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Volldünger: Begriffserklärung, Vorteile, Beispiele & Preise

Kati
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Ich bin gelernte Gärtnerin und studierte Gartenbauwissenschaftlerin und liebe alles was wächst und grünt! Egal ob Strauch, Baum, Nutzpflanze oder vermeintliches Unkraut: Für mich ist jede Pflanze ein kleines Wunder.
Im Garten versorge ich meine 13 Hühner, baue Obst & Gemüse an und beobachte ansonsten, wie sich die Natur selbst verwaltet und gestaltet.

Lieblingsobst: Heidelbeere, Apfel
Lieblingsgemüse: Schmorgurke, Grünkohl, grüne Paprika

Volldünger sind Düngermischungen, die sich in Zusammensetzung, Preis und Anwendung unterscheiden können. Hier erhalten Sie einen Einstieg in die Thematik.

Dünger wird in Händen gehalten
Organische Volldünger setzen sich aus verschiedenen Stoffen pflanzlichen und tierischen Ursprungs zusammen

Der Volldünger – ein omnipotenter Alleskönner? In diesem Artikel erfahren Sie, was ein Volldünger ist und wo seine Grenzen liegen. Außerdem liefern wir Ihnen ein paar Beispiele bekannter Volldünger, nennen Vor- und Nachteile und geben Tipps zu ihrem Gebrauch. Und um Sie vor unverschämten Angeboten zu schützen, fügen wir noch eine grobe preisliche Einordnung hinzu.

Was sind Volldünger?

Als Volldünger werden in der Praxis alle Dünger bezeichnet, in denen die drei Pflanzennährelemente Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) enthalten sind. Somit ist also jeder NPK-Dünger automatisch auch ein Volldünger. Einen ausführlichen Artikel zum Thema NPK-Dünger finden Sie hier. Um sich über die Inhaltsstoffe eines Düngers zu informieren, suchen Sie auf der Verpackung die Angaben zu den enthaltenen Nährstoffen. Die Deklarierung folgt dabei immer einem ähnlichen Muster. Die Pflanzennährstoffe – also die chemischen Verbindungen, in denen die Nährelemente vorliegen – werden in Prozent angegeben. Die Deklarierung, wie beispielsweise bei unserem Plantura Bio-Tomatendünger.

4 – 3 – 8 + 2 MgO, bedeutet, der Dünger enthält 4 % Stickstoff, 3 % Phosphor, 8 % Kalium und 2 % Magnesium.

Die Reihenfolge, in der die Elemente aufgezählt werden, ist immer N – P – K – Mg – S. Weitere Inhaltsstoffe werden in der Deklarierung ergänzend angegeben.

Düngerbox umgeben von Tomatenpflanzen
Unser Plantura Bio-Tomatendünger ist ein organischer Volldünger

Falls Ihnen die Begrifflichkeiten der Nährstoffe nicht geläufig sein sollten, hier noch ein kurzer Überblick über die 14 essentiellen Nährelemente der Pflanzen:

Die Hauptnährelemente: N, P und K zählen zu den „Makronährelementen“, also den Nährelementen, die von Pflanzen in größeren Mengen benötigt werden. Daneben gibt es auch noch weitere Makronährelemente.

Stickstoff (N) ist am Aufbau von Eiweißen und der DNS beteiligt, außerdem ist es ein wichtiger Bestandteil des Chlorophylls, des grünen Pflanzenpigmentes. Dieses befähigt die Pflanze zur Photosynthese.

Phosphor (P) ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil von Eiweißen und DNS. Außerdem wird es in Pflanzenzellen in Form einer besonderen chemischen Verbindung zu der „Energiewährung“ aller Zellen. Phosphor fördert zudem die Bildung von Blüten und Früchten.

Kalium (K) reguliert den Wasserhaushalt der Pflanze und macht sie widerstandsfähig gegen Frost und Trockenheit. Durch die Unterstützung des Zellwandbaus fördert es die Standfestigkeit und Resistenz gegen Pilzerkrankungen und saugende Insekten.

Weitere Makronährelemente: Magnesium (Mg), Calcium (Ca) und Schwefel (S) werden von Pflanzen in etwas geringeren Mengen benötigt.

Die Spurennährelemente Eisen (Fe), Mangan (Mn), Zink (Zn), Kupfer (Cu), Bor (B), Molybdän (Mo), Nickel (Ni) und Chlor (Cl) werden in sehr geringen Mengen benötigt.

