Steinbrech-Arten & -Sorten: Die schönsten im Überblick

Laura
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Meine Faszination für die Pflanzenwelt hat mich dazu gebracht, Gartenbau an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf zu studieren. Seien es Nutzpflanzen oder Ziergewächse, in den Tropen vorkommend oder bei uns heimisch – jede Pflanze birgt ihre eigene Besonderheit.
In botanischen Gärten lasse ich mich gerne von der unglaublichen Vielfalt inspirieren und versuche, möglichst viel Natur in meine Wohnung und auf meinen Balkon zu bringen.

Lieblingsobst: Mango, Banane
Lieblingsgemüse: Knoblauch, Aubergine

Ob weiße oder tiefrote Blüten, sukkulente oder flache Blätter – die zahlreichen Steinbrech-Arten bieten eine große Vielfalt.

Art der Gattung Steinbrech
Ein hübsches Beispiel für die faszinierende und artenreiche Steinbrech-Gattung [Foto: ABO PHOTOGRAPHY/ Shutterstock.com]

Jede Steinbrech-Art (Saxifraga) hat ihr eigenes, besonderes Aussehen und verschiedene Ansprüche an den idealen Standort. Wir haben die besten Saxifraga-Arten herausgesucht und erklären, wo sie sich am wohlsten fühlen. Wie Sie Steinbrech richtig pflanzen und pflegen, ist in unserem Überblick-Artikel zusammengefasst.

Bekannt sind etwa 370 bis 450 verschiedene Saxifraga-Arten, welche meist in den gemäßigten und kalten Klimazonen beheimatet sind. Um einen Überblick über die beeindruckende Artenvielfalt der Gattung Saxifraga zu bekommen und eventuell eine passende Pflanze für Ihren Garten zu finden, haben wir eine Auswahl an Steinbrech-Arten zusammengestellt.

Moos-Steinbrech (Saxifraga x arendsii)

Für eine Polster-Pflanzung eignet sich der Moos-Steinbrech mit einer Wuchshöhe von 5 bis 15 cm. Saxifraga x arendsii ist eine wintergrüne Kulturhybride, welche von April bis Mai ihre weißen bis purpurroten Blüten zeigt. Am wohlsten fühlt sich die Hybride an einem absonnigen und kühlen Standort in einem frischen, jedoch durchlässigen Bodensubstrat. Achten Sie bei der Wahl des Substrates auf einen alkalischen bis schwach sauren pH-Wert. In kleinen Gruppen mit 5 bis 10 weiteren Pflanzen kommt diese Steinbrech-Hybride wunderschön zur Geltung und kann problemlos im Freien bei Temperaturen bis zu -28 °C überwintert werden. Moos-Steinbrech ist nicht sehr konkurrenzstark, weswegen er im Beet meist nicht lange überlebt. Konkurrenzarme Steingärten oder Pflanzgefäße sind dagegen besser für die Pflanzung geeignet. Ein Pflanzabstand von circa 15 cm lässt den einzelnen Exemplaren genügend Platz.

Moos-Steinbrech-Art Saxifraga x arendsii
Moos-Steinbrech hat seine Blütezeit von April bis Mai [Foto: Olga Glagazina/ Shutterstock.com]
  • ‘Peter Pan’: Karminrosa Blüten, Wuchshöhe bis zu 10 cm
  • ‘Rosenzwerg’: Flachwüchsig mit einer Höhe von ca. 8 cm und purpurfarbenen Blütenständen
  • ‘Schneekissen’: Weiße Blüten sowie eine Wuchshöhe von etwa 15 cm

Moos-Steinbrech (Saxifraga bryoides)

Ebenfalls als Moos-Steinbrech bekannt ist die Art Saxifraga bryoides. Sie liebt einen sonnigen Standort, der allerdings gerne luftig und damit kühl sein darf. Starke Wärmeentwicklung verträgt dieser Steinbrech eher weniger. Saxifraga bryoides mag ungleich seiner Verwandten keine Trockenheit und darf gerne täglich leicht gegossen werden – vorausgesetzt, der Boden ist durchlässig genug und es entsteht keine Staunässe. Seine weiß-gelben Blüten bildet der immergrüne Moos-Steinbrech von Juli bis August und erreicht eine Wuchshöhe von maximal 10 cm. In Gruppen mit weiteren Pflanzen entsteht ein hübscher Teppich. Temperaturen bis zu -22 °C werden gut überstanden.

