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Fächerahorn: Standort, Schneiden & Sorten von Acer palmatum

Sebastian
Sebastian
Sebastian
Sebastian

Als Gartenbaustudent an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf habe ich mich vor allem mit Nutzpflanzen und Anbautechniken auseinandergesetzt. Es fasziniert mich immer wieder, wie sich aus kleinen, oft ähnlich anmutenden Samen so zahlreiche verschiedene Pflanzen entwickeln.

Lieblingsobst: Heidelbeeren, Trauben, Himbeeren, Birnen
Lieblingsgemüse: Pilze, Paprika, Kohlrabi, Zwiebel, Knoblauch

Der Fächerahorn kann je nach Sorte sowohl in Ihrem Garten als auch im Kübel auf Balkon oder Terrasse begeistern. Die Herbstfärbung sowie seine malerische Wuchsform machen ihn zu einem wahren Blickfang.

Großer Fächerahorn
Die leuchtend orangeroten Blätter sind im Herbst eine echte Bereicherung [Foto: jessicahyde/ Shutterstock]

Die Verwendung des Fächerahorns (Acer palmatum) in europäischen Gärten begann bereits Ende des 18. Jahrhunderts. In seiner Heimat war er aber schon wesentlich früher als gärtnerische Kultur und in mehreren Zuchtformen bekannt. Doch woher kommt er ursprünglich? Neben dieser Frage klären wir, was für einen Standort Fächerahorn benötigt, welche Sorten es gibt, und geben Ihnen alle Informationen, die Sie zur richtigen Pflege benötigen.

Fächerahorn: Eigenschaften und Herkunft

Der Fächerahorn ist bei uns ebenfalls als Japanischer Fächerahorn bekannt, was schon ein Hinweis auf die ursprüngliche Heimat des Baumes ist. Heute ist der Fächerahorn nicht nur in Japan, sondern auch in Korea und anderen Ländern Ostasiens in kühlen und feuchten Wäldern verbreitet. In Japan wurde der Fächerahorn schon vor mehreren Jahrhunderten als Zierpflanze entdeckt und ist noch heute einer der beliebtesten Bäume für die Bonsai-Kultur.

Fächerahorn als Bonsai
Der Fächerahorn ist einer der beliebtesten Bäume für die Bonsai-Kultur [Foto: Sophie Leguil/ Shutterstock]

Doch was macht den Fächerahorn so besonders? Auffallend sind natürlich die filigranen Blätter und seine wunderschöne Herbstfärbung sowie die große Vielfalt an Farben und Blattformen der verschiedenen Sorten. Der Artname bezieht sich auf das Aussehen der handförmig gelappten Fächerahorn-Blätter der Urform und stammt von dem lateinischen Wort palma, also „Handfläche“. Beim Alter von heimischen Ahornbäumen wie dem Spitzahorn (Acer platanoides) – bis zu 200 Jahre – oder dem Bergahorn (Acer pseudoplatanus) – bis zu 500 Jahre – kann der Acer palmatum mit seinen bis zu 100 Jahren zwar nicht mithalten, dennoch ist das für ein Ziergehölz kein schlechtes Alter.

Wie groß wird ein Fächerahorn? Je nach Sorte und Standort kann ein Fächerahorn bei uns maximal 4 bis 7 m hoch werden, was vor allem unserem Klima geschuldet ist. Er wächst im Jahr etwa 20 bis 40 cm. Es gibt auch einige Sorten, die kleinwüchsig sind und lediglich eine Höhe von 2 bis 3 m erreichen. Dabei ist entscheidend, dass ein Fächerahorn im Alter ebenso breit wie hoch und sogar noch breiter werden kann.

Hoher Fächerahorn
Eine Höhe von 7 Metern ist bei uns eher ungewöhnlich [Foto: Martin Fowler/ Shutterstock]

Die schönsten Sorten von Acer palmatum

Der einfache Fächerahorn steht schon lange nicht mehr allein da. Weil er bereits seit so vielen Jahren als gärtnerische Kultur verwendet wird, gibt es mittlerweile Hunderte von verschiedenen Sorten, die alle auf Acer palmatum zurückgehen. Einige schöne Sorten des Japanischen Fächerahorns wollen wir Ihnen hier vorstellen:

