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Pflaumenwickler: Das Schadbild erkennen & wirksam bekämpfen

Alina Fruth
Alina Fruth
Masterstudentin Agrarsystemwissenschaften
Alina Fruth
Alina Fruth
Masterstudentin Agrarsystemwissenschaften

Ich habe Agrarwissenschaften im Bachelor studiert und vertiefe mein Wissen derzeit im Masterstudium. Schon seit meiner Kindheit bin ich am liebsten draußen in der Natur. Dabei habe ich früh ein großes Interesse an Pflanzen entwickelt. Besonders faszinieren mich nicht nur der Anbau von Obst und Gemüse, sondern auch deren Verarbeitung bereitet mir viel Freude.

Der Pflaumenwickler kann die Pflaumenernte stark gefährden. Wie du die Maden in deinen Pflaumen bekämpfen kannst, erfährst du hier.

Pflaumenwickler in Zwetschge
Befallene Pflaumen sind wenig appetitlich [Foto: Tomasz Klejdysz/ Shutterstock.com]

Der Pflaumenwickler (Grapholita funebrana syn. Cydia funebrana), auch als Pflaumenspinner bekannt, ist ein unscheinbarer Schmetterling, der deine Pflaumenernte stark gefährden kann. Seine Larven fressen sich in die Früchte und können erheblichen Schaden anrichten. Wir zeigen dir, wie du den Schädling erkennst, ihm vorbeugst und den Pflaumenwickler erfolgreich bekämpfst.

SF-Nematoden gegen Apfelwickler & Pflaumenwickler
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Pflaumenwickler: Steckbrief

Der Pflaumenwickler ist ein kleiner, graubrauner Schmetterling mit einer Flügelspannweite von 11 bis 15 mm. Die Vorderflügel sind matt lila bis grau, die Hinterflügel graubraun. Die erwachsenen Falter sind von April bis September aktiv und fliegen hauptsächlich in der Abenddämmerung.

Zwei bis drei Wochen nach der Pflaumenblüte legt das Weibchen seine Eier auf der Unterseite der jungen Früchte ab, bevorzugt an Tagen mit Temperaturen über 16 °C. Aus den flachovalen, weiß bis gelblich gefärbten Eiern schlüpfen zwischen Juni und Juli die Pflaumenwickler-Larven der ersten Generation. Sie fressen drei bis fünf Wochen das Fruchtfleisch der Pflaumen und verfärben sich im Verlauf von weißlich zu rosa bis rotbraun; der Kopf bleibt dunkelbraun. Nach dem letzten Larvenstadium verlassen die Raupen die Früchte, um sich im Boden zwischen Mulch oder Moos oder in Rindenritzen zu verpuppen. Innerhalb von ein bis vier Wochen entwickeln sich die Kokons zum Falter.

Larve des Pflaumenwicklers
Rosa gefärbte Larve im Fruchtfleisch [Foto: Tomasz Klejdysz/ Shutterstock.com]

Die zweite Generation von Raupen befällt von August bis September die reifenden Früchte und kann zu starken Ernteverlusten führen. Die Larven lassen sich mit einem Faden zu Boden abseilen und überwintern an geschützten Stellen, bevor der Zyklus im folgenden Frühjahr erneut beginnt.

Kurzüberblick Larvenentwicklung und Lebenszyklus:

  • Eiablage: 40–60 Eier auf der Unterseite junger Früchte
  • Larvenstadien: 5, Länge 10–12 mm, Verfärbung von weißlich zu rosa/rotbraun
  • Verpuppung: Boden zwischen Mulch/Moos oder Rindenritzen, 1–4 Wochen
  • Überwinterung: im Kokon an geschützten Stellen
  • Schadbild: Früchte reifen vorzeitig, fallen ab, Fraßgänge sichtbar

Der Pflaumenwickler kann leicht mit anderen Wicklern wie dem Apfelwickler (Cydia pomonella) verwechselt werden, unterscheidet sich jedoch durch die befallenen Früchte und die Larvenfärbung.

