Hopfen pflanzen & vermehren: Experten-Tipps

Jelka
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Ich studiere Biologie und lebe in einem kleinen Dschungel in meiner Wohnung in Köln. In meiner Freizeit liebe ich es, mit meinem Hund lange Spaziergänge in der Natur zu machen und dabei verschiedene Pflanzen zu finden und zu bestimmen. Im Frühjahr wird dann auf dem Balkon alles angepflanzt, was essbar ist, sodass ich beim Kochen frische Zutaten verwenden kann.

Lieblingsobst: Jede Art von Beeren
Lieblingsgemüse: Gurken, Tomaten

So mancher Bierliebhaber träumt davon, eigenen Hopfen zu pflanzen und letztendlich vielleicht sogar Bier zu brauen. Dabei ist der Hopfenanbau gar nicht so schwer und gelingt auf dem Balkon, im Topf und im Beet.

Hopfenähre
Die Hopfenähre war schon bei den Mönchen sehr begehrt [Foto: Vaclav Mach/ Shutterstock.com]

Hopfen (Humulus) gehört zu den Hanfgewächsen (Cannabaceae). Die bekannteste und meistverwendete Sorte ist der Echte Hopfen (Humulus lupulus) – es gibt aber noch viele weitere Hopfenarten und -sorten zu entdecken. Wir erklären Ihnen in diesem Artikel, was zu beachten ist, wenn Sie Hopfen im Garten pflanzen oder im Kübel hochziehen möchten, und wie Sie Hopfen vermehren können. Alles, was zur Hopfenernte wissenswert ist, erfahren Sie im Spezialartikel.

Hopfen pflanzen

Klassisch wird der Hopfen im Garten angebaut – er kann jedoch ebenfalls im Kübel auf dem Balkon wachsen oder als Sichtschutz zwischen zwei Grundstücken dienen. Die einfachste Methode ist es, eine Jungpflanze zu erwerben und diese an den richtigen Ort zu pflanzen. Auch die Aussaat kann aber mit etwas Geduld gelingen.

Der ideale Standort

Beim Hopfenanbau sollte auf einen südlichen Standort mit viel Sonneneinstrahlung geachtet werden – der perfekte Hopfen-Standort liegt also wärmebegünstigt. Der Boden muss einen pH-Wert zwischen 6 und 6,5 haben und eher feucht sein. Ein lockeres, nährstoffreiches Substrat mit einem hohen Stickstoffanteil ist optimal als Pflanzerde. Vor allem bei der Kultur von Hopfen im Topf, die ohne weiteres möglich ist, sollte ein gut vorgedüngtes Pflanzsubstrat verwendet werden.

Hopfen in der Sonne
Bei ausreichend Sonne gedeiht Hopfen hervorragend [Foto: nnattalli/ Shutterstock.com]

Hopfen aussäen: Schritt für Schritt

Falls Sie noch keine Hopfenpflanze besitzen, können Sie Hopfen säen, anstatt eine gekaufte Jungpflanze einzupflanzen. Beachten Sie, dass Hopfensamen zu den Kaltkeimern gehören und damit eine Keimhemmung überwinden müssen, um zu keimen. Das heißt, der Samen muss ein paar Wochen in einer kalten Umgebung, zum Beispiel im Kühlschrank, gelagert werden. Das ist bei gekauften Samen meist nicht mehr notwendig. Wenn Ihr Ziel ist, die beliebten Hopfendolden zu ernten, sollten Sie nur feminisiertes Saatgut erwerben, denn nur aus den weiblichen Blüten entwickeln sich Hopfendolden. Der beste Zeitpunkt zur Hopfen-Aussaat im Freiland liegt Mitte Mai. Falls noch Spätfröste und Temperaturschwankungen befürchtet werden, empfiehlt es sich, den Hopfen schon im Frühjahr in der Wohnung vorzukultivieren. Hier sollte ein ungefähr 20 °C warmer, heller, allerdings nicht zu sonniger Standort gewählt werden. Gehen Sie bei der Hopfen-Aussaat wie folgt vor:

  1. Zuerst sollten Sie die Pflanzerde, bestenfalls eine hochwertige Anzuchterde wie unsere torffreie Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde, auflockern. Sie ist eher nährstoffarm, womit die perfekte Umgebung für die Hopfensamen gegeben ist. Letztendlich sollte eine feine, krümelige Struktur entstehen.
  2. Jetzt können Sie kleine Pflanzlöcher, die nicht tiefer als 1 cm sind, bilden – hier werden jeweils ungefähr 15 cm Abstand zwischen 2 Löchern gehalten.
  3. In jedes Pflanzloch wird ein Samen gegeben. Bedecken Sie diesen leicht mit Erde. Besonders kleine Samen müssen nicht bedeckt werden, denn es reicht, sie anzudrücken.
  4. Nun heißt es, das Substrat gut anzugießen und dann konstant feucht, aber nicht nass zu halten – am besten lässt sich mit einer Gießkanne mit Regenaufsatz oder einer Sprühflasche bewässern, ohne dass das Saatgut weggespült wird.
  5. Nach etwa einem Monat nach der Pflanzung sollten die Samen keimen, nach rund weiteren 4 Wochen, wenn sich das erste echte Laubblattpaar gebildet hat, können die Pflänzchen dann in Einzeltöpfe pikiert werden. Nach ungefähr 6 bis 8 weiteren Wochen werden die Pflanzen ausgepflanzt.
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Hopfen auspflanzen