  • Rotblättriger Fächerahorn (Acer palmatum ˈAtropurpureumˈ): Starkwüchsig; 3 – 5 m hoch; dunkelrote Färbung der frischen Blätter; im Sommer leichte Grünfärbung des Laubes, im Herbst Färbung in ein dunkles, oranges Rot
Dunkelrote Fächerahorn-Blätter
Auffällig ist bei der Sorte ˈBloodgoodˈ die dunkel- bis schwarzrote Herbstfärbung [Foto: Esther Hanko/ Shutterstock]
  • Grüner Schlitzahorn (Acer palmatum ˈDissectumˈ): Schwachwüchsig; bis zu 2 m hoch; sehr feine, geschlitzte Blätter; Herbstfärbung gelb bis orange
Schlitzahorn-Blätter
Die Blätter geben, wie unschwer zu erkennen, dem Schlitzahorn seinen Namen [Foto: Nahhana/ Shutterstock]
  • Dunkelroter Schlitzahorn (Acer palmatum ˈDissectum Garnetˈ): Schwachwüchsig; etwa 2 m hoch; sehr feine, geschlitzte Blätter; leuchtend roter Austrieb und dunkelrote bis schwarzrote Blätter bis in den Herbst
Kleiner Fächerahorn
Durch den kleinen Wuchs findet man für den dunkelroten Schlitzahorn leichter einen Platz [Foto: David_Maddock/ Shutterstock]
Gelber Fächerahorn
Die gelblich-orangenen Blätter verleihen der Sorte den Namen “Orangener Traum“ [Foto: Nahhana/ Shutterstock]
  • Fächerahorn ˈOsakazukiˈ (Acer palmatum ˈOsakazukiˈ): Raschwüchsig; 4 – 6 m hoch; frische Blätter grün; dunkelorange bis karminrote Herbstfärbung
Acer palmatum 'Osakazuki'
Die Sorte ˈOsakazukiˈ verfärbt sich erst im Herbst rot [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock]

Fächerahorn pflanzen: Standort und Vorgehen

Wenn Sie sich für eine Sorte entschieden haben, sollten Sie unbedingt beim Verkäufer nach den Besonderheiten der Variante fragen. Ein einheitlicher Standortanspruch der Fächerahorne ist auf jeden Fall die bevorzugte sonnige Lage. Auch im Halbschatten entwickeln sie sich gut, allerdings bringt ein Sonnenplatz eine schönere Herbstfärbung mit sich. Achten Sie zudem auf einen windgeschützten Ort.

Tipp: Rotlaubige und tief geschlitzte Sorten sind anfälliger für Sonnenbrand, ein halbschattiger Standort ist hier die beste Wahl.

Der Boden sollte idealerweise locker und humusreich sein, Staunässe muss tunlichst vermieden werden. Was den pH-Wert des Untergrunds angeht, ist der Japanische Fächerahorn relativ anspruchslos, bevorzugt allerdings schwach saure Böden. Bei einem sehr leichten, sandigen Boden empfehlen wir, Ihren Fächerahorn etwas schattiger zu stellen, da der Baum bei Wassermangel unter starker Sonneneinstrahlung leidet. Zusätzlich ist es sinnvoll, in den Boden gute Erde wie zum Beispiel unsere Plantura Bio-Universalerde unterzumischen. Unsere torffreie und klimafreundliche Erde hilft beim Auflockern schwerer Böden, verbessert aber die Wasserhaltefähigkeit von Sandböden und enthält natürlich Makro- und Mikronährstoffe zur Versorgung des Fächerahorns.

Fächerahorn im Garten

Im Garten macht sich der Fächerahorn am besten in Einzelstellung an einem standortgerechten Platz. Hier kommt seine malerische Wuchsform am besten zur Geltung. Stellen Sie rund um den Baum genug Platz zur Verfügung, da die meisten Sorten im Alter mindestens so breit wie hoch werden können. Der Fächerahorn ist in seiner Jugend frostgefährdet. Somit eignet sich eine Pflanzung im Frühjahr nach dem letzten Spätfrost, damit er sich über das Jahr konsolidieren kann. Achten Sie bei der Pflanzung des Fächerahorns darauf, dass Sie den Wurzelballen nicht zu tief einpflanzen, sondern lieber etwa 2 cm herausschauen lassen. Sollten Sie einen tonigen oder lehmigen Boden im Garten haben, lohnt es sich, auch die Umgebung um das Pflanzloch großzügig aufzulockern und viel gröberes Strukturmaterial wie Rindenmulch, Kies und Sand einzuarbeiten. Da es sich bei Ahorn um Flachwurzler handelt, ist es sinnvoll, den Wurzelbereich nach der Pflanzung dick zu mulchen, um diesen feucht und kühl zu halten.