Schadbild des Pflaumenwickler bei einer Pflaume
Aus den Bohrlöchern tritt Gummifluss aus [Foto: Tomasz Klejdysz/ Shutterstock.com]

Schadbild

Ein Befall zeigt sich oftmals durch das vorzeitige Reifen der betroffenen jungen Früchte. Du kannst außerdem ein Bohrloch an der Unterseite der Pflaume finden, aus dem tropfenförmiger Saft oder Gummifluss austritt. Das Fruchtfleisch innerhalb der Früchte ist zerstört und man kann mit Kot verunreinigte Fraßgänge, sowie die rötliche Raupe vorfinden.

Betroffene Früchte sind außerdem anfälliger für Pilzinfektionen, wie zum Beispiel Monilia-Frutchtfäule (Monilinia fructigena). Die Pilzsporen dringen in die beschädigte Frucht ein und verursachen Fruchtfäule.

Nicht nur befällt der Pflaumenspinner Pflaumen (Prunus domestica), Zwetschgen (Prunus domestica subsp. domestica) oder Mirabellen (Prunus domestica subsp. syriaca), auch Pfirsiche (Prunus persica), Aprikosen (Prunus armeniaca) oder Sauerkirschen (Prunus cerasus) können befallen werden. Besonders spätreifende Sorten sind anfällig für den Schädling.

Bekämpfung des Pflaumenwicklers

Auch wenn das Mitessen der Pflaumenmaden unbedenklich ist, solltest du den Schädling bekämpfen, um Ernteverluste zu vermeiden. Zur Überwachung kannst du ab April/Mai Pheromonfallen aufhängen: Sie locken männliche Falter mit einem Sexuallockstoff an und zeigen dir, wann der Flug beginnt – so kannst du rechtzeitig handeln.

Würmer in Pflaume
Ein Befall sollte bekämpft werden, um Ernteverluste zu vermeiden [Foto: Ivan Marjanovic/ Shutterstock.com]

Spritzmittel gegen den Pflaumenwickler sind im Haus und Kleingarten nicht zugelassen. Was aber sehr gut funktioniert, ist der Einsatz von Nützlingen, wie Nematoden der Art Steinernema feltiae, die gezielt die Larven im Boden und an der Baumrinde bekämpfen. Unsere Plantura SF-Nematoden gegen Pflaumenwickler rührst du einfach mit Wasser und einem Netzmittel an und sprühst sie auf Stamm, Äste und den Boden. Der Anwendungszeitraum für die Nematoden ist zwischen September und März. Am Besten wählst du einen feuchten Tag mit wenig Sonneneinstrahlung und Temperaturen über 8 °C. So bekämpfst du den Schädling ganz ohne Chemie und schützt Mensch, Umwelt und Tiere.

SF-Nematoden gegen Apfelwickler & Pflaumenwickler
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Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von Schlupfwespen (Trichogramma). Die Kärtchen mit Schlupfwespeneiern werden im Baum aufgehängt. Sobald die Schlupfwespen schlüpfen, parasitieren sie die Larven des Pflaumenwicklers, die dadurch absterben.

Erneuten Befall vorbeugen

Mit einfachen Maßnahmen kannst du einem Befall durch Pflaumenwickler vorbeugen:

  • Fallobst entfernen: Sammle befallenes Fallobst regelmäßig auf und entsorge es im Hausmüll.
  • Fanggürtel oder Leimringe anbringen: Befestige Wellpappstreifen als Fanggürtel oder Leimringe am Stamm. Die Larven verpuppen sich oder überwintern darin oder werden am Hochkriechen gehindert. Entferne und vernichte die Wellpappe unbedingt vor dem Schlüpfen der Falter.
  • Bäume auf Larvennester untersuchen oder Netzte anbringen: Entferne Larvennester regelmäßig oder versperre mit Netzen den Zugang zu den Früchten.
  • Vögel im Garten: Unterstütze die Vogelpopulation in deinem Garten, denn Vögel fressen gerne die Raupen des Pflaumenwicklers.

Damit er gesund bleibt, ist auch der richtige Schnitt deines Pflaumenbaumes entscheidend. Alles Wichtige dazu haben wir in einem eigenen Artikel für dich zusammengestellt.