Moos-Steinbrech-Art Saxifraga bryoides
Auch Saxifraga bryoides ist als Moos-Steinbrech bekannt [Foto: Vankich1/ Shutterstock.com]

Hängende Steinbrech (Saxifraga stolonifera)

Der Hängende Steinbrech ist auch als Kriech-Steinbrech oder Judenbart bekannt und erweist sich in milderen Regionen als wintergrün. Die Staude bildet Ausläufer, wobei diese selten lästig sind. Sie wird circa 30 cm hoch und besitzt runde, gezahnte Blätter, die rosettenartig angeordnet sind. Das junge Laub ist stark behaart und weist eine silbrige Blattaderung auf. Im Laufe der Zeit ergrünt es komplett. Die Hauptblütezeit dieser Steinbrech-Art liegt im Mai bis Ende Juli, wobei sie auch früher beginnen und später enden kann. Ihre Blüten ragen deutlich über das Laub und sind weiß. Durch ihren hängenden Wuchs eignet sie sich für eine Ampelbepflanzung auf Balkon oder Terrasse oder als kriechender Bodendecker auf frischen und humosen Böden. Neben den Bodengegebenheiten sollte dem Kriech-Steinbrech ein halbschattiger bis absonniger Standort zugewiesen werden. Temperaturen bis zu -17 °C übersteht diese Art ohne Probleme, wobei Pflanzen im Topf an einem geschützten Ort überwintert werden sollten.

  • ‘Cuscutiformis’: Rötlich-braun marmorierte Blätter, weiße Blüten und eine Wuchshöhe von 20 cm
  • ‘Tricolor’: Grüne Blattspreiten mit weißem bis rotem Blattrand
Hängender Steinbrech
Der Hängende Steinbrech eignet sich sehr gut als Bodendeckerpflanze [Foto: simona pavan/ Shutterstock.com]

Bach-Steinbrech (Saxifraga aizoides)

Der Bach-Steinbrech wird aufgrund seiner fleischigen Blätter auch als Fetthennen-Steinbrech bezeichnet und kommt häufig an Felswänden vor. Er liebt einen sonnigen, aber kühlen Standort. Seine Wuchsform ist polsterartig und erlangt in der Blütezeit eine Höhe von circa 30 cm. Die gelben, orangen oder braunroten Blüten erscheinen je nach Standort zwischen Juni und September. Für den Garten ist diese Steinbrech-Art bisher kaum in Verwendung, weil sie relativ konkurrenzschwach ist. Auf frischen bis durchlässigen Substraten lässt sich die Art jedoch einfach im Garten integrieren. Optimal hierfür ist ein Standort mit gutem Morgen- und Abendlicht, da der Bach-Steinbrech zwar Sonne mag, es ihm in der Mittagssonne allerdings zu heiß werden kann.

Bach-Steinbrech
Der gelb-blühende Bach-Steinbrech (Saxifraga aizoides) [Foto: simona pavan/ Shutterstock.com]

Herbst-Steinbrech (Saxifraga cortusifolia var. fortunei)

Herbst-Steinbrech schätzt einen absonnigen bis halbschattigen und windgeschützten Standort mit einem frischen, humosen Boden. Hier empfiehlt sich eine Düngergabe mit Langzeitwirkung im Frühjahr. Unser Plantura Bio-Universaldünger beispielsweise kann unter das Substrat gemischt werden und versorgt den Herbst-Steinbrech mit wertvollen Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Kalium.

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Die Blätter des Steinbrechs sind rundlich und besitzen vor allem auf der Blattunterseite eine rote Färbung. Seine Blütenstiele sind ebenfalls rot und schließen mit weißen Blüten ab. Sie zeigen sich, wie der Name schon sagt, im Herbst von September bis Oktober. Auch diese Art steht gerne in kleinen Gruppen. Sie ist theoretisch winterhart bis zu -17 °C, sollte allerdings vor Wintersonne und vor Frösten geschützt werden. Legen Sie dazu beispielsweise etwas Laub auf die Pflanzstelle und umwickeln Sie die Töpfe mit Jute oder Vlies. Die einzelnen Pflanzen sollten im Abstand von circa 30 cm stehen. In Kombination mit Ziergräsern wirkt der Herbst-Steinbrech besonders zierend.

  • ‘Black Ruby’: Höhe von ca. 20 cm, braunrote Blätter und rosa Blüten
  • ‘Maigrün’: Frisch grünes Laub und bis zu 25 cm hoch
  • ‘Rubrifolia’: Hübsche, weiße Blüten mit leuchtend roten Blattunterseiten
Saxifraga cortusifolia
Schöne Blüten der Sorte ‘Rubrifolia’ [Foto: Milan Vachal/ Shutterstock.com]

Rispen-Steinbrech (Saxifraga paniculata)

Saxifraga paniculata, auch als Trauben- oder Rispen-Steinbrech bekannt, bildet immergrüne Blattrosetten mit steif-sukkulentem Laub. Diese Art ist sehr gut winterhart und verträgt theoretisch Temperaturen bis zu -45 °C. Im weiß blühenden Zustand, von Mai bis Juli, erreicht diese Art eine Höhe von circa 30 cm. Die Blütenstängel sind rötlich-braun gefärbt und bilden damit einen schönen Kontrast zur weißen Blüte. Verwendung findet der Rispen-Steinbrech vor allem in Steingärten in engen Felsspalten. Außerdem sollte der Boden gut durchlässig sein und die Lichtverhältnisse sind am besten sonnig bis halbschattig. Der Rispen-Steinbrech bildet bei Stickstoffmangel und Trockenstress dichte Polster.

