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Baumspinat: Aussaat, Ernte & Winterhärte

Sebastian
Sebastian
Sebastian
Sebastian

Als Gartenbaustudent an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf habe ich mich vor allem mit Nutzpflanzen und Anbautechniken auseinandergesetzt. Es fasziniert mich immer wieder, wie sich aus kleinen, oft ähnlich anmutenden Samen so zahlreiche verschiedene Pflanzen entwickeln.

Lieblingsobst: Heidelbeeren, Trauben, Himbeeren, Birnen
Lieblingsgemüse: Pilze, Paprika, Kohlrabi, Zwiebel, Knoblauch

Der Baumspinat ist ein Blattgemüse, das im Garten durch seinen hohen Wuchs, aber auch durch die interessante Färbung auffällt und nur geringe Ansprüche hat.

Baumspinat
Baumspinat kann bis zu drei Meter groß werden [Foto: Heike Rau/ Shutterstock.com]

In seinem lateinischen Namen wird bereits ersichtlich, dass es sich bei Baumspinat (Chenopodium giganteum) um eine größere Pflanze handelt. Er kann mit seinen bis zu 3 Metern Wuchshöhe entsprechend 60-mal größer werden als sein Namensvetter, der Spinat (Spinacia oleracea). Von der Aussaat über die Pflege bis zur Ernte und Verwendung erfahren Sie hier, wie Sie selbst Baumspinat anbauen können.

Baumspinat: Herkunft und Eigenschaften

Der Baumspinat ist bei uns auch unter den Namen Spinatbaum oder Riesengänsefuß bekannt, da er in der Gattung der Gänsefüße (Chenopodium) angesiedelt ist. Somit ist Baumspinat ein naher Verwandter von Quinoa (Chenopodium quinoa) und vom Guten Heinrich (Chenopodium bonus-henricus). Entferntere Verwandte sind andere Pflanzen aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae) wie zum Beispiel Amaranth (Amaranthus), Spinat oder Kulturformen der Rübe (Beta vulgaris) wie Rote Bete (Beta vulgaris subsp. vulgaris var. conditiva) oder Mangold (Beta vulgaris subsp. vulgaris). Ursprünglich war der Baumspinat in der Himalaya-Region in Indien, Nepal und bis nach Tibet verbreitet. In diesen Regionen wird die Pflanze auch kultiviert und als Blattgemüse verwendet.

Mehrere Baumspinat-Pflanzen
Die roten Farbpunkte sind das typische Erkennungsmerkmal von Baumspinat [Foto: John R Martin/ Shutterstock.com]

Baumspinat ist eine einjährige, krautige Pflanze, die bei ausreichender Wasser- und Nährstoffversorgung zwischen 2 und 3 m hoch und etwa 2 m breit werden kann. Dabei wächst die gebildete Sprossachse sehr aufrecht und verzweigt stark im oberen Teil. Der Stängel hat einen Durchmesser von bis zu 5 cm und ist im Herbst grün-rötlich oder rötlich-purpurn gestreift.

Die jungen Blätter des Baumspinats sind nach dem Austrieb meist leuchtend rot gefärbt. Ältere sind hellgrün auf der Oberseite und auf der Unterseite dunkelgrün, wobei die gestielten Blätter am Ansatz des Stiels die rote Farbe behalten. Die Textur der etwa 20 cm großen, eilanzettlichen bis keilförmigen, am Blattrand leicht gezähnten Blätter des Blattspinats wirkt etwas rau.

Junge und ältere Baumspinat-Blätter
Während junge Blätter sehr rot gefärbt sind, verläuft sich die Farbe bei älteren Blättern [Foto: Bhupinder Bagga/ Shutterstock.com]

Zwischen Juli und September blüht der Baumspinat in unscheinbaren, weiß-rosafarbenen Blüten in Form einer Rispe. Nach der Bestäubung, welche über den Wind geschieht, bilden sich kleine, linsenförmige, dunkelrote bis schwarze Samen.

