Mangold ernten, lagern & einfrieren

Franziska
Franziska
Franziska
Franziska

Ich studiere ökologische Landwirtschaft an der Uni Hohenheim und bin sehr pflanzen- und naturverbunden. Zuhause bewirtschaften wir einen kleinen Biobetrieb mit einigen Tieren, verschiedenen Ackerfrüchten und etwas Wald. Die Gewinnung von gesunden Lebensmitteln im Einklang mit der Natur begeistert mich jedes Mal wieder aufs Neue.

Lieblingsobst: Apfel, Birne und Zwetschge
Lieblingsgemüse: Kartoffel, Kürbis und Spinat

Blatt- und Stielmangold werden ganz unterschiedlich verwendet und verarbeitet. Wir zeigen, wann und wie man Mangold richtig erntet und was man bei der Lagerung beachten muss.

erntereifer Mangold
Mangold ist gesund und lecker und kann problemlos im eigenen Garten angebaut werden

Der vitaminreiche Mangold (Beta vulgaris subsp. vulgaris) ist sehr schmackhaft und vielseitig in der Küche verwendbar. Allerdings gehen die wertvollen Inhaltsstoffe des Blattgemüses schnell verloren, wenn er nicht richtig geerntet und aufbewahrt wird. Um dies zu vermeiden, erfahren Sie in diesem Artikel alles rund um die Mangoldernte und Tipps, wie Sie das leckere Gemüse am besten lagern.

Mangold ernten

Was gibt es Schöneres, als nach langer Zuwendung und Pflege die Ernte einzufahren? Mangold ist leicht zu kultivieren – hilfreiche Tipps zum Mangold-Anbau finden Sie in unserem Spezialartikel. Mit der richtigen Erntetechnik können Sie die schmackhaften Blätter und Stängel den ganzen Sommer über ernten und genießen.

Wann und wie lange kann man Mangold ernten?

Die Mangoldsaison reicht von Mitte Juni bis in den Herbst hinein, wenn es die ersten Fröste gibt. Blattmangold ist bereits 8 bis 10 Wochen nach der Aussaat erntereif, der Stielmangold braucht mit 10 bis 12 Wochen etwas länger. Mit der richtigen Erntetechnik treiben sowohl der Blatt- als auch der Stielmangold erneut aus und es kann bald eine weitere Ernte folgen.

Geernteter Mangold
Bereits nach 8 bis 10 Wochen kann der Mangold zum ersten Mal geerntet werden [Foto: olepeshkina/ Shutterstock.com]

Mangold blüht: Kann man ihn noch ernten?

Mangold ist eine zweijährige Pflanze. Im ersten Jahr werden Blätter ausgebildet, im zweiten Jahr schießt der Mangold in die Höhe und die Blüte folgt. Grundsätzlich ist blühender Mangold in geringen Mengen essbar. Allerdings lagert sich in den Stielen Oxalsäure ein, die in großen Mengen zu Nierensteinen führen kann. Außerdem wird die Pflanze mit zunehmendem Alter zäh, faserig und bitter. Generell ist es ratsam, blühende Mangoldpflanzen nicht mehr zu essen, sondern lieber zur Samengewinnung zu verwenden. Die jungen, frischen Blätter und Stiele sind um einiges schmackhafter sowie reich an Vitaminen und Mineralstoffen.

Reifer Mangold
Wer seinen Mangold hegt und pflegt, kann sich über eine reiche Ernte freuen [Foto: Bruce Amos/ Shutterstock.com]

Wann wird Mangold am besten geerntet?

  • Blattmangold: 8 – 10 Wochen nach der Aussaat, Ernte von Juni bis Oktober
  • Stielmangold: 10 – 12 Wochen nach der Aussaat, Ernte von Juli bis Oktober

Tipp: Wer ein Gewächshaus hat, kann das Gemüse auch dort anbauen und den Mangold so selbst im Winter frisch ernten.

Wie sollte man Mangold ernten?

Beim Stielmangold wird, wie der Name schon sagt, der Stiel mit geerntet. Dafür werden die einzelnen Blätter mitsamt dem Stiel knapp über dem Boden mit der Hand ausgebrochen oder mit einem scharfen Messer oder einer Schere abgeschnitten. Je weniger von dem Stiel stehen bleibt, desto geringer ist die Gefahr, dass die Reste zu faulen beginnen. Wichtig ist, dass Sie den Mangold immer von außen nach innen ernten, sodass das Herz in der Mitte stehen bleibt. So bilden sich immer wieder neue Blätter und die Ernte ist bis in den Herbst hinein möglich. Falls Sie Ihren Mangold nur einmal ernten möchten, können Sie auch die gesamte Pflanze knapp über dem Boden abschneiden.

