Steinbrech: Pflanzen, Pflege & Winterhärte

Laura
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Meine Faszination für die Pflanzenwelt hat mich dazu gebracht, Gartenbau an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf zu studieren. Seien es Nutzpflanzen oder Ziergewächse, in den Tropen vorkommend oder bei uns heimisch – jede Pflanze birgt ihre eigene Besonderheit.
In botanischen Gärten lasse ich mich gerne von der unglaublichen Vielfalt inspirieren und versuche, möglichst viel Natur in meine Wohnung und auf meinen Balkon zu bringen.

Lieblingsobst: Mango, Banane
Lieblingsgemüse: Knoblauch, Aubergine

Vielseitig und doch pflegeleicht – Steinbrech zeigt sich in den unterschiedlichsten Ausführungen und ist auch für Gartenanfänger eine schöne Ergänzung im Beet oder auf dem Balkon.

Saxifraga in rot
Die zarten Steinbrech-Arten faszinieren mit hübschen Blüten [Foto: Jolanta Wojcicka/ Shutterstock.com]

Die artenreiche Gattung Steinbrech (Saxifraga) lässt sich nur schwer allgemein beschreiben, da sich die verschiedenen Arten nicht nur äußerlich, sondern auch hinsichtlich ihrer Ansprüche unterscheiden. Wir geben einen Überblick über die faszinierende Pflanzengattung und erklären, was Sie beim Pflanzen und Pflegen beachten sollten. Nähere Infos zu speziellen Steinbrech-Varianten finden Sie in unserem Artikel über die schönsten Steinbrech-Arten und -Sorten.

Steinbrech: Eigenschaften und Herkunft

Steinbrech gehört zur Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae). Zu dieser Pflanzenfamilie zählen beispielsweise auch Astilben (Astilbe), Bergenien (Bergenia), Purpurglöckchen (Heuchera) und Schaublätter (Rodgersia). Saxifraga ist mit rund 370 bis 450 Arten eine umfangreiche und vielgestaltige Pflanzengattung – etwa 40 Arten davon sind sogar bei uns heimisch.

Steinbrech kommt bevorzugt in Felsspalten mit gemäßigtem und kaltem Klima vor und besiedelt die Gebirgsregionen der Alpen sowie den Mittelmeerraum bis zu einer Höhe von 4.500 m. Aufgrund ihrer natürlichen Gewohnheiten wird Saxifraga häufig in Steingärten und Trockenmauern eingesetzt. Dort bezaubert das Gewächs mit unterschiedlich gefärbten Blüten und einem häufig polsterartigen Wuchs.

Steinbrech in weiß
Steinbrech besiedelt gerne enge Plätze zwischen Felsstücken [Foto: photoPOU/ Shutterstock.com]

Die Gattung bietet zum einen immergrüne Steinbrech-Arten mit grundständigen Blattrosetten und zum anderen sommergrüne Vertreter mit Blättern am Spross. Diese können wiederum wechselständig oder gegenständig angeordnet sein. Selbst die Wuchsform des Blattes ist von Art zu Art verschieden – gestielt oder ungestielt, sukkulent oder flach, rund bis oval-förmig oder eingeschnitten. Ihre Blütenstände sind meist Rispen oder Trauben und erscheinen artspezifisch in gelber, weißer, oranger, roter oder purpurner Farbe. Die Kronblätter können bei einigen Arten zusätzlich gemustert sein. Die meisten Saxifraga-Arten sind ausdauernde Pflanzen, einige jedoch auch ein- bis zweijährig. Insgesamt erreichen die Stauden eine Wuchshöhe zwischen 5 und 50 cm.

Wann hat Steinbrech Blütezeit? Einige Arten blühen ab Mai bis in den Sommer hinein, andere Vertreter sorgen sogar im November noch für wunderschöne Blüten.

Blätter einer Saxifraga-Art
Steinbrech-Art mit sukkulenten und damit wasserspeichernden Blättern [Foto: Vankich1/ Shutterstock.com]

Steinbrech pflanzen: Standort und Vorgehen

Welcher Standort der richtige für Steinbrech ist, hängt von der Art ab. Die Vertreter mit eher sukkulenten Blättern bevorzugen einen sonnigen Ort, einige Varianten fühlen sich sogar an einem schattigen Plätzchen wohl und vertragen keine direkte Sonneneinstrahlung. Andere Steinbrech-Pflanzen stehen am liebsten absonnig bis halbschattig. Die meisten Arten gedeihen wunderbar auf einem humosen und gut durchlässigen Boden – Staunässe wird von keiner Saxifraga-Art vertragen.

Steinbrech sollten vorzugsweise im Frühjahr nach den letzten Spätfrösten ins Beet gepflanzt werden. Der ideale Pflanzabstand hängt von der jeweiligen Art ab und liegt zwischen 15 und 40 cm. Steinbrech eignet sich neben der Pflanzung in Beeten oder Steingärten ebenso für Balkon und Terrasse. Hierfür empfiehlt es sich, Blumenerde beispielsweise mit Blähton oder Tonscherben zu mischen, um eine bestimmte Durchlässigkeit zu erzeugen.

