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Thripse an Zimmerpflanzen erkennen & bekämpfen

Rika
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An Zimmerpflanzen ist ein Thripsbefall besonders ärgerlich und der Befall wird oft spät entdeckt. Wir zeigen, wie du die Thripse an deiner Zimmerpflanze erkennst, bekämpfst und vorbeugst.

Thripse auf Zimmerpflanze
Einen Thripsbefall erkennt man oft erst spät [Foto: Protasov AN/ Shutterstock.com]

Die gefürchteten Thripse, auch unter dem Namen Blasenfüße oder Fransenflügler bekannt, wird der Insektenordnung Thysanoptera zugeordnet. Unterschieden wird zwischen zwei Unterordnungen, den Terebrantia und den Tubulifera. Während die Terebrantia-Arten hauptsächlich Pflanzensaft saugen, ernähren sich die Tubulifera-Arten überwiegend von Pilzen oder sind räuberisch aktiv. Gerade die Pflanzensaft saugenden Arten setzen unseren Zimmerpflanzen erheblich zu. Von den weltweit 5500 bekannten Thrips-Arten kommen etwa 210 in Deutschland vor. Der Name „Blasenfüße“ leitet sich von den blasenartigen Strukturen an den Endgliedern ihrer Füße ab, die als Saugnäpfe fungieren und ihnen ermöglichen, sich an glatten Blattunterseiten festzuhalten. Beflügelte Thrips-Arten besitzen an den Flügelrändern charakteristische Haarfransen, daher der Name „Fransenflügler“. In Deutschland werden 26 heimische Thrips-Arten als Schädlinge eingestuft. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du den Schädling Thripse an deinen Zimmerpflanzen erkennst, bekämpfst und einem Befall vorbeugen kannst.

Thripse an Zimmerpflanzen erkennen

Zahlreiche Zimmerpflanzen können von Thripsen befallen werden, beispielsweise Palmen, der Drachenbaume, Monstera, Gummibaum und andere Ficus-Arten sowie Orchideen und viele weitere. Die nur schwer mit dem bloßen Auge sichtbaren Thripsen machen das Erkennen eines Befalls zu Beginn schwierig. Die Larven der Thripse sind gelbgrün gefärbt und flügellos.

Larve der Thripse
Die Larven sind gelbgrün gefärbt [Foto: Tomasz Klejdysz/ Shutterstock.com]

Sie halten sich bevorzugt an den Blattunterseiten und Blattadern auf. Die adulten Blasenfüße sind gelblich bis schwarzbraun gefärbt und erreichen eine Größe von etwa 0,5 bis 3 mm. Man erkennt sie an ihrem schmalen, langgestreckten Körper. Einheimische Arten sind etwa 1 mm groß.

Thrips auf Blatt
Thripse sind sehr klein und besitzen einen langgestreckten Körper [Foto: Tomasz Klejdysz/ Shutterstock.com]

Thripse vermehren sich über Eier, die von Terebrantia-Arten mit Hilfe des Legebohrers der Weibchen in Pflanzengewebe abgelegt und von Tubulifera-Arten direkt auf den Blättern abgelegt werden. Abhängig von der Temperatur vergehen vom Ei bis zum adulten Thrips 2 bis 4 Wochen.

Tipp: Mit einer Lupe und einer Taschenlampe, lassen sich die Thripse an Zimmerpflanzen besser erkennen. Aber auch mit bloßem Auge kann man bei genauem Hinschauen sehen, wie sich die kleinen Larven oder adulten Tiere bewegen.

Die adulten Tiere können je nach Art und Geschlecht beflügelt oder unbeflügelt sein. Obwohl Thripse grundsätzlich wenig aktiv fliegen, können sie aufgrund ihres geringen Gewichts, mit dem Wind, Strecken von mehreren hundert Kilometern zurücklegen. Thripse besitzen stechend-saugende Mundwerkzeuge, mit denen sie einzelne Zellen anstechen und den Pflanzensaft aufsaugen. Dabei dringt Luft in die leeren Zellen ein, was gut erkennbare helle, silbrige Stellen an der Blattunterseite verursacht. Auf der Blattoberseite zeigen sich gelbe Sprenkelungen. Ein weiteres Anzeichen für einen Thripsbefall sind kleine, schwarze Kotflecken auf den Blättern. Ein Befall kann auch zu Verformungen der Blätter und im schlimmsten Fall zum Absterben der Blätter führen.