Japanischer Fächer-Ahorn 'Orange Dream'
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Fächerahorn-Sorten für den Garten:

  • Rotblättriger Fächerahorn ˈAtropurpureumˈ
  • Roter Fächerahorn ˈBloodgoodˈ
  • Orangener Fächerahorn ˈOrange Dreamˈ
  • Fächerahorn ˈOsakazukiˈ
Freistehender Fächerahorn
Eine Einzelstellung ist für den Fächerahorn unbedingt zu empfehlen [Foto: EQRoy/ Shutterstock]

Fächerahorn im Kübel

Je nach Größe des gekauften Baumes wird eine unterschiedliche Größe des Topfes benötigt. Aufgrund seines Wurzelwachstums kann das Gefäß aber etwas breiter als hoch sein. Zum Pflanzen des Japanischen Fächerahorns in einen Kübel eignet sich eine gute Pflanzerde wie unsere Plantura Bio-Universalerde, da diese torffrei ist, hat sie eine wesentlich höhere Strukturstabilität und kann besser mit Wasser wieder benetzt werden. Um Staunässe zu vermeiden, sollten die Erde mit etwa 30 % gröberen Bestandteilen wie zum Beispiel Blähton oder Kies gemischt werden. Je nach Sorte und Wuchs sollte der Ahorn im Kübel alle 2 bis 4 Jahre umgetopft werden. Dabei können Sie auch die Wurzeln etwas einkürzen, somit treiben im neuen Pflanzgefäß genug Feinwurzeln aus. Ab einer gewissen Größe des Fächerahorns und des Kübels ist es nur noch mit Zuhilfenahme von mehr oder minder schweren Geräten möglich, den Standort zu verändern. Wollen Sie einen Fächerahorn als Bonsai ziehen, finden Sie Informationen dazu in unserem Artikel über Bonsai-Arten.

Fächerahorn-Sorten für Topfkultur:

  • Grüner Schlitzahorn ˈDissectumˈ
  • Dunkelroter Schlitzahorn ˈDissectum Garnetˈ
Fächerahorn im Topf
Der Fächerahorn im Kübel kann sich auch auf der Terrasse oder dem Balkon sehen lassen [Foto: LP2 Studio/ Shutterstock]

Pflege

Alle Sorten des Acer palmatum haben einen geringen Pflegeaufwand, sollten aber nichtsdestotrotz nicht vernachlässigt werden.

Gießen und düngen

Gerade nach dem Einpflanzen ist regelmäßiges Gießen wichtig. Wie bei so vielen Pflanzen sollte hier Staunässe vermieden werden. Bei Wassersättigung gelangt an die Wurzeln nämlich kein Sauerstoff und sie sterben ab. Auch bei durchlässigen Böden oder bei langen Trockenperioden im Sommer sollte der Japanische Fächerahorn gegossen werden.

Düngen Sie Ihren Ahorn am besten direkt beim Einpflanzen mit einem vornehmlich organischen Langzeitdünger wie zum Beispiel unserem Plantura Bio-Universaldünger. Diesen können Sie generell auch im Frühjahr verwenden, um mit dem etwas höheren Stickstoffgehalt ein starkes Wachstum zu fördern. Eine gute Nährstoffversorgung kann gerade in jungen Jahren den Fächerahorn beim Wachsen unterstützen. In unserem Spezialartikel finden Sie weitere Informationen zum Düngen von Ahorn

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Fächerahorn schneiden

Ein Schnitt des Japanischen Fächerahorns ist in den seltensten Fällen notwendig. Wollen Sie allerdings einen Ast entfernen, sollten Sie dies mit Bedacht tun – Ahorn treibt nur schlecht aus altem Holz nach. Da er außerdem kein gutes Wundheilvermögen hat und häufig von Holzpilzen geschwächt wird, empfehlen wir, Fächerahorn möglichst gar nicht oder nur mit wenigen Schnitten zu schneiden.

