Ich bin studierter Wirtschaftsingenieur, aber im Herzen schon immer ein begeisterter Hobbygärtner. Seit über zehn Jahren baue ich Obst und Gemüse im eigenen Garten an, dabei liegt meine Leidenschaft vor allem bei seltenen und besonderen Sorten.
Hier erfährst du, wie man die Große Drüsenameise (Tapinoma magnum) erkennen und bekämpfen kann.
Die Tapinoma Ameise stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum [Foto: “Wirestock Creators”/ Shutterstock.com]
Die ursprünglich mediterrane Ameise breitet sich zunehmend in Deutschland aus und sorgt mit millionenstarken Superkolonien für Ärger in Gärten, auf Terrassen und sogar in technischen Anlagen. Tapinoma magnum ist eine neue invasive Ameisen-Art – doch es gibt bereits erste Erkenntnisse und vielversprechende Anwenderberichte zu wirksamen Bekämpfungsmöglichkeiten. Wir von Plantura stehen mit Fachleuten im Austausch, beobachten die Entwicklungen genau und teilen neue Erkenntnisse hier regelmäßig mit unserer Community.
SF-Nematoden gegen Ameisen
(4.7/5)
Extrem wirksam: Speziell gegen Ameisen entwickelt
100% biologisch mit Nützlingen: Natürliche Schädlingsbekämpfung ohne Chemie
Tapinoma magnum: Ursprung, Merkmale und Lebensweise
Tapinoma magnum stammt aus dem Mittelmeerraum. In Deutschland wurde sie erstmals 2009 entdeckt und tritt seitdem zunehmend bei uns auf – insbesondere dort, wo es sonnig, trocken und versiegelt ist. Im Gegensatz zu heimischen Arten halten diese invasive Ameisen keine Winterruhe und sind teilweise bis in den Dezember hinein aktiv. Sie bilden sogenannte Superkolonien: unterirdisch vernetzte Nester mit über einer Million Arbeiterinnen und mehreren hundert Königinnen – teilweise auf Flächen bis zu einem Hektar.
Tapinoma magnum Ameisen sind einheitlich schwarz [Foto: “Roberto Piras”/ Shutterstock.com]
Tapinoma magnum unterhöhlt Wege, belagert Beete, dringt in Häuser ein und stört das ökologische Gleichgewicht. Sie „pflegt“ Blattläuse, vertreibt heimische Ameisenarten und greift Nützlinge wie Marienkäferlarven an.
Tapinoma magnum erkennen und von heimischen Ameisenarten unterscheiden:
Die Große Drüsenameise sieht auf den ersten Blick unscheinbar aus – verwechselbar mit unseren kleinen, schwarzen Wegameisen. Um Tapinoma magnum eindeutig zu identifizieren, sind zwar Fachkenntnisse und oft mikroskopische Untersuchungen nötig. Dennoch gibt es einige auffällige Unterschiede, mit denen man einen Verdacht überprüfen kann:
Auftreten in Massen: Ein erstes Indiz ist das ungewöhnliche Verhalten: T. magnum bildet oft breite, mehrspurige Ameisenstraßen mit vielen Tieren. Bei Störung strömen sofort zahlreiche Arbeiterinnen aus den Nestöffnungen. Typisch für Tapinoma-Befall sind auch kleine Häufchen feinen Sands oder Erde an den Nesteingängen, etwa entlang von Pflasterritzen.
Farbe und Größe: Die Arbeiterinnen von Tapinoma magnum sind einheitlich schwarz – ohne rotbraune Beine oder Rumpfabschnitte. Trotz des Namens sind sie mit 2,5 bis 3,5 mm nicht besonders groß. Unterschiedlich große Individuen (Polymorphismus) treten oft gemeinsam auf – sind alle exakt gleich groß, deutet das eher auf eine heimische Art hin.
Körperbau:Tapinoma hat keinen sichtbaren „Höcker“ zwischen Brust- und Hinterleib. Das Stielchenglied (Petiolus) ist winzig, flach und vom Hinterleib überdeckt, daher kaum mit bloßem Auge sichtbar. Bei den meisten einheimischen Ameisen ist dagegen meist ein kleiner Knoten an der „Wespentaille“ erkennbar.