Von Thripse befallene Pflanze
Ein Befall zeigt sich durch silbrige Stellen und Kotflecken [Foto: Tomasz Klejdysz/ Shutterstock.com]

Thripse an Zimmerpflanzen bekämpfen

Sobald du einen Thripsbefall entdeckt hast, sollte die befallene Zimmerpflanze unbedingt von anderen Pflanzen isoliert werden, um eine weitere Verbreitung möglichst zu verhindern. Jetzt ist es am besten, mehrere Maßnahmen zu ergreifen. Als ersten Schritt kannst du die befallene Pflanze in der Dusche oder Badewanne mit Wasser abbrausen. Dabei sollte die Erdoberfläche mit einer Plastiktüte abgedeckt werden, damit keine Schädlinge auf das Substrat gelangen. Durch das Abbrausen werden schon einige Thripse abgewaschen und der Befall reduziert. Im nächsten Schritt empfiehlt es sich, stark befallene Pflanzenteile abzuschneiden, um den Befall weiter zu reduzieren. Zusätzlich können Blautafeln an die Pflanze gehängt werden. Fliegende Thripse werden von der Farbe angelockt und bleiben an diesen kleben. Des Weiteren ist es hilfreich, die oberste Erdschicht bei befallenen Pflanzen auszutauschen, da sich die Larven der Thripse häufig in der Erde verpuppen.

Frau reinigt befallene Zimmerpflanze
Durch Abwaschen der Pflanzen wird der Befall schon etwas reduziert [Foto: Zhuravlev Andrey/ Shutterstock.com]

Eine besonders tolle Möglichkeit, um Thripse an Zimmerpflanzen zu bekämpfen, ist die Verwendung von Nützlingen, also natürlichen Feinden der Thripse. Natürliche Feinde der Thripse sind räuberische Insekten wie Florfliegen, Raubmilben, Spinnen, Schwebfliegen, Blumenwanzen, parasitäre Thripse oder auch Marienkäfer. Besonders effektiv sind Florfliegenlarven, die während ihrer 2- bis 3-wöchigen Lebensdauer zahlreiche Schädlinge vertilgen können. Die Larven können hierbei ganz einfach auf allen betroffenen Pflanzen ausgesetzt werden.

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Um einen leichten Thripsbefall zu bekämpfen, können auch Hausmittel zum Einsatz kommen. Eine Methode ist die Herstellung einer Seifenlauge mit Olivenöl. Dafür wird 1 Liter Wasser mit 2 Esslöffeln Olivenöl und einer kleinen Menge Seife vermischt. Diese Mischung wird dann auf die betroffenen Pflanzen gesprüht. Der entstehende Film über den Blättern erstickt die Larven und lässt sie absterben. Das Ganze sollte alle drei Tage wiederholt werden. Alternativ dazu kann Neemöl zur Schädlingsbekämpfung verwendet werden. Beispielsweise kann unser Plantura Schädlingsfrei Neem hierzu verwendet werden. Durch das Vermischen mit Wasser und das anschließende Besprühen der befallenen Pflanzen entfaltet das Neemöl seine Wirkung. Der darin enthaltene Wirkstoff Azadirachtin wird von den Schädlingen aufgenommen, was zu ihrem Absterben innerhalb weniger Tage führt. Zusätzlich sorgen enthaltene Seife und pflanzliches Öl für eine gute Blattbenetzung.

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Vorbeugung

Insbesondere bei trockener Luft fühlen sich Thripse wohl. Deshalb ist es von Vorteil, die Luftfeuchtigkeit im Zimmer im Bereich von 40 bis 60 Prozent zu halten. Dies lässt sich erreichen, indem Zimmerpflanzen regelmäßig mit einer Sprühflasche mit Wasser besprüht werden. Alternativ können auch Diffuser eingesetzt werden, um die Luftfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen. Ein weiterer Ansatz ist das regelmäßige Abwaschen der Pflanzen unter der Dusche. Dadurch wird nicht nur der Staub von den Blättern entfernt, was zu einer verbesserten Lichtaufnahme führt, sondern auch die Ansiedlung noch nicht sichtbarer Schädlinge reduziert. Schutzpflanzen wie Kamille oder Bohnenkraut werden von Thripsen gemieden und können helfen, diese fernzuhalten. Darüber hinaus sollte abgestorbenes Pflanzenmaterial regelmäßig entfernt werden, da dies Schädlinge anlocken kann. Eine weitere vorbeugende Maßnahme besteht darin, die Pflanzen regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingsbefall zu kontrollieren.

Zimmerpflanze wird mit Wasser besprüht
Durch Besprühen der Pflanzen wird die Luftfeuchtigkeit erhöht [Foto: SmLyubov/ Shutterstock.com]

Alles, was du über die Florfliege und die Nutzung gegen Schädlinge wie die Thripse wissen musst, erfährst du in unserem Spezialartikel.