Walnussbaum: Anpflanzen, Schneiden & Pflegen

Lisa
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Ich habe Agrarwissenschaften studiert und bin für mein Leben gerne in der Natur. Meine Freizeit verbringe ich am liebsten auf dem Feld, im Weinberg oder auf dem Pferderücken. Oder man findet mich an meinem Hochbeet im Garten, wo ich gern neue und verrückte Gemüsesorten einpflanze.

Lieblingsobst: Äpfel
Lieblingsgemüse: Zucchini und Kartoffeln

Der Walnussbaum ist vor allem für seine leckere Frucht bei vielen Leuten beliebt. Die wichtigsten Fakten zum Walnussbaum bekommen Sie hier.

Walnüsse in der Schale
Die Früchte verstecken sich bis zur Reife in ihrer grünen Schale [Foto: Matauw/ Shutterstock.com]

Der Walnussbaum ist mit seiner stattlichen Größe und der sehr robusten und anspruchslosen Art ein sehr eindrucksvoller Baum. Mit genügend Platz, einem warmen Standort und etwas Geduld kann er eine Bereicherung für Streuobstwiesen oder Gärten sein.

Walnussbaum: Steckbrief und Herkunft

Die historische Heimat des Walnussbaums (Juglans regia) liegt im alten Rom. Mittlerweile ist die „göttliche Frucht Jupiters“ nicht nur im warmen Mittelmeerraum, sondern in ganz Europa weit verbreitet. Ihre Wärmeliebe wurde durch züchterische Bearbeitung abgeschwächt, sodass es inzwischen auch hierzulande private und gewerbliche Walnussbaum-Plantagen gibt. Der Walnussbaum gehört zur Familie der Walnussgewächse (Juglandaceae) und ist vor allem für die gern gegessene Walnuss bekannt.

Die Walnussbaum-Blätter sind unpaarig gefiedert und bestehen aus 7-9 Blättern. Die männlichen Walnussbaum-Blüten haben mit ihren langen und schlangenförmigen Blütenständen eine besondere Form. Mit ausreichend Platz kann er für Tier und Mensch eine große Bereicherung sein. Hat man wenig Platz, kann das Pflanzen eines Walnussbaumes im Garten verboten sein, weil dieser sehr groß und breit wird. Andererseits sind große und alte Walnussbäume geschützt und dürfen nicht ohne Genehmigung gefällt werden. Das gilt insbesondere für den städtischen Raum. Der Grund: Wer recherchiert, welche Tiere im Walnussbaum leben, deckt dabei eine beachtlich lange Liste auf. Eichhörnchen, Siebenschläfer, geschützte Rabenvögel, Nagetiere und diverse Insekten profitieren von einem Walnussbaum im Garten.

Meise mit Walnuss
Walnüsse sind auch bei vielen Vögeln sehr beliebt [Foto: PETRUK VIKTOR/ Shutterstock.com]

Die beliebtesten Walnussbaum-Sorten

Es gibt verschiedene Walnussbaum-Sorten: Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihres Wuchses, ihrer Widerstandsfähigkeit, dem Reifezeitpunkt, der Fruchteigenschaften und dem Zeitpunkt des Austriebs.
Die Walnussbaumsorten ‘Mars’ (Juglans regia ‘Mars’) oder ‘Franquette’ (Juglans regia ‘Franquette’) sind besonders widerstandfähig und aufgrund ihres späten Austriebs wenig empfindlich gegenüber Spätfrösten. Mit Ertrag kann bei veredelten Pflanzen bereits ab dem dritten oder vierten Jahr in regelmäßig hoher Menge gerechnet werden. Die ‘Franquette’ ist dabei eine eher langsam wachsende Sorte. Eine weitere neue Sorte mit gutem Ertrag ist die ‘Buccaneer’, welche ebenfalls spät austreibt. Weitere Sorten, die spät austreiben und deswegen auch für kalte Lagen geeignet sind, sind die ‘Geisenheimer Walnuss’ oder auch die ‘Weinheimer Walnuss’. Die Sorten ‘Jupiter’ oder ‘Esterhazy II’ sind aufgrund des frühen Austriebs eher für wärmere Lagen geeignet.

