Mannstreu: Pflanzen, Pflege & Winterhärte

Laura
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Meine Faszination für die Pflanzenwelt hat mich dazu gebracht, Gartenbau an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf zu studieren. Seien es Nutzpflanzen oder Ziergewächse, in den Tropen vorkommend oder bei uns heimisch – jede Pflanze birgt ihre eigene Besonderheit.
In botanischen Gärten lasse ich mich gerne von der unglaublichen Vielfalt inspirieren und versuche, möglichst viel Natur in meine Wohnung und auf meinen Balkon zu bringen.

Lieblingsobst: Mango, Banane
Lieblingsgemüse: Knoblauch, Aubergine

Mannstreu, auch als Edeldistel bekannt, ist durch ihre Form und Färbung eine wahre Augenweide. Zudem ist die einzigartige Strukturstaude recht pflegeleicht und robust.

Mannstreu-Pflanzen in Lila und Weiß
Mannstreu bezaubert mit einzigartigen Blatt- und Blütenformen [Foto: Alex Manders/ Shutterstock.com]

Mannstreu (Eryngium) eignet sich sogar für den Gartenanfänger – ist der passende Standort gefunden, kann man sich bei vielen Arten einige Jahre lang an der schönen Staude erfreuen. Alles rund um die Pflanzung und Pflege der Gattung Eryngium erfahren Sie in diesem Artikel.

Mannstreu: Eigenschaften und Herkunft

Die Gattung Eryngium gehört zu der Familie der Doldenblütler (Apiaceae), zu welcher einige bekannte Nutzpflanzen wie die Karotte (Daucus carota subsp. sativus) oder Fenchel (Foeniculum vulgare), aber auch Zierpflanzen wie die Sterndolde (Astrantia) gehören. Es heißt, dass die Mannstreu als Aphrodisiakum eingesetzt wurde, wodurch sich der deutsche Name ableiten soll. Durch die distelähnliche Erscheinung wird die Mannstreu ebenfalls als Edeldistel bezeichnet. Insgesamt ist die Gattung Eryngium sehr formenreich und damit von Art zu Art unterschiedlich zu beschreiben. Gemeinsame Merkmale aller Varianten sind jedoch die Pfahlwurzel, die dekorativen, stacheligen Blätter und die meist kugeligen oder zylindrisch hochgewölbten Blüten. Bei ihnen handelt es sich botanisch um Doppeldolden. Die auffallenden Blütenstände werden meist von stark geteilten, grau-blau gefärbten Hüllblättern umgeben. Je nach Art und Sorte erreicht die Mannstreu eine Wuchshöhe von 30 bis circa 120 cm und blüht artspezifisch von Juli bis teilweise in den Oktober hinein.

Mannstreu-Pflanze mit blauen Hüllblättern
Meist bläulich gefärbte Hüllblätter machen die Mannstreu zu etwas ganz Besonderem [Foto: Kathryn Roach/ Shutterstock.com]

Eryngium kommt in gemäßigten und warmen Gebieten der Erde vor – die höchste Artenvielfalt ist in Brasilien, Argentinien und Mexiko zu finden. Eryngium planum ist eine von mehreren in Deutschland heimischen Arten – diese und andere können Sie in unserem Artikel zu Mannstreu-Arten und -Sorten finden. Bei uns ist die einzigartige Edeldistel in Kies- und Trockenbeeten einsetzbar. Dort bietet sie Bienen, Hummeln und Schmetterlingen ein reiches Nektarangebot. Gerne wird die meist mehrjährige Mannstreu auch in der Floristik als Schnittblume verwendet. Ebenso eignen sich die außergewöhnlichen Dolden und Blätter als Trockenblumen.

Tipp: Die Mannstreu ist zwar bei Insekten sehr beliebt, Schnecken haben glücklicherweise kein Interesse an ihr.

Biene an Edeldistel-Pflanze
Insekten erfreuen sich ebenfalls an der Edeldistel [Foto: Tom Meaker/ Shutterstock.com]

Mannstreu pflanzen: Standort und Vorgehen

Die Mannstreu bevorzugt einen vollsonnigen und windgeschützten Platz, wobei ein absonniger Ort ebenso toleriert wird. Je sonniger der Standort, desto intensiver färben sich die Pflanzenteile. Wichtig bei der Standortauswahl sind die Bodengegebenheiten – trocken bis frisch und sehr durchlässig sollte der Untergrund sein. Ausgewählte Arten benötigen sogar einen frischen bis feuchten Boden. Staunässe wird von der Mannstreu nicht vertragen. Am Naturstandort ist der Boden meist nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich. Sehr schwere Böden können mit Sand abgemagert werden und eine Drainageschicht aus Kies oder Splitt ist in jedem Fall zu empfehlen.