Brut und Puppen: Falls du einen Blick ins Nest werfen kannst (z.B. unter einem gelösten Pflasterstein), achte auf die Puppen. Bei Tapinoma magnum liegen sie ohne schützenden Kokon frei und glasig-weiß, mit sichtbaren Beinansätzen. Andere Arten wie Lasius niger verpuppen sich in undurchsichtigen, bräunlichen Kokons („Ameiseneier“).
Die Tapinoma Ameise bildet oft mehrspurige Ameisenstraßen [Foto: “mprikaznov”/ Shutterstock.com]
Tipp: Wenn mehrere der genannten Kriterien zutreffen besteht der Verdacht auf Tapinoma magnum. Bei Zweifeln lässt man die Ameisen von einer Fachstelle bestimmen. Einige Kommunen bieten hierfür einen Service an, bei dem man Proben einreichen kann. Bevor man großflächig mit einer Bekämpfung beginnt, sollten man sich möglichst sicher sein, dass es sich nicht um eine geschützte heimische Art handelt.
Tapinoma magnum bekämpfen
Je früher gehandelt wird, desto besser. Erste Erfahrungen zeigen, dass die Art sich eindämmen lässt. Fachbeiträge und erste Anwenderberichte legen nahe, dass insbesondere der Einsatz von Nematoden bei der Bekämpfung helfen kann. Insbesondere Nematoden der Art Steinernema feltiae, wie beispielsweise unsere SF-Nematoden gegen Ameisen, sind vielversprechend. Die Nematoden können in Kombination mit Kieselgur eingesetzt werden.
Tapinoma magnum biologisch bekämpfen
SF-Nematoden – natürliche Gegenspieler im Boden: Die winzigen Fadenwürmer parasitieren die Ameisenbrut und schwächen so Kolonien. Gießt man sie in die Nester, befallen sie Larven sowie Puppen – und zwingen die Kolonie häufig zur Aufgabe des Standorts. Plantura bietetSF-Nematoden gegen Ameisen als lebende Nützlinge in verschiedenen Größen an.
SF-Nematoden gegen Ameisen
(4.7/5)
Extrem wirksam: Speziell gegen Ameisen entwickelt
100% biologisch mit Nützlingen: Natürliche Schädlingsbekämpfung ohne Chemie
Abendliche Ausbringung, da die Nematoden UV-empfindlich sind.
Großzügige Anwendung, da die Nester oft bis zu 1 Meter tief in der Erde liegen. Deshalb empfehlen wir eine höhere Aufwandmenge von mind.50 Mio. SF-Nematoden auf einen Bereich – zeigen sich nach der ersten Behandlung erste Erfolge, sollte nach zwei Wochen mit 100 Mio. Nematoden nachbehandelt werden.
Viel Wasser notwendig, um die Nematoden bis zu einem Meter tief zu spülen – so tief liegen oft die Brutkammern.
Boden die Folgetage feucht halten, damit die Nematoden aktiv bleiben.
Tapinoma magnum bildet Superkolonien mit mehreren hundert Königinnen [Foto: “Roberto Piras”/ Shutterstock.com]
Kombination mit Kieselgur möglich: Die Kombination aus SF-Nematoden und zugelassenem Kieselgur gilt als aussichtsreich – Kieselgur wirkt mechanisch, Nematoden biologisch. Achte unbedingt auf eine aktuelle Zulassung des Kieselgurs: Im Januar 2025 traten im Rahmen der neuen Biozidverordnung neue Bestimmungen in Kraft, wodurch viele Produkte vom Markt genommen wurden.
Nützlingsförderung als Ergänzung: Bekämpfe Blattläuse, um den Ameisen die Nahrungsgrundlage zu entziehen – z. B. durch Nützlinge wie unsere Siebenpunkt-Marienkäfer gegen Blattläuse oder Neem-Produkte wie unser Schädlingsfrei-Neem. Einheimische Ameisen sollten dabei nicht gestört werden, da sie Tapinoma magnum auf natürliche Weise Konkurrenz machen.