Welche Baumspinat-Sorten gibt es? Weil der Baumspinat kaum züchterisch als Gemüse bearbeitet wurde, gibt es wenige Sorten und es wird meist die Wildform als Samen angeboten. Wegen der auffälligen Blattfärbung wird Baumspinat auch gelegentlich als Zierpflanze angebaut. Beliebt ist hierfür der Baumspinat ˈMagentaspreenˈ, der etwas kompakter wächst und einen leuchtend magentafarbenen Blattaustrieb hat.

Roter Baumspinat
Durch seine grelle Farbe hat der Baumspinat auch einen gewissen Zierwert [Foto: Ale Huener/ Shutterstock.com]

Baumspinat pflanzen: Standort und Vorgehen

Der Baumspinat ist eine relativ anspruchslose Pflanze und wächst an fast allen Standorten. Ein lockerer, nährstoffreicher Untergrund an einem sonnigen bis halbschattigen Standort ist ideal für den Spinatbaum. Lockern Sie pro Pflanze etwa 2 m² des Bodens auf, bevor Sie aussäen oder pflanzen.

Auch eine Kultur im Topf ist möglich. Dazu sollten Sie einen ausreichend tiefen und großen Topf mit einem Durchmesser von etwa 40 cm verwenden. Außerdem sollte eine hochwertige, nährstoffreiche und lockere Erde wie zum Beispiel unsere Plantura Bio-Tomaten- & Gemüseerde gewählt werden. Da wir auf Torf in unserer Gemüseerde verzichten, wird von der Rohstoffgewinnung über die Produktion bis zum Ende der Nutzbarkeit etwa 60 % weniger CO2 ausgestoßen als bei herkömmlichen, torfbasierten Erden.

Wenn Sie den Baumspinat vorkultivieren wollen, können Sie das ab März in einem Topf tun. Eine Vorkultur ist aber nicht zwingend notwendig, denn eine Direktsaat im Freiland von April bis Juni ist problemlos möglich. Nach der Aussaat sollten die Samen noch leicht angedrückt, doch nicht mit Substrat bedeckt werden. Die Samen keimen bei einer Keimtemperatur von 18 bis 22 °C innerhalb von etwa 2 bis 3 Wochen. Wenn der Anzuchttopf gut durchwurzelt wurde, können vorgezogene Pflanzen in einem Abstand von 1,5 bis 2 m ausgepflanzt werden. Da er so viel Platz braucht, ist der Baumspinat keine eigentliche Beetkultur, sondern eher eine Solitärpflanze. Auf denselben Abstand sollte auch bei der Aussaat geachtet werden – eventuell müssen hier die Pflanzen noch vereinzelt werden.

Junge Baumspinat-Pflanze
Baumspinat hat kaum Ansprüche an seinen Standort [Foto: Bhupinder Bagga/ Shutterstock.com]

Der Baumspinat ist eine einjährige Pflanze und muss dementsprechend jedes Jahr neu ausgesät werden. 2 bis 3 Exemplare reichen übrigens schon für die Versorgung einer vierköpfigen Familie.

Gute Nachbarn für Baumspinat: Achten Sie bei der Pflanzung neben anderen Gewächsen darauf, dass der Baumspinat sehr groß werden kann. Zwischen den Baumspinat-Pflanzen können beispielsweise Radieschen (Raphanus sativus var. sativus) oder Karotten (Daucus carota) kultiviert werden.

Die richtige Pflege

Der Baumspinat ist in seiner Pflege recht anspruchslos. Mit Trockenheit kommt er zurecht – was aber nicht heißt, dass er in einer Trockenperiode nicht gegossen werden sollte, wenn er seine Blätter hängen lässt. Eine Mulchschicht hält zusätzlich die Feuchte im Boden, sodass der Baumspinat nicht so schnell Durst bekommt.