Im Handel können Jungpflanzen und Samen erworben werden. Pflanzen aus dem Topf sollten im Frühjahr mit einem Abstand von circa 60 cm gepflanzt werden. Generell steht die mächtige Mannstreu am besten allein oder in kleinen Gruppen mit 1 bis 3 weiteren Pflanzen zusammen. Setzen Sie die Staude so tief ein, dass die Pflanzenbasis mit Wurzeln an der Bodenoberfläche abschließt. Nach der Pflanzung sollte die Mannstreu gut angegossen werden.

Mannstreu im Garten
Ist der richtige Standort gefunden, bedarf es wenig Pflege für die Mannstreu [Foto: Andrey Derzkiy/ Shutterstock.com]

Alternativ kann die Mannstreu auch ausgesät werden. Da es sich bei den meisten Eryngium-Arten um sogenannte Kaltkeimer handelt, ist bei der Aussaat auf die optimale Keimtemperatur zu achten. Sie sollten in den ersten 2 bis 4 Wochen warm – bei etwa 20 °C – und feucht gehalten werden. Danach wird die Anzucht für 4 bis 6 Wochen kühlen Temperaturen von 0 bis 3 °C ausgesetzt. Die Samen können daher entweder direkt nach der Reife ins Freiland oder im Freien in Töpfe gesät werden. Ebenso können die Samen im Herbst oder im Vorfrühling auf einer warmen Fensterbank oder im Gewächshaus vorgezogen werden.

  • Befüllen Sie die Anzuchttöpfchen mit Anzuchterde. Solche Erden weisen einen niedrigen Nährstoffgehalt auf, welcher das Wurzelwachstum der Keimlinge anregt. Unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde beispielsweise bietet neben der optimalen Nährstoffzusammensetzung eine lockere und durchlässige Struktur.
  • Drücken Sie ca. 3 Samen pro Töpfchen leicht an das Substrat an.
  • Der Anzuchttopf kann mit einer Folie abgedeckt werden, um die Anzucht feucht zu halten, lüften Sie jedoch alle 2 Tage, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Nach der Kälteperiode sollte die Anzucht nicht direkt hohen Temperaturen ausgesetzt sein (5 – 12 °C sind optimal).
  • Nach rund 8 Wochen können die Keimlinge in größere Töpfe pikiert und nach weiteren 2 Wochen ins Freiland oder in Kübel gepflanzt werden.
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Mannstreu eignet sich hervorragend als Kübelpflanze. Achten Sie dabei auf genügend Platz – 30 cm Abstand zum Topfrand sind dabei optimal. Außerdem sollte dieser eher höher als breit sein, denn die Mannstreu entwickelt eine Pfahlwurzel. Um Staunässe zu vermeiden, sollte ein Wasserabzugsloch vorhanden sein und eine Drainageschicht beispielsweise aus Blähton angelegt werden. Als Substrat eignet sich eine Erde für Balkonpflanzen.

Mannstreu kombinieren: Die auffallende Edeldistel lässt sich wunderbar mit niedrig oder mittelhoch wachsenden Gräser-Arten kombinieren. Aber auch blühende Stauden vertragen sich sehr gut mit der Mannstreu:

Edeldistel im Beet mit weiteren Pflanzen
Edeldistel kombiniert mit Salbei, Gold-Garbe und vielen mehr [Foto: Stephen William Robinson/ Shutterstock.com]

Pflege der Edeldistel

Die Edeldistel ist eine pflegeleichte Staude, sofern ihr der Standort zusagt. Gießen Sie die Mannstreu nur mäßig – der Boden sollte nicht unbedingt vollständig austrocknen, zu nass darf er jedoch keinesfalls sein. Kurze Trockenperioden werden gut vertragen. Eine Düngergabe im Sommer des Pflanzjahres reicht für die nächsten 2 bis 3 Jahre völlig aus. Nutzen Sie dazu einen vornehmlich organischen Dünger wie beispielsweise unseren Plantura Bio-Universaldünger. Dieser bietet der Pflanze die nötigen Nährstoffe – wie Stickstoff für ein gesundes Wachstum und Phosphor, der unter anderem für reichliche Blütenansätze benötigt wird.