Fächerahorn schneiden
Den Schnitt verträgt der Fächerahorn schlecht [Foto: Ben Schonewille/ Shutterstock]

Häufige Krankheiten und Schädlinge

Der Fächerahorn ist in der Regel nur selten von Krankheiten oder Schädlingen betroffen. Eine Pilzkrankheit, die auch den Ahorn ab und zu trifft, ist der Echte Mehltau. Dieser bereitet dem Baum in der Regel aber wenig Probleme. Schlimmer leidet der Japanische Fächerahorn, wenn er von der Ahorn-Welke (Verticillium albo-atrum) infiziert wird. Gegen den Pilz gibt es noch kein Mittel und er führt in den meisten Fällen zum Absterben der Pflanze. An jungen Pflanzen oder bei Spätfrösten in ungeschützten Lagen können Frostschäden auftreten, die sich durch absterbende Spitzen bemerkbar machen. Außerdem werden Pilzerkrankungen wie Ahorn-Stammkrebs (Eutypella parasitica) durch zu häufigen Schnitt oder einen zu nassen Standort begünstigt.

Mögliche Krankheiten und Schädlinge bei Fächerahorn:

  • Gallmücken (Contarinia acerplicans und Dasineura vitrina)
  • Echter Mehltau (Gattung Sawadaea)
  • Feuerbakterium (Xylella fastidiosa)
  • Kastanienminiermotte (Cameraria ohridella)
  • Ahorn-Welke (Verticillium albo-atrum)
  • Frostschäden an jungen Pflanzen
  • Teerfleckenkrankheit (Rhytisma acerinum)
  • Ahorn Stammkrebs (Eutypella parasitica)

Ist Fächerahorn winterhart?

Bei uns gilt der Fächerahorn als winterhart, wobei die Bäume je nach Variante und Alter Temperaturen von – 10 bis – 30 °C aushalten. Besonders erwähnenswert ist die Sorte ˈOrange Dreamˈ, welche Temperaturen von bis zu –20 °C verträgt. Junge Pflanzen sind noch etwas frostempfindlicher, weshalb sie erst nach den Spätfrösten im Frühjahr gepflanzt werden sollten. Bei Topfpflanzen kann der Topf auch mit etwas Vlies abgedeckt und die Pflanze geschützt an eine Hauswand gestellt werden.

Fächerahorn im Winter
Vor allem ältere Bäume sind im Winter unempfindlich [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock]

Fächerahorn vermehren

Für den Hobbygärtner ist eine eigene Vermehrung der verschiedenen Varianten in den meisten Fällen nicht sinnvoll. Sie erfordert einiges an Erfahrung, Zeit und Ausrüstung, da die Sorten in der Regel durch Veredelung vermehrt werden. Die Sorte ˈAtropurpureumˈ kann als eine von wenigen gut als Steckling vermehrt werden und auch Absenker sind eine Möglichkeit der Vermehrung.

Die Wildform, also Acer palmatum, kann dagegen etwas leichter vermehrt werden, und zwar durch Aussaat. Dazu können Sie die reifen Samen eines Fächerahorns über den Winter kühl und trocken lagern und im März aussäen. Um den Keimerfolg zu erhöhen, kann das Saatgut vor der Aussaat stratifiziert, sprich kältebehandelt, werden, um die natürliche Ruhe der Samen zu überwinden. Folgen Sie am besten dieser Anleitung:

  • Nach der Ernte im Herbst: Lagerung bei 20 °C und moderater Luftfeuchte, zum Beispiel offen in der Wohnung
  • Anschließend 6 Monate 3 – 5 °C in feuchtem Sand, zum Beispiel im Kühlschrank
  • Keimung im Anschluss bei 10 bis 15 °C in feuchter Anzuchterde

Die Samenruhe, oder auch Dormanz, dient in der Natur dazu, dass die Keimung nicht vor dem Wintereinbruch erfolgt. Die Kältebehandlung simuliert sozusagen den Winter, anschließend ist der Samen hormonell auf die Keimung eingestellt.

Fächerahorn-Steckling
Um den Keimerfolg zu erhöhen, ist eine Kältebehandlung sinnvoll [Foto: fotookamziky/ Shutterstock]

Ist Fächerahorn giftig?

Fächerahorn ist wie alle Ahorne nicht giftig. In Japan werden junge Blätter und Triebe sogar als Gemüse verwendet und gegessen.

Ebenfalls aus Japan und rot gefärbt, aber als Nachspeise viel besser geeignet: Die Japanische Weinbeere. Alles, was Sie zu der asiatischen Köstlichkeit wissen müssen, erfahren Sie in unserem Artikel.