Tapinoma magnum chemisch bekämpfen
Chemische Bekämpfungsmittel – etwa Ködergele mit Spinosad oder Fipronil – können ebenfalls wirksam sein, da sie ins Nest getragen werden. Allerdings ist Vorsicht geboten, da seit Januar 2025 manche früher bewährte Produkte auf Basis bestimmter Biozide nicht mehr für Privatanwender zugelassen sind. Zudem bringen Kontaktgifte oder Sprays oft keine tiefgreifende Wirkung, da sie nicht bis zur Brut oder den Königinnen vordringen.
Wenn du auf chemische Mittel zurückgreifen möchtest, empfehlen wir den Weg über einen Kammerjäger, der über das nötige Fachwissen und Zugang zu wirksamen Präparaten verfügt.
Tapinoma magnum schützt Blattläuse, um sich von deren Honigtau zu ernähren [Foto: “Andrian_S”/ Shutterstock.com]
Hausmittel gegen Tapinoma magnum
Zur Wirksamkeit klassischer Hausmittel gegen Tapinoma magnum gibt es bislang nur wenige belastbare Daten. Die meisten Methoden stammen aus der Erfahrung mit heimischen Arten und zeigen bei Superkolonien der Großen Drüsenameise nur begrenzte Wirkung.
Was möglicherweise hilft:
Absaugen einzelner Straßen mit dem Staubsauger, um erste Späher zu entfernen.
Kochendes Wasser (oder heißer Wasserdampf) direkt in sichtbare Nestöffnungen gießen – kann lokal Ameisen töten, erreicht aber selten die gesamte Kolonie.
Essigreiniger, Duftbarrieren, Zimt, Babypuder, Kräuteröle – in Innenräumen zur Abschreckung möglich, aber keine nachhaltige Lösung zur Bekämpfung.
Setze Hausmittel also eher ergänzend ein – z. B. um Ameisenstraßen umzulenken oder erste Siedlungen unattraktiv zu machen. Für die Bekämpfung der unterirdischen Superkolonien empfehlen wir jedoch gezieltere Maßnahmen wie unsere SF-Nematoden gegen Ameisen.
Zimt kann genutzt werden, um die Tapinoma Ameise abzuschrecken [Foto: “FotoHelin”/ Shutterstock.com]
Ist Tapinoma magnum gefährlich?
Die Große Drüsenameise verursacht in der Regel keine schmerzhaften Bisse oder gesundheitliche Beeinträchtigungen beim Menschen. Anders sieht es bei unserer Infrastruktur aus: Hier kann Tapinoma magnum ernsthafte Probleme verursachen, etwa durch das Unterhöhlen von Wegen, Schäden an Gebäuden oder sogar Stromausfälle durch Nester in Elektroanlagen.
Hat Tapinoma magnum Fressfeinde?
Tapinoma magnum hat als invasive Ameisen-Art in unseren Breiten kaum natürliche Fressfeinde, was ihre Ausbreitung erleichtert. Dennoch sind wir nicht wehrlos: Der gezielte Einsatz von speziellen Nematodenarten ist eine vielversprechende Bekämpfungsmethode. Gegen Tapinoma magnum gelten Nematoden der Art Steinernema feltiae als natürliche Feinde.
Muss man Tapinoma magnum melden?
Für die invasive Ameisen-Art Tapinoma magnum besteht keine allgemeine Meldepflicht. Dennoch empfiehlt es sich, einen Verdacht oder Fund von Tapinoma magnum bei den örtlichen Behörden oder Umweltdiensten zu melden. So kann die Ausbreitung besser erfasst und bei Bedarf frühzeitig eingegriffen werden.
Ameisen und Blattläuse stehen in einem besonderen Verhältnis. Wusstest du, dass Ameisen Blattläuse melken? Alles dazu haben wir in unserem Spezialartikel zusammengetragen.