Buchstaben aus Düngergranulat
Ein Volldünger enthält die drei Hauptnährelemente Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) [Foto: Hemerocallis/ Shutterstock.com]

Tipp: Auch wenn die Spurennährelemente in sehr geringen Mengen benötigt werden, sind sie für Pflanzen ebenso essentiell wie die Makronährelemente. Allerdings dürfen sie ihnen nur in sehr geringen Dosierungen zugeführt werden, da es ansonsten zu Pflanzenschäden kommen kann. Es gilt bei allen Pflanzennährstoffen „Die Dosis macht das Gift“.

Zusammenfassung Definition Volldünger:

  • Ein Volldünger enthält die drei Hauptnährelemente Stickstoff, Phosphor und Kalium
  • Er kann daneben auch noch weitere Makronährelemente und Spurennährelemente enthalten
  • Die Deklaration erfolgt stets in der Reihenfolge: N – P – K – Mg – S
  • Die insgesamt 14 essentiellen Nährelemente der Pflanzen erfüllen verschiedene Aufgaben im pflanzlichen Stoffwechsel
  • Für alle Pflanzennährstoffe gilt, dass sowohl ein Mangel als auch ein Überschuss der Pflanze schaden kann

Welche Volldünger gibt es?

Volldünger ist nicht gleich Volldünger: Mineralische Volldünger wie „Blaukorn“ unterscheiden sich in Herkunft und Zusammensetzung grundsätzlich von organischen Volldüngern.

Mineralische Volldünger sind in gelöster Form als Flüssigdünger und in fester Form als Düngesalz erhältlich. Umhüllte Düngesalze liegen in kleinen Kügelchen vor und ihre Hülle verleiht ihnen besondere Eigenschaften wie eine Langzeitwirkung oder eine bedarfsorientierte Freisetzung.

Organische Volldünger setzen sich aus verschiedenen Stoffen pflanzlichen und tierischen Ursprungs zusammen, deren Nährstoffgehalt bekannt ist. Sie enthalten die Nährstoffe also „verpackt“ in einer natürlichen Hülle. Für einen gesunden Hausgarten ohne unnötige Chemie sind organische Volldünger klar zu bevorzugen.

Verschiedene Düngergranulate
Zwischen mineralischen und organischen Volldüngern gibt es große Unterschiede [Foto: Hemerocallis/ Shutterstock.com]

Organisch-mineralische Volldünger sind Mischungen aus Düngemitteln beider Kategorien. Diese Mischungen sollen die speziellen Eigenschaften ihrer einzelnen Bestandteile geschickt ausnutzen und kombinieren.

Nach dieser kurzen Erklärung stellen wir Ihnen nun einige bekannte Volldünger vor.

Blaukorn von Compo-Expert: 12 – 8 – 16 (+3)

Blaukorn ist ein bekannter Volldünger, der seit vielen Jahren auf dem Markt ist. Er wird von ökologisch orientierten Gärtnern meist abgelehnt. Durch das Fehlen organischer Substanz und die sofortige Verfügbarkeit sind langfristige Schäden am Boden und sogar kurzfristige Schäden an der Pflanze wahrscheinlicher als bei organischen Alternativen. Preis: 25 kg kosten ungefähr 30 Euro.

Plantura Bio-Universaldünger: 6 – 4 – 4 (+0, +2)

Unser Plantura Bio-Universaldünger wurde von uns mit größter Sorgfalt entwickelt. Er fördert durch den hohen Anteil organischer Substanz das Bodenleben und ist dabei sogar frei von tierischen Inhaltsstoffen. Neben Stickstoff, Phosphor und Kalium sind auch Schwefel und Natrium enthalten. Der Kaliumgehalt ist für einen organischen Dünger recht hoch, sodass er seiner Bezeichnung „Universaldünger“ sehr gut gerecht wird. Preis: 1,5 kg kosten etwa 15 Euro.

Dünger in einer Box wird in Händen gehlaten
Unser Plantura Bio-Universaldünger enthält 6 % Stickstoffverbindungen, 3 % Phosphorverbindungen und 4 % Kaliumverbindungen
Bio-Universaldünger 1,5 kg
Bio-Universaldünger 1,5 kg
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(4.7/5)
  • Ideal für eine Vielzahl an Pflanzen im Garten & auf dem Balkon
  • Unterstützt gesundes Pflanzenwachstum sowie ein aktives Bodenleben
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14,99 €
Grundpreis: 9,99 €/kg

Manna Spezial Gartendünger: 7 – 5 – 9 (+Mg, +S)

Dieser kombinierte Gartendünger hat einen hohen Kaliumanteil, womit man ihn gut ergänzend zu einem rein organischen Dünger anwenden kann. Es sind verschiedene Stickstoffverbindungen enthalten, sodass die Mischung sowohl schnell als auch lange wirksam Nährstoffe freigeben soll. Laut Hersteller ist die Freisetzung abhängig von der Temperatur, Feuchte und Aktivität des Bodenlebens. Preis: 20 kg kosten etwa 40 Euro.