Ein Rückschnitt ist nicht zwingend nötig, außer man möchte eine Selbstaussaat vermeiden. Schneiden Sie dazu die verblühten Dolden der Edeldistel im Spätsommer vor der Samenreife heraus. Schneebedeckte Mannstreu bieten nicht nur einen schönen Anblick im Winter – das Laub fungiert gleichzeitig als Winterschutz, stellt einen Überwinterungsort für Insekten dar und sollte daher stehengelassen werden.

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Sind Edeldisteln winterhart?

Die Winterhärte hängt stark von der jeweiligen Eryngium-Art ab – lesen Sie die spezifische Winterhärte besser genau nach, um auf der sicheren Seite zu sein. Einige Arten überstehen problemlos Temperaturen bis zu – 28 °C, andere sollten besser mit Reisig oder Ähnlichem abgedeckt werden. Keinesfalls wird Winternässe vertragen. Pflanzen im Kübel sollten bestenfalls an der Hauswand überwintert werden. Diese können gegebenenfalls mit einem Vlies oder Jutesack umwickelt werden.

Vermehrung

Vor allem auf offenen Flächen ohne starke Konkurrenz versamen sich einige Edeldistel-Arten von selbst. Dies passiert aber nicht sortenrein, da sie auf Fremdbestäubung durch andere, genetisch nicht identische Mannstreu-Pflanzen angewiesen sind. Möchte man das Vermehren der Edeldistel selbst in die Hand nehmen, können die Samen nach der Samenreife im Spätsommer geerntet werden. Ist eine direkte Aussaat nicht möglich, sollte das Saatgut an einem kühlen, trockenen und schattigen Ort gelagert werden. Gehen Sie bei der Aussaat wie weiter oben beschrieben vor.

Vertrocknene Mannstreu-Bluete mit Samen
Reife Samen der Edeldistel – bereit für die Ernte [Foto: Martin Hibberd/ Shutterstock.com]

Je nach Art besteht auch die Möglichkeit, Mannstreu über Wurzelstecklinge sortenrein zu vermehren. Der optimale Zeitpunkt hierfür liegt im Herbst. Dazu wird den Wurzelballen der Mutterpflanze freigelegt und davon eine gesunde Wurzel abgeschnitten. Die Wurzelstecklinge sollten 5 bis 10 cm lang sein und werden waagerecht auf Anzuchtsubstrat gelegt. Bedecken Sie die Stecklinge mit 1 cm Substratschicht und stellen Sie die diese an einen hellen Ort mit einer Temperatur von circa 15 °C. Eine erfolgreiche Vermehrung erkennt man im Frühjahr an den ersten neuen Austrieben.

Edeldistel trocknen: Anleitung

Die Edeldistel eignet sich wunderbar als Schnittblume – sie erhält Farbe und Form auch im getrockneten Zustand.

  • Schneiden Sie die Triebe der Edeldistel im knospigen Zustand, also bevor sich die Einzelblüten öffnen.
  • Anschließend können die einzelnen Stiele zusammengebunden und kopfüber getrocknet werden.
  • Wählen Sie dazu einen leicht luftigen, trockenen und schattigen Ort aus.
  • Nach 2 – 4 Wochen sind die Blütentriebe trocken und können nach Belieben eingesetzt werden.
Edeldistel als Trockenblumen
Hübsche getrocknete Edeldisteln einzeln oder in Kombination mit anderen Trockenblumen [Foto: ramona georgescu/ Shutterstock.com]

Ist Mannstreu giftig?

Die Mannstreu gilt nicht als giftig, weder für uns Menschen noch für Hunde oder Katzen. Einige Arten enthalten sogenannte Saponine, welche jedoch erst in größeren Mengen giftig wirken. Da es sich bei Mannstreu, ungleich ihrer Verwandten, nicht um eine Nutzpflanze handelt, ist von einem Verzehr dennoch abzuraten – die Stacheln der Blätter verhindern diesen aber ohnehin zuverlässig.

Einen warmen und sonnigen Standort bevorzugt auch die pflegeleichte Färberdistel (Carthamus tinctorius). Wir zeigen, wie die orange blühende Pflanze ausgesät wird und welches Öl aus ihr gewonnen werden kann.

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