Eine Düngergabe bei der Pflanzung mit einem vornehmlich organischen Langzeitdünger wie zum Beispiel unserem Plantura Bio-Universaldünger ist ideal für den Spinatbaum. Außerdem sorgt der hohe Anteil organischer Ausgangsstoffe für ein robustes Wurzelwerk und ein aktives Bodenleben. Je mehr Nährstoffe und Wasser dem Baumspinat zur Verfügung stehen, desto größer wird er. Der Baumspinat ist eine kräftige Pflanze, die nur bei windexponierten Standorten eine Stütze braucht.

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Da sich der Baumspinat sehr leicht über seine zahlreichen Samen vermehrt, sollten Sie gegebenenfalls die Blütenstände rechtzeitig entfernen.

Vermehrung

Nach der Blüte dauert es etwa 4 Wochen, bis sich die ersten Samen ausbilden. Wenn man den Baumspinat selbst vermehren will, ist es wichtig, das Saatgut lange genug ausreifen zu lassen, was teilweise bis November dauert. Bewahren Sie die reifen Samen am besten vor Feuchte und Dunkelheit geschützt, an einem kühlen Ort auf. Die Samen bleiben etwa 4 bis 5 Jahre keimfähig.

Normalerweise versamt sich Baumspinat leicht. Es kann also durchaus vorkommen, dass auch ohne eine bewusste Aussaat im Frühjahr kleine Pflanzen aufgehen.

Baumspinat mit Blüten
Der Blütenstand bildet Samen, die für die Vermehrung gesammelt werden können [Foto: ChWeiss/ Shutterstock.com]

Ist Baumspinat winterhart?

Baumspinat kann nicht überwintert werden, da es sich um eine einjährige Pflanze handelt, die mit der Samenreifung beginnt, abzusterben. Im Herbst und am Winteranfang verträgt er aber noch Temperaturen von etwa – 10 °C.

Baumspinat ernten und zubereiten

Die Blätter des Baumspinats lassen sich wie Spinat kochen, dünsten, garen oder als Salat essen. Zur Ernte sollte der Baumspinat schon eine gewisse Größe erreicht haben und es dürfen nie alle Blätter entfernt werden. Grob lässt sich eine erste Ernte ab 6 bis 7 Wochen nach der Aussaat realisieren. Dabei werden vor allem junge, zarte Blätter und Triebspitzen des Blattspinats gepflückt. Auch ältere Blätter können verwendet werden, wobei diese einen herberen Geschmack haben. Da die Pflanze allerdings Saponine und Oxalsäure enthält, ist vor einem regelmäßigen Rohverzehr abzuraten.
Außerdem können die Samen von Chenopodium giganteum wie Quinoa gekocht verzehrt werden.

Gekochter Baumspinat
Baumspinat kann wie sein Namensvetter Spinat verwendet werden [Foto: Elena Veselova/ Shutterstock.com]

Kann man Baumspinat einfrieren? Baumspinat kann auch eingefroren werden, um ihn länger haltbar zu machen. Empfohlen wird allerdings, ihn wie normalen Spinat vor dem Einfrieren zu blanchieren.

Ist Baumspinat essbar oder giftig?

Solange Sie Baumspinat gekocht verzehren, gibt es keine Bedenken bezüglich der Verträglichkeit. Allerdings sollte der rohe Genuss der leicht bitter-säuerlich schmeckenden Blätter des Baumspinats auf ein Minimum reduziert werden, da die zuvor erwähnten Saponine und Oxalsäure den Magen und vor allem die Nieren reizen können.

Spinat-Quiche
Der Baumspinat sollte besser nur erhitzt gegessen werden, beispielsweise in Form einer Quiche [Foto: a.leroux/ Shutterstock.com]

Wie gesund ist Baumspinat?

Wenn Sie Baumspinat gekocht verzehren, ist er gesund und kann gut als Ersatz für normalen Spinat verwendet werden. Der Vorteil liegt dabei an der fast ganzjährigen Ernte, während Spinat im Sommer schnell schießt.

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