Cuxin DCM Flüssigdünger für Zimmerpflanzen (mineralischer Flüssigdünger): 6 – 4 – 7

Der Flüssigdünger für Zimmerpflanzen von Cuxin enthält recht viel Stickstoff und Kalium. Wie alle Flüssigdünger ist er zur regelmäßigen Anwendung über das Gießwasser gedacht. Es ist sinnvoll, neben diesem Flüssigdünger einen organischen Dünger zu verwenden, da dem Flüssigdünger die Langzeitwirkung fehlt und weder alle Makronährstoffe noch Spurenelemente enthalten sind. Preis: 800 ml kosten zwischen etwa 14 Euro und ergeben 250 l Gießwasser.

Vor- und Nachteile von Volldüngern

Wer es bis zu diesem Unterpunkt geschafft hat, der weiß nun zumindest eins: Tatsächliche Alleskönner sind auch die Volldünger fast nie. Insbesondere wenn sie nur die Mindestanforderung erfüllen, um diesen Namen zu tragen, also N, P und K enthalten. Weil sich organische und mineralische Volldünger so stark unterscheiden, werden die Vor- und Nachteile hier getrennt genannt.

VorteileNachteile
Mineralische VolldüngerSchnelle WirkgeschwindigkeitMinderwertige Produkte werden häufig zu schnell freigesetzt; die Folge können Pflanzenschäden, Auswaschungen und Ausgasung von Nährstoffen sein
Mit Umhüllung auch LangzeitwirkungLangzeitwirkung nicht selbstverständlich, nur gegen Aufpreis
Hohe NährstoffkonzentrationBei alleiniger Anwendung Schäden an Bodenstruktur und Bodenleben
Geringer PreisUmweltschädlich durch die Gewinnung der Rohstoffe
Organische VolldüngerEinfache Anwendung ohne Risiko der ÜberdüngungEinige Produkte nur mit langsamer Freisetzung
Verbessern Bodenstruktur und BodenlebenViele Produkte mit niedrigen Kaliumgehalten, sodass Kalium separat gedüngt werden muss
Natürliche LangzeitwirkungEtwas teurer
Verwendung nachwachsender RessourcenManchmal unangenehmer Geruch, falls tierische Ausgangsstoffe verwendet wurden
Auch als Flüssigdünger verfügbar
Auch vegan erhältlich
Enthalten oft weitere wichtige Nährstoffe

Anwendung von Volldüngern

An dieser Stelle finden Sie einige allgemeingültige Stichpunkte zur richtigen Anwendung von Volldüngern:

  • Auch wenn ein Dünger mit N, P und K sich „Volldünger“ nennen darf, reicht eine Versorgung mit ausschließlich diesen drei Nährelementen nicht aus
  • Selbst wenn ein mineralischer Volldünger alle 14 Nährelemente enthielte, hätte die alleinige Anwendung negative Auswirkungen auf den gedüngten Boden
  • Volldünger enthalten nie alle Nährelemente, da einige darunter sind, die aus verschiedenen Gründen nicht gemischt werden sollten
  • Viele Gartenböden enthalten durch den jahrzehntelangen Eintrag organischer Substanz große Mengen von Makro- und Spurennähelementen. Erfolgt kein Nachschub dieser Substanzen, werden sie jedoch auf Dauer an ihnen verarmen
  • Düngen Sie daher jährlich organisch und bringen Sie möglichst viel organische Substanz ein, zum Beispiel Schnittgut aus Beeten, Rasenschnitt oder Kompost
  • Dosieren Sie mineralische Dünger nie höher, als es die Anwendungsempfehlung vorschreibt, um Pflanzen- und Bodenschäden zu vermeiden
  • Düngen Sie im Herbst auf keinen Fall viel mineralischen Stickstoff, da dieser dann sehr wahrscheinlich ins Grundwasser ausgewaschen oder als Ammoniak oder Stickoxid in die Atmosphäre entlassen wird

Tipp: Verwenden Sie Volldünger nicht in Verbindung mit Kalk, da dies zur Bildung von Ammoniak und wasserunlöslichem Phosphat führt. Düngen Sie Kalk (Calcium) daher separat mit einigen Monaten Abstand.

Detaillierte Anwendungsempfehlungen zur Rasen-Düngung oder dem Düngen von Obstbäumen, haben wir hier für Sie zusammengetragen.