringen Anteils an Bitterstoffen ist diese Sorte in der Braukunst uninteressant, eignet sich aber hervorragend für die Zubereitung von Tees.
  • Comet: Sehr auffällige und zierende Sorte mit hellgrünen bis gelbem Laub und großen Dolden.
  • Gimmli: Die Triebe dieser „zwergwüchsigen“ Sorte erreichen aufgebunden eine Länge von nur 4 m. Dadurch ist sie für den Anbau im Topf oder Container besser geeignet als ihre starkwüchsigen Verwandten. Außerdem macht die Resistenz gegen Echten Mehltau den Anbau im heimischen Garten angenehmer.

Dank der Vielzahl an unterschiedlichen Hopfensorten können Sie im eigenen Garten ein echtes Geschmackserlebnis schaffen. Wollen Sie sich mit Ihrem eigens angebauten Hopfen jedoch im Bierbrauen versuchen, so sollten Sie darauf achten, dass sie ausschließlich weibliche Pflanzen anbauen. Gehen Sie deshalb auf Nummer sicher und kaufen Sie weibliche Jungpflanzen im Fachhandel oder vermehren Sie Ihre Pflanzen sortenecht über Stecklinge. Bei der Aussaat können Sie nie sicher sein, ob es mal Weiblein oder ein unerwünschtes Männlein wird.

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