Rispen-Steinbrech
Rispen-Steinbrech (Saxifraga paniculata) fällt mit seinen rötlichen Stängeln auf [Foto: Gherzak/ Shutterstock.com]

Schatten-Steinbrech (Saxifraga umbrosa)

Schatten-Steinbrech ist eine der gewöhnlichsten Arten und wird häufig in Gärten gepflanzt. Wie der Name schon verrät, liegt der optimale Standort im Halbschatten bis absonnig. Der Boden sollte dabei mäßig nahrhaft, frisch und gut durchlässig sein. Ansonsten ist diese Variante sehr pflegeleicht und übersteht auch Trockenphasen und Temperaturen bis zu -17 °C. Lediglich die pralle Mittagssonne bekommt dem Schatten-Steinbrech nicht gut. Insgesamt wird die Staude im blühenden Zustand bis zu 15 cm hoch und hat von Juni bis Juli rosa Blüten.

Schatten-Steinbrech
Ein häufiger Gartenbewohner ist der Schatten-Steinbrech [Foto: Elena Arsentyeva/ Shutterstock.com]

Porzellanblümchen (Saxifraga x urbium)

Die Steinbrechhybride ist eine der wertvollsten Naturkreuzungen für den Garten und eignet sich für Gehölzränder und Steingärten. Sie ging aus den Arten Saxifraga spathularis und Saxifraga umbrosa hervor. In kleinen Anordnungen mit 3 Pflanzen, jedoch auch in mittelgroßen Gruppen aus bis zu 20 Exemplaren kommt sie schön zur Geltung. Ein halbschattiger bis absonniger Standort mit einem frischen und gut durchlässigen Boden ist optimal für das immergrüne Porzellanblümchen. Die fleischigen Blätter werden circa 10 cm hoch, die rosa Blüten, welche von Mai bis Juni erscheinen, bis zu 30 cm groß. Temperaturen bis zu -23 °C übersteht die Arthybride ohne Probleme. Achten Sie bei der Pflanzung auf einen Abstand von circa 20 cm.

  • ‘Clarence Elliott’: Zwischen Mai und Juni rosa Blüten und auffällig rote Blütenstiele, beschauliche 15 cm hoch, Pflanzabstand von 15 cm
  • ‘Aureopunctata’: Mit hübsch panaschierten Blättern und wintergrünen, rosettenartigen Polstern, weiße bis rosa Blüten von Juni bis Juli – Wuchshöhe von 5 bis 15 cm
Porzellanblümchen
Beim Porzellanblümchen handelt es sich um eine Naturkreuzung [Foto: agatchen/ Shutterstock.com]

Königssteinbrech (Saxifraga longifolia)

Der ursprünglich aus den Pyrenäen stammende Königssteinbrech ist eine spezielle Art, denn er kommt nur alle 4 bis 5 Jahre zur Blüte und stirbt anschließend ab. Bis dahin lohnt sich eine Kultivierung dennoch. Die Blätter sind rosettenartig angeordnet und stehen dicht übereinander. Im Einzelnen sind sie stark verkrustet und grau-grünlich gefärbt. Diese Rosette kann bis zu 30 cm groß werden. Ist der Zeitpunkt da und Saxifraga longifolia kommt zur Blüte, bildet sie zuerst einen bis zu 70 cm lang werdenden Stängel aus, an welchem sich von Juni bis Juli zahlreiche weiße Blütenstände und später Samen bilden. Im besten Fall versamt er sich daraufhin von selbst, alternativ können die Steinbrechsamen geerntet und gezielt ausgesät werden. Der Königssteinbrech ist bei uns vollkommen winterhart – Temperaturen von bis zu -22 °C machen ihm nicht aus. Die besondere Steinbrech-Art steht gerne alleine oder maximal in kleinen Gruppen. Achten Sie in diesem Fall auf einen Abstand von circa 40 cm zur nächsten Pflanze. An einem sonnigen bis halbschattigen Standort mit einem gut durchlässigen, kalkhaltigen Boden, wie zum Beispiel im Steingarten, fühlt sich der Königssteinbrech am wohlsten.

Königssteinbrech
Saxifraga longifolia blüht nur selten [Foto: Rini Kools/ Shutterstock.com]

Ein echter Gartenklassiker ist die Moosrose (Rosa x centifolia ’Muscosa’) mit ihren gefüllten Blüten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die alte Rosensorte richtig pflanzen und pflegen.

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