Blattmangold wird genauso geerntet wie Stielmangold. Entweder Sie ernten die Blätter – je nach Bedarf – von außen nach innen oder Sie schneiden alles auf einmal knapp über dem Boden ab. Blattmangold wächst übrigens immer nach, selbst wenn alle Blätter auf einmal abgeschnitten werden. Achten Sie jedoch immer darauf, dass das Herz der Pflanze nicht beschädigt wird.

Mangold im Beet wird geerntet
Stielmangold wird mit dem Stiel von außen nach innen geerntet [Foto: cristina87/ Shutterstock.com]

Wächst Mangold nach? Ja, Mangold wächst nach. Wenn der Stielmangold von außen nach innen geerntet wird und das Herz unversehrt bleibt, bilden sich immer wieder neue Blätter. Mit dieser Schnitttechnik erstreckt sich die Erntezeit des Mangolds über den ganzen Sommer. Blattmangold wächst immer nach – egal, ob Sie nur Teile der Pflanze oder alle Mangoldblätter ernten.

Wie wird Mangold geerntet?

  • Stielmangold: Einzelne Blätter mit Stiel von außen nach innen ernten; Stiele dicht über dem Strunk abbrechen oder abschneiden; Mangoldherz in der Mitte unversehrt stehen lassen; alternativ den gesamten Mangold mit scharfem Messer knapp über dem Boden abschneiden.
  • Blattmangold: Ebenfalls von außen nach innen ernten oder alle Blätter mit Messer oder Schere knapp über dem Boden abschneiden; erneutes Austreiben der Pflanze und Bildung neuer Blätter.

Tipp: Wenn die Blätter des Blattmangold sehr früh geerntet werden, können sie wunderbar als Baby-Leaf-Salat verwendet werden, da sie noch besonders zart sind.

Junger Mangold
Ganz junge Mangoldblätter sind beliebt als Baby-Leaf-Salat [Foto: Lunov Mykola/ Shutterstock.com]

Mangold lagern und aufbewahren

Mangold lässt sich leider nur sehr schwer lagern. Deshalb ist es ratsam, immer nur so viel Mangold auf einmal zu ernten, wie Sie verbrauchen.

Mangold im Kühlschrank lagern

Am besten ernten Sie Mangold früh am Morgen, so bleibt er etwas länger frisch. Die optimale Lagerungstemperatur der zarten Blätter liegt bei 0 °C. Im Kühlschrank lässt sich frisch geernteter Mangold bis zu 2 Tage lang aufbewahren. Dazu werden die Mangoldblätter in ein feuchtes Tuch geschlagen oder in eine Plastiktüte gegeben und in das Gemüsefach des Kühlschrankes gelegt. Wichtig ist, dass kein Obst mit in demselben Fach gelagert wird, da dieses die Reifung beschleunigt. Am empfindlichsten sind die zarten Mangold-Blätter, die Stiele hingegen halten sich etwas länger.

Wie lässt sich Mangold lagern und haltbar machen?

  • Ernten Sie nur so viel Mangold, wie Sie auch verbrauchen.
  • Zum Aufbewahren im Kühlschrank schlagen Sie die Mangoldstiele und -blätter in ein feuchtes Tuch ein.
  • Im Gemüsefach des Kühlschranks kann der Mangold so höchstens 2 Tage gelagert werden.
Mangold in Kisten
Am schnellsten werden die Mangoldblätter welk [Foto: thoughtsofjoyce/ Shutterstock.com]

Kann man Mangold einfrieren?

Mangold lässt sich sehr gut einfrieren. Diese Methode bietet sich vor allem im Herbst an, wenn vor dem ersten Frost der ganze Mangold geerntet wird und nicht alles frisch verarbeitet werden kann. Zum einen können Sie frischen Mangold einfach roh einfrieren. Zum anderen besteht die Möglichkeit, den Mangold vor dem Einfrieren zu blanchieren. Dies bietet sich an, da er dann seine Farbe und auch sein Aroma besser behält. Waschen Sie dazu zunächst den Mangold und entfernen Sie gegebenenfalls welke Stellen. Zu große Blätter werden klein geschnitten, dabei müssen die Blattrippen nicht entfernt werden. Dann wird der Mangold für eine Minute in siedendes Wasser gegeben und anschließend in Eiswasser abgekühlt. Die blanchierten Blätter werden mit einem Küchentuch abgetupft und in Gefrierbeutel gefüllt. Diese können danach beschriftet und eingefroren werden und sind bis zu einem Jahr lang haltbar.