Für kleinere Gärten gibt es verschiedenste Zwergwalnussbaumsorten wie die ‘Europa’, die nur etwa 3 bis 4 Meter groß werden.

Walnussbaum mit Walnüssen
Die braunen Nüsse kommen zum Vorschein [Foto: Miglena Pencheva/ Shutterstock.com]

Walnussbaum anpflanzen

Der ideale Standort für einen Walnussbaum ist warm und sonnig, mit viel Licht. Außerdem benötigt der Walnussbaum genug Platz und Abstand, da er eine sehr große Krone entwickeln kann. Dabei sollte auch entsprechend mindestens ein Abstand von 5 bis 10 Metern zum Nachbargrundstück gehalten werden – hat man diesen Platz nicht, ist das Pflanzen eines großen Walnussbaumes im Garten verboten, jedenfalls nach den Regeln der Grenzbepflanzung im Nachbarschaftsrecht. An den Stellen, an denen die Blätter und Fruchthüllen des Walnussbaums herabfallen, wächst nur sehr wenig. Das liegt an den enthaltenen Wirkstoffen, welche von Mikroorganismen in den Gerbstoff Juglon umgewandelt werden können. Dieser kann das Wachstum anderer Pflanzen hemmen.

junger Walnussbaum auf der Wiese
Wollen Sie einen Walnussbaum pflanzen, sollten Sie ausreichend Platz haben [Foto: Hanna Taniukevich/ Shutterstock.com]

Der Boden sollte tiefgründig, gut durchlüftet und nährstoffreich sein. Das Pflanzloch für den Walnussbaum sollte dabei mindestens 1,5-mal so breit und tief wie die Walnussbaum-Wurzeln im Ballen sein. Das Pflanzloch kann dann mit reifem Kompost oder hochwertiger Pflanzerde wie unserer Plantura Bio-Universalerde gefüllt und mit dem Aushub gemischt werden. Unsere Universalerde ist ideal für draußen geeignet, da sie unbedenklich für alle Gartentiere ist und sowohl zu schwere als auch zu leichte Böden aufwertet.

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Anschließend können Sie den Baum je nach Größe mit einem oder zwei Pfählen anbinden. Zu guter Letzt wird der Boden rings um den Stamm gut angetreten und der Baum mit Wasser angegossen.

Der Ideale Zeitpunkt um einen Walnussbaum einzupflanzen ist im Frühjahr oder im Herbst. Vorzugsweise sollte dies nach oder vor auftretenden Frösten geschehen, da die jungen Pflanzen noch sehr frostempfindlich sind. Wenn Sie Ihren Walnussbaum im Herbst pflanzen, hat es den Vorteil, dass er noch feine Wurzeln ausbilden kann, die im Frühjahr und Sommer für die Wasseraufnahme hilfreich sind.

Die Höhe des Walnussbaums kann sich im Alter auf 15 bis 25 Meter belaufen.

Pflege des Walnussbaums: Schneiden, düngen und Co.

Die Walnussbaum-Pflege ist gar nicht schwer, wenn ein paar wichtige Punkte im Bereich Schneiden, Düngen und Gießen beachtet werden.

Walnussbaum schneiden

In der Regel müssen Walnussbäume nur wenig geschnitten werden. Wenn die Krone und die Äste sehr ausladend werden, kann ein Pflegeschnitt notwendig werden, um die Form des Walnussbaums zu erhalten und das Ausbreiten etwas einzudämmen. Dazu sollten nur konkurrierende Äste, welche in dieselbe Richtung wachsen oder sich Licht oder Platz rauben, gekürzt werden. Schneiden Sie diese an der vorderen Verzweigung, um nicht zu viele Schnittstellen zu verursachen. An den Schnittstellen kann der Walnussbaum oft „nachbluten“, weswegen ein Schnitt zwischen Ende Juni und Ende September empfehlenswert ist. Der Schnitt sollte keine waagrechte Fläche ergeben, damit kein Wasser auf der Wunde steht. Walnussbäume werden auf Astring geschnitten, es sollte also kein „Stummel“ stehenbleiben. Ein Verjüngungsschnitt bei alten Bäumen ist durch die großen, entstehenden Wunden nur begrenzt möglich.