Steinbrech zwischen anderen Pflanzen
Saxifraga lässt sich beispielsweise schön mit kriechenden Sedum-Arten kombinieren [Foto: Agnes Kantaruk/ Shutterstock.com]

Im Handel sind auch Steinbrech-Samen erhältlich. Der beste Zeitpunkt für die Aussaat liegt im Februar.

  • Befüllen Sie zuerst die Anzuchtschalen oder -töpfchen mit Aussaaterde.
  • Kleine Samen werden mit einem Abstand von ca. 2 cm auf das Substrat gedrückt, größere etwa 1 cm tief hineingedrückt.
  • Die Anzucht sollte nun leicht mit Wasser besprüht werden.
  • Da es sich um Kaltkeimer handelt, stellt man die Töpfchen an einen Ort mit einer Temperatur zwischen 0 und 5 °C.
  • Bilden sich die ersten richtigen Blätter, dürfen die Keimlinge in größere Töpfe pikiert werden.
  • Nach den letzten Spätfrösten ist das Auspflanzen in den Garten möglich.

Tipp: Unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde beispielsweise ist nährstoffärmer als normale Blumenerde. Das hat ein stärkeres und zügiges Wurzelwachstum der Keimlinge zur Folge. Hinzukommt, dass die Erde keinen Torf enthält und dadurch umweltschonender produziert wird. Daher empfiehlt sich die Erde, insbesondere für die Aussaat von Steinbrech.

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Pflege von Steinbrech

Bei der Pflege ist es wichtig, die Ansprüche der einzelnen Steinbrech-Art zu kennen. Denn einige Vertreter bevorzugen einen feuchten Boden, andere wiederum gedeihen an trockenen, kargen Standorten sehr gut. Bei längeren Trockenphasen sollten Sie jede Art bewässern.

Ähnlich verhält es sich mit der Düngergabe, wobei die meisten Arten einen nährstoffarmen Boden bevorzugen – ein paar wenige Arten sollten mit Dünger versorgt werden. Obwohl Steinbrech ohne einen Schnitt zurechtkommt, empfiehlt es sich, die abgestorbenen Teile der Staude im Herbst zurückzuschneiden und die verblühten Blütenstiele zu entfernen. Im Frühjahr treibt Steinbrech neu aus und entfaltet seine gewünschte Wuchsform.

Ist Saxifraga winterhart?

Die meisten Saxifraga-Arten sind robust und winterhart, doch auch hier gibt es geringe Unterschiede – der Moos-Steinbrech ist beispielsweise winterhart bis -28 °C, wohingegen der Hängende Steinbrech Temperaturen von bis zu -17 °C übersteht. Informieren Sie sich am besten im Vorfeld über die Frosthärte der jeweiligen Pflanze. Handelt es sich um eine empfindliche Variante, bietet sich eine schützende Schicht aus Reisig für den Winter an. Töpfe können beispielsweise mit Vlies oder Jute eingewickelt werden.

Saxifraga im Winter
Robuste und winterharte Arten benötigen keinen Winterschutz [Foto: Nadya So/ Shutterstock.com]

Vermehrung

Steinbrech wird häufig über Samen vermehrt, welche im Herbst aus den Kapselfrüchten geerntet wurden. Lagern Sie diese bis zur Aussaat im Februar möglichst trocken, kühl und dunkel. Eine Vermehrung über Sprossstecklinge der Saxifraga bietet sich vor allem dann an, wenn Ihre Staude kahle Stellen aufweist. Dazu schneidet man einen Spross an der Blattrosette ab und steckt ihn direkt an den gewünschten Platz oder in ein Anzuchttöpfchen mit entsprechender Anzuchterde. Gießen Sie den jungen Trieb großzügig an – nach wenigen Wochen ist der Steckling gut angewachsen und kann die Lücken mit seinen Blättern schließen. Eine weitere Möglichkeit ist die Teilung des Wurzelballens im Frühjahr. Der Steinbrech wird dabei ausgegraben, in zwei Stücke geteilt und die neu gewonnene Pflanze an einer anderen Stelle wieder eingesetzt.

Samen der Saxifraga
Aus den Blüten entstehen später Kapseln, welche mitsamt der Samen geerntet werden [Foto: JIANG TIANMU/ Shutterstock.com]

Ist Steinbrech giftig?

Nein, Saxifraga ist nicht giftig. Die Blätter gewisser Arten werden sogar als Tee angeboten. Sie können die Staude also sorglos in ein Beet pflanzen, zu dem Kinder und Haustiere Zugang haben.

Kleine, aber feine Blüten zeigt auch die pflegeleichte Kuhnelke (Vaccaria hispanica) von Juli bis August. In Deutschland ist sie leider vom Aussterben bedroht – ein Grund mehr, die schöne Staude näher zu betrachten.

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