Schritt-für-Schritt-Anleitung Mangold einfrieren:

  • Mangold gründlich waschen und gegebenenfalls zerkleinern
  • Für eine Minute in siedendem Wasser blanchieren
  • Aus dem Kochtopf herausnehmen und in Eiswasser legen
  • Gut abtropfen lassen
  • In Gefrierbeutel füllen
  • Haltbarkeit von eingefrorenem Mangold: Bis zu 12 Monate
Blanchierter Mangold
Durch das Blanchieren bleiben die Farbe und das Aroma des Mangolds erhalten [Foto: Rasica/ Shutterstock.com]

Zubereitung: Kann man Mangold roh essen?

Mangold darf man nur bedingt roh essen, da er Oxalsäure enthält. Vor allem bei Nierenproblemen, einem empfindlichen Magen oder Eisenmangel sollte man rohen Mangold meiden. Durch die Hitze beim Garen oder Kochen wird der Oxalsäuregehalt reduziert und der Mangold wird bekömmlicher.

Blattmangold bereiten Sie am besten wie Spinat zu. Waschen Sie die Blätter gründlich und garen oder kochen sie anschließend. Mit seinem speziellen, herben Geschmack passt er gut zu Pasta, in eine Quiche oder in einen würzigen Auflauf mit Kartoffeln. Er schmeckt gedünstet oder auch gebraten. Die großen Blätter lassen sich wunderbar blanchieren und anschließend füllen. Außerdem sind die ganz jungen, rohen Mangold-Blätter beliebt als Baby-Leaf-Salate.

Stielmangold wird ähnlich wie Spargel zubereitet. Waschen Sie dazu die Stiele und entfernen Sie braune, matschige Stellen. Anschließend wird der Mangold kurz in Salzwasser gekocht. Man kann die Stiele in Schinken einwickeln und mit Sauce Hollandaise oder mit Butter servieren.

Tipp: Um etwas Abwechslung auf den Teller zu bringen, probieren Sie doch verschiedene Sorten mit unterschiedlich gefärbten Stängeln aus. Eine Übersicht über beliebte Mangold-Sorten finden Sie hier.

Quiche mit Mangold
Egal ob Quiche oder Pasta: Mangold passt zu vielen Gerichten [Foto: Fotema/ Shutterstock.com]

Wie gesund ist Mangold?

Mangold ist für ein Blattgemüse sehr eiweißhaltig und reich an Vitaminen wie Vitamin A, C und weiteren wichtigen Nährstoffen. Vor allem die bunt gefärbten Sorten enthalten viele Betalaine, die für ihre antioxidative Wirkung bekannt sind. Das im Mangold enthaltene Calcium und Eisen werden von unserem Darm nur sehr schlecht aufgenommen, da sie sich an verschiedene Phytate, wie beispielsweise Oxalsäure, binden. Daher sollte Mangold besser gekocht werden.

Allerdings kann es auch zu Nitratanreicherungen in Mangold kommen, insbesondere durch mineralische oder überhöhte Stickstoffdüngung, was in großen Mengen problematisch werden kann. Neben einer gut angepassten Düngung wird empfohlen, Mangold-Gerichte mit Vitamin-C-reichem Gemüse zu ergänzen oder mit Zitronensaft zu beträufeln, um die Bildung schädlicher Stickstoffverbindungen zu verhindern.

Mangold im Beet
Mangold sieht nicht nur im Garten toll aus, sondern auch auf dem Teller [Foto: Todja/ Shutterstock.com]

Ist Mangold giftig? Grundsätzlich ist Mangold nicht giftig. Werden große Mengen an Mangold roh verzehrt, kann das vor allem für Personen mit Nierenproblemen, einem empfindlichen Magen oder Eisenmangel aufgrund der hohen Konzentration an Oxalsäure problematisch sein. Außerdem sollten Sie darauf achten, bereits gekochten Mangold nicht noch einmal aufzuwärmen, da dadurch die Bildung des giftigen Nitrats gefördert wird.

Eine enge Verwandte des Mangolds ist die Rote Bete (Beta vulgaris subsp. vulgaris). Erfahren Sie mehr über den Anbau und die Verwendung der beliebten Wurzel in unserem Spezialartikel.

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