Baum mit abgeschnittenem Ast
Alte Walnussbäume vertragen keine starken Schnitte [Foto: Marta Maziar/ Shutterstock.com]

Walnussbaum düngen und gießen

Bei Trockenheit kann es nötig sein, Ihren Walnussbaum zu gießen. Besonders bei jungen Pflanzen, die noch kein ausgeprägtes Wurzelsystem haben, ist ausreichend Wasser in den ersten Monaten wichtig für die Entwicklung. Hierbei sollte der Baum eher nicht so oft aber dafür kräftig gegossen werden.

Walnussbäume sind sehr anspruchslos, sie haben einen vergleichsweise geringen Nährstoffbedarf und benötigen wenig Phosphor. Eine bedarfsgerechte Versorgung ist zum Beispiel mit unserem Plantura Bio-Blumendünger möglich, der relativ viel Kalium und Stickstoff, aber vergleichsweise wenig Phospor enthält. Weil diese Nährstoffe größtenteils organisch vorliegen, geschieht die Düngung langsam und schonend. Alternativ kann Kompost verwendet werden, allerdings sollte hierbei kein zu frisches Rottegut zum Einsatz kommen – dieses ist häufig viel zu nährstoffreich. Ein guter Zeitpunkt zum Walnussbaum düngen ist nach dem Fruchtfall.

großer Walnussbaum
Ein Walnussbaum dieser Größe muss auch im Sommer nicht mehr gewässert werden [Foto: PT Pictures/ Shutterstock.com]

Tipp: Zur jährlichen Pflege sollte auch gehörten, das Laub und die alten Fruchtschalen zu entfernen und zu entsorgen. Denn von diesen ausgehend können sich Krankheiten im kommenden Frühjahr wieder verbreiten.

Vermehrung des Walnussbaums

Walnussbäume können über die Nuss neu herangezogen werden. Dazu sollte diese möglichst frisch sein und kann in der Schale entweder direkt an seinem zukünftigen Platz in die Erde gesteckt werden oder im Topf herangezogen werden. Im Freien hat man dabei oft Probleme mit Mäusen, was die Anzucht im Topf vielversprechender macht. Diesen sollte Sie an einem kalten, aber frostfreien Ort wie dem Balkon oder einem Schuppen aufstellen, da es sich um einen Kaltkeimer handelt. Im Frühjahr, wenn der erste Trieb zu sehen ist, pflanzen Sie die Walnuss nochmals in einen neuen Topf mit Erde. Wenn die späten Fröste vorbei sind, kann der Keimling an seinen vorgesehenen Platz gesetzt werden und sollte regelmäßig gegossen werden.

Walnussbaum-Keimling
Walnüsse können leicht aus gesunden Samen gezogen werden [Foto: Andreas Ardler/ Shutterstock.com]

Möglich ist es auch, bereits veredelte Pflanzen im Fachhandel zu kaufen. Die Erträge sind hier oftmals sicherer und vorhersehbar, da die Eigenschaften der verwendeten Pflanzen bekannt sind. Veredelte Walnussbäume können außerdem schon im vierten oder fünften Jahr Früchte tragen, wohingegen Sämlinge erst nach 10 Jahren oder länger die ersten Früchte bilden.

Eine weitere Möglichkeit ist die Vermehrung von nicht veredelten Walnussbäumen mittels Anhäufeln. Hierzu sollte eine junge Pflanze ungefähr eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten werden und Erde über den Stumpf „angehäufelt“ werden. Im besten Fall bilden sich viele neue kleine Triebe. Sind diese bewurzelt, können sie abgeschnitten, beziehungsweise abgerissen und neu in den Boden gepflanzt werden.

