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Kümmel: Steckbrief, Herkunft & Winterhärte

Elisabetta
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Durch mein Studium der Agrarwissenschaften in Hohenheim konnte ich meine Begeisterung für Pflanzen vertiefen und viel faszinierendes Wissen über die Pflanzenwelt gewinnen. Meine Freizeit verbringe ich gerne in der Natur, denn dort fühle ich mich am wohlsten und komme zur Ruhe. Aus diesem Grund gedeihen auf meinem Balkon neben einer Weinrebe auch viele Sommerblumen und verschiedene Kräuter, an denen ich meine Pflanzenliebe ausleben kann.

Lieblingsobst: Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Spinat, Tomaten

Eine der ältesten Heilpflanzen ist der Kümmel, der vor allem bei Verdauungsbeschwerden wahre Wunder wirken kann. Seine Samen verwendet man gerne zum Würzen von Brot, Suppen und anderen Gerichten.

Kümmel-Samen
Sobald der Kümmel abgeblüht ist, zeigen sich die beliebten Samen [Foto: Dajra/ Shutterstock.com]

Echter Kümmel (Carum carvi), meist nur Kümmel oder Wiesenkümmel genannt, wird in vielen nationalen Küchen eingesetzt – einerseits, um den Speisen eine gewisse Würze zu verleihen, andererseits, um die Gerichte leichter verdaulich zu machen. Kümmel ist sogar eines der ältesten Gewürze Europas.

Kümmel: Herkunft und Eigenschaften

Der Echte Kümmel gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Zu seinen Verwandten zählen zum Beispiel auch Dill (Anethum graveolens) und Fenchel (Foeniculum vulgare).

Wo kommt Kümmel her?

Schon vor rund 2000 Jahren wurde Kümmel zur Zubereitung von Speisen verwendet. Am bekanntesten sind wohl die würzigen, scharfen Samen – sogar das Laub und die ausgebildete Pfahlwurzel können einen kulinarischen Beitrag leisten. Ebenso gibt der Echte Kümmel als Heilpflanze eine gute Figur ab. Das war bereits zu Zeiten Karls des Großen bekannt.

Der Anbau der doldenblütigen Pflanze ist in unseren geografischen Regionen problemlos möglich. Seinen Ursprung hat der Kümmel zwar im Mittelmeerraum und in Vorderasien, sein natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich aber über ganz Europa bis nach Sibirien, Zentralasien und sogar China. Synonyme für den Kümmel sind Feldkümmel, Köm, Kümmich und Wiesenkümmel.

Eigenschaften von Kümmel

Die zweijährige, aufrecht wachsende Pflanze hat fingerdicke, tiefe Pfahlwurzeln, die fest im Boden verankert sind. Aus dieser Pfahlwurzel wächst im ersten Jahr eine Blattrosette und im darauffolgenden Jahr erscheinen die Blütenstände. Der Kümmel besitzt zarte, auffällige, grüne, mehrfach gefiederte Blätter, die gegenständig an einem Stängel wachsen. Sie ähneln dem Laub von Möhren (Daucus carota) und werden bis zu 15 cm lang. Die Blütenstängel der Pflanze können bis zu 1 m hoch werden und tragen zwischen Mai und Juli große Dolden ohne Hüllblätter. Die weißen bis rosafarbenen Blüten sind sehr klein, filigran und ziehen eine Menge Bienen während der Blütezeit an. Die Dolden, in denen die zahlreichen Einzelblüten zusammensitzen, enthalten größere Mengen an Pollen. Die sogenannten Spaltfrüchte des Kümmels, also seine zu zweit zusammenliegenden Samen, sind bräunlich, sichelförmig und eignen sich hervorragend zum Würzen von Speisen. Das Besondere am Kümmel sind seine ätherischen Öle wie Carvon, die ihm seinen typischen Geruch und Geschmack verleihen.

Kümmel-Blüte
Erst im zweiten Jahr blühen die filigranen Blüten [Foto: Dajra/ Shutterstock.com]

Was ist der Unterschied zwischen Kümmel und Kreuzkümmel?