Beim Auspflanzen sollte etwa 1 m Abstand zwischen den Pflanzen bestehen. Wird der Hopfen im eigenen Garten in ein Beet gepflanzt, so ist es wichtig zu wissen, dass er Rhizome bildet. Das sind unterirdische Sprossachsen, aus denen sich jedes Jahr aufs Neue wuchskräftige Triebe an die Erdoberfläche schieben. Wenn man den Standort des Hopfens ändern möchte, werden die Rhizome mit dem Spaten höchstwahrscheinlich zerteilt. Wichtig zu wissen ist, dass, wenn Teile davon im Boden zurückbleiben, immer noch neue Triebe austreiben können.

Braucht Hopfen eine Rankhilfe? Ja, wenn Sie Hopfen anbauen, brauchen Sie sicher eine Rankhilfe. Ein dünner Draht, der senkrecht nach oben gespannt wird, eignet sich am besten als Hopfen-Rankhilfe. Die Pflanze dreht sich dann rechtsherum um den Rankdraht – dementsprechend gehört der Hopfen zu den Rechtswindern. Falls Sie die Drähte schlecht befestigen können, eignen sich auch Rankgerüste mit schmalen Stäben als Rankhilfe.

rankender Hopfen
Die Triebe des Hopfen sind stark rankend [Foto: Benoit Daoust/ Shutterstock.com]

Hopfen im Kübel pflanzen

Hopfen lässt sich nicht nur im Beet, sondern auch in Töpfen oder anderen Containern kultivieren. Da Hopfen mehrere Meter Höhe erreicht und unterirdische Rhizome bildet, ist ein ausreichend großes Pflanzgefäß von besonderer Wichtigkeit. So sollte die Breite und Höhe des Kübels für eine Pflanze mindestens 30 cm betragen. Damit sich keine Staunässe im Topf bildet, muss er mehrere Ablauflöcher für überschüssiges Wasser haben. Hilfreich ist hier zusätzlich immer eine Drainageschicht aus Kies oder anderen grobkörnigen Gesteinen im unteren Bereich des Gefäßes. Ein hochwertiges Pflanzsubstrat ist außerdem wichtig für die Nährstoffversorgung. Gut geeignet ist beispielsweise unsere Plantura Bio-Universalerde. Diese ist durchlässig, vorgedüngt und kommt der Umwelt zuliebe ganz ohne Torf aus.

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Außerdem ist zu beachten, dass der Hopfen im Kübel weniger winterhart ist. Im Beet bereitet Frost dem Hopfen für gewöhnlich keine Probleme, aber im Topf besteht die Gefahr, dass das Pflanzgefäß an kalten Tagen komplett durchfriert und die Pflanze geschädigt wird. Um dies zu verhindern, können Sie das Gefäß beispielsweise an einem etwas geschützteren Ort wie einer Garage lagern, da der Hopfen im Winter sowieso kein Sonnenlicht benötigt. Eine weitere Möglichkeit wäre eine Ummantelung des Topfes mit Noppenfolie oder einem Vlies, um eine wärmende Isolationsschicht zu erzeugen.

Hopfen als Sichtschutz

Da Hopfen eine beachtliche Größe erreichen kann, eignet er sich im Sommer gut als Schutz vor ungewollten Blicken. Wenn der Hopfen als Sichtschutz dienen soll, sollten die Einzelpflanzen etwas dichter als gewöhnlich gepflanzt werden, um eine möglichst geschlossene Laubwand zu erzeugen. Es ist auch möglich, den Hopfen teilweise wie ein Dach zu ziehen. Jedoch muss man hier beachten, dass Hopfen eben nur senkrecht und bis zu einem 45°-Winkel selbstständig am Draht entlangwächst. Ist der Draht zu flach gespannt, ist dies nicht mehr möglich und der Hopfen müsste von Hand am Draht entlanggebunden werden.

Hopfenpflanze als Sichtschutz
Aufgrund seines kräftigen Wuchses eignet sich Hopfen gut als Sichtschutz an Zäunen [Foto: TinaSova20/ Shutterstock.com]

Hopfen vermehren

Die übliche und sinnvollste Methode, Hopfen zu vermehren, ist die Stecklingsvermehrung. Wie oben beschrieben, kann Hopfen ebenso gesät werden, allerdings ist das deutlich aufwändiger als Stecklinge zu bilden. Schneiden Sie hierfür einfach einen ungefähr 15 cm langen, jungen Trieb der Pflanze ab und entfernen die Blätter an den untersten 5 cm davon. Dort kann der Hopfen-Steckling in Anzuchterde oder direkt ins Beet gesteckt werden. Wenn Sie den Steckling konstant feucht, aber nicht nass halten, sollten sich Wurzeln und mit der Zeit eine neue Pflanze bilden. Wie bei jeder Stecklingsvermehrung ist immer auf scharfes, sauberes Werkzeug zu achten.

Wenn Sie sich doch für eine Aussaat des Hopfens als Vermehrungsmethode entscheiden, müssen Sie keine Aussaattöpfe kaufen. Die Aussaat ist auch in Eierschalen möglich – das sieht nicht nur hübsch aus, sondern ist ebenfalls ressourcensparend.

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