Wichtig zu wissen ist für die Standortwahl außerdem, dass nicht-veredelte Sämlinge häufig später in die Breite und veredelte Walnussbäume eher in die Höhe wachsen.

Tipp: Eine selbständige Walnussbaum-Veredelung ist auch möglich, jedoch etwas anspruchsvoller und gelingt nur mit etwas Hintergrundwissen und passender technischer Ausstattung.

blühender Walnussbaum
Veredelte Walnussbäume blühen viel früher, als Sämlinge [Foto: MVolodymyr/ Shutterstock.com]

Walnussbaum fällen

Wenn Sie Ihren Walnussbaum fällen wollen, sollten Sie sich vorher bei Ihrer Gemeinde über die geltenden Verordnungen informieren. In den meisten Regionen ist es untersagt, Walnussbäume je nach Stammumfang ohne Genehmigung zu fällen. Außerdem ist eine Baumfällung laut Bundesnaturschutzgesetz auf privatem Grund zwischen 1. März und 30. September nicht erlaubt. Wenn diese Genehmigung erteilt wurde und Sie bisher wenig Erfahrung im Fällen großer Bäume haben, holen Sie am besten einen Fachmann dazu.

Walnüsse ernten und verwenden

Gegen September ist für den Walnussbaum Erntezeit. Wenn die Frucht reif ist, löst sich die grüne Schale und die bekannte braune Walnuss kommt zum Vorschein. Diese ist stark braun färbend, weswegen zum Einsammeln Handschuhe und unempfindliche Kleidung am besten geeignet sind.

reife Walnüsse
Die leckere Nuss lässt sich direkt nach dem Knacken essen [Foto: Krasula/ Shutterstock.com]

Durch ihre vielen Nährstoffe ist die Walnuss ein wahres Superfood. Sie enthält verhältnismäßig viel Zink, Kalium, Calcium, Vitamin C und ernährungsphysiologisch wertvolle ungesättigte Fettsäuren. Sie kann zum direkten Verzehr, zum Backen oder als feine geschmackliche Ergänzung beim Kochen eingesetzt werden. Auch Walnusseis findet immer mehr Freunde. Gerade in der Weihnachtszeit werden die Nüsse zudem gerne gegessen.

Schädlinge und Krankheiten am Walnussbaum

Ein häufiger Schädling am Walnussbaum ist die relativ neu in Europa entdeckte Walnussfruchtfliege (Rhagoletis completa). Diese sticht zur Eiablage in die grüne Schale. Anschließen fressen die Maden das Fruchtfleisch, welches sich deutlich schwarz verfärbt. Die Nuss selbst bleibt bis auf ein paar schwarze Flecken auf der Schale aber unversehrt.

Eine häufig auftretende Krankheit am Walnussbaum ist die Blattfleckenkrankheit, die vor allem bei stark feuchter Witterung kurz nach der Blüte auftritt. Diese kann von verschiedenen bakteriellen oder pilzlichen Erregern hervorgerufen werden. Ein starker Befall kann dazu führen, dass die Nüsse nicht mehr verzehrfähig sind und dass der Baum noch vor der Reife der Früchte sein gesamtes Laub abwirft. Einige Sorten wie die ‘Sheinovo’ oder ‘Reinuss Kläusler’ besitzen Resistenzen oder eine erhöhte Toleranz gegen einige Blattfleckenkrankheiten.

mit Maden befallene Walnuss
Die Maden der Walnussfruchtfliege fressen im Fleisch, das die Nuss umgibt [Foto: Paustius/ Shutterstock.com]

Sind Teile des Walnussbaums giftig?

Teile des Walnussbaums können giftig für Tiere wie Pferde sein.
Für den Menschen sind auch Pflanzenteile wie Blätter unbedenklich, bei empfindlichen Personen können diese oder die grünen Schalen jedoch zu Magen-Darmbeschwerden oder starkem Erbrechen führen.

Die Walnuss gilt als Superfood – das liegt unter anderem an ihrem hohen Zinkgehalt. In unserem Spezial-Artikel finden Sie mehr Obst und Gemüse mit viel Zink.

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