Zwar sehen sich Kümmel und Kreuzkümmel (Cuminum cyminum) zum Verwechseln ähnlich und gehören auch zur selben Familie, jedoch nicht zur gleichen Gattung. Vor allem geschmacklich unterscheiden sich die beiden Kümmelarten gewaltig. Kreuzkümmel bevorzugt warme Temperaturen zum Wachsen und wird heute hauptsächlich in Indien angebaut. In milden Gegenden in Deutschland kann der Anbau aber ebenfalls erfolgreich sein. Der Echte Kümmel wird häufig in der europäischen Küche als Gewürz eingesetzt, wohingegen das Aroma des Kreuzkümmels in der indischen und asiatischen Küche Verwendung findet. Der Geschmack des Kreuzkümmels lässt sich als schwer, etwas bitter, mit leichter Schärfe und dezenter Süße beschreiben, wohingegen Echter Kümmel viel milder schmeckt.

Tipp: Mehr zu Ernte und Verwendung von Kümmel finden Sie in unserem Spezialartikel.

Gibt es verschiedene Kümmelsorten?

Nicht nur Echter Kümmel und Kreuzkümmel werden gerne zum Würzen von Speisen verwendet. Es gibt auch andere Kümmelarten, die Speisen eine würzige Note geben können.

  • Schwarzkümmel (Nigella sativa): Wie der Name bereits verrät, sind die Samen des Schwarzkümmels vollkommen schwarz und haben eine dreikantige Form. Dieser Kümmel gehört nicht wie der Echte Kümmel zur Familie der Doldenblütler, sondern zählt zu den Hahnenfußgewächsen (Ranunculaceae). Der Geschmack von Schwarzkümmel ist bitter-nussig und leicht scharf.
Kümmel-Samen
Typisch für Schwarzkümmel sind seine schwarzen, dreikantigen Samen [Foto: Tatevosian Yana/ Shutterstock.com]
  • Königskümmel (Trachyspermum ammi): Der Geschmack dieser Kümmelart erinnert an Thymian in intensiver Form. Er wird gerne als Tee getrunken oder mit Dampf inhaliert, da er sich positiv auf die Atemwege auswirken kann.
  • Schwarzer Kreuzkümmel (Bunium persicum): Diese Kümmelart schmeckt sehr erdig und schwer. Wenn man ihn anbrät, entfaltet er ein nussiges Aroma, was ihn vor allem in Kombination mit Gemüsegerichten beliebt macht.

Des Weiteren gibt es verschiedene Sorten von Carum carvi, die perfekt zum Würzen vieler Speisen geeignet sind:

  • ‘Konczewicki’: Diese polnische Sorte ist besonders ertragreich und schnellwüchsig. Sie weist einen geringen Stielchenbesatz auf und hat einen Ölgehalt von 4 – 5 %.
  • ‘Arterner’: Diese schnellwüchsige Sorte benötigt tiefgründige, humose Lehmböden, um ihre hohen Erträge liefern zu können.

Ist Kümmel winterhart?

Der Kümmel ist eine robuste und winterharte Kräuterpflanze, die Temperaturen bis unter -15 °C problemlos trotzt. Normalerweise braucht sie keinen Winterschutz, denn das leichte Anhäufeln mit Kompost oder Laub reicht aus. Nur wenn es im Winter extrem kalt wird, kann sie zusätzlich mit Vlies abgedeckt werden.

Giftigkeit

Prinzipiell ist Kümmel gut verträglich und kann sogar bei Verdauungsbeschwerden Abhilfe leisten. In hoher Dosis und über einen längeren Zeitraum hinweg ist die Einnahme von Kümmel jedoch schädlich für die Nieren oder die Leber. Teilweise reagieren manche Menschen wie Schwangere, Kinder und ältere Personen empfindlich auf die im Kümmel enthaltenen ätherischen Öle. Kümmelöl auf der Haut führt sogar manchmal zu Hautreizungen. Kümmel kann auch Hunden und Katzen bei ihrer Verdauung helfen und ist somit nicht giftig für Haustiere.

Kümmel
Kümmel kann die Verdaulichkeit von Speisen fördern, aber bei einer zu hohen Dosierung kann es Nebenwirkungen geben [Foto: Alexandra_F/ Shutterstock.com]

Kümmel hat gesundheitsfördernde Eigenschaften, die ihn nicht ohne Grund zu einer beliebten Gewürzpflanze machen. Im folgenden Artikel erfahren Sie, wie Sie in Ihrem Garten